Kaufberatung Öfen
Natürliche Wärme für eine kuschelige Atmosphäre
Ein Ofen im Haus verbindet das traditionelle Erlebnis einer stimmungsvollen Feuerstätte mit den zeitgemäßen Anforderungen an Energieeffizienz und Nachhaltigkeit.
Inhaltsverzeichnis
> Welche Arten von Öfen gibt es?
> Was sollte ich bei der Auswahl eines Ofens beachten?
> 8 Tipps zu Voraussetzungen, Zubehör und Pflege eines Ofens
Welche Arten von Öfen gibt es?
Kaminöfen
Ein Kaminofen im Wohnraum vereint Wärmegewinn und atmosphärische Optik durch die deutliche Sichtbarkeit des Feuers hinter einer Sichtscheibe. Die beliebten Schweden- oder Kaminöfen bestehen üblicherweise aus einem Feuerraum, einem Rauchsammler (Esse) und einer Verbindungsleitung zum Schornstein per Rohranschluss. Ein ergänzendes Holzfach für griffbereites Brennmaterial ist nicht nur praktisch, sondern sieht auch ansprechend aus.
Tipp: Mit einem Kaminbausatz kannst du bei einer Verglasung nach drei Seiten den Anblick des Feuers besonders genießen. Die Installation ist frei stehend oder wandbündig möglich. Ein vorhandener offener Kamin kann so auch nachgerüstet werden.
Küchenöfen
Ein moderner Küchenofen vereinigt die Anforderungen an Heizung sowie Koch- und Backleistung mit einer Wohlfühlatmosphäre durch die Sichtscheibe. Wie beim herkömmlichen Kaminofen kannst du je nach geplantem Einsatzzweck zwischen Dauer- oder Zeitbrand wählen. Charakteristisch für diesen Ofentyp sind ein emailliertes Backfach mit Rost, Koch- oder Herdplatten sowie – für den Dauerbetrieb – ein vergrößertes Aschefach. Eine Anheizklappe erleichtert das Entzünden des Feuers und ermöglicht die Temperaturregelung im Backfach.
Pelletöfen
Bei einem Pelletofen hast du zwar keinen Blick auf ein prasselndes Kaminfeuer, doch dafür punkten solche Modelle mit einer ausgezeichneten Wirtschaftlichkeit bei hohem Komfort. Die Pellets beanspruchen weniger Lagerfläche als Holz und verbrennen mit hoher Effizienz. Nachlegen und Schüren des Feuers von Hand ist nicht erforderlich, denn sowohl die Wärme als auch das Nachlegen von Pellets regelst du per Knopfdruck an der Bedieneinheit.
Saunaöfen
Mit einem Saunaofen bringst du deine eigene Schwitzkammer auf die nötige Betriebstemperatur. Dabei sorgt ein mit vielen Saunasteinen ausgestatteter, holzbeheizter Ofen für das unverwechselbare Erlebnis einer finnischen Sauna – allerdings brauchst du dafür viel Platz und einen Rauchabzug. Alternativ kannst du deine Sauna auch mit einem elektrischen Modell wesentlich unkomplizierter und auch präziser temperieren.
Was sollte ich bei der Auswahl eines Ofens beachten?
Nennwärmeleistung
Die Nennwärme in Kilowatt (kW) beziffert nicht die maximale Leistung deines Ofens, sondern die gemittelte Leistung, die auch als Normalheizleistung bezeichnet wird. Diese wird vom Hersteller während fünf Prüfungen innerhalb eines bestimmten Zeitraums im Dauerbetrieb bei einer bestimmten Referenzmenge an Holz ermittelt. Legst du weniger Holz auf, ist die Leistung niedriger, bei mehr Holz entsprechend höher. Die Angabe der Nennwertleistung findet sich neben der Minimal- und Maximalleistung auch auf dem Typenschild des Geräts. In der Regel genügen 5 kW bei einem mäßig isolierten Gebäude mit einer Raumhöhe von 2,5 bis 3 m für eine Fläche von 50 m², was etwa 0,1 kW pro Quadratmeter ergibt.
Tipp: Um in einer Sauna eine Temperatur von 100 °C zu erzielen, reichen 4,5 kW bei einer geringen Raumgröße von bis zu 6 m². Für größere Saunen und Gartensaunen werden bis zu 9 kW benötigt.
Wirkungsgrad
Der Wirkungsgrad in Prozent beschreibt die abgegebene Wärmeenergie im Verhältnis zur eingesetzten Energiemenge. Je höher der Prozentsatz ist, desto mehr Energie verbleibt zur Beheizung des Raums und wird nicht durch den Schornstein abgegeben. Ein guter Ofen sollte einen Wirkungsgrad zwischen 70 und 80 % erzielen.
Tipp: Eine Ummantelung des Ofens mit Naturstein – etwa Speck- oder Sandstein – erhöht die Energiespeicherdichte.
Dauer- oder Zeitbrand
Ein wichtiges Kriterium ist die Wahl zwischen Dauer- oder Zeitbrand. Die Funktion Dauerbrand lässt einen 24-stündigen Dauerbetrieb zu und gewährleistet einen Scheitholz-Abbrand von mindestens 90 Minuten, wobei die Nennwärmeleistung allein über die Glut mindestens 90 Minuten lang gehalten wird. Ein integrierter Feinstaubfilter sorgt dabei für niedrige Emissionswerte. Bei einem Zeitbrandofen wird die Nennwärmeleistung nur für 45 Minuten gehalten, was ein häufigeres Nachlegen von Brennmaterial erfordert.
Grundriss, Raumhöhe und Isolierung
Das maximale Raumheizvermögen bei Zeitbrand wird in Quadratmetern angegeben und sollte der Größe des Raums entsprechen, den du beheizen möchtest. Diverse Faktoren wie Isolierung, Dämmung und Raumhöhe beeinflussen die tatsächliche Nennwärmeleistung. So benötigt beispielsweise ein wenig isolierter Altbau mit hohen Räumen mehr Nennwärmeleistung als ein gut gedämmter Neubau oder ein Passivhaus.
Ofenrohr
Oft werden Öfen im Komplettpaket mit Ofen- oder Rauchrohr inklusive Zubehör wie Rohrbogen, Rosette und Doppelwandfutter angeboten. Meist befindet sich der Ofenrohranschluss oben auf dem Gerät. Bei der Auswahl solltest du neben dem Durchmesser des Rohrs sowie der Hitzebeständigkeit des Materials auch auf eine zu deiner Einrichtung passende Lackierung achten.
8 Tipps zu Voraussetzungen, Zubehör und Pflege eines Ofens
- Kaminöfen dürfen in Deutschland nur mit Zulassung betrieben werden. Dabei gewährt die Zulassung CE (Conformité Européenne) die gültigen EU-Standards.
- Aufgrund strenger Richtlinien des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt) und enger Grenzwerte des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchG) solltest du vor dem Kauf und Einbau den Rat von Experten einholen.
- Vor der Installation deines Ofens solltest du die fachkundige Begutachtung der Feuerstätte von einem Kaminkehrer-Betrieb durchführen lassen.
- Das richtige Holz zum Anschüren und Heizen sollte trocken und abgelagert sein und eine Restfeuchtigkeit von maximal 20 % haben.
- Eine Bodenschutzplatte schützt vor Funkenflug und unnötiger Wärmeabgabe. Die Platte sollte zu den Seiten mindestens 30 cm über den Ofen und nach vorn mindestens 50 cm hinausragen.
- Ein Kaminbesteck inklusive Besen, Schaufel, Zange und Schürhaken gehört zur Grundausstattung für den Betrieb einer Feuerstätte.
- Lass Ofen und Rohre einmal jährlich auf Ablagerungen untersuchen und gegebenenfalls reinigen.
- Um die Oberfläche von Stahlkaminöfen zu säubern, verwendest du ein angefeuchtetes Tuch ohne Essig- oder Zitronensäure. Funktionsteile wie Türgriff, Scharniere und Aschefachtür behandelst du mit Spezialfett.