Kaufberatung Küchenöfen
Energieeffizient kochen und gleichzeitig günstig heizen
Zum Tagesauftakt gönnst du dir erst einmal ein ausgedehntes Frühstück in deiner Wohnküche. Die Kühle des Morgens vertreibst du ganz schnell, indem du in deinem Küchenofen ein paar Holzscheite verfeuerst. Behagliche Wärme breitet sich aus, während auf der Herdplatte schon das Wasser im Espressobereiter köchelt: Du möchtest deine Heizungs-Koch-Kombi nicht mehr missen. In diesem Ratgeber erfährst du, was Küchenöfen auszeichnet, worauf es beim Kauf ankommt und wie du ein passendes Modell für dein Zuhause findest.
Inhaltsverzeichnis
> Was sind Küchenöfen und welche Vorteile haben sie?
> Was ist beim Kauf von Küchenherden wichtig?
> Welcher Küchenofen ist der richtige für mich?
> Fazit: Natürlicher Holzherd für eine moderne Küche
Was sind Küchenöfen und welche Vorteile haben sie?
Mit einem Küchenofen heizt und kochst du gleichzeitig, und das unabhängig von Strom oder Gas. Als Brennstoff kommt Holz zum Einsatz, weswegen Küchenöfen auch als Festbrennstoffherde bezeichnet werden. Die Wärmeregulierung erfolgt durch die Luftzufuhr und das Nachlegen des Holzes. Der nachwachsende Rohstoff ist nachhaltig, CO2-arm und kostengünstig. So leistest du beim Thema Heizen und Klima deinen Beitrag zur Nachhaltigkeit und sparst auch Geld. Außerdem verbreiten die Kaminöfen mit Herdplatte durch das Flackern des Feuers hinter dem Sichtfenster eine gemütlichen Wohnatmosphäre.
Was ist beim Kauf von Küchenherden wichtig?
Bei einem Holzherd ist auf viele technische Details zu achten. Welche Punkte dabei besonders wichtig sind, erfährst du im Folgenden:
Größe und Gewicht
Es gibt schmale und breite Küchenöfen, sodass du je nach Platzverhältnissen ein passendes Modell findest. Die Maße reichen von kompakten 85 x 40 x 60 cm bis zu rund 86 x 95 x 60 cm (H x B x T). Beachte, dass beim Aufstellen Sicherheitsabstände dazukommen und der Rauchrohrstutzen Platz benötigt. Neben der Gesamtgröße sind in den Produktbeschreibungen auch die Abmessungen des Feuerraums angegeben, sodass du weißt, welche Brennstoffformate du verfeuern kannst. Hier reicht die Bandbreite von etwa 20 x 25 x 40 cm bis 30 x 30 x 45 cm (H x B x T). Das Gewicht von Festbrennstoffherden liegt zwischen 89 und 275 kg.
Material
Der Korpus von Kaminöfen besteht aus Stahl, Gusseisen oder einer Kombination der beiden Materialien. Schweres Gusseisen speichert die Wärme gut und ist sehr formstabil, leichter Stahl erhitzt sich schnell. Bei der Verkleidung kommen Stahl, Speckstein oder Kacheln zum Einsatz. Die Feuerräume sind aus Gusseisen oder für eine bessere Effizienz des Ofens mit wärmespeicherndem Schamottestein oder Vermiculiteplatten – Tonmineral in gepresster Granulatform – ausgekleidet.
Brennstoff
Küchenöfen sind für die Brennstoffe Holz, Holzbriketts oder Braunkohlebriketts zugelassen, manche auch für mehrere Sorten. In diesem Zusammenhang sind auch die Begriffe Dauerbrand und Zeitbrand wichtig. Dauerbrandöfen funktionieren am besten mit Kohle, Zeitbrandöfen mit Holz. Letztere heizen schneller auf und halten die Wärme nicht so lange, während Dauerbrandöfen länger brauchen, um sich zu erhitzen, aber dafür stundenlang warm bleiben.
Herdplatte
Die Kochplatte bei Festbrennstoffherden besteht aus einer planen Fläche aus Stahl oder Gusseisen. Kochzonen in dem Sinne gibt es nicht, aber der Bereich direkt über dem Feuerraum ist die heißeste Stelle und zum Braten und Kochen gedacht. An den Rändern kannst du Speisen warm halten. Bei manchen Herdplatten lassen sich gusseiserne Kochringe herausnehmen, sodass du Kochgeschirr in verschiedenen Größen direkt über dem offenen Feuer erhitzen kannst.
Backofen
Viele Kombiöfen haben neben einer Herdplatte auch ein Backfach, in einigen Modelle erlaubt eine Sichtscheibe den Blick ins Innere. Die Abmessungen des Backraums variieren beträchtlich und liegen zwischen circa 30 x 25 x 39 cm und 80 x 95 x 55 cm (H x B x T). Am Backraum gibt es bei den meisten Modellen ein Thermometer für die Temperaturkontrolle.
Leistung und Raumheizvermögen
Wie stark die Koch- und Heizleistung eines Küchenofens ist, zeigen die Werte für Nennwärme und Raumheizvermögen. Sie liegen zwischen 5 und 9 kW bzw. 88 und 206 m³. Der Wirkungsgrad gibt die Relation zwischen der produzierten und der verbrauchten Energie an und wird in Prozent ausgewiesen. Der Wirkungsgrad variiert zwischen 70 und 85 %. Je höher der Wirkungsgrad, desto weniger Brennstoff verbraucht das Gerät bei gleicher Wärmeabgabe. 80 % Wirkungsgrad ist also ein sehr gutes Ergebnis.
Wärmeregulierung
Die Temperaturregulierung erfolgt bei Küchenöfen über das Nachlegen des Brennmaterials und die Luftzufuhr, die sich durch Schieberegler verändern lässt – anders als bei Elektroherden, bei denen du stufenlose oder gradgenaue Einstellungen vornehmen kannst. Modelle mit verstellbarem Rost lassen sich schneller und mit weniger Brennstoff anheizen, sodass weniger Wärme an den Raum abgegeben wird – ein Vorteil im Sommer.
Energieeffizienz und CO2-Emissionen
Küchenöfen gibt es mit der Energieeffizienzklasse A oder A+, die Emissionswerte liegen zwischen 0,09 und 8,6 g/m³ CO2. Wer Wert auf saubere Luft legt, achtet auch auf die Staubemissionswerte, die eine Bandbreite von 6,4 bis 112 mg/m³ aufweisen.
Rohranschluss
Das Abgasrohr lässt sich je nach Modell seitlich, hinten oder oben anbringen, was du je nach baulichen Gegebenheiten am Aufstellort in deiner Küche berücksichtigen solltest. Das Rauchrohr ist in der Regel nicht im Lieferumfang enthalten, achte auf die Angaben in der Produktbeschreibung.
Design
Das Design der Küchenöfen reicht vom nostalgischen Emaille-Look mit langen Standbeinen bis zum modernen Stahlherd mit anthrazitfarbener Vollverkleidung. Möchtest du das Flammenspiel bewundern, solltest du darauf achten, dass der Feuerraum eine Sichtscheibe hat.
Zubehör
Am Aufstellort des Küchenofens ist ein feuerfester Untergrund erforderlich. Brauchst du hier eine Bodenplatte aus Stahl oder Glas, kannst du sie ebenso wie ein Rauchrohr mit zum Ofen passendem Durchmesser als Kaminzubehör bestellen.
Welcher Küchenofen ist der richtige für mich?
Die Wahl eines passenden Küchenofens hängt vom primären Einsatzzweck und von deinen Anforderungen an die Ausstattung ab. Orientiere dich an diesen Empfehlungen:
Küchenofen als Wärmequelle mit Kochmöglichkeit
Suchst du in erster Linie eine Heizquelle, zum Beispiel für deine Ferienwohnung, und möchtest die Kochfunktion nur gelegentlich nutzen, empfiehlt sich ein vollverkleideter Beistellherd aus Stahl. Auf den ersten Blick sieht man diesen Modellen nicht an, dass sie ein Ofen sind – sie sehen eher wie ein Kühlschrank aus. Dadurch kannst du sie auch gut im Wohn- oder Esszimmer aufstellen. Die Preise beginnen bei 615 €.
Küchenofen als Zweitherd und Heizung
Zum Heizen in der offenen Küche und als Zweitherd bieten sich Festbrennstoffherde mit Kochplatte an. Bei der Optik hast du die Wahl zwischen geschlossenen Modellen und solchen mit Sichtfenster, die eine schöne Atmosphäre verbreiten. Da sie kein Backfach haben, sind diese Küchenöfen kompakt und lassen sich auch bei wenig Stellplatz unterbringen. Entsprechende Öfen bekommst du ab 875 €.
Küchenofen als Herd und Backofen
Soll der Küchenherd regelmäßig zum Kochen und Backen dienen, greifst du zu einem Modell mit umfangreicher Ausstattung und großem Backfach. Kochringe etwa ermöglichen einen flexibleren Einsatz der Herdplatte, eine Kachel- oder Specksteinverkleidung erhöht die Wärmeleistung und kommt dem Aussehen von Kaminöfen nahe. Diese Öfen aus der Oberklasse sind ab 1.500 € erhältlich.
Fazit: Natürlicher Holzherd für eine moderne Küche
Mit einem Küchenofen kochst, backst und heizt du emissionsarm mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz. Die Wärmequellen gestalten die traditionelle Art der Speisenzubereitung dank moderner technischer Ausstattung komfortabel und effizient. Folgende Empfehlungen lassen sich für die Modellwahl abgeben:
- Dir ist die Heizfunktion wichtig? Um Räume schnell aufzuwärmen und gelegentlich zu kochen, etwa im Ferienhaus, bieten sich Stahlherde mit Verkleidung an. Sie sind ab 615 € zu haben, eine dezente Optik ist für diese Modelle typisch.
- Du suchst einen Zweitherd, der auch wärmt? Kompakte Küchenöfen ohne Backfach kannst du gut in eine freie Ecke stellen. Ein großes Sichtfenster am Feuerraum verbreitet auch optisch eine gemütliche Atmosphäre. Die Preise beginnen bei 875 €.
- Du brauchst einen vollwertigen Herd? Willst du den Ofen als Hauptherd zum Kochen und Backen einsetzen, empfiehlt sich ein Modell mit abnehmbaren Kochringen, geräumigem Backfach und einer ansprechenden Speckstein- oder Kachelverkleidung – erhältlich ab 1.500 €.