Kaufberatung Mischpulte
Musik selbst mixen wie im Club oder Tonstudio
Mit einem Mischpult bringst du Audiosignale aus verschiedenen Quellen zusammen. In diesem Ratgeber erfährst du, welches Modell für dein Tonstudio geeignet ist und worauf es bei der Auswahl ankommt.
Inhaltsverzeichnis
> Was ist ein Mischpult und was kannst du damit machen?
> Worauf solltest du bei der Auswahl eines Audio-Mixers achten?
> Welches Mischpult ist das richtige für deine Musikprojekte?
> Das passende Zubehör für dein Tonstudio
Was ist ein Mischpult und was kannst du damit machen?
Ein Mischpult ist eine Konsole mit vielen Steuerungsreglern, mit der du dich wie ein Discjockey („DJ“) fühlen kannst. Du führst Songs von CDs, Speicherkarten, Computern und anderen Quellen zusammen, prüfst die zugespielten Titel am Kopfhörer (Fachjargon: „Vorhören“), gleichst Lautstärkenunterschiede aus und erstellst anregende Übergänge. Statt deine Lieblingstitel einfach nur nacheinander auf Audio-CDs oder Speicherkarten zu speichern, lässt du die Titel ineinander übergehen und gleichst die Pegel an, sodass ein persönlicher Best-of-Mix entsteht. Auf Wunsch kannst du deine Musik per Mikrofon anmoderieren. Auch zum professionellen Aufnehmen von Podcasts sind Mischpulte geeignet.
Worauf solltest du bei der Auswahl eines Audio-Mixers achten?
Anzahl der Kanäle
Die Anzahl der Kanäle gibt Aufschluss darüber, wie viele Signalquellen sich gleichzeitig anschließen und zusammenmischen lassen. Üblich sind Mischpulte für den Anschluss von 2 bis 20 Signalquellen, wobei in der Regel einige Kanäle paarweise zu Stereokanälen zusammengefasst sind. Wäge vor dem Kauf ab, wie viele Kanäle du brauchst – beispielsweise ist ein Zwölf-Kanal-Mischpult für das Mixen von zwei Musikquellen und einem Mikrofonsignal überdimensioniert. Investiere in einem solchen Fall besser in ein Mischpult mit weniger Kanälen, aber vielen Zusatzfunktionen.
Ein- und Ausgänge
- Möchtest du Plattenspieler an das Mischpult anschließen, brauchst du Phono-Eingänge mit Entzerrer-Vorverstärker.
- CD- und MP3-Player, Smartphone, Tablet und Computer schließt du über analoge Line-Eingänge an.
- Mic-Eingänge dienen zum Anschluss von Mikrofonen und verfügen über einen Vorverstärker sowie die sogenannte Phantomspeisung zur Stromversorgung des Mikrofons.
- Ausgangsseitig besitzen Mischpulte je nach Modell Stereo-Ausgänge in Form von Cinch-Buchsen-Paaren, Klinkenbuchsen oder dreipoligen, symmetrischen XLR-Ausgängen für den Anschluss von professionellem Equipment.
Tipp: Einige Modelle bieten zusätzlich zu den Standardeingängen USB-Buchsen für den direkten Anschluss digitaler Zuspieler oder ein integriertes Bluetooth-Modul für die kabellose Signalübertragung.
Buchsenausführung
Achte bei der Auswahl des Geräts auf die Ausführung der Eingangsbuchsen: Manche Mischpulte haben oft ausschließlich Klinkenbuchsen für alle Eingänge. Dann brauchst du zusätzliche Cinch-auf-Klinke-Adapter für den Anschluss der meisten Geräte.
Regler
- Modelle mit Drehreglern sind kompakter und eignen sich eher für die gelegentliche Soundwiedergabe zu Hause und ohne Live-Publikum.
- Bei Live-Performances haben große Mischpulte mit Schiebereglern die Nase vorn. Diese Bedienelemente sind griffiger, du kannst sie schneller erfassen und sie erlauben durch den langen Hebelweg eine genauere Abstimmung der Lautstärkepegel.
- Viele Mischpulte bieten sowohl Dreh- als auch Schieberegler – beispielsweise vier Schieberegler für oft verwendete Hauptkanäle und vier Drehregler für Quellen, die seltener nachjustiert werden.
Signalverarbeitung
Während viele Mischpulte für rein analoge Signale ausgelegt sind, findest du auch Modelle mit digitaler Signalverarbeitung. Damit stehen ein umfangreiches Effektrepertoire und Zusatzfunktionen wie Geschwindigkeitsanpassungen, das Startpunkt-Setzen in Songs oder gleichzeitiges Vorhören mehrerer Spuren zur Verfügung. Ein weiteres interessantes Feature voll- oder teildigitaler Mischpulte ist der „Beat Counter“, der die Taktzahl (Fachjargon: „Beats pro Minute“) der Eingangssignale anzeigt. Das erleichtert die Abstimmung unterschiedlich schneller Songs.
Klangkontrolle
Neben der Mischfunktion bieten gute Mixer auch einen Equalizer. Dabei handelt es sich um Regler, mit denen du das Ausgangssignal in verschiedenen Frequenzbereichen anpassen kannst. Damit machst du beispielsweise den Bässen mehr Druck, sorgst für mehr Stimmpräsenz im Mitteltonbereich oder verstärkst für ein luftigeres Klangbild die Höhen.
Effekte
Gute Mischpulte bieten nicht nur eine Frequenzanpassung, sondern auch verschiedene Soundeffekte. Viele erfahrene DJs mit professionellem Anspruch verfremden Songs mit solchen Effekten, bis das Original kaum mehr zu erkennen ist, um kreative Musikprojekte umzusetzen. Das Spektrum reicht vom Hall oder Echo über den wabernden Flanger bis hin zu Choruseffekten durch das zeitversetzte Doppeln von Eingangssignalen.
DJ-Controller
Möchtest du ausschließlich gespeicherte Musik wie MP3s mixen und auf analoge Quellen verzichten, könnte ein DJ-Controller für dich eine Alternative sein. Diese Geräte sind meist mit Zwei- oder Vier-Kanal-Mixern ausgestattet und bieten eine Vielzahl digitaler Effekte und Direktzugriffstasten für Samples. Darüber haben sie als „Jogwheels“ bezeichnete großflächige Drehregler, die das Anfahren bestimmter Songpassagen erleichtern und Scratching-Effekte ermöglichen.
Welches Mischpult ist das richtige für deine Musikprojekte?
Audio-Mixer für Anfänger und Podcaster
Du möchtest gerne eigene Compilations oder Podcasts am PC oder im Wohnzimmer anfertigen. Dafür reicht ein einfaches Analog-Mischpult mit zwei bis vier Kanälen, an das du die Soundkarte deines Computers, einen CD-Player oder mehrere Mikrofone für Talk-Gäste anschließen kannst. Dabei hast du die Wahl zwischen Dreh- und Schiebereglern zum Einstellen der Lautstärkepegel. Solche Mixer für den Hobbybereich bekommst du zu Preisen zwischen 40 und 150 €.
DJ-Mischpult für private Partys
Dein Hobbykeller soll zu einer angesagten Party-Location werden, in der du Freunde und Bekannte mit einem musikalischen Feuerwerk wie in einem guten Club begeistern willst? Dann brauchst du einen Mixer mit mindestens zwei Kanälen und Phono-Eingängen für den Anschluss von Plattenspielern. Modelle mit großen Schiebereglern, die du leicht bedienen kannst, und mit einem Taktzähler, um unterschiedlich schnelle Musikstücke anzupassen, bekommst du ab rund 175 €. Alternativ greifst du zum DJ-Controller mit digitaler Vollausstattung für etwa 150 bis 205 €.
Audio-Steuerkonsole für angehende Profi-Mixer
Du stellst hohe Ansprüche an das Abmischen von Musik und träumst davon, dir nebenberuflich als Discjockey etwas dazuzuverdienen. Dann brauchst du einen professionellen 4- bis 20-Kanal-Mixer mit digitaler Signalverarbeitung, großer Anschlussvielfalt und Equalizer in einem robusten, für den häufigen Transport geeigneten Metallgehäuse. Solche Profi-Mischpulte kosten zwischen rund 200 und 880 €.
Das passende Zubehör für dein Tonstudio
- Ein leichter Over-Ear-Kopfhörer ab 20 € zum Abdichten des Umgebungsschalls hilft dir während des Mixens beim Vorhören des nächsten Tracks.
- Mit einem Mikrofon ab rund 15 € machst du während der Party Ansagen, spielst Podcasts ein oder nimmst Gesang (Fachjargon: „Vocals“) auf.
- Alternativ zum Plattenspieler kannst du auch Smartphones, Tablets oder CD-Player als Musikquellen für deine Songsammlungen oder Clubevents verwenden.
- Ein kräftiger Verstärker zu Preisen zwischen 70 und 1.800 € bereitet die Tonsignale vom Mischpult für die Wiedergabe durch die Lautsprecher vor.
- Für den Veranstaltungsbereich gedachte Standlautsprecher kommen dank aktiver Ausführung auch ohne Verstärker aus und werden als PA-Lautsprecher oder Party-Lautsprecher bezeichnet. Kostenpunkt: ab etwa 80 €.