Kaufberatung Motorradhelme
Den Kopf effektiv schützen
Endlich wieder durch die Natur fahren, den Fahrtwind im Gesicht spüren und eins mit der Straße werden. Für das verlängerte Wochenende machst du das Motorrad startklar, freust dich auf die gemütliche Tour mit Freunden – und achtest dabei natürlich auf die Sicherheit, indem du deinen Motorradhelm einpackst. Den Kopf vor Verletzungen zu schützen ist beim Motorradfahren schließlich besonders wichtig. Hier erfährst du, welcher Helm sich für welche Motorradfahrten eignet und worauf du beim Kauf achten solltest.
Inhaltsverzeichnis
> Helme für Moped- und Rollerfahrer
> Helme für Tourenfahrer
> Helme für den Motorradsport
> So klappt die Helmauswahl
> Mehr Pflege bedeutet auch mehr Sicherheit
> Fazit: Gut und passend geschützt zum nächsten Ausflug
Helme für Moped- und Rollerfahrer
Steigst du auf den Roller oder das Moped, ist die Geschwindigkeit für dich zweitrangig. Entspannt fährst du durch die Stadt, vielleicht auch über die Landstraße. Laut Straßenverkehrsordnung bist du zum Tragen eines Helms verpflichtet, sobald dein Zweirad mehr als 20 km/h schnell ist. Folgende Helme sind für das Mopedfahren zu empfehlen:
Jethelme
Jethelme haben kein Kinnteil, dafür aber häufig ein größeres Visier. Du spürst damit den Fahrtwind. Allerdings sind Kiefer, Zähne und Kinn nicht geschützt, weshalb sich Jethelme nicht für hohe Geschwindigkeiten eignen. Du kannst bei diesem Modell zwischen modernen Designs und Retrovarianten wählen. Hat der Helm kein Visier, besteht die Option, eine spezielle Brille – oder natürlich deine eigene – zu tragen. Beliebt sind Jethelme auch bei Chopper- sowie Rollerfahrern. Daher werden sie oft auch als Mopedhelme bezeichnet.
Multihelme
Entscheidest du dich für einen Multihelm, bekommst du ein Modell, das die Eigenschaften eines Integral- und eines Jethelms in sich vereint. Indem du beispielsweise das Kinnteil abmontierst, baust du den Helm ganz einfach um. So entscheidest du je nach Witterung, ob du geschlossen und trocken oder doch lieber luftig fahren möchtest. Ohne Kinnteil passt ein Multihelm gut in einen Koffer oder ins Helmfach.
Helme für Tourenfahrer
Du gehst häufig auf Tour. Tagelang fährst du dann über Landstraßen und Autobahnen und erkundest auf dem Motorrad neue Regionen und Länder. Umso wichtiger ist in diesem Fall ein Helm, der dir Sicherheit und die Option bietet, Fahrtwind und Freiheit zu genießen. Für Motorradtouren sind daher folgende Varianten angesagt:
Integralhelme
Integralhelme sind nicht nur die bekannteste Helmvariante, sie gelten im Straßenverkehr auch als besonders sicher – vor allem dank ihres festen Kinnteils und des aufklappbaren Visiers. So sind sowohl Kiefer und Zähne als auch der Kopf als Ganzes geschützt. Damit die Helme nicht zu schwer werden, setzen Hersteller auf innovative Konstruktionen aus besonders leichten Materialien, die meist weniger als 1,5 kg wiegen. Zudem gibt es Modelle mit einer Vorrichtung für ein Headset. So kannst du auch während der Fahrt gut mit deinem Mitfahrer kommunizieren.
Klapphelme
Rein äußerlich ähneln Klapphelme den Integralhelmen, allerdings kannst du den Kinnschutz inklusive Visier nach oben klappen und dort fixieren. Das ist zum Beispiel bei kurzen Trinkpausen oder beim Tanken vorteilhaft, da du nicht den gesamten Helm abzusetzen brauchst. Auch für Brillenträger sind Klapphelme gut geeignet. Sie bieten der Sehhilfe beim Auf- und Absetzen den notwendigen Raum.
Helme für den Motorradsport
Dir dient das Motorrad in erster Linie als Sportgerät. Entweder fährst du zügig auf der Autobahn oder über eine Rennstrecke oder du gehst im Parcours auf Zeitenjagd. Auch schnelle Ausflüge ins Gelände stehen regelmäßig auf dem Programm. Daher haben Endurofahrer und Sportbikes eigene Anforderungen an den passenden Helm, wie die folgenden Beschreibungen verdeutlichen:
Cross- und Endurohelme
Diese Motorradhelme sind speziell für das Fahren von Motocrossrädern und Enduromaschinen konzipiert. Der Unterschied zum Integralhelm besteht darin, dass Kinn- und Stirnpartie weit nach vorn gezogen sind.Das sorgt für eine bessere Belüftung und schützt dich besonders effektiv vor aufgewirbeltem Dreck. Im Vergleich zu Crosshelmen sind Endurohelme besser für längere Fahrten geeignet. Ihre Kinnpartie ist nicht ganz so weit nach vorn gezogen und der windanfällige Schirm lässt sich meistens abnehmen. So hast du die Wahl, ob du mit Schirm inklusive Visier oder mit Motorradbrille fahren möchtest.
Racinghelme
Als sportliche Variante des Integralhelms hat der Racing- oder Sport-Integralhelm einen oder mehrere Spoiler sowie ein getöntes oder verspiegeltes Helmvisier und eine aufwendigere Lackierung. Er ist so konstruiert, dass Wind auch bei hohen Geschwindigkeiten gut vorbeigleiten kann. Das verringert den Luftwiderstand, was wiederum deinen Nacken entlastet und gleichzeitig allzu intensiver Geräuschentwicklung bei hohen Geschwindigkeiten entgegenwirkt. Racinghelme besitzen im Normalfall ein ausgeklügeltes Ventilationssystem sowie eine Visierverriegelung und einen verstärkten Verschluss am Kinnriemen. Da du auf dem Racebike sehr gebückt sitzt und dich fast in den Tank vergräbst, haben Sport-Integralhelme ein nach oben vergrößertes Sichtfeld.
So klappt die Helmauswahl
Hast du herausgefunden, welcher Helm zu deinem Motorrad, Moped oder Roller und zu deinem Fahrstil passt, stehen die nächsten Entscheidungen an. Hier erfährst du, was dir bei Passform, Innenpolster oder Visier bei deiner Auswahl hilft.
Passform
Dein neuer Helm sollte in erster Linie richtig sitzen. Ohne zu drücken oder gar Schmerzen zu verursachen, liegt er eng an. Um deine Helmgröße zu bestimmen, legst du ein Maßband um die dickste Stelle deines Kopfs. Danach prüfst du in den Produktbeschreibungen, welche Größe welchem Kopfumfang zugeordnet ist. Nach dem Aufsetzen kannst du mittels des Zweifinger-Tests herausfinden, ob der Helm richtig sitzt: Passen zwei Finger unter den Helm, ist alles in Ordnung. Als Brillenträger lässt du für die Anprobe die Brille auf.
Tipp: Lass den Helm ruhig einige Zeit auf. So bemerkst du mögliche Druckstellen.
Innenpolster und Riemen
Weiche, herausnehmbare Helmpolster sind sowohl komfortabel als auch hygienisch, denn die meisten lassen sich waschen. Damit sie nicht drücken, sollten die Kanten der Kinnriemen gepolstert sein. Stelle zudem sicher, dass sich der Verschluss am Kinn, das Visier und andere Belüftungsmöglichkeiten auch mit Handschuhen öffnen lassen.
Visier
Das Visier eines Helms schützt Augen, Nase und Mund vor Insekten, Wind, Regen und Sonne. Wichtige Qualitätsmerkmale sind die Beschaffenheit, die Entspiegelung, die Beschlagneigung sowie der Komfort und das Rasten beim Öffnen und Schließen.
Schutz
Als Laie erkennst du nur schwer, wie viel Sicherheit ein Motorradhelm bietet. Neben Berichten von Verbraucherorganisationen oder dem ADAC können Regelungen und Normen der Economic Commission for Europe (ECE) helfen. Ein ECE-geprüfter Helm ist unter anderem mit ausreichend Stoßfestigkeit, einer gewissen Innenausstattung und einem Visier versehen, das genügend Sicht bietet. Achte zudem auf die Verarbeitungsqualität, da diese bereits Rückschlüsse auf die Lebensdauer des Helmes zulässt. Sich bereits lösende Klebepunkte oder Mängel am oberen Visierabschluss wirken sich negativ auf die Sicherheit aus.
Lackierung
Motorradhelme gibt es in unterschiedlichen Designs, zudem matt oder glänzend. Wünschst du dir eine individuelle Gestaltung, wählst du einen Helm, dessen Schale sich zum Lackieren eignet. Beauftrage dafür unbedingt eine Fachwerkstatt. Eine gute Alternative zum Lackieren ist das Folieren, das inzwischen zahlreiche Werkstätten und Werbeunternehmen beherrschen. Grundsätzlich wirst du mit hellen, auffallenden Lackierungen bzw. Folien von anderen Verkehrsteilnehmern besser wahrgenommen.
Für Brillenträger
Bist du auf eine Sehhilfe angewiesen, solltest du darauf achten, dass dein favorisierter Motorradhelm auch für Brillenträger geeignet ist. In der Regel funktionieren Klapphelme hier besser als andere Modelle, da sie Brillen mehr Platz bieten. Prüfe das zur Sicherheit jedoch immer individuell.
Tipp: Laut ADAC eignen sich Brillen mit schmalen Fassungen und höheren Bügeln besser zum Zweiradfahren, weil sie das seitliche Blickfeld weniger stark einschränken. Zudem sind Kunststoffgläser zu bevorzugen.
Mehr Pflege bedeutet auch mehr Sicherheit
Auf dem Bike sind Helme wichtig, sogar wichtiger als die Motorradschutzkleidung. Mit der richtigen Pflege verlängerst du nicht nur die Lebensdauer deines Motorradhelms, sondern erhöhst auch deine Sicherheit. Hier erfährst du, worauf du achten solltest.
- Saisonstart: Prüfe Visier, Kinnriemen und Gurtschloss. Wenn das Visier zerkratzt ist, solltest du es austauschen.
- Reinigen: Milde Seifenlauge und ein weiches Tuch sind vollkommen ausreichend. Verwende aber niemals Lösungs- oder aggressive Putzmittel, da sie den Lack angreifen könnten.
- Lebensdauer: Kein Helm hält ein Leben lang. Sowohl die Schale als auch das Polster altern und verlieren somit an Stabilität. Experten empfehlen, einen regelmäßig genutzten Motorradhelm nach rund fünf Jahren durch einen neuen zu ersetzen.
- Austauschen: Nach einem Sturz solltest du den Helm entsorgen und dir einen neuen kaufen. Denn selbst wenn keine Schäden sichtbar sind, können feine Haarrisse entstanden oder kann die Innenschale gestaucht sein.
Fazit: Gut und passend geschützt zum nächsten Ausflug
Mit einem Motorradhelm ist dein Kopf auf dem Motorrad bei Unfällen oder Stürzen geschützt. Entscheidend ist, dass dein Helm richtig sitzt sowie zum Motorrad und zur Geschwindigkeit passt. Je nach Bedarf stehen dir folgende Modelle zur Auswahl:
- Auch auf einem Roller oder Moped mit geringeren Geschwindigkeiten ist ein Helm Pflicht, du kannst dabei auf Jethelme zurückgreifen. Der Kinnschutz entfällt, du spürst den Fahrtwind im Gesicht. Als Mittelweg dienen Multihelme, die du sowohl mit als auch ohne Kinnschutz nutzen kannst.
- Auf längeren Ausfahrten und Touren benötigst du ausreichend Schutz, willst manchmal aber auch den Fahrtwind spüren. Das funktioniert mit Klapphelmen. Auch Integralhelme, die gängigste Helmvariante, sind eine Option – erst recht mit einer Headset-Vorrichtung für eine verbesserte Kommunikation mit deinen Mitfahrern.
- Als Rennfahrer steigst entweder auf das Racebike, auf die Enduro oder auf die Motocrossmaschine. Für Variante eins wählst du einen Sport-Integralhelm mit verbesserter Aerodynamik und größerem Sichtfeld. Für Enduro und Motocross eignen sich Cross- und Endurohelme.