Himmelbau und erschreckend hell ist es draußen, als ich an diesem belebten Montagmorgen aufwache: Der März zeigt sich sonnig und munter wie schon seit Jahren nicht mehr und dennoch ist unser aller Stimmung irgendwie bewölkt und bedrückt. Das Corona-Virus zwingt die ganze Welt sich einzuschränken.
Die sozialen Kontakte zu unterbinden und so viel es nur geht zu Hause zu bleiben. Während zu Hause bleiben, von anderen isolieren und nicht rausgehen nach dem perfekten Sonntag klingt, ist diese Einsamkeit auf Dauer wie eine Aneinanderreihung von klassischen Montagen: Ätzend und endlos.
Gerne würde Ich meine Mittagspause auf dem schönen OTTO-Campus mit meinen, wenigen, Freunden verbringen und dabei meinen Gaumen mit einer leckeren Pizza aus unserer "Elbe" verwöhnen. Mit Vergnügen würde ich mich über die neusten Geschehnisse mit meinen Kollegen austauschen und Ihnen den ein oder anderen Spruch "reindrücken", was die Arbeitsatmosphäre immer wieder aufs Neue auflockert.
Und nur allzu lieb wäre es mir, aus dem Büro den erneut traumhaften Sonnenuntergang zu beobachten der sinnbildlich auch meinen Feierabend einleitet.
Doch moderne Schwierigkeiten und Veränderungen bedeuten eben auch moderne Lösungen und Methoden. Und diese, so darf man feststellen, haben wir bei einem so innovativen Unternehmen wie es OTTO nun mal ist dankbarer Weise.
Wir sind gewappnet für Arbeitsphasen von Zuhause aus und virtuelle Meetings und Besprechungen, die es uns ermöglichen, auch weiterhin für unsere Kunden tagtäglich das Beste zu geben und den Laden wortwörtlich am Laufen zu halten.
Es ist 07:45 Uhr und mein ätzender Handywecker, dessen Klingelton ich schon vor neun Monaten ändern wollte, ist mittlerweile schon rund 15 Minuten alt. Snooze-time ausgeklammert.
Ich statte mich mit einem nahrhaften Frühstück und einem wärmenden Tee aus um beides, bereits an meinem derzeitigem Arbeitsplatz sitzend, zu genießen.
Es fühlt sich auf eine Art befremdlich an, sich nicht erst anziehen und "stylen" zu müssen. Auch der drastisch verkürzte Arbeitsweg ist eine, wenngleich verheißungsvolle Umstellung.
Nichtsdestotrotz versuche ich zumindest einmal die Woche zu duschen und Zähne zu putzen.
Dankbar bin ich zur Zeit nicht nur dafür, dass sowohl ich als auch meine Familie uneingeschränkt gesund sind, auch mein zweiter Bildschirm, den ich im Keller aufgraben konnte, ist sehr nutzbringend. Eine große Unterstützung, die meinen Arbeitsalltag und meine damit einhergehenden Aufgaben erheblich erleichtern.
Dank neuwertigster Technologien ist es uns in meiner (und jeder anderen) Abteilung möglich, den Tag trotz geografischer Trennung mit einem gemeinsamen Teammeeting zu starten. So erlaubt uns das Tool "teams" eine virtuelle Besprechung zu führen, in der alle Kolleginnen und Kollegen zusammenkommen, um die wichtigsten Informationen des Tages zu besprechen.
So werden fortan alle Besprechungen online geführt, damit das Tagesgeschäft weitergehen kann. Durch eigens initiierte Besprechungs- und Verhaltensregeln kann so ein organisierter Termin von statten gehen.
Der OTTO-übergreifende und allseits beliebe Lunchtermin, den viele Kolleginnen und Kollegen zum "networken" und abschalten nutzen, ist zwar in seiner üblichen Form ebenfalls nicht mehr möglich, dennoch haben auch hier bereits viele eine innovative Lösung gefunden: So trifft man sich trotzdem, virtuell, zum Lunchen oder zum Kaffee trinken und bleibt so weiterhin vernetzt.
Gerade für mich als Auszubildender, der trotz selbstständigem Arbeiten doch immer mal wieder Unterstützung benötigt, ist dieser Zustand zunehmend unglücklich und einschränkend. Könnte man denken. Doch sei es benötigte Hilfe zu einer wichtigen Kundenanfrage oder einfach nur ein wissbegieriges Nachhaken bezüglich einer Thematik: Meine Kollegen sind für mich da.
Wir, sind füreinander da.
Dass die aktuelle Situation eine bisher nie dagewesene darstellt, ist mittlerweile allen bekannt. Doch gerade deswegen sollten wir, trotz berechtigtem Unmut, das Beste aus der Situation machen und uns der Möglichkeiten, wie der, von Zuhause aus arbeiten zu dürfen, bedienen.
"Corona-Life" verbirgt zwar in sich das Wort "alone". Doch nimmst Du aus "Corona" die Buchstaben "C", "o" und "a" weg, und ersetzt sie mit einem "S", "t" und "g", so ergibt sich unumgänglich der Term "Strong-Life".
Wir müssen alle zusammen stark sein und sind aktuell sicherlich räumlich voneinander getrennt, wie wir es noch nie waren. Dennoch werden wir schlussendlich gestärkt und noch dichter zusammengerückt wieder auf unseren einheitlich geliebten OTTO Campus zurückkehren und die Kollegschaft noch ein Stückchen mehr zu schätzen wissen.
Die Sonne leuchtet mit ihren letzten Strahlen durch mein ungeputztes Fenster und schenkt mir die letzte Wärme des Tages. Ich klappe meinen Laptop zu und gehe vor die Tür, um mir den Sonnenuntergang samt seiner kräftigen Farben bei einem Spaziergang in der frischen Abendluft gefallen zu lassen.