Das „ReWe“ Seminar ist seit Langem ein fester Bestandteil aller kaufmännischen Ausbildungen bei Otto. Über zwei Tage werden den Azubis die wichtigsten Themen aus den Bereichen Rechnungs- und Finanzwesen nahegebracht, indem erklärt wird, welche Rolle diese bei OTTO spielen und wie sie gehandhabt werden. Auch dieses Jahr gab es das Seminar natürlich wieder, jedoch war eine Kleinigkeit anders als in den Jahren davor: Das Ganze spielte sich, wie so vieles in Zeiten von Covid-19, digital ab.
In Seminaren ist vor Allem eins wichtig: Die Interaktion zwischen Teilnehmern und Referenten. Sonst passiert es schnell, dass man als Teilnehmer in die Rolle des stillen Zuschauers verfällt, keine Fragen stellt und dementsprechend auch nicht so viel daraus mitnimmt, wie gewollt.
Auf dem Otto Group Campus war das natürlich deutlich einfacher umzusetzen: Reaktionen auf das Gesagte konnte man live direkt erkennen und darauf reagieren, spielerische Maßnahmen oder kleinere Gruppenaufgaben sorgten für eine direkte Umsetzung des theoretischen Wissens. Das ist offensichtlich auf den ersten Blick nicht so einfach, wenn man nicht wirklich physisch zusammentrifft. Um einen Austausch trotzdem gewährleisten zu können, haben die Leiter ein wirklich tolles Tool benutzt: Das sogenannte MIRO-Board. Dieses kann man sich vorstellen, wie eine Art Online-Whiteboard. Teilnehmer bekommen über einen Code Zugriff und können in Echtzeit Beiträge verfassen und sehen, was andere schreiben.
Begonnen haben wir dann mit einer kleinen Vorstellungsrunde. Jeder hat kurz seinen Namen, den aktuellen Einsatzplatz und einen „Fun Fact“ über sich aufgeschrieben. Danach notierten alle Teilnehmer ihre ersten Assoziationen zum Thema Rechnungswesen auf dem Board.
Nach diesem lockeren Einstieg starteten wir dann auch mit der Einführung in den Finanzbereich.
Dort sprachen wir dann über die OTTO Group als Konzern. Diese legt viel Wert auf einen ganzheitlichen Auftritt und wird dementsprechend am Kapitalmarkt auch als „Ganzes“ wahrgenommen. Trotzdem ist sie dezentral aufgestellt, d.h. dass alle Gesellschaften weitestgehend eigenständig handeln.
Außerdem wurde uns erklärt, welche Herausforderungen der Chief Financial Officer (CFO) bewältigen muss und was dessen Kompetenzbereiche sind. Der CFO ist ein Jobtitel für eine Führungsposition, die sich mit der Finanzplanung eines Unternehmens beschäftigt. Die Priorität bei dieser Arbeit ist es, die fortlaufende Finanzierung der Unternehmenstätigkeiten zu gewährleisten. Hierzu müssen Geldmittel verwaltet, Finanzen geplant und Rechts- sowie Steuerfragen betreut werden.
Für einen sanften Auftakt zum Thema Kapitalmarkt versuchten wir mit unserem bereits bestehenden Wissen zwischen Bankkredit, Anleihe und Aktie zu unterscheiden. Danach erfuhren wir, woraus sich der Finanzierungsmix der Otto Group aufbaut. Vor ca. zwölf Jahren bestand dieser nur aus lang- und kurzfristigen Verbindlichkeiten bei der Bank. Nun nimmt mittlerweile auch der Kapitalmarkt einen großen Teil ein.
Auch über das sogenannte Cash Management haben wir gesprochen. Dieses verfolgt mithilfe von kurzfristigen Liquiditätsplänen das Ziel die Zahlungsfähigkeit des Konzerns zu gewährleisten, sodass alle Verbindlichkeiten erfüllt werden können.
Insgesamt kann ich sagen, dass ich nach dem Seminar einen super Einblick darüber erhalten habe, welche Rolle die Finanzthemen im Otto Group Konzern spielen und wie diese durchgesetzt werden.
Trotz meiner vorigen Vorurteile dieser „trockenen“ Thematik gegenüber, wurde ich positiv überrascht von den zwei durchaus spannend gestalteten Tagen. Auch, wenn es sehr schade war, dass ich meine Mitazubis nicht auf dem Campus treffen konnte, hat das Ganze echt Spaß gemacht und die Interaktion kam definitiv nicht zu kurz. 😊