Kaufberatung Fahrradlenker
Sichere Steuerung für dein Rad
Morgens rollst du mit deinem Citybike zur Arbeit und navigierst mit dem breiten, nach hinten gezogenen Lenker entspannt durch den Stadtverkehr. Nach Feierabend drehst du noch eine Runde mit dem Rennrad und gibst auf der langen Geraden am Waldrand in aerodynamischer Unterlenkerhaltung richtig Gas. Am Samstag unternimmst du mit der Familie eine ausgedehnte Radtour. Als du nach einer Stunde einen verspannten Nacken hast, wechselst du an deinem Multipositionslenker einfach die Griffposition und radelst locker weiter. Fahrradlenker unterstützen deinen Fahrstil und ermöglichen eine ergonomische Sitzposition. In diesem Ratgeber erfährst du, welche Arten von Griffen es gibt und wie du ein passendes Modell auswählst.
Inhaltsverzeichnis
> Komfortabel und kontrolliert lenken
> Diese Lenkermodelle gibt es
> Welche Kriterien sind bei Lenkern wichtig?
> So findest du einen passenden Fahrradlenker
> Das solltest du bei der Montage beachten
> Fazit: Individuelle Griffe für eine gesunde Haltung auf dem Rad
Komfortabel und kontrolliert lenken
Fahrradlenker und Fahrradsattel entscheiden darüber, ob ein Fahrer oder eine Fahrerin sich auf einem Bike wohlfühlt. Breite, Form und Höhe des Griffs bestimmen die Sitzposition, sodass du bequem aufrecht oder sportlich nach vorn gebeugt auf dem Rad sitzt. Passend zur Rahmengeometrie der verschiedenen Fahrradtypen sorgen die Griffe außerdem dafür, dass sich das Rad auf glattem wie auf unebenem Untergrund stabil lenken lässt. Ein auf deine Körpermaße abgestimmter Lenkerbügel ermöglicht es dir, das Bike mit geringem Kraftaufwand zu steuern: Das schont die Muskulatur und reduziert Verspannungen. Wenn du den Lenker austauschen willst, ist das mit dem richtigen Fahrradwerkzeug schnell erledigt.
Diese Lenkermodelle gibt es
Für welches Fahrrad du einen Lenker suchst, ist bei der Modellwahl die entscheidende Frage. Folgende Typen sind erhältlich:
Citybike-Lenker
Bei Stadt- und Hollandrädern kommt es in erster Linie auf den Komfort an. Eine aufrechte Sitzposition entlastet den Rücken und erhöht den Überblick im Verkehr. Die Lenker von Citybikes sind deshalb stark nach hinten (Backsweep) und oben (Rise) gebogen. Durch diese Kröpfung lassen sie sich mit geradem oder leicht gebeugtem Rücken bequem erreichen. Die Breite der Komfortlenker bewegt sich mit etwa 600 mm im mittleren Bereich, Cruiser-Lenker sind breiter, um die entspannte Fahrweise auf diesen Rädern zu unterstützen.
Lenker für Mountainbikes
Lenkerbügel für Mountainbikes sind gerade oder nur leicht gekröpft sowie niedrig aufgebaut. Die auch als Flatbars bezeichneten Modelle ermöglichen so eine sportlichere, gebückte Haltung des Fahrers, die eine Gewichtsverlagerung im Gelände erleichtert. Um die Zweiräder auf holprigen Strecken besser kontrollieren zu können, sind MTB-Lenker mit rund 700 mm recht breit. Oversize-Modelle erreichen sogar bis zu 800 mm.
Trekkingrad-Lenker
Bei den Griffstangen für Trekkingräder sind die Kröpfungswinkel etwas geringer als bei Citybike-Modellen, sodass du eine bequeme und doch leicht gebeugte Haltung einnehmen kannst. Häufig sind die Lenker auch als stark gebogene Multipositionslenker mit großer Grifffläche konzipiert, wodurch du deine Hände wahlweise oben oder unten auflegen kannst. Auf längeren Touren vermeidest du dadurch eine einseitige Haltung, die zu Verspannungen führen kann. Diese Lenker sind mit weniger als 600 mm meist recht schmal.
Griffe für Rennräder
Die Lenker von Rennrädern sind stark nach unten gebogen. Steuerst du das Rad in der tiefen Untergriffhaltung, bietet dein Körper weniger Luftwiderstand und du kannst schneller fahren. Die mittlere Bremsgriffhaltung ist ein guter Kompromiss zwischen einer entspannten und einer aerodynamischen Position und lässt sich auch auf langen Touren durchhalten. Greifst du den Rennlenker an der Oberstange, sitzt du am aufrechtesten: gut, um zwischendurch die Rücken- und Nackenmuskulatur zu entspannen und mehr Überblick im Verkehr zu haben. Rennradlenker sind mit Breiten um die 400 mm sehr schmal. Das spart Gewicht und macht die Räder wendig.
Aerolenker für Triathlonräder
Geht es beim Triathlon oder beim Radfahren an sich um jede Sekunde, kannst du auf einem Aerolenker die Unterarme auf Polstern ablegen und so eine sehr tiefe Sitzposition einnehmen. Da die Griffstangen sehr eng beieinander angebracht sind, ergibt sich eine kompakte, windschnittige Haltung. Die Aufsätze lassen sich auf den vorhandenen Lenker eines Rennrades oder Fitnessbikes aufschrauben. Fährst du keine Rennen, kann ein Triathlonlenker sinnvoll sein, wenn du oft bei windigem Wetter unterwegs bist. Im Gegenwind sparst du in der Aeroposition Kraft und kommst schneller voran.
Welche Kriterien sind bei Lenkern wichtig?
Neben dem Fahrradtyp sind weitere Punkte relevant, wenn du einen Fahrradlenker kaufen möchtest. Worauf du achten solltest, erfährst du hier:
Breite
Die Breite des Lenkers sollte zu deinen Körpermaßen passen. Bei Citybike- und Trekkingrad-Lenkern gilt die Faustregel „Lenkerbreite = Schulterbreite“. Beim Rennradlenker solltest du in der Produktbeschreibung auf folgende Angaben achten: „Reach“ (Abstand zwischen der engsten und der weitesten Griffposition) und „Drop“ (Abstand zwischen der oberen und der unteren Griffposition). Ist beispielsweise der Reach zu groß, erschwert das kleinen Fahrern eine komfortable Haltung. Bei Mountainbikes können die Lenker die Schulterbreite ruhig übertreffen.
Tipp: Einige Flatbars und Aerolenker lassen sich auf ein Wunschmaß kürzen.
Rise
Gekröpfte Bügel gibt es mit unterschiedlich ausgeprägter Krümmung, die den Lenker höher macht. Die genaue Höhe kannst du der Angabe „Rise“ entnehmen, die die Erhöhung gegenüber der Klemmung in Millimetern beschreibt. Die Bandbreite reicht von weniger als 20 mm bis mehr als 70 mm.
Gewicht und Material
Fahrradlenker bestehen aus Stahl, Aluminium oder Carbon und wiegen zwischen 300 und 500 g. Der relativ schwere Stahl kommt in der Regel nur bei Citybikes zum Einsatz, wo es auf Robustheit ankommt. Am häufigsten bestehen die Bügel aus Aluminium, das leicht und zugleich stabil ist. Doppelt konifiziertes Alu und 7000er-Alu ist dabei hochwertiger, Luftfahrt-Alu besonders leicht. Carbon ist bei Rennlenkern verbreitet, wo jedes Gramm Gewicht zählt. Bei solchen Lenkern ist aus Sicherheitsgründen in der Regel ein maximales Fahrergewicht angegeben, das bei etwa 100 kg liegt.
Lenkerklemmung
Die Lenkerklemmung sollte in jedem Fall zum Fahrrad-Vorbau passen, sonst lässt sich der Bügel nicht sicher befestigen. Entscheidend ist der Durchmesser des Lenkerbügels in der Mitte, wo er angeschraubt wird. Er bewegt sich in der Regel zwischen 25,4 mm und 31,8 mm, es gibt aber auch Sondermaße wie 35 mm im MTB-Bereich. Miss im Zweifel den Durchmesser deiner Vorbauklemmung aus.
So findest du einen passenden Fahrradlenker
Reicht ein einfacher Komfortlenker oder brauchst du ein dynamisches Modell? Mit den folgenden Tipps fällt dir die Entscheidung leichter.
Gelegenheitsfahrer
Wenn du dein Rad eher selten benutzt und keinen Wert auf besondere ergonomische oder optische Merkmale des Lenkers legst, ist ein einfacher Stahl- oder Aluminiumlenker für dein Citybike oder ein Multipositionslenker für das Trekkingbike ausreichend. Solche Bügel bekommst du ab 15 €.
Vielradler
Ist dein Fahrrad häufig im Einsatz, lohnt sich die Investition in Lenker aus doppelt konifiziertem Aluminium. Ist der Lenker kürzbar, kannst du ihn einfach anpassen und so eine angenehme Position auf dem Rad finden. Farbige Modelle sorgen für individuelle Akzente an deinem MTB. Die Preise starten bei 25 €.
Sportler
Nimmst du an Wettkämpfen teil oder bist du gerne sportlich unterwegs, sparen Flatbars fürs Mountainbike bzw. Rennlenker aus Carbon oder leichterem Alu Gewicht. Bei Aerobars erhöhen möglichst vielfältig verstellbare Armauflagen Funktionalität und Komfort. Sportlenker sind ab 70 € erhältlich.
Das solltest du bei der Montage beachten
Mit dieser kleinen Anleitung bringst du deinen neuen Lenker sicher an deinem Fahrrad an:
- Merke dir zunächst die Anordnung und Neigung der Schalt- und Bremshebel am vorhandenen Lenker. Dafür ist es hilfreich, ein Foto zu machen und die Abstände zu notieren.
- Baue dann am alten Lenker die Teile nacheinander ab. Die Schalt- und Bremskomponenten verpackst du in Tüten, damit sie nicht beschädigt werden.
- Löse die Klemmschrauben am Vorbau und nimm den alten Lenker ab.
- Montiere den neuen Bügel in der gewünschten Neigung an der Klemmung. Bei Carbonmodellen ist unbedingt das Anzugsdrehmoment für die Schrauben zu beachten. Dafür benötigst du einen Drehmomentschlüssel.
- Schiebe die Hebel in der umgekehrten Reihenfolge wie beim Ausbauen auf den Lenker, stelle sie passend ein und ziehe die Schrauben an.
Fazit: Individuelle Griffe für eine gesunde Haltung auf dem Rad
Ein passender Fahrradlenker trägt maßgeblich zum Sitzkomfort auf dem Zweirad bei. Damit steuerst du das jeweilige Bike in einer ergonomischen Haltung sicher über Asphalt, Waldwege und steinige Pfade. Folgende Modelle empfehlen sich für deine Anforderungen:
- Fährst du selten Fahrrad, genügt dir ein Stahl- oder Aluminiumlenker ohne Komfortmerkmale. Am Trekkingbike ist ein Multipositionslenker für verschiedene Griffpositionen eine gute Wahl. Diese Modelle sowie Citybike-Lenker gibt es ab 15 €.
- Sitzt du regelmäßig im Sattel, empfehlen sich höherwertige Aluminiumlenker, die doppelt konifiziert sind. Kürzbare Modelle kannst du auf deine Körpermaße abstimmen. Die Preise beginnen bei 25 €.
- Bist du ein sportlicher Fahrer und möchtest mit wenig Gewicht schnell und kraftsparend fahren, eignen sich leichte Alu- oder Carbonlenker. MTB-Radler greifen zu Flatbars in dieser Qualität, Rennradler zu Rennlenkern oder Aerobars. Kostenpunkt: ab 70 €.