Kaufberatung Fahrradrahmen
Individuallösung statt Fahrrad von der Stange
Der Rahmen ist das Herzstück eines jeden Zweirads – vom Mountainbike bis zum Rennrad. Fahrradrahmen gibt es in verschiedenen Ausführungen, Formen und Materialien.
Inhaltsverzeichnis
> Welche Vorteile hat der Kauf eines Fahrradrahmens?
> Welche Rahmenformen gibt es für Fahrräder?
> Welches Rahmenmaterial ist das richtige für mich?
> Worauf muss ich beim Kauf eines Fahrradrahmens achten? 6 Tipps
Welche Vorteile hat der Kauf eines Fahrradrahmens?
- Du kannst nach dem Rahmenkauf alle Komponenten wie Schaltung oder Fahrrad-Laufräder selbst auswählen und dir somit ein Fahrrad nach deinen spezifischen Bedürfnissen und Vorlieben zusammenstellen.
- Wenn du bereits hochwertige Komponenten besitzt, kannst du diese weiter nutzen und musst lediglich den Rahmen austauschen, um dein Fahrrad aufzuwerten.
- Du hast die komplette Kontrolle über die Qualität jeder einzelnen Komponente, was bei Komplettfahrrädern eher nicht der Fall ist – da kaufst du, was der Hersteller verbaut hat.
- Du kannst dir einen Fahrradrahmen aussuchen, der in puncto Farbe und Design exakt deinen Wünschen entspricht. Kompletträder sind fast immer ein Kompromiss von Marke, Rahmen, Angebot und Komponenten.
- Durch den schrittweisen Aufbau deines Fahrrads kannst du die Kosten über einen längeren Zeitraum verteilen und gezielt in die Komponenten investieren, die dir am wichtigsten sind.
Diamantrahmen
Die klassische Form mit einem horizontalen Oberrohr ist die erste Wahl für Rennräder, Mountainbikes und viele Cityräder. Diese Rahmenform bietet eine hohe Stabilität und Vielseitigkeit und ist somit prädestiniert für sportliches Fahren, eignet sich aber ebenso für den täglichen Gebrauch.
Trapezrahmen
Eine dem Diamantrahmen ähnliche Form, jedoch mit einem abfallenden Oberrohr, findest du häufig bei Fahrrädern für Frauen. Diese Form eignet sich besonders für Fahrerinnen und Fahrer, denen ein einfacheres Auf- und Absteigen wichtig ist, ohne dabei an Stabilität einzubüßen.
Tiefeinsteiger
Diese Rahmen mit sehr niedrigem Durchstieg werden oft bei City- und Komfortfahrrädern verbaut und erleichtern das Auf- und Absteigen. Sie sind super für den urbanen Gebrauch und für Menschen, die oft anhalten und absteigen, zum Beispiel beim Einkaufen oder weil das Rad über Treppen oder Brücken getragen oder geschoben werden muss. Auch ältere, nicht mehr ganz so mobile Menschen profitieren von dem tiefen Einstieg.
Fully (Full Suspension)
Vorn und hinten gefederte Rahmen wurden speziell für Mountainbikes und andere Geländebikes entwickelt. Sie bieten besonders viel Komfort und Kontrolle auf unebenen und technisch anspruchsvollen Trails.
Hardtail
Diese Rahmen mit Frontfederung, aber ohne Rahmenfederung, wurden ebenfalls speziell für Mountainbikes entwickelt, sind aber leichter, preiswerter und wartungsärmer als Fully-Rahmen. Der Komfort ist allerdings geringer als bei Fully-Mountainbikes.
Welches Rahmenmaterial ist das richtige für mich?
Aluminium
Weit verbreitet, leicht und relativ günstig, bietet Aluminium eine gute Kombination aus Festigkeit und Leichtigkeit. Es eignet sich besonders für Einsteiger- und Mittelklasse-Fahrräder und sowohl für den Stadt- als auch für den Gelände-Einsatz. Aluminiumrahmen sind korrosionsbeständig, aber oft härter als andere Werkstoffe.
Carbon
Carbon ist extrem leicht und steif und eignet sich als Material hervorragend für Rennräder und hochwertige Mountainbikes, ist allerdings auch teurer und bei seitlicher Krafteinwirkung empfindlich. Es wird im Profi- und Leistungssport eingesetzt, da es ein ausgezeichnetes Verhältnis aus Leichtigkeit und Steifigkeit bietet. Der Nachteil von Carbon ist die aufwendige und komplizierte Reparatur im Schadensfall.
Stahl
Stahl ist sehr robust und langlebig und bietet durch seine natürliche Dämpfung einen angenehmen Fahrkomfort. Nachteil: Stahl ist schwerer als Aluminium und Carbon. Stahlrahmen sind gut für Tourenräder, Reiseräder und klassische Fahrräder geeignet, bei denen Haltbarkeit und Komfort im Vordergrund stehen. Beschädigungen sind – anders als bei Carbon – mit dem Auge zu erkennen.
Titan
Titan ist leicht und robust und bietet exzellente Fahrkomfortwerte. Es ist zudem korrosionsbeständig, aber auch sehr teuer. Dieses Material wird oft für Räder verwendet, die für lange Touren und extreme Bedingungen konzipiert sind. Titanrahmen vereinen die Vorteile von Aluminium und Stahl, indem sie leicht und gleichzeitig komfortabel sind. Der hohe Preis und die schwierige Verarbeitung machen Titan jedoch zu einer Wahl für Enthusiast*innen.
Worauf muss ich beim Kauf eines Fahrradrahmens achten? 6 Tipps
- Der Rahmen muss zu deiner Körpergröße und deinem Fahrstil passen. Finde die richtige Rahmengröße, indem du deine Schrittlänge und deine Oberkörperlänge misst und mit den Größentabellen der Hersteller abgleichst.
- Die Geometrie des Rahmens bestimmt, wie sich das Fahrrad fährt. Ein steiler Lenkwinkel zum Beispiel sorgt für ein agiles Fahrverhalten, während ein flacherer Winkel mehr Laufruhe bietet.
- Überleg genau, wofür du das Fahrrad hauptsächlich nutzen möchtest. Für ein Citybike sind andere Eigenschaften wichtig als für ein Mountainbike oder ein Rennrad. Für den Stadtverkehr ist ein robuster und komfortabler Rahmen ideal, während im Gelände Federung und Stabilität wichtig sind.
- Stell sicher, dass der Rahmen mit den Komponenten kompatibel ist. Achte unter anderem auf die Bremsenaufnahme (Scheibenbremsen oder Felgenbremsen), die Größe und den Standard des Tretlagers und die Art der Achsen (Schnellspanner oder Steckachsen). Auch zu Gabel und Reifenbreite sollten die Rahmenmaße passen.
- Das Gewicht des Rahmens ist ein weiterer Faktor. Ein leichterer Rahmen kann die Fahrdynamik verbessern, da du weniger Masse beschleunigen musst. Das ist bei Rennrädern und Cross-Country-Mountainbikes besonders wichtig. Schwerere Rahmen sind oft robuster, was bei Touren- und Alltagsrädern von Vorteil sein kann.
- Hochwertige Materialien und Technologien haben ihren Preis. Setz dir ein realistisches Budget, das alle Komponenten und eventuell notwendiges Zubehör berücksichtigt. Oft ist es günstiger, einen einzelnen Rahmen zu kaufen und später aufzurüsten, anstatt von Anfang an das teuerste Modell zu wählen.