Wie bei vielen anderen Ausbildungsunternehmen erhalten Auszubildende und Dualis bei OTTO einen Einblick in eine Vielzahl von Abteilungen. Jedoch mit einer Besonderheit: bei OTTO können die Nachwuchskräfte selbst aus über 200 Abteilungen wählen und so ihre Ausbildung nach ihren eigenen Vorstellungen, Wünschen und Fähigkeiten gestalten. Dabei können verschiedenste Abteilungen, welche auf dem Otto Group Campus in Bramfeld beheimatet sind, aber auch Abteilungen von Konzernfirmen, wie beispielsweise dem Inkassodienst EOS, ausgewählt werden.
„Wie kann ich unter dieser Vielzahl an Abteilungen die richtige finden und wie läuft die Bewerbung ab?“ – diese Fragen stellten sich mir zu Beginn meiner Ausbildung. Wo die Anzahl an Abteilungen auf den ersten Blick überwältigend wirkte, habe ich schnell ein System für mich entwickelt.
Damit die Azubis auch tatsächlich den Beruf erlernen, für welchen sie sich entschieden haben, gibt es ein paar vorgegebene Bereiche, welche auf jeden Fall besucht werden müssen, um die notwendigen Fähigkeiten zu erlangen. Diese Bereiche sollten im ersten Ausbildungsjahr abgedeckt werden, um nicht am Ende in Zeitnot zu geraten. Die Reihenfolge der Pflichtbereiche ist jedem selbst überlassen. Da am Anfang viele Azubis gleichzeitig nach einem Einsatzplatz suchen, ist es sinnvoll, mehrere Abteilungen gleichzeitig anzuschreiben. Eine einfache Mail oder eine Nachricht in Teams, in welcher sich der Azubi kurz vorstellt und in einem oder zwei Sätzen beschreibt, warum er gerne einen Einsatz in der Abteilung machen würde, reicht im Normalfall als „Bewerbung“. Manchmal treffen die Azubis ihre zukünftigen Ausbildungsbetreuer noch auf einen Kaffee, um ein paar Dinge vor dem Einsatz zu klären und sich schon im Voraus kennenzulernen.
Für verschiedene Ausbildungsberufe gibt es verschiedene Pflichtbereiche und verschiedene Abteilungen, welche diese Pflichtbereiche abdecken. Allerdings ist es auch möglich, eine Abteilung kennenzulernen, welche keinen der eigenen Pflichtbereiche abdeckt. So kann ein Groß- und Außenhändler zum Beispiel einen Einsatz im IT-Bereich machen, wenn er möchte. Auf diese Weise erhält jeder Azubi eine ganz individuelle Ausbildung und kann über den Tellerrand seines eigenen Berufsbildes hinausschauen.
Das letzte Ausbildungsjahr soll dazu dienen, sich auf einen der Pflichtbereiche zu spezialisieren, um in diesem Bereich das größtmögliche Wissen zu erlangen und die Übernahmechancen zu steigern. Aus der bisherigen Ausbildungszeit sollte sich bereits ein Themengebiet herauskristallisiert haben, für welches das Herz des Azubis schlägt. Da diese Profilwahl sehr bedeutend für die Ausbildung ist, besprechen alle Azubis ein Zwischenfeedback von ihrem Referenten aus dem Ausbildungsteam, bei dem der bisherige Verlauf der Ausbildung reflektiert wird. Gemeinsam wird eine Entscheidung getroffen, welches Profil für den Rest der Ausbildung, sowie für die Pläne nach der Ausbildung am sinnvollsten wäre.