Kaufberatung Reitstiefel
Das richtige Schuhwerk zum Reiten
Endlich wieder in den Sattel steigen! Einen netten Reiterhof hast du bereits gefunden und dich auch schon für Reitstunden angemeldet. Für den Anfang trägst du bequeme Hosen mit flachen Nähten und eine Fleecejacke, die dir genügend Bewegungsfreiheit lässt. Den Helm kannst du dir vor Ort ausleihen, wurde dir versichert. Eine eigene Reitausrüstung willst du dir nach und nach zusammenstellen, was du dir aber von Anfang an gönnen möchtest, sind passende Reitstiefel. Welche die richtigen für dich sind und was bei der Auswahl wichtig ist, liest du in der folgenden Kaufberatung.
Inhaltsverzeichnis
> Reitstiefel schützen Reiter, Pferd und Ausrüstung
> Finde den richtigen Stiefel für deine Reitdisziplin
> Reitstiefel für verschiedene Einsatzbereiche
> So sitzen deine Reitstiefel richtig
> In fünf Schritten: So reinigst und pflegst du Reitstiefel
> Fazit: Reitstiefel sind wichtiger Bestandteil der Reitausrüstung
Reitstiefel schützen Reiter, Pferd und Ausrüstung
Als wichtiger Bestandteil der Reitausrüstung sind Reitstiefel an die Erfordernisse des Reitsports angepasst. Die einteilige, glatte Sohle und der kurze Absatz verhindern, dass deine Stiefel im Steigbügel durchrutschen oder sich verhaken, denn dies könnte bei Stürzen ein Nachschleifen des Reiters und schwere Verletzungen zur Folge haben. Gleichzeitig sorgt der bis zum Knie ragende Schaft für besseren Halt deiner Beine am Sattelblatt und verhindert, dass deine Waden an den Steigbügelriemen oder Schuhe und Hose am Bauch des Pferdes scheuern. Viele Reitstiefel haben Elastikeinsätze, Schnürungen oder Reißverschlüsse, mit denen sie sich einfacher an- und ausziehen lassen. Nicht zuletzt sind Reitstiefel aber auch ein modisches Accessoire. Neben klassischen Modellen in Schwarz gibt es Reitstiefel in verschiedenen Farben und Designs, mit denen du deine Reitausrüstung zu einem stimmigen Outfit vervollständigen kannst.
Finde den richtigen Stiefel für deine Reitdisziplin
Möchtest du klassische Dressur reiten oder doch lieber springen? Je nach Disziplin können sich Reitstiefel unterscheiden. Erfahre hier mehr über die verschiedenen Merkmale.
- Dressurstiefel: Bei dieser klassischen Form ist die Außenseite des Stiefels verstärkt, um das Bein am Pferd stabil zu halten. Durch den Dressurbogen an der äußeren Oberkante wirkt der Unterschenkel des Reiters länger. Die weichere Innenseite ermöglicht einen feinen Kontakt zwischen Pferd und Reiter.
- Springstiefel: Der Springstiefel ist am Schaft weicher, wodurch der Reiter im Bereich des Sprunggelenks mehr Bewegungsfreiheit hat. Springstiefel werden auch als Allrounder für andere Disziplinen eingesetzt.
- Polostiefel: Diese Reitstiefel sind klassischerweise braun, ein weiteres Merkmal ist das feste Material. Zudem haben sie oft einen Reißverschluss über die gesamte Schaftlänge, der das An- und Ausziehen erleichtert.
- Westernstiefel: Beim Cowboystiefel ist der Schaft meist wadenhoch und etwas weiter geschnitten, was ihn bequemer macht. Typisch sind die spitze Vorderfront und der unterstellte Absatz.
- Reitstiefeletten: Reitstiefeletten sind knöchelhohe Stiefel, die mit einer Stiefelhose und Kniestrümpfen, einer Jodhpurhose oder mit Chaps getragen werden. Zum leichteren Anziehen haben sie einen elastischen Schaft, eine Schnürung oder einen Reißverschluss an der Vorder- oder Rückseite.
- Chaps: Kurze Chaps – auch Minichaps genannt – erinnern in ihrer Form an Strümpfe ohne Fußteil. Sie werden mit einem Riemen unter dem Fuß gehalten, mit einem Reißverschluss geschlossen und häufig mit Stiefeletten als Ersatz für Reitstiefel getragen.
Reitstiefel für verschiedene Einsatzbereiche
Gummi, Leder oder Polyester: Reitstiefel gibt es aus unterschiedlichen Materialien, die je nach Einsatzzweck verschiedene Vorteile haben.
Gummireitstiefel für Kinder und Gelegenheitsreiter
Vor allem für Kinder sind Reitstiefel aus Gummi sinnvoll, da sie unempfindlich und einfach zu reinigen sind. Für Gelegenheitsreiter oder die ersten Probestunden sind Gummireitstiefel eine kostengünstige Alternative.
Tipp: In Kombination mit dicken Socken halten Gummireitstiefel auch in der kälteren Jahreszeit warm.
Lederreitstiefel für Profis und Freizeitreiter
Profis und Turnierreiter tragen meist Reitstiefel aus Leder. Auch für Freizeit- und Geländereiter sind Lederreitstiefel eine gute Wahl. Sie sind besonders komfortabel, weil sie sich im Gegensatz zu Modellen aus Kunstleder oder Gummi dem Bein gut anpassen. Eine elegante Variante sind Reitstiefel in glänzendem Lack.
Tipp: Lederreitstiefel bleiben mit regelmäßiger Schuhpflege lange schön.
Winterreitstiefel für die kalte Jahreszeit
Gefütterte Reitstiefel sorgen im Winter für warme Füße. Es gibt klassische Reitstiefel mit Lammfellfutter und robustere Winterreitstiefel aus Polyester, die du auch an der Bezeichnung Thermoreitstiefel erkennst. Ihr Außenmaterial ist häufig wasserdicht.
Tipp: Mit warmen Einlegesohlen und dicken, hohen Strümpfen werden auch deine ungefütterten Reitstiefel wintertauglich.
Stallstiefel für die Stallarbeit
Für die Arbeit im Stall ist vor allem eine abriebfeste Profilsohle vorteilhaft, die dir auch auf rutschigem Untergrund Halt bietet. Reitstiefel mit Stahlkappe bieten mehr Sicherheit und schützen vor schmerzhaften Pferdetritten.
Tipp: Stallstiefel eignen sich auch gut für lange Spaziergänge oder Wanderungen.
So sitzen deine Reitstiefel richtig
Reitstiefel sollten von Anfang an gut passen. Wann Reitstiefel richtig sitzen, erfährst du hier:
- Berücksichtige beim Kauf, dass sich Reitstiefel im Schaftbereich in den ersten Wochen noch um 1 bis 2 cm senken.
- Die Schafthöhe misst du vom Fußboden bis zum Anfang der Kniekehle. Reitstiefel sitzen perfekt, wenn sie nach dem Eintragen bei gebeugtem Bein kurz unterhalb der Kniekehle beziehungsweise der Kniescheibe enden.
- Den Umfang der Wade misst du im Sitzen mit Reithose an der dicksten Stelle. Da der Wadenumfang im Laufe des Tages zunimmt, solltest du am besten abends messen.
- Reitstiefel sollten eng am Bein anliegen und nicht zu locker sitzen. Viele Hersteller bieten auch Modelle in besonders schmalen oder weiten Größen an.
- Lederreitstiefel sind am Anfang noch steif und können sich etwas unbequem anfühlen. Daher solltest du deine Stiefel ein paar Stunden zu Hause einlaufen oder zunächst bei Schrittausritten tragen. Du kannst auch vorübergehend Fersenkeile in die Reitstiefel legen, damit in der Kniekehle nichts kneift.
In fünf Schritten: So reinigst und pflegst du Reitstiefel
Mit regelmäßiger Reinigung und Pflege erhöhst du die Lebensdauer deiner Reitstiefel. So geht’s:
- Mit einem leicht angefeuchteten Lappen befreist du deine Stiefel nach dem Reiten von Staub, groben Schmutz entfernst du mit einer Schuhputzbürste. Gummireitstiefel kannst du einfach mit einem Schlauch abspritzen.
- Nun die Stiefel mit einem feuchten Lappen und Lederreitstiefel eventuell mit etwas Lederseife reinigen und trocknen lassen.
- Anschließend Schuhcreme oder Stiefelpolitur in kreisenden Bewegungen mit einem weichen Tuch auftragen. Zum Schluss mit einer weichen Bürste oder einem Tuch nachpolieren.
- Bewahre deine Reitstiefel stets trocken auf. Eine Stiefeltasche schützt sie vor Staub und Schmutz.
- Stiefelspanner sorgen dafür, dass deine Reitstiefel schön in Form bleiben.
Fazit: Reitstiefel sind wichtiger Bestandteil der Reitausrüstung
Reitstiefel erhöhen deine Sicherheit und dein Wohlbefinden beim Reiten und bei der Stallarbeit. Hier kommen noch einmal die wichtigsten Modelle und ihre Vorteile im Kurzüberblick:
- Gummireitstiefel eignen sich gut für Einsteiger, Gelegenheitsreiter und Kinder, die schnell aus der Reitausrüstung herauswachsen.
- Lederreitstiefel sind besonders komfortabel, da sie sich dem Bein gut anpassen. Wenn du sie regelmäßig pflegst, hast du lange Freude an ihnen.
- Winter- oder Thermoreitstiefel sorgen für warme Füße in der kalten Jahreszeit. Deinen ersten Reitwinter überstehst du aber auch gut mit dicken Strümpfen und warmen Einlegesohlen.
- Stallstiefel sind robust und daher für die Arbeit im Stall ideal, du kannst sie aber auch für andere Freizeitaktivitäten nutzen.