Kaufberatung Vogelnistkästen
Artenvielfalt zeitgemäß bewahren und fördern
Mit Vogelnistkästen zur Bruthilfe unterstützt du die Lebensbedingungen unzähliger Wildvögel, deren Präsenz in deinem Garten auch deiner Freude dient.
Inhaltsverzeichnis
> Warum sind Nistkästen wichtig für die Vogelwelt?
> Aus welchen Materialien bestehen Brutkästen für Vögel?
> Worauf sollte ich bei Vogelnistkästen achten?
> 8 Tipps: Wie und wo sollte ich einen Nistkasten anbringen?
Warum sind Nistkästen wichtig für die Vogelwelt?
- Die ursprünglichen Lebensräume von Wild- und Gartenvögeln in Biotopen außerhalb von Wäldern werden immer kleiner. Ohne lichte Wald- oder naturbelassene Offenlandschaften finden Vögel weniger Totholz als Materialquelle für den Nestbau.
- Vogelnistkästen als Ersatz für ursprüngliche Brutstätten dienen nicht nur als Nist- und Brutplätze für Vögel, sondern auch als Schutz-, Schlaf- und Rückzugsorte, besonders in kalten Nächten.
- Je nach Größe, Bauart und Durchmesser des Einfluglochs bieten Vogelhäuser vielen Arten von Vögeln ein Zuhause – von Klein- über Kohlmeisen über Sperlinge und Stare bis hin zu Kleibern, Zaunkönigen und Spechten.
- Auch Fledermäuse nutzen die Kästen gern.
- In Verbindung mit Vogeltränke und Futterschale wird dein Garten zum beliebten Refugium für die gefiederten Freunde.
Tipp: Achte auf einen naturnahen Garten und Balkon mit Blumenwiese und einheimischen Sträuchern, um den Vögeln Nahrung durch eine Vielfalt der dort angesiedelten Insekten zu bieten.
Aus welchen Materialien bestehen Brutkästen für Vögel?
Massivholz
Vogelnistkästen sollten aus robusten, langlebigen und natürlichen Materialien hergestellt sein. Die meisten Nistkästen bestehen aus Holz, weil es eine gute Isolation gegen Kälte und Hitze bietet. Massives Kiefern-, Eichen- oder Fichtenholz ist robust und witterungsbeständig.
Tipp: Greife bevorzugt zu Modellen aus unbehandeltem Holz, damit die Vögel keinen gefährlichen chemischen Substanzen ausgesetzt sind.
Holzbeton
Nistkästen aus Holzbeton, einer Mischung aus Holz und Beton, sind sehr langlebig und verfügen über hervorragende Isoliereigenschaften. Sie eignen sich gut für Vogelarten, die diesen Vogelbedarf langfristig benutzen, wie zum Beispiel der Steinkauz.
Naturkork
Nistkästen aus Naturkork ermöglichen die runde Form, die für einige Vogelarten wie den Zaunkönig erforderlich ist. Das Naturmaterial ist nachhaltig und meist unbehandelt und zeichnet sich durch eine gute Isolation aus.
Schilf oder Bambus
Modelle aus geflochtenem Schilf oder Bambus gelten als besonders nachhaltig und sehen attraktiv aus, halten jedoch nicht so lange wie Kästen aus massiven Materialien. Oft musst du sie bereits nach einer Brutsaison gegen neue Exemplare austauschen.
Worauf sollte ich bei Vogelnistkästen achten?
Durchmesser des Einfluglochs
- Die Größe des Einfluglochs entscheidet über die Art der künftigen „Mieter" des Tierbedarfs.
- 28 mm für Kleinmeisen (Blau-, Sumpf-, Tannen- und Haubenmeisen).
- 32 mm für Kohl-, Blau-, Sumpf-, Tannen-, Haubenmeise, Kleiber, Halsband- und Trauerschnäpper, Feld- und Haussperling.
- 45 bis 48 mm für Stare, Kleiber, Rotschwanz oder Zaunkönig.
- 80 mm für den großen Steinkauz.
Größe des Innenraums
Je nach Vogelart variiert auch die Größe des Innenraums von Vogelnistkästen. Als Richtlinie für die Mindestgröße des Innenraums gelten etwa für Meisen 12 x 12 cm, für Sperlinge und Finken 14 x 14 cm, für Kleiber und Stare 18 x 18 cm und für Steinkäuze mindestens 20 x 20 cm.
Form und verschiedene Einflugöffnungen
Ebenfalls abhängig von der jeweiligen Vogelart ist die Form des Vogelnistkastens. Für Meisen, Sperlinge und Finken eignet sich die klassische Kastenform mit einem frontalen Einflugloch. Mauersegler und Schwalben bevorzugen halboffene oder offene Nistkästen, um einen direkten Flugzugang zum Nistplatz zu haben. Der Zaunkönig benötigt kleine, runde Nistkästen mit einem seitlich angebrachten Einflugloch. Turmfalke und Steinkauz brauchen größere Kästen mit einer Art Plattform vor dem Einflugloch, die ihnen das An- und Abfliegen erleichtert.
Zubehör und Ausstattung
- Hilfreich und nützlich können verschiedene Ergänzungen bei der Ausstattung von Vogelnistkästen sein.
- Ein verzinktes Schutzdach aus Blech oder Kupfer dient als zusätzliche Abschirmung vor Regen und Wind.
- Eine leicht zu öffnende Reinigungsklappe erleichtert dir das Säubern des Innenraums.
- Als Leiter für Jungvögel dienen Kletterhilfen im Inneren.
- Ein Kunststoffeinsatz oder Sicherungsschild am Flugloch schützt vor Beschädigungen durch Vögel wie Spechte.
- Als sicherer Landeplatz kommt eine Plattform vor dem Einflugloch infrage.
Tipp: Mit einem zusätzlichen Schutzkorb vor dem Nistkasten, den du außerhalb der Brutzeit anbringst, kannst du Fressfeinde abhalten und das Aushacken des Einfluglochs durch Spechte verhindern.
8 Tipps: Wie und wo sollte ich einen Nistkasten anbringen?
- Vogelnistkästen kannst du an Bäumen, Holzpfosten, an Ästen hängend oder an den Außenmauern von Gebäuden befestigen.
- Wenn du mehrere Nistkästen mit verschiedenen Lochgrößen anbringen möchtest, achte auf einen Mindestabstand von 10 m, um Revierkämpfe zu vermeiden.
- Um die Vögel vor Fressfeinden wie Katzen, Mardern und Eichhörnchen zu sichern, bringst du Nistkästen auf mindestens 2 m Höhe an.
- Vermeide direkte Sonneneinstrahlung, indem du den Nistkasten nach Osten oder Südosten ausrichtest.
- Warte bis März mit der Anbringung der Vogelnistkästen, um überwinternde Tiere nicht zu stören.
- Reinige Nistkästen nicht zu oft, sondern erst, wenn der Kasten mit Nistmaterial gefüllt oder deutlich sichtbar mit Parasiten belastet ist. Eine zweite oder dritte Brut im Kasten ist ohne zwischenzeitliche Reinigung möglich.
- Das Ausspülen mit klarem Wasser genügt – verzichte auf aggressive Reinigungsmittel.
- Gartenschläfer wie Schlafmäuse nutzen verlassene Nester gern bereits ab Oktober zum Winterschlaf. Bevor du ein Nest entsorgst, überzeuge dich, dass es nicht belegt ist, um den Winterschlaf der tierischen Bewohner nicht zu stören.