Unterricht von zu Hause? Hat diese Methode wirklich einen guten Effekt oder gibt es überwiegend Nachteile als Vorteile? Welche Methoden es im Online-Unterricht gibt und wie man sich selbst am besten strukturiert, könnt ihr in diesem Beitrag nachlesen.
Vielleicht fragt ihr euch, wie die Schule von zu Hause aus funktioniert – und vor allem, ob man wirklich so lernen kann, wie unter normalen Umständen in der Berufsschule. Ich muss ehrlicherweise zugeben, dass ich anfangs skeptisch war und mir nicht wirklich vorstellen konnte, wie in Krisenzeiten wie jetzt ein Schulblock ablaufen soll. Aber ich war überrascht: Die verschiedenen Abläufe und Prozesse haben viel besser funktioniert, als ich es erwartet hätte.
Erst einmal zur Info: Wir haben den gesamten Schulblock über Microsoft Teams absolviert. Die meisten Lehrer haben in einen extra „Aufgaben-Kanal“ die anstehenden Aufgaben hineingestellt, was sehr praktisch war, da so erleichtert wurde, schnell alle noch zu erledigenden Aufgaben wiederzufinden. Anschließend klickt man also in die offenen Aufgaben und schon wird ersichtlich, was man noch vor sich hat. Was ich sehr praktisch fand war, dass direkt unter der Aufgabe das Fälligkeitsdatum stand. Es musste also nicht erstmal noch in die Aufgabe hineingegangen werden, sondern es war auf den ersten Blick erkenntlich. Will man sich einer Aufgabe widmen, so klickt man in diese hinein und direkt sind die Dokumente vom Lehrer dort abgelegt, welche man für das bearbeiten benötigt, ob Infoblätter, Schemata, Kontenpläne o.Ä. In den meisten Fällen sind diese Dateien einfach herunterzuladen. Ich persönlich habe mir einen Ordner mit vielen weiteren Unterordnern erstellt, um den Überblick nicht zu verlieren. Wenn man die Aufgabe also am Laptop bearbeitet hat und mit seinem Ergebnis zufrieden ist, lädt man die relevanten Dateien ganz einfach hoch, „gibt die Aufgabe ab“, und fertig! Einige Lehrer haben ein kurzes Feedback zu den eingesendeten Aufgaben zurückgesendet, was auch ziemlich hilfreich war. Ein absoluter Vorteil, sich seine Zeit selbst einzuteilen und absolut selbst entscheiden zu können, wie man seinen Tag strukturieren möchte.
Klausuren wurden bei uns nur vereinzelt geschrieben, da dies einfach schwierig umsetzbar war. Trotzdem gab es Klausurersatzleistungen, die ebenfalls wie die Aufgaben, zu einem bestimmten Datum hochgeladen werden mussten. Die Note hat sich meist aus der Beteiligung aus den Online-Konferenzen und dem Inhalt der bearbeiteten Aufgaben und natürlich der Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit zusammengesetzt. Zu den Konferenzen jetzt mehr.
Wie schon kurz erwähnt, spielten auch die Konferenzen in die Benotung mit rein. Diese fanden meist zu der Zeit statt, in der normalerweise der Unterricht laut Stundenplan in der Schule stattgefunden hätte. Kurz vor Start der Konferenz schalteten sich alle Schüler*innen aus der Klasse ein und dann startete der Lehrer die Konferenz. Überwiegend war es so geregelt: Ein Ausrufezeichen, wenn wir etwas sagen wollen und ein Fragezeichen in den Chat, wenn wir gerade eine Frage hatten. Diese Regelung hat erstaunlich gut funktioniert und jeder ist schnell darauf drangekommen. Die Konferenzen wurden genutzt, um Aufgabeninhalte zu besprechen, Fragen zu klären und auch in neue Themengebiete kurz hineinzuführen. Einige Male wurden wir in Gruppen eingeteilt, und haben über den Laptop eine kleine Gruppenarbeit absolviert.
Insgesamt gesehen hat der gesamte Online-Unterricht auf jeden Fall sehr gut funktioniert und meine Erwartungen wurden übertroffen. Natürlich haben aber Dinge wie ein größerer Austausch auch untereinander und einfach das persönliche Zusammenkommen gefehlt. Es ist nicht das gleiche, seine Mitschüler*innen und Lehrer*innen über den Laptop zu sehen und zu hören, wie wenn man in Wirklichkeit zusammen in seinem Klassenraum sitzt.
Trotzdem kann ich nur weiterhin euch alle ermutigen: Auch diese Art von Unterricht ist auf jeden Fall machbar und es werden wieder bessere Zeiten kommen. Verliert nicht den Kontakt zu euren Engsten und macht das Beste draus!