Die Läden waren geschlossen, die Restaurants meist am Umbauen und die Bibliotheken nur digital erreichbar. Eine mehr als ungewohnte Zeit, erstrecht wenn dadurch gewohnte Lernorte oder vielleicht auch Quellen zur Ablenkung in der Lernphase wegfallen.
Noch ungewohnter wird es dann jedoch, wenn es wieder losgeht, und erst abgesagte Klausuren plötzlich neu angesetzt werden.
Für alle von euch die sich, wie ich vor einigen Wochen auch noch, fragen, wie so eine Klausurenphase während Corona eigentlich abläuft, haben wir hier unsere wichtigsten Beobachtungen festgehalten.
Bereits der Weg zur Klausur fiel für die meisten von uns anders aus.
Anstatt mit einer lockeren Bahnfahrt und einem stärkenden Kaffee in der Hand hieß es für die meisten: Der Kaffee wird zu Hause getrunken und der Weg mit dem Rad bewältigt.
Denn durch die Maskenpflicht, die für überall, außer in den Klausurräumen galt, ist das gelegentliche Kaffeeschlürfen etwas schwierig.
Auch die aufgeregten Gespräche fanden etwas lauter statt als gewöhnlich, da schon beim Einlass ins Gebäude ein Mindestabstand einzuhalten war. Und auch die Flure waren deutlich leerer als sonst, mit unserem Schnaufen als primäres Geräusch im Treppenhaus: Denn für alle, die konnten, hieß es Treppenhaus, statt Aufzug.
Ein erster Überblick im Klausurraum war dann vor allem eins – luftig.
Mit nur der Hälfte der Tische und meistens weit geöffneten Fenstern hätte man kaum gedacht, dass hier alle paar Stunden aufgeregte Studenten über kniffligen Aufgaben sitzen.
Außerdem konnte hier endlich aufgeatmet werden, denn beim Schreiben der Arbeit mussten keine Masken getragen werden. Was jedoch besondere Aufmerksamkeit dieses Mal brauchte waren die Toilettenzeiten, so banal es auch klingt. Der simple Grund: Nur eine Person durfte jeweils im Toilettenbereich und den Fluren sein.
Sobald die Klausur – hoffentlich mit möglichst vielen richtigen Antworten - abgegeben wurde hieß es dann wieder Maske an und Rucksack auf. Denn sobald die Flure wieder betreten wurden und alle aus dem Raum strömten, musste alles so sicher wie möglich sein. Was somit leider auch dazu gehörte: Kein entspannter Plausch nach der Klausur, keine Umarmung zur Feier der geschafften Etappe. Es blieb also meistens beim energischen „Ellenbogen-Five“.
Ihr seht also, auch wenn es zu jeder Zeit Anpassungen gab und definitiv anders war, als alle Klausurenphasen zuvor, ist es durchaus möglich, auch zu diesen Zeiten den Uni-Alltag fortzuführen. Was es dafür braucht sind vor allem 2 Dinge – unsere Unis, die voller Mühe Konzepte erarbeiten und uns Studenten, die auch bei aller Aufregung zumindest bei den Vorschriften einen kühlen Kopf bewahren.