Kaufberatung Hasenställe
Artgerechte Haltung für glückliche Haustiere
In einem Hasenstall fühlen sich Kaninchen & Co. richtig wohl, sodass du das ganze Jahr über Freude mit deinen niedlichen und flauschigen Hopplern hast.
Inhaltsverzeichnis
> Was macht einen artgerechten Hasenstall aus?
> Worauf sollte ich bei einem Stall für Kleintiere achten?
> Welche Innenausstattung braucht ein Kaninchenstall?
> 9 Tipps zur Pflege und Gestaltung deines Kaninchenstalls
Was macht einen artgerechten Hasenstall aus?
- Große (Feld-)Hasen sind nicht als Haustiere geeignet, sondern hauptsächlich Kaninchen. Da diese aber zu den hasenartigen Tieren (Lagomorpha) zählen, spricht man im Allgemeinen auch hier oft von Hasen.
- Da Hasen sehr soziale Tiere sind und den Kontakt zu passenden Artgenossen brauchen, solltest du sie generell nicht einzeln halten. Tiere in Einzelhaltung leiden sehr unter Einsamkeit, die oft zu Verhaltensstörungen oder Krankheiten führt.
- Ursprünglich sind Kaninchen wild lebende Tiere und benötigen daher viel Freiheit und Platz, auch in ihrem Stall.
- Deshalb ist die Außenhaltung in Garten und Balkon die natürlichste Haltungsform, wobei Größe und Ausstattung des Hasenstalls ausschlaggebend für das Wohlergehen der Tiere sind.
- Neben einem großzügigen Innenbereich ist ein Hasenstall erst in Verbindung mit einem Außenbereich oder Freilaufgehege komplett, das für frische Luft, Sonnenlicht, Naturnähe und Bewegungsfreiheit sorgt.
Worauf sollte ich bei einem Stall für Kleintiere achten?
Schattige Plätzchen
Bei der Wahl des Standorts für einen Kaninchenstall solltest du darauf achten, dass die Tiere im Sommer immer ausreichend Schatten finden können, um sich vor hohen Temperaturen zu schützen, denn Kaninchen vertragen Kälte wesentlich besser als Hitze.
Schutz vor Feuchtigkeit und Zugluft
Kurze Regenschauer sind kein Problem, doch Dauernässe durch lang anhaltende Schauer oder feuchte Witterung in der kühlen Jahreszeit gilt es zu vermeiden. Dabei sollte auch die Streu immer trocken bleiben, damit sich die Tiere nicht erkälten. Auch Zugluft vertragen Kaninchen nicht gut, sodass du den Stall gegebenenfalls mit einem Windfang ausstatten solltest.
Schallschutz
Da diese Haustiere sehr geräuschempfindlich sind, suchst du für die Aufstellung dieses Artikels aus dem Bereich Tierbedarf am besten nach einem ruhigen Plätzchen.
Größe des Stalls
- Die Mindestanforderung für die Größe eines Kaninchenstalls bemisst sich laut der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz e. V. nach bestimmten Vorgaben für ein einzelnes Tier und muss je nach Anzahl der Tiere hochgerechnet werden.
- Große Rassen von mehr als 5 kg wie der Deutsche Riese, der über 10 kg schwer werden kann, bedürfen einer Käfiggröße von mindestens 110 x 80 x 70 cm (Länge x Breite x Höhe).
- Mittelgroße Rassen wie der Großchinchilla, der Rote Neuseeländer oder die Rheinischen brauchen bei einem Normalgewicht von mehr als 3,25 Kilogramm ein Häuschen von 85 x 80 x 60 cm.
- Für kleinere Rassen wie den Deutschen Kleinwidder, das Rhönkaninchen oder das Luxkaninchen von 2 bis 3,25 kg Gewicht eignet sich eine Hasengehege-Fläche von mindestens 70 x 75 x 60 cm.
- Zwergkaninchen hingegen, die oft nur etwas mehr als 1 kg auf die Waage bringen, kommen mit einer Käfiggröße von mindestens 65 x 70 x 50 cm klar.
Material
Haus und Gehege von Hasenställen bestehen meist aus unbehandeltem Massivholz, das Witterungseinflüssen und den scharfen Zähnen der Hasen standhält. Für die bessere Haltbarkeit des Holzes werden oft spezielle, ungiftige Holzfarben und -lacke zur Imprägnierung verwendet. Käfigtüren und -gitter sind in der Regel aus Metall wie verzinktem, engmaschigem Draht gefertigt. Einige Hasenställe verfügen über Kunststoffwannen oder -böden, etwa in Form von ausziehbaren Schubladen, die leicht von Hinterlassenschaften zu reinigen sind und eine saubere Umgebung gewährleisten.
Tipp: Als besonders witterungsbeständig erweisen sich abnehmbare Holzdächer, die mit Teerpappe überzogen sind.
Welche Innenausstattung braucht ein Kaninchenstall?
Häuschen
In ihrem Häuschen fühlen sich deine Kaninchen bei ausreichendem Platz geborgen und müssen nicht dem Instinkt als Wildtier folgen, bei Gefahr die Flucht zu ergreifen. Zwei Öffnungen dienen als Ein- und Fluchtgänge. Doppelstöckige Häuschen bieten, gerade bei mehreren Kaninchen, besonders viele schützende Winkel und Kuschelnischen.
Wassertränke
An einer Wassertränke können deine Tiere ihren Durst stillen. Dabei hast du die Wahl zwischen Schalen, die auf dem Boden stehen, oder einem Wasserspender, der am Gitter des Käfigs hängt.
Tipp: Bei den Trinkbrunnen findest du Wasserspender für Kaninchen und weitere Kleintiere.
Futternapf
Der Napf besteht idealerweise aus schwerem Material wie Keramik oder Stein, damit er nicht umgeworfen werden kann. Stell ihn auf eine Erhöhung, damit das Kaninchen ihn nicht mit Streu füllt.
Heuraufe
Damit die Tiere das Heu nicht quer über den Boden verteilen, gibst du es in eine Raufe am Gitter. Die Heuraufe kannst du von außen befüllen, während die Kaninchen ihr Heu nach innen ziehen.
Einstreu
Mit der Einstreu am Stallboden sorgst du für einen warmen und lockeren Boden, der zudem Urin aufsaugt, wobei sich allerdings auch die Kötel darin verlieren. Ob Sägespäne, Pellets aus Holz oder Kokos, eventuell mit einer Schicht Heu oder Stroh bedeckt: die Einstreu sollte in jedem Fall unbehandelt sein.
9 Tipps zur Pflege und Gestaltung deines Kaninchenstalls
- Entferne täglich unhygienische Verschmutzungen wie Kotballen und feuchte Bereiche in der Einstreu.
- Reinige einmal pro Woche den gesamten Stall, indem du Einstreu und Abfälle entsorgst und den Stall mit einem sauberen, feuchten Tuch und warmem Wasser auswischst. Verwende allenfalls eine milde Seife oder speziellen Käfigreiniger statt schädlicher Chemikalien. Erst nach vollkommener Trocknung füllst du die neue Einstreu ein.
- Einmal monatlich solltest du den Stall mit einer tierverträglichen Substanz desinfizieren, die nach dem Einwirken komplett ausgespült werden muss. Vor der Neubefüllung lässt du alles gut trocknen.
- Prüfe immer wieder Gitter, Schrauben und Risse im Holz, damit du zeitnah nötige Reparaturen ausführen kannst.
- In der kalten Jahreszeit helfen isolierende Materialien, aussortierte Wohndecken und alte Teppiche bei der Wärmedämmung an den Außenseiten und über dem Stall.
- Überprüfe im Winter täglich das Wasser, damit es nicht gefriert, und ergänze die Ration gegebenenfalls durch beheizte Wasserflaschen oder -schalen.
- Ältere oder kranke Kaninchen sollten den Winter besser im Haus verbringen.
- Bei genügend großer Wohnfläche ist neben der Außenhaltung auch die freie Wohnungshaltung beliebt, da sie den Tieren Entdeckungen ermöglicht und engeren Kontakt erlaubt.
- Sie erfordert jedoch ausreichend Platz, eine sichere Ausstattung inklusive Gitter zur Abgrenzung, eine separate Toilette und beispielsweise einen Bodenbelag wie Hanfmatten oder Fleecedecken für den Rückzugsbereich.