Es fing schon morgens mit dem Parkplatz an: ich dachte, der Parkplatz bei Gebäude 1 würde jetzt total leer sein, weil nach wie vor viele im Home Office arbeiten. Allerdings war es nicht wirklich so wie ich dachte, um kurz vor Acht habe ich gerade noch einen der letzten freien Plätze bekommen. Also gilt nach wie vor das Motto: Wer zuerst kommt, malt zuerst.
Als ich dann ins Büro kam, wurde mir doch etwas mulmig zumute. Wenn man seit mehreren Monaten das erste Mal wieder ins Büro fährt, erwartet man es irgendwie so wie es auch vorher war. Dass ich aber in einem Großraumbüro zusammen mit 2 anderen Kolleg*innen sitze, habe ich nicht geahnt. Es war ein absolut komisches Gefühl, so „allein“ am Arbeitsplatz zu sitzen. Nach und nach sind dann noch ein paar Gesichter erschienen, aber dieses Gefühl am Platz war wirklich ein komplett anderes als vorher. Positiv war für mich allerdings, dass es sehr viel ruhiger war als gewohnt und ich mich sehr gut konzentrieren konnte.
Ein paar Stunden später war schon Mittagszeit; also Time for Lunch! Vorher haben meine Kollegin und ich uns für die Kantine „Elbe“ eingetragen, zu der Zeit, zu der wir essen wollten. Das heißt, nicht wie gewohnt in der Mittagspause entscheiden, wo heute gegessen wird, sondern vorher eintragen, wann man kommen möchte. Momentan ist es zusätzlich auch so, dass die Zeiten begrenzt wurden, das heißt, statt 50 Minuten in der Elbe waren es vielleicht etwas über 20 Minuten. Die schöne, beliebte, eigentlich immer sehr volle Elbe war ein bisschen wie ausgestorben. Was ich aber am seltsamsten fand, waren die Sitzordnungen, denn jeder hatte einen Tisch für sich allein, an welchen sonst bis zu 6 Leute gepasst haben. Das gewohnte quatschen in der Pause konnte auch jetzt stattfinden, allerdings ganz ungewohnt, wenn man 3 Meter entfernt zu seinen Kolleg*innen sitzt.
Und das Hände desinfizieren darf auch in der Kantine auf keinen Fall vergessen werden!
Der Campus an sich war logischerweise auch deutlich leerer als früher, wobei sich das schon in den letzten Tagen meines Erachtens etwas geändert hat. Mein Gefühl ist, dass nun nach und nach immer mehr Mitarbeiter die Phase M nutzen wollen.
Was im Home Office meines Erachtens auf jeden Fall fehlt, ist der kurze, spontane Austausch oder auch der kurze Quatsch zwischendurch. Und wenn man nicht ganz allein im Büro ist, kann dieser auf jeden Fall wieder stattfinden.
Zusammenfassend hat sich während der Corona Zeit also schon das ein oder andere verändert. Irgendwann werden die Kantinen wieder nahezu randvoll sein, wir werden wieder nach einem freien Platz suchen müssen und auch die Büros werden sich wieder füllen. Doch die positiven Dinge zur jetzigen Zeit sollten auch wahrgenommen werden, wie zum Beispiel die ruhige Atmosphäre am Arbeitsplatz.
Ich bin gespannt, wie sich die gesamte Situation auf dem Campus in der kommenden Zeit entwickeln wird und bin zuversichtlich, dass es spannend bleibt!