Kaufberatung Piercings
Dekorative Schmuckstücke für deinen Körper
Piercings sind eine Form der Körperverzierung, für die verschiedene Haut- oder Körperstellen gezielt durchstochen werden. Die verschiedenen Piercing-Varianten können sowohl von Frauen als auch von Männern getragen werden.
Inhaltsverzeichnis
> Welche verschiedenen Piercings gibt es für Frauen und Männer?
> Welches Piercing-Material eignet sich für meinen Bedarf?
> 11 Tipps: Wie pflege ich Haut und Piercing nach dem Stechen?
Welche verschiedenen Piercings gibt es für Frauen und Männer?
Bauchnabelpiercings
Bauchnabelpiercings werden in der Regel in der Hautfalte oberhalb des Nabels gestochen. Hierfür wird oft eine Piercing-Banane, also ein leicht gebogener Stab, eingesetzt. Das Piercing hat zwei Enden, die jeweils mit einer Kugel, einem Schmuckstein oder einem auffälligen Anhänger verziert sein können. Ebenso hast du die Möglichkeit, einen Ring in deinen Bauchnabel einzusetzen. Diese Variante ist meist etwas dezenter, lässt sich aber schwieriger befestigen.
Nasenpiercings
Nasenpiercings gibt es als Stecker, Ringe oder Stäbe. Kleine Stecker sind, je nach Größe, eher unauffällig und können mit funkelnden Steinchen besetzt sein. Stecker sowie kleine Ringe eignen sich vor allem für die seitliche Nasenwand als Nostril-Piercing. Septum-Piercings wie Ringe oder Hufeisen werden in die Nasenscheidewand eingesetzt und können komplett oder nur teilweise geschlossen sein. Etwas seltener sind Bridge-Piercings, die horizontal durch das Nasenbein gestochen werden.
Brustwarzenpiercings
Je nach Geschmack kannst du Brustwarzenpiercings vertikal oder horizontal stechen lassen. Du kannst dich für einen Ring oder einen Stab als Schmuckstück entscheiden. Ringe können dezent, aber auch sehr auffällig sein, wenn kleine Anhänger daran befestigt sind. Für Erstpiercings solltest du aber besser zu Stäben greifen, da Ringe sich leichter drehen und somit Reibung am Kanal des Brustwarzenpiercings verursachen. Besonders schön sind Stäbe, die rundherum einen Ring haben, der die Brustwarze toll in Szene setzt.
Intimpiercings
Schmuck im Intimbereich ist keine Seltenheit mehr. Für Frauen eignen sich vor allem Ringe und Stäbe, die an verschiedenen Stellen im Schambereich eingesetzt werden können. Unter anderem bieten sich dafür der Schamhügel, die Schamlippen sowie die Klitoris an. Auch Männer haben bei den Intimpiercings mehrere Möglichkeiten. Hier eignen sich besonders Ringe oder Hufeisen, die durch die Penisspitze gestochen werden. Möglich sind auch Bananen oder Stäbe, die am Rand der Eichel platziert werden können.
Plugs
Plugs befinden sich meist wie Ohrstecker im Ohrläppchen, brauchen aber ein größeres Loch, das in der Regel mit passenden Dehnstäben erreicht wird. Sie haben einen deutlich größeren Durchmesser als Stecker. Im Gegensatz zu Tunnels, die in der Mitte ein Loch haben, sind Plugs komplett geschlossen und bieten damit Platz für dekorative Muster und Formen. Dieser Ohrschmuck kann schlicht und flach oder als Dehnschnecke geformt sein. Letztere sind meist etwas auffälliger mit Glitzerdetails gestaltet und in bunten Farbkombinationen verfügbar.
Augenbrauenpiercings
Augenbrauenpiercings sind als Ringe oder gebogene Stäbe erhältlich. Während du bei Stäben zwischen bunten Kugeln, funkelnden Glitzersteinen oder einem Motiv als Verschluss wählen kannst, können Ringe kleine Anhänger haben.
Tipp: Da es bei den Durchmessern und Piercingstärken große Unterschiede gibt, solltest du vor dem Kauf in der Produktbeschreibung nachlesen, ob die Größe mit der deines Stichkanals übereinstimmt.
Welches Piercing-Material eignet sich für meinen Bedarf?
Titan
Titan ist eine gute Wahl, wenn du Wert auf Sicherheit und Hypoallergenität legst. Es ist ideal für Erstpiercings, da es das Risiko von allergischen Reaktionen und Hautirritationen minimiert. Titan ist außerdem sehr widerstandsfähig gegen Korrosion durch Körperflüssigkeiten und Schweiß und im Vergleich zu anderen Metallen sehr leicht.
Edelstahl/Chirurgenstahl
Edelstahl bzw. Chirurgenstahl ist eines der am häufigsten verwendeten Materialien für Piercings. Es ist eine kostengünstige Option und eine gute Wahl, wenn du keine Metall-Allergie hast. Die Nickelfreisetzung ist bei qualitativ hochwertigem Chirurgenstahl sehr gering und sollte innerhalb der gesetzlichen Grenzwerte liegen, dennoch solltest du bei einer bekannten Nickelallergie vorsichtig sein. Die polierte Oberfläche von Edelstahl-Piercings sieht nicht nur gut aus, sondern sorgt auch für eine bessere Verträglichkeit, da sie das Risiko von Reizungen durch Reibung reduziert.
Gold
Gold kannst du wählen, wenn du dir eine edle und hochwertige Optik wünschst. In höheren Karatstufen (ab 14 Karat) ist Gold von Natur aus hypoallergen. Es ist zudem äußerst widerstandsfähig gegenüber Korrosion und behält daher auch bei langfristigem Tragen seine Farbe und seinen Glanz. Gold hat von Natur aus antibakterielle Eigenschaften, die das Risiko von Infektionen verringern können. Das macht es zu einer guten Wahl für Piercings, die eine lange Heilungsphase haben oder anfällig für Reizungen sind.
Silber
Grundsätzlich spricht einiges für Piercings aus Silber, allerdings neigt das Material dazu, anzulaufen und sich zu verfärben. Besonders bei frisch gestochenen Piercings solltest du zu einem anderen Material greifen, da Silber auf Körperflüssigkeiten reagiert und oxidiert. Wenn du eine Nickelallergie hast, ist Piercingschmuck aus Silber kein geeignetes Material für dich. Hast du keine Allergien oder ist dein Piercing bereits ausgeheilt, kannst du dagegen ruhig zu Accessoires aus Silber greifen.
PTFE
PTFE (Polytetrafluorethylen) zeichnet sich durch eine gleitfähige und glatte Oberfläche aus, auf der Fremdstoffe wie Wundsekrete kaum haften bleiben. PTFE ist flexibel, passt sich den Bewegungen des Körpers an und ist deshalb angenehm zu tragen. Diese Flexibilität reduziert das Risiko von Reizungen und Verletzungen, insbesondere an Stellen wie dem Bauchnabel, den Brustwarzen oder im Intimbereich. Im Mundbereich, insbesondere bei Lippenpiercings, ist PTFE von Vorteil, da es den Zahnschmelz und das Zahnfleisch schont. PTFE ist nicht leitfähig oder magnetisch, weshalb du solche Piercings für Röntgenuntersuchungen, CT-Scans oder MRTs nicht herausnehmen musst.
11 Tipps: Wie pflege ich Haut und Piercing nach dem Stechen?
- Lass dein Piercing am ersten Tag nach dem Stechen komplett in Ruhe. Leichte Schwellungen, Blutungen und Schmerzen sind normal.
- Ab dem zweiten Tag bis zur völligen Verheilung gilt: Jede unnötige Berührung vermeiden und vor allem nicht mit schmutzigen Fingern berühren.
- Reinige das Piercing zweimal täglich mit einer sterilen Kochsalzlösung.
- Dafür tränkst du ein sauberes Wattestäbchen oder eine Kompresse in der Lösung und reinigst vorsichtig die Umgebung des Piercings. Vermeide es dabei, den Schmuck zu drehen oder zu bewegen, besonders in den ersten Tagen.
- In den ersten vier Wochen solltest du nicht ins Schwimmbad, in die Sauna oder ins Solarium gehen.
- Verzichte auch auf Vollbäder, da das Eintauchen in stehendes Wasser das Risiko einer Infektion erhöhen kann.
- Lass Piercings in der Heilungsphase in Ruhe. Das Drehen und Bewegen des Piercings kann die Heilung verlangsamen.
- Vermeide anstrengende Aktivitäten in den ersten Wochen, die das Piercing übermäßig belasten könnten, besonders bei Bauchnabel- oder Brustwarzenpiercings.
- Piercings benötigen Zeit zum Heilen, je nach Körperstelle einige Wochen bis mehrere Monate. Vermeide es, den Schmuck zu früh zu wechseln.
- Abgeheilte Piercings kannst du bei jedem Duschgang säubern, also beim Waschen etwas hin und her drehen und gründlich ausspülen, da sich im Stichkanal Schweiß und Talg absetzen.
- Du solltest ein Piercing durchgehend tragen, da der Stichkanal wieder zuwachsen kann. Dabei gilt: Je älter und abgeheilter dein Piercing ist, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Haut wieder zuwächst.