Kaufberatung Pelletöfen
Energiesparende und regenerative Heizquellen
In deinem Wohnzimmer stand bis vor Kurzem noch ein älterer Kaminofen, den der Kaminkehrer bei seinem jüngsten Besuch beanstandet hatte. Er riet, ihn gegen ein modernes, umweltschonendes Modell auszutauschen. Jetzt bereichert ein Pelletofen dein Zuhause. Ein solcher Ofen kann nicht nur heizen, sondern lässt sich auch automatisieren und bequem aus der Ferne bedienen. Außerdem ist er umweltfreundlich, da er auf nachwachsende Energieträger setzt. In diesem Ratgeber erfährst du, welche Arten von Pelletöfen es gibt, worin sie sich unterscheiden und worauf du beim Einbau achten solltest.
Inhaltsverzeichnis
> Umweltfreundlich und mit hohem Wirkungsgrad heizen
> Pelletheizöfen: Diese Modellvarianten gibt es
> Technische Unterscheidungsmerkmale aktueller Öfen
> Der passende Pelletofen für deinen Bedarf
> Einbau eines neuen Ofens mit Holzpellets
> Fazit: Behagliche Wärme für dein Zuhause
Umweltfreundlich und mit hohem Wirkungsgrad heizen
Ein eigener Pelletofen ist eine zeitgemäße Heizung für die kalte Jahreszeit, die auch zur Verfügung steht, wenn einmal die Fernwärme ausfallen sollte. Anders als klassische Kamine und Kaminöfen werden Pelletöfen nicht mit Holzscheiten, sondern mit Pellets befeuert. Dabei handelt es sich um kleine Zylinder aus gepresstem Holz, die aus Sägespänen oder Hackschnitzeln hergestellt werden. Pellets haben einen Durchmesser von 4 bis 10 mm und werden in Längen von 20 bis 50 mm angeboten. Sie lassen sich schadstoffarm und mit einem besonders hohen Wirkungsgrad verbrennen, der den von traditionellem Brennholz übersteigt. Weder bei der Lagerung noch beim Verbrennen entsteht so viel Schmutz wie bei Kohle oder Holzscheiten.
Anders als klassische Holzöfen lassen sich Pelletöfen weitgehend automatisch nutzen. Die zur Verfügung stehenden elektronischen Steuerungen und Funktionen wie Zeitschaltuhren sorgen dafür, dass dein Ofen automatisch heizt, wenn du es warm haben willst. Über ein integriertes Gebläse kannst du die Flamme regulieren. Viele aktuelle Modelle sind zudem mit einer Fernbedienung ausgestattet. Damit kannst du bequem vom Sofa aus die Temperatur deines Pelletofens regeln.
Tipp: Möglicherweise bekommst du bei der Anschaffung deines neuen Pelletofens eine Förderung von mehreren Tausend Euro durch das Bundesamt für Wirtschaft und Außenkontrolle (BAFA). Zu den Bedingungen und wie du einen Antrag auf Förderung stellst, dazu kannst du dich direkt beim BAFA informieren.
Pelletheizöfen: Diese Modellvarianten gibt es
Moderne Pelletöfen sind mit Vorratsbehältern ausgestattet, in die du eine oder mehrere Tagesrationen des benötigten Heizmaterials einfüllen kannst. Pelletöfen und -heizungen unterscheiden sich unter anderem in der Art der Befüllung, wie dir die folgenden Erklärungen zeigen.
Vollautomatische Pelletöfen
Ein vollautomatischer Pelletofen ist mit einer Förderschnecke versehen, die das Brennmaterial aus einem externen Tank in die Brennkammer befördert. Dazu sind diese Öfen mit einem elektrischen Motor ausgestattet. Vollautomatische Pelletöfen eignen sich auch als Zentralheizung, wenn sie leistungsfähig genug ausgelegt sind. Für diese Modelle hat sich der Begriff Pelletheizungen eingebürgert. Ihr Tank kann in der Regel zwischen 40 und 500 kg Pellets aufnehmen.
Halbautomatische Pelletöfen
Ein halbautomatischer Pelletofen ist mit einer kleineren Kammer, dem Pellet-Vorratsbehälter, ausgestattet. Er ist in den Ofen integriert und liegt nicht außerhalb des Geräts. Solche Vorratsbehälter befüllst du meist von Hand. Sie fassen in der Regel zwischen 10 und 25 kg Pellets. Halbautomatische Pelletöfen sind oft sogenannte Einzelöfen, mit denen du einen einzelnen oder mehrere aneinandergrenzende Räume heizen kannst. Sie schalten sich automatisch ab, wenn die gewünschte Temperatur erreicht ist.
Technische Unterscheidungsmerkmale aktueller Öfen
Nicht nur die Bestückung mit Pellets ist entscheidend bei der Wahl des geeigneten Pelletofens, auch weitere technische Eigenschaften sind wichtig.
Wärmeleistung
Einer der wichtigsten Punkte bei der Entscheidung für einen Pelletofen ist seine Wärmeleistung. Hat er eine zu geringe Leistung, frierst du. Hat er dagegen zu viel Leistung, dann fühlst du dich nach einiger Zeit wie in einer Sauna. Die Wärmeleistung wird in Kilowatt (kW) angegeben.Um die erforderliche Wärmeleistung für deine Wohnung oder dein Haus zu berechnen, kannst du folgende Faustregel anwenden: Für jeden Quadratmeter zu beheizender Fläche benötigst du etwa 0,1 kW. Für einen 20 bis 30 m² großen Raum brauchst du also einen Pelletofen mit einer Wärmeleistung von 3 kW.
Wirkungsgrad
Je höher der bei einem Pelletofen angegebene Wirkungsgrad ist, desto niedriger ist der Verbrauch an Heizmaterial, da dann die Verbrennung effizienter abläuft. Manche Pelletöfen können einen Wirkungsgrad von 95 %erreichen. Meist liegt er aber zwischen 87 und 90 %. Zum Vergleich: Alte Kohleöfen haben nur einen Wirkungsgrad von 30 bis 50 %. Das ist einer der Gründe, warum sie nach und nach ausgemustert werden sollen.
Größe des Pellet-Vorratsbehälters
Die Größe des Pellet-Vorratsbehälters bestimmt, wie viele Pellets er aufnehmen kann und wie lange du deinen Ofen ohne Nachfüllen von Heizmaterial betreiben kannst. Die Größe des Tanks wird meist in Kilogramm (kg) beschrieben. Ein Pelletofen mit 2 bis 3 kW Wärmeleistung benötigt pro Betriebsstunde unter voller Last etwa 0,5 kg Pellets.
Rohranschluss
Je nachdem, wo sich der Anschluss zum Kamin befindet, ist es wichtig, wo der Rohranschluss an deinem Pelletofen ist: hinten, seitlich und/oder oben. Am häufigsten findest du Ofenrohr-Durchmesser von 80 mm.
Verwendete Materialien
Die meisten Pelletöfen werden aus Stahl hergestellt. Je nach Modell kommen andere Materialien wie Kacheln oder Gusseisen dazu, die zur Verkleidung und als vorübergehender Wärmespeicher dienen. Damit gibt der Ofen auch noch Wärme ab, wenn das Feuer erloschen ist. An der Frontseite haben die meisten Pelletöfen eine Glasscheibe, durch die du ins Flammenbild schauen kannst. Moderne Verfahren der Luftzufuhr sorgen dafür, dass die Flammen an ein Holzfeuer erinnern. Manche Öfen sind zudem mit einer sekundären Luftzufuhr ausgestattet, die zur Reinigung der Sichtscheibe dient.
Der passende Pelletofen für deinen Bedarf
Beim Kauf eines neuen Ofens auf Pelletbasis gilt es, Eigenschaften und Funktionen mit deinen Gewohnheiten und Erwartungen zu kombinieren. Dabei helfen dir die folgenden Überlegungen.
Für einzelne Räume
Für einen einzelnen Raum zwischen 20 und 30 m² eignet sich ein Pelletofen mit einer Wärmeleistung von 3 bis 4 kW. Hier reicht eine halbautomatische Bestückung vollkommen aus. Dank der integrierten Zeitsteuerung kannst du den Raum mehrere Tage mit behaglicher Wärme versorgen. Einen solchen Ofen bekommst du ab etwa 1.200 €.
Für größere Flächen und mehrere Räume
Wenn du mehrere Räume mit Wärme versorgen willst, dann sollte die Wärmeleistung des Pelletofens6 kW oder mehr betragen. Für die Verteilung der Wärme in die angrenzenden Räume sorgen dann entweder offene Zimmertüren, zu verlegende Luftkanäle oder eine Anbindung an eine eventuell bereits vorhandene Zentralheizanlage. Ein größerer Vorratstank für bis zu 35 kg Pellets sorgt dafür, dass du den Ofen längere Zeit ohne Nachfüllen betreiben kannst. Du bekommst solche Pelletöfen ab etwa 1.750 €, eine Sekundärluftzufuhr ist hier inklusive.
Tipp: Aufgrund der hohen Isolierung von Niedrigenergie- und Passivhäusern ist es wichtig, dass der Korpus von darin verbauten Pelletöfen vom Hersteller hermetisch abgedichtet ist. Sonst zieht der Ofen wichtigen Sauerstoff direkt aus der Umgebung.
Einbau eines neuen Ofens mit Holzpellets
Einen Pelletofen kannst du in der Regel nicht selbst einbauen. Es gibt zu viele Vorschriften, die einzuhalten sind und die Laien normalerweise nicht kennen – zum Beispiel bestimmte Mindestabstände zu brennbaren Materialien. Es ist deswegen ratsam, deinen neuen Ofen von einem ausgebildeten Ofenbauer oder einem anerkannten Heizungsfachbetrieb einbauen zu lassen – zumal nach dem Einbau auch eine Abnahme durch den zuständigen Schornsteinfeger zwingend vorgeschrieben ist. Erst danach darfst du deinen Pelletofen in Betrieb nehmen. Auch später kommt der Schornsteinfeger zweimal im Jahr vorbei: zum Kaminkehren und zum Prüfen der Anlage.
Fazit: Behagliche Wärme für dein Zuhause
Bei einem Pelletofen dienen gepresste Holzpellets in Zylinderform als Energieträger. Im Vergleich zu traditionellen Heizmethoden mit Brennholz sind Pelletöfen effizienter, da sie einen höheren Wirkungsgrad haben. Schmutz und Staub fallen nicht an. Deine Kaufentscheidung solltest du von folgenden Überlegungen abhängig machen:
- Für einzelne Räume bis zu einer Größe von 30 m² eignet sich ein als Einzelofen ausgeführtes Modell mit 3 bis 4 kW Wärmeleistung. Dank Zeitsteuerung und integriertem Vorratstank für die Pellets kannst du damit auch mehrere Tage heizen. Einen solchen Pelletofen bekommst du ab etwa 1.200 €.
- Willst du einen größeren oder mehrere aneinander angrenzende Räume mit einem Pelletofen heizen, dann entscheide dich für ein Modell mit 6 kW Wärmeleistung oder mehr. Soll dein neuer Pelletofen auch über einen größeren Vorratsbehälter und eine Sekundärluftzufuhr zur Reinigung der Frontscheibe verfügen, dann wirst du ab etwa 1.750 € fündig.