Kaufberatung Schach
Brettspiel-Klassiker für strategisches Spielvergnügen
Der Vorstoß des gegnerischen Bauern auf der linken Seite sieht gefährlich aus. Doch du brauchst dir keine Sorgen zu machen, denn du hast auch diesen Zug deines Gegners vorausgesehen. Du greifst zu deinem Springer und bewegst ihn zur geöffneten Flanke deines Gegenübers. Gleichzeitig wird der Weg für deinen Läufer frei, was deinen Gegner mächtig unter Druck setzt. Schon bald wirst du auch diese Partie Schach gewonnen haben. Welche Schachspielvarianten erhältlich sind, wie das Spiel aufgebaut ist und welche Regeln ihm zugrunde liegen, liest du im folgenden Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
> Mit Konzentration und Geschick zum Erfolg
> Schachspiele in verschiedenen Ausführungen
> Die Grundausrüstung des Spiele-Klassikers Schach
> Besondere Spielkonstellationen und Zugvarianten
> Wie du den gegnerischen König schachmatt setzt
> Fazit: Das Königsspiel für Strategen
Mit Konzentration und Geschick zum Erfolg
Schach wird auch als königliches Spiel bezeichnet, der Name leitet sich nicht umsonst vom alten persischen Herrschertitel Schah ab. Denn um die zentrale Spielfigur des Königs dreht sich alles bei diesem Klassiker der Brettspiele. Das Spiel eignet sich gut,um geistige Flexibilität und strategisches Geschick zu schulen. Das Gefecht mit dem Gegner ist in seinen Grundregeln nicht sonderlich kompliziert, aber sehr komplex: Durch die verschiedenen Figuren ergeben sich nach jedem Zug Möglichkeiten, die immer wieder neue, unvorhergesehene Perspektiven eröffnen können.
Darüber hinaus fördert Schach die Konzentrationsfähigkeit, das räumliche Vorstellungsvermögen, das Erkennen komplexer Zusammenhänge und die Entscheidungsfähigkeit. Ebenso eignet sich Schach für Jung und Alt und schult nicht zuletzt Kinder darin, mit Erfolg und auch Misserfolg gelassen umzugehen, zumal Glücksspielkomponenten keine Rolle spielen. Das direkte Duell mit einem Gegenspieler ist ortsunabhängig – es lässt sich sogar von zwei Kontrahenten spielen, die sich an unterschiedlichen Orten befinden.
Schachspiele in verschiedenen Ausführungen
Schach ist ortsunabhängig, es bedarf keines Stromanschlusses, keines Rechners und keiner Konsole, benötigt werden lediglich ein Spielbrett und die entsprechenden Figuren. Je nachdem, was du mit deinem Brett vorhast, eignen sich dafür unterschiedliche Varianten besonders gut.
Klassische Bretter für zu Hause
Schachbretter, die vornehmlich für den Hausgebrauch gedacht sind, bestehen in der Regel aus einem Stück und sind nicht selten mit handgefertigten Figuren ausgestattet. Das Material ist häufig Holz oder Kunststoff, bei manchen Modellen auch Marmor oder Metall. Daneben gibt es Designer-Schachbretter, die mit einer besonders edlen Optik aufwarten und zugleich ein attraktives Accessoire darstellen – zum Beispiel auf einem Beistelltisch. Preislich liegen solche Schachspiele bei 300 €.
Reiseschach
Da sich der Spieleklassiker auch sehr gut außer Haus spielen lässt, sind Reiseschachmodelle erhältlich, die du unterwegs aufbauen kannst. Bei solchen Varianten dienen die meist zusammenklappbaren Bretter zugleich als Transportbox. Darin finden alle Figuren und ein Papierblock für Notizen der Spieler Platz. Ein Reiseschach besteht wegen des geringeren Gewichts oft aus Kunststoff oder Karton, es gibt aber auch Modelle aus leichtem Holz. Kostenpunkt: knapp 10 €.
Computer als Trainingspartner
Eine weitere Variante, die sich insbesondere für Schachfreunde ohne Spielpartner eignen, sind Schachcomputer. Diese elektronischen Bretter bieten dank diverser Programme die Möglichkeit, gegen den Computer anzutreten und dadurch das eigene Spiel zu verbessern beziehungsweise an verschiedenen Zugvarianten – etwa bei der Eröffnung – zu feilen. Damit lassen sich in der Regel verschiedene Spielniveaus simulieren, sodass du stets einen Gegner auf Augenhöhe hast, und bestimmte Konstellationen auf dem Brett voreinstellen, um beispielsweise das Schachmatt mit wenigen Figuren zu trainieren. Solche Modelle findest du ab 30 €.
Die Grundausrüstung des Spiele-Klassikers Schach
Damit du persönlich mit einem Gegner oder gegen deinen Computer Schach spielen kannst, solltest du die Basis des Spiels verstehen. Informiere dich hier zu den Funktionen von Spielbrett und Spielfiguren.
Spielbrett: die Grundlage des Schachspiels
Der Untersatz für das Spiel ist ein quadratisches Brett mit 8 x 8 Feldern, die immer abwechselnd schwarz und weiß sind und so das sogenannte Schachbrettmuster bilden. Jeder Kontrahent hat zu Spielbeginn 16 Figuren – der eine in Weiß, der andere in Schwarz –, die somit insgesamt die Hälfte der 64 Einzelfelder besetzen. In der Ausgangsposition stehen die Figuren jeweils in den beiden Reihen, die dem Besitzer am nächsten sind. Die meisten Bretter sind ringsum mit einem Koordinatensystem beschriftet, und zwar mit den Zahlen 1 bis 8 in vertikaler und mit den Buchstaben a bis h in horizontaler Richtung. Ganz links unten auf der Seite des Spielers mit den weißen Figuren befindet sich dabei ein dunkles Feld mit den Koordinaten a1.
Tipp: Das Spielfeld eignet sich auch für ein weiteres Strategiespiel: Für „Dame" benötigst du lediglich jeweils zwölf weiße und schwarze Spielsteine – und schon kann es losgehen.
Spielfiguren und ihre Zugmöglichkeiten
Die jeweils 16 Figuren jedes Spielers werden in sechs Typen unterteilt. Jeder Typ hat gewisse Eigenschaften und darf nur bestimmte Züge ausführen. Während Bauern und Könige jeweils eine eigene Kategorie darstellen, zählen Damen und Türme als Schwerfiguren, Läufer und Springer als Leichtfiguren. Das lässt sich auch am sogenannten Tauschwert ablesen: Eine Dame hat die Wertigkeit von rund neun Bauern, ein Turm von fünf Bauern. Pferd und Läufer haben jeweils den Tauschwert 3.
- König: Im Fokus des Spiels steht der König, den jeder Spieler genau ein Mal hat. Diese Figur kann auf alle direkt angrenzenden Felder ziehen,die der Gegner bei seinem nächsten Zug mit keiner seiner Figuren erreicht. Im Gegensatz zu allen anderen Protagonisten bleibt der König unantastbar. Wird er Schach gesetzt, hat er sein Feld beim nächsten Zug zu verlassen. Falls das nicht mehr geht, ist die Partie verloren. Ziel des Spiels ist es, den gegnerischen König schachmatt zu setzen.
- Dame: Neben dem König, der über Wohl und Wehe entscheidet, ist die Dame die wertvollste Figur. Das liegt zum einen daran, dass es auch sie nur einmal pro Spieler gibt, zum anderen an ihrer großen Bewegungsfreiheit. Die Dame darf sowohl nach vorne, hinten, links und rechts als auch diagonal über beliebig viele Felder ziehen – mit einer Einschränkung: Sie darf keine anderen Figuren überspringen, weder eigene noch gegnerische.
- Bauer: Zu Partiebeginn hat jeder Spieler insgesamt acht Bauern, die den geringsten Bewegungsspielraum aller Figuren haben. Abgesehen vom jeweils ersten Zug, bei dem ein Bauer zwei Felder vorrücken darf, zieht er immer nur ein Feld weiter – und zwar grundsätzlich nach vorne. Die Ausnahme: Der Bauer kann einen Kontrahenten nur schlagen, wenn dieser um ein Feld diagonal versetzt platziert ist. Außerdem bringt diese Spielfigur eine weitere Besonderheit mit: Erreichst du mit dem Bauern die gegnerische Grundlinie, kannst du ihn gegen eine Dame eintauschen.
- Turm: Der Turm darf in alle Richtungen über beliebig viele Felder ziehen, allerdings nur geradeaus und nicht diagonal. Wie die Dame ist er daher in der Lage, jedes Feld des Schachbretts zu erreichen, weswegen er als besonders wertvolle Figur gilt, zumal ihm beim Schachmattsetzen des Königs häufig eine tragende Rolle zukommt. Gegnerische Figuren überspringen kann er allerdings nicht. Zu Beginn des Spiels haben beide Kontrahenten jeweils zwei Türme.
- Läufer: Der Läufer ist einem Turm vergleichbar, wird jedoch diagonal über das Brett bewegt. Dadurch und durch die Tatsache, dass jeder Spieler zu Spielbeginn zwei Läufer besitzt, ergibt sich eine Besonderheit: Die Figur kann entweder nur weiße oder nur schwarze Felder besetzen. Wie Turm und Dame kann ein Läufer beliebig weit ziehen. Deshalb zählt er zu den wesentlichen Figuren des Spiels, wobei auch er keine anderen Figuren überspringen darf.
- Springer: Diese Figur, die auch als Pferd bezeichnet wird, trägt ihren Namen aus gutem Grund, denn nur sie ist in der Lage, über andere Figuren zu springen. Wie bei Läufern und Türmen stehen zu Beginn vier Springer auf dem Brett, die sich – eine weitere Besonderheit – über Eck bewegen. Ein Pferd zieht entweder ein Feld zur Seite und zugleich zwei nach vorne oder hinten, oder es bewegt sich ein Feld nach vorne oder hinten und zugleich zwei zur Seite. Dadurch bilden die möglichen Zielfelder einen Kreis um den aktuellen Standpunkt.
Besondere Spielkonstellationen und Zugvarianten
Schach als Denkspiel besteht aus einer Reihe von Unwägbarkeiten, es lässt sich vorab nicht sagen, wie lange eine Partie dauert, welche Züge in ihrem Verlauf genommen werden oder mit wie vielen Figuren sie endet. Dennoch gibt es einige Spielsituationen, die regelmäßig wiederkehren.
Die Spieleröffnung
Der erste Zug erfolgt stets durch einen Bauern oder Springer. Allen anderen Figuren wird der Weg nach vorne zunächst durch die Bauern verstellt. Zur Eröffnung selbst zählen in der Regel die ersten 10 bis 15 Züge, mit denen die sogenannte Entwicklung der Figuren vorangetrieben wird. Daran schließt das Mittelspiel an. Eine häufig gewählte Variante für den ersten Zug ist es, einen der zentralen Bauern um zwei Felder nach vorne ziehen zu lassen, um insbesondere den Läufern Bewegungsspielraum zu geben. Das Ziel der Eröffnung besteht darin, das Zentrum des Bretts zu beherrschen und zugleich dem König Schutz zu gewähren.
Die Rochade
Ein Spezialzug, der den König absichert, ist die Rochade. Bei diesem Manöver, dem einzigen erlaubten Doppelzug, werden König und Turm gleichzeitig bewegt. Die beiden Figuren rochieren dabei: Während der König auf der Grundlinie nach außen rückt, zieht der Turm in die Mitte. Diesen Spielzug, bei dem je nach Platzierung des Turms eine lange und eine kurze Rochade unterschieden werden, dürfen beide Spieler jeweils nur einmal pro Partie ausführen. Zudem ist eine Rochade nur unter bestimmten Bedingungen erlaubt.
Das Opfer
Das absichtliche Aufgeben einer Figur wird als Opfer bezeichnet. In diesem Fall stellst du eine Figur so, dass dein Gegner sie beim nächsten Zug schlagen kann, weil du dir davon einen taktischen oder strategischen Vorteil durch die dann neu eingetretene Konstellation erhoffst.
Der Gabelangriff
Der Begriff „Gabel" bezeichnet einen Angriff, bei dem du mindestens zwei gegnerische Figuren gleichzeitig bedrohst. Neben dem Bauern ist dafür insbesondere das Pferd prädestiniert. Ist der Gabelangriff des Springers auf König und Dame zugleich gerichtet, ist vom „Familienschach" die Rede.
Abzugsschach
Hierbei handelt es sich um einen Zug, bei dem der gegnerische König von einer Figur Schach gesetzt wird, nachdem du eine andere Figur bewegt hast. Durch den Wegzug der eigenen Figur wird sozusagen der direkte Weg der anderen Figur zum König frei. Vom sogenannten Doppelschach ist die Rede, wenn dabei auch die abziehende Figur Schach gibt.
Wie du den gegnerischen König schachmatt setzt
Alle Züge beim Schach verfolgen das Ziel, den gegnerischen König schachmatt zu setzen. Das ist der Fall, wenn dieser durch eine deiner Figuren direkt bedroht ist – also im Schach steht – und mit deinem nächsten Zug geschlagen werden könnte und gleichzeitig kein Feld mehr erreichen kann, ohne erneut im Schach zu stehen. Eine Figur schlagen kannst du, indem du mit einer deiner Figuren auf ein Feld ziehst, auf dem eine gegnerische Figur steht – diese wird dann vom Spielbrett entfernt. Für den Erfolg ist es unerheblich, wie viele Figuren sich noch auf dem Brett befinden. Was zählt, ist lediglich das Schachmatt. Eine Partie endet, wenn eines der drei folgenden Ereignisse eintritt:
- Der König eines Spielers ist handlungsunfähig, sprich: matt gesetzt. Dann hat der Gegner gewonnen und erhält einen Wertungspunkt.
- Als Remis wird ein Unentschieden bezeichnet, zu dem wiederum mehrere Konstellationen führen können. Zum Beispiel können sich beide Spieler auf ein Remis einigen, weil sie keine Erfolgsaussichten auf einen eigenen Sieg mehr sehen. Weitere Varianten sind, dass sich entweder dieselbe Stellung auf dem Brett dreimal wiederholt, dass 50 Züge lang kein Bauer bewegt und keine Figur geschlagen wurde oder dass keine Züge mehr möglich sind, die ein Matt nach sich ziehen – ein sogenanntes technisches Remis.
- Beim Patt ist einer der Kontrahenten blockiert, das heißt, er kann keinen weiteren Zug mehr ausführen, ohne im Schach zu stehen, sein König ist momentan aber nicht bedroht. Ein Patt wird genauso gewertet wie ein Remis, mit einem halben Punkt für jeden Spieler.
Fazit: Das Königsspiel für Strategen
Das Spiel der Könige ist ein Klassiker, der sich für Brettspielfans jeden Alters eignet. Eine Partie Schach regt den Geist an und erfordert kognitive Fähigkeiten sowie strategischen Weitblick. Dabei kannst du einen Kontrahenten zum Duell bitten – ob zu Hause, unterwegs oder per Fernduell – oder dich auch allein ans Brett setzen.
- Als Schachspiel für zu Hause und attraktiver Hingucker im Wohnzimmer eignen sich klassische Bretter, die meist aus Holz oder hochwertigen Materialien wie Marmor oder Metall gefertigt sind. Kostenpunkt: rund 300 €.
- Wenn du auf Reisen oder unterwegs Schach spielen willst, ist ein Reiseschach gut geeignet. Das lässt sich zusammenklappen und als Box verwenden, um darin die Figuren zu transportieren. Reiseschachs kosten ab 10 €.
- Um deine Fähigkeiten zu verbessern, findest du in einem Schachcomputer ein sehr gutes Trainingsgerät. Damit lassen sich unterschiedliche Spiellevel ebenso simulieren wie ausgewählte Konstellationen. Kostenpunkt: ab 30 €.