Kaufberatung Igelhäuser
Igeln einen sicheren Unterschlupf bieten
Igelhäuser sind Quartiere speziell für diese stacheligen, scheuen Säugetiere. Du stellst sie in deinem Garten auf und hilfst den Igeln damit das ganze Jahr über – vor allem aber im Winter.
Inhaltsverzeichnis
> Warum sollte ich im Garten ein Igelhaus aufstellen?
> Worauf sollte ich beim Kauf eines Igelhauses achten?
> Wo stelle ich ein Igelhaus auf und wie pflege ich es? 10 Tipps
Warum sollte ich im Garten ein Igelhaus aufstellen?
- Igel gehören zu den Wildtieren, die sich häufig in Gärten tummeln. Sie übernehmen dort wichtige Aufgaben, denn sie fressen Insekten und Schnecken. Aber der natürliche Lebensraum dieser Säugetiere wird immer kleiner.
- Darum finden sie immer schwerer einen Unterschlupf, etwa tote Gehölze, Hecken oder Blätterhaufen. Wetterfeste Igelhäuser, mit denen du den nachtaktiven Tieren ein Quartier und Versteck bietest, gehören zum Tierbedarf.
- Vor allem im Winter ist ein sicherer Ort für Igel wichtig, denn zwischen November und März halten sie Winterschlaf. Das Tierhaus schützt sie dabei vor Kälte, Regen, Schnee und Sturm sowie vor Feinden.
- Die Igel können das Quartier das ganze Jahr über nutzen. Dann kann es als Schlafplatz oder Futterstelle dienen.
- Die Tiere können darin zudem ein Nest für ihren Igel-Nachwuchs anlegen, ähnlich wie Vögel in einem Vogelnistkasten.
Worauf sollte ich beim Kauf eines Igelhauses achten?
Material
Igelhäuser bestehen wie Vogelhäuser meistens aus naturbelassenem Holz, etwa aus Tanne, Kiefer oder Buche. Diese Ausführungen sind besonders stabil und witterungsbeständig. Seltener findest du Häuschen aus Weidengeflecht oder Rattan. Diese Modelle haben den Vorteil, dass du sie leicht anheben und reinigen kannst. Allerdings halten sie Wind und Wetter nicht ganz so gut ab und sind weniger robust. Einige dieser Varianten sind darum mit Metall oder Kunststoff verstärkt. Sowohl Häuschen aus Holz als auch solche aus Weide fügen sich gut in deinen Garten ein.
Größe
Damit sich ein Igel in seinem Haus wohlfühlt, muss dieses mindestens 25 bis 30 cm hoch sein. Ansonsten ist es zu niedrig, vor allem, wenn du es mit Stroh und Reisig auspolsterst. Die Grundfläche liegt am besten bei um die 30 x 30 cm, kann aber ruhig größer sein. Es gibt zum Beispiel Ausführungen mit einer Länge von 40 oder 50 cm.
Boden
Nicht jedes Igelhaus hat einen Boden. Das ist auch nicht unbedingt notwendig: Einige Tiere verschmähen einen Unterschlupf sogar, wenn er einen festen Untergrund aus Holz hat. Sie möchten sich eine Mulde oder ein kleines Nest bauen, um sich vor Kälte und Nässe zu schützen. Das geht auf einem Holzboden schlechter. Außerdem erschwert er dir die Reinigung, weil sich Urin und Kot am Holz festsetzen. Ohne Boden versickern die Ausscheidungen einfach in der Erde. Andererseits bietet ein Igelhaus mit isoliertem Boden mehr Schutz vor Kälte.
Tipp: Du kannst ein kleines Loch in den Boden bohren, damit Flüssigkeiten abfließen können.
Eingang
Die natürlichen Feinde von Igeln sind Ratten, Katzen, Hunde und Marder. Ein verwinkelter Eingang hält die größeren Tiere davon ab, ins Innere zu gelangen und den Igel anzugreifen – oder macht es ihnen zumindest viel schwerer. Ein solcher sogenannter Labyrinth-Eingang kann außerdem sehr lang sein, damit Fressfeinde auch nicht mit ihren Pfoten hineinlangen können. Zwei durch eine Trennwand separierte Kammern schützen Igel ebenfalls: Selbst wenn ein Fressfeind mit den Pfoten den Eingangsbereich erreicht, kommt er nicht bis zum Schlafraum. Nützlich ist zudem, wenn der Eingang nur eine Größe von ungefähr 10 × 10 cm hat: Hier kann der Igel problemlos hindurchschlüpfen, andere Tiere aber nicht.
Dach
Igelhäuser mit abnehmbarem Dach punkten damit, dass sie leichter sauber zu machen sind. Außerdem kannst du so problemlos Futter ins Innere stellen, falls du dem Igel im Sommer eine Nahrungsquelle bieten willst. Wichtig ist jedoch, dass das abnehmbare Dach trotzdem fest sitzt, damit Feinde nicht über diesen Weg ins Innere gelangen können. Wenn das Dach etwas schräg ist, kann Regenwasser leichter abfließen. Achte zusätzlich darauf, dass die Abdeckung etwa mit Leinöl behandelt ist, sodass das Wasser nicht ins Holz einzieht. Manche Hersteller nutzen aus diesem Grund Dachpappe statt Holz.
Form
Igelhäuser sind typischerweise rechteckig, genau wie Vogelhäuser, Eichhörnchenhäuser oder Insektenhotels. Dadurch kannst du sie in Ecken aufstellen, ohne dass Platz verloren geht. Zu haben sind darüber hinaus runde Igelhäuser, die an Iglus erinnern. Diese Modelle kannst du gut tarnen und verstecken. Allerdings fehlt ihnen oft die zweite Kammer oder der verwinkelte Eingang.
Bausatz oder fertiges Haus
Ein Igelhaus kannst du fertig aufgebaut oder als Bausatz kaufen und selbst zusammenbasteln – beispielsweise gemeinsam mit deinen Kindern. Das benötigte Material wie Schrauben oder Nägel liegt in dem Fall bei.
Wo stelle ich ein Igelhaus auf und wie pflege ich es? 10 Tipps
- Wenn das Igelhaus als Winterquartier dienen soll, stell es im Oktober auf. Weil die Tiere es aber jederzeit als Unterschlupf oder Nistplatz nutzen können, ist ein anderer Zeitpunkt ebenfalls in Ordnung.
- Such eine geschützte Stelle im Garten, am besten unter Büschen oder Hecken. Die Tiere sollten dort ungestört sein. Außerdem muss der Platz schattig sein. Ansonsten könnten die Igel wegen der Sonnenstrahlen zu früh aus dem Winterschlaf aufwachen.
- Unter dem Haus kannst du etwas Kies ausstreuen oder es auf zwei Dachlatten stellen, um Feuchtigkeit und Bodennässe abzuhalten. Achte darauf, dass der Eingang nicht zur Wetterseite ausgerichtet ist.
- Nun geht es an die Einrichtung des Igelhauses: Leg in der Schlafkammer trockenes Laub, Heu oder Reisig aus, damit das Tier es warm hat. Soll das Häuschen nur als Futterstation dienen, kannst du darauf verzichten.
- Lass in der Nähe zusätzlich einige Blätter liegen, damit sich der Igel sein Quartier selbst auspolstern kann. Bedecke außerdem das Dach mit Laub und Reisig.
- Schau auf keinen Fall nach, ob ein Tier in das Haus eingezogen ist, denn damit erschreckst und vertreibst du es.
- Igel sind Einzelgänger, dein Haus wird also nur von einem Tier genutzt. Hast du in deinem Garten gleich mehrere entdeckt, kannst du ihnen mehrere Unterschlüpfe anbieten.
- Damit überhaupt Igel in deinen Garten gelangen können, sollte dein Gartenzaun nicht zu engmaschig sein. Die Tiere brauchen Lücken von ungefähr 10 x 10 cm, um hindurchschlüpfen zu können.
- Wenn der Igel im Frühjahr auszieht, solltest du das Igelhaus reinigen. Warte am besten bis Mai, damit das Tier auch wirklich aufgewacht ist.
- Leere das Haus aus und reinige es gründlich mit heißem Wasser und einer Scheuerbürste. Nimm auf keinen Fall chemische Reinigungsmittel, weil sie den Tieren schaden. Zieh unbedingt Handschuhe an, denn Igel sind oft von Zecken, Würmern oder Flöhen befallen.