In meinem letzten Artikel über die Uni-Zeit „Zwischen Lockdown und Studium“ vom 09.04.2021 hatte ich gerade das erste Semester an der HSBA abgeschlossen. „Damals“ befanden wir uns mitten im, seit Monaten andauernden, Lockdown und ich habe auch über die negativen Seiten der Online-Uni berichtet. Seitdem hatte ich meinen zweiten, viermonatigen Praxiseinsatz in der Nachhaltigkeitsabteilung von OTTO und inzwischen bin ich im zweiten Semester, welches am 26.07. begonnen hat. Uuund… : Endlich wieder Präsenz!
Selbstverständlich gelten die 3-G-Regeln und auch während der Vorlesung muss eine Maske getragen werden. Trotzdem ist es erfrischend, mal in der Uni zu sitzen, ohne eine Klausur zu schreiben.
Präsenz bedeutet jedoch noch nicht, dass wir jeden Tag in die Uni gehen, sondern an drei von fünf Tagen in der Woche die Möglichkeit bekommen, freiwillig zu erscheinen. Die Vorlesungen finden hybrid statt, wir können also auch zu Hause bleiben.
Was im letzten Semester ein Fluch war, entpuppt sich für mich nun als Segen. Es ist großartig, selbst zu entscheiden, wann man die Zeit aufbringen möchte zur Uni zu fahren. Manchmal lohnt es sich eben, einfach zu Hause zu bleiben, um diese Fahrzeit anderweitig zu investieren.
In jedem Raum der HSBA steht vorne ein rollbares Gestell mit Monitor und Kamera. Über diesen sind alle „Home-Student*innen“ zugeschaltet. Das funktioniert tatsächlich gar nicht schlecht und es kann sogar mit den Heimgebliebenen interagiert werden, denn – und das war in der ersten Präsenzstunde wirklich lustig – es gibt auch einen Lautsprecher. So kam es, dass rund dreiviertel unserer Studiengruppe am 27.07. in der HSBA saßen, die Namensliste durchgegangen wurde und irgendwann ein „ja, hier“ in ohrenbetäubender Lautstärke aus dem Monitor dröhnte. Ab diesem Moment wussten wir dann auch, dass von zu Hause mitgeredet werden kann. Situationskomik, die im ersten Semester so sehr gefehlt hat und nun alles auflockert.
Während der Vorlesung wird entweder der Bildschirm geteilt oder das analoge Whiteboard abgefilmt.
An Nicht-Präsenz-Tagen finden die Vorlesungen wie gehabt online statt. Das hat für mich jetzt aber eine ganz andere Qualität, weil es eben nicht immer so ist. So habe ich es auch zu genießen gelernt, mal zu Hause bleiben zu können.
Auch freizeittechnisch bietet das zweite Semester so viel mehr. Nicht nur privat, sondern auch das Event-Komitee der HSBA kann wieder coronagerechte Veranstaltungen organisieren - Wir hatten letzte Woche nun schon das zweite Event seit August.
In drei Wochen gehen dann auch schon die Klausuren los und anschließend ist der Semester-Spuk schon wieder vorbei.
Die neu gewonnene Freiheit im Privaten sowie in der Hochschule machen das zweite Semester bislang nicht nur spannender, sondern vor allem LEBENDIG.