Kaufberatung Terraristik
Reptilien und Amphibien artgerecht halten
Ein Hund oder eine Katze kommt dir nicht ins Haus. Du wünschst dir stattdessen ein Haustier, das nicht jeder hat – eine Schlange soll es sein. Du hast dich schon für eine Kornnatter entschieden und dich damit befasst, wie du das Tier am besten hältst. Jetzt fehlt nur noch die richtige Umgebung mit einem Terrarium und der entsprechenden Beleuchtung, Luftfeuchtigkeit und Heizung. Die richtige Ausstattung ist erforderlich, damit sich das exotische Tier bei dir wohlfühlt. In diesem Ratgeber erfährst du, welches Zubehör du brauchst, welche Arten von Klimazonen es in der Terraristik gibt und worauf du beim Kauf der verschiedenen Bestandteile achten solltest.
Inhaltsverzeichnis
> Gehege für Schlangen, Spinnen und Echsen einrichten
> Diese Terraristik-Elemente gibt es
> Worauf du bei der Terrarieneinrichtung achten solltest
> Terraristik passend zum Tier
> Fazit: Exotische Tiere zu Hause artgemäß halten
Gehege für Schlangen, Spinnen und Echsen einrichten
Exotische Tiere wie Vogelspinnen, Schaben, Frösche, Schlangen, Leguane oder Schildkröten kannst du auch als Haustiere in deiner Wohnung halten. Sie leben allerdings in der Natur in anderen klimatischen Bedingungen als bei dir zu Hause, etwa in der Wüste oder in den Tropen. Mit der richtigen Terraristik-Ausstattung schaffst du ein artgerechtes Umfeld und die richtige Atmosphäre, damit es dem Insekt oder Reptil gut geht und es gesund bleibt. Dazu gehören neben dem Terrarium selbst auch Wärmelampen, der passende Untergrund sowie Verstecke. Außerdem brauchst du für manche Tiere eine Wasserfläche sowie verschiedene Pflanzen.
Diese Terraristik-Elemente gibt es
Egal, welches Tier in deinem Terrarium wohnen soll: Eine Grundausstattung ist für alle notwendig. Folgendes Equipment gehört dazu:
Terrarium
Bei einem Terrarium handelt es sich um einen Behälter, der bestimmten Haustieren als Zuhause dient und den du je nach Größe auf den Boden oder auf einen Untersatz stellst. Er hat meist drei durchsichtige Seitenwände sowie eine Rückwand und einen Deckel. Je nach Modell kannst du diesen abnehmen und verschließen oder du öffnest eine Schiebetür, um Schlange oder Spinne zu füttern und das Terrarium zu reinigen. Terrarien bestehen meist aus Glas oder Kunststoff, manchmal auch aus Holz. Kunststoff-Varianten sind leichter, sodass du sie einfacher zu einem anderen Aufstellort transportieren kannst.
Einrichtung und Dekoration
Im Terrarium ahmst du die natürliche Wohnumgebung deines exotischen Tiers nach. Wichtig ist dafür die Terrarium-Einrichtung: Wähle den passenden Untergrund, zum Beispiel Kies, Sand oder verschiedene Substrate. Du brauchst eine Futter- und Wasserschale sowie verschiedene Erhebungen wie Rampen, Äste oder Steine und Pflanzen, auf denen Frosch oder Spinne sitzen und klettern können. Für sein Wohlergeben benötigt dein Tier außerdem mehrere Möglichkeiten zum Unterschlüpfen, zum Beispiel kleine Höhlen. Die Rückwand kannst du mit Moos oder Kokosfasern gestalten. Auf Wunsch ergänzt du verschiedene Deko-Elemente.
Luftfeuchtigkeit und Belüftung
Ob Sumpfgebiet oder tropischer Regenwald: In anderen Klimazonen herrscht eine andere Luftfeuchtigkeit als in unseren gemäßigten Breiten. Mit bestimmten Hilfsmitteln sorgst du dafür, dass diese im Terrarium konstant auf dem richtigen Niveau liegt. Für die richtige Zusammensetzung der Luft sorgen Terrarium-Luftbefeuchter und Vernebler, die automatisch einen feinen Regen erzeugen. Wichtig für das Wohlergeben der Bewohner ist außerdem frische Luft: Dafür genügen in der Regel Lüftungsgitter und Öffnungen an der Ober- und Unterseite. Mit einer automatischen Terrarium-Belüftung kann die Luft aber besser zirkulieren und sie verhindert auch, dass die Scheiben beschlagen.
Wärme und Licht
Wichtig für das Tier-Wohl sind das richtige Licht und die richtige Temperatur. Viele Arten brauchen Lampen, die das Sonnenlicht imitieren und für Wärme sorgen. Nur dann funktioniert der Stoffwechsel der Tiere. Für die Terrarium-Beleuchtung verwendest du Leuchtstoff- oder Terraristik-Röhren, die auch Tages- und Nachtzeiten simulieren. Terraristik-Lampen spenden Helligkeit und geben gleichzeitig UV-Licht ab. Erhältlich sind auch spezielle Wärmelampen für solche Tiere, die sich gerne sonnen und noch mehr Hitze benötigen. Reichen die Leuchten nicht aus, kannst du eine Terrarium-Heizung einbauen – etwa mit Heizmatten oder Heizfelsen. Sinnvoll sind auch Thermometer, um die Temperatur zu überwachen.
Worauf du bei der Terrarieneinrichtung achten solltest
Beim Kauf von Zubehör für dein Hobby Terraristik kommt es darauf an, für welches Tier du dich entscheidest und wie groß es ist. Diese Kriterien solltest du daher beachten:
Tierart
Ein tropischer Frosch benötigt eine andere Umgebung als ein Skorpion oder ein Leopardgecko: Bevor du dir ein Terrarium und die weitere Ausstattung zulegst, solltest du dich darüber informieren, welche Bedingungen jeweils wichtig sind. Wenn du dein Tier möglichst oft beobachten möchtest, überlege außerdem, ob es tag- oder nachtaktiv sein soll. Nachtaktiv sind beispielsweise Leguane und Skorpione, tagaktiv die Bartagamen.
Größe
Je nach Größe des Tiers brauchst du ein kleineres oder größeres Terrarium und entsprechend mehr oder weniger Ausstattung mit Einrichtungsgegenständen oder Leuchten. Vogelspinnen und Schaben benötigen naturgemäß weniger Platz als eine Schlange. Es kommt auch darauf an, ob die Tiere allein oder in Gruppen leben. Du solltest deshalb überprüfen, wie viel Platz du hast, um das Terrarium aufzustellen. Es geht dabei sowohl um Tiefe und Breite als auch um die Höhe: Manche Arten können und wollen klettern. Die Behausungen können zum Beispiel 20 x 20 x 30 cm groß sein, dann eignen sie sich für eine Gottesanbeterin. In ein Terrarium mit Maßen von 70 x 55 x 40 cm könnte dagegen eine Kornnatter einziehen.
Pflege und Reinigung
Jedes Tier braucht in seinem Terrarium eine hygienische Umgebung. Futter- und Wasserschalen solltest du deshalb täglich mit heißem Wasser reinigen. Außerdem ist es wichtig, Kot und Futterreste jeden Tag aus dem Terrarium zu entfernen. Das geht in einer Wüstenumgebung einfacher: Es gibt weniger Pflanzen, unter denen sich Abfälle verstecken können. Zudem kostet die Pflanzenpflege weniger Zeit.
Terraristik passend zum Tier
Für welche Art von Terrarium und Zubehör du dich entscheidest, hängt davon ab, welche Klimazone und welches Tier dich am meisten interessiert.
Wüstenterrarium
In einem Wüsten- oder Steppenterrarium fühlen sich zum Beispiel Kaiserskorpione, Bartagamen, Leopardgeckos oder Steppenwarane wohl. Sie leben meist am Boden. Du benötigst also vor allem Sand, Felsen und Hölzer sowie ein paar Gräser und Sträucher, um sie glücklich zu machen. Für drei Leopardgeckos, die üblicherweise in Gruppen leben, brauchst du ein Terrarium, das mindestens 40 x 30 x 20 cm groß ist. Dafür zahlst du ab 30 €. Hinzu kommen Sand als Untergrund und Rückzugsmöglichkeiten wie Gehölz oder Höhlen. Das kostet ca. 20 € für den Sand und ca. 5 € pro Einrichtungselement. Außerdem benötigst du Lichtquellen für den Tag-Nacht-Rhythmus. Dafür bezahlst du ab 15 € und kaufst zusätzlich UV-Lampen ab 30 € und Thermometer und Hygrometer zur Messung von Temperatur und Luftfeuchte jeweils ab 25 €.
Tropenterrarium
In eine Dschungelumgebung passen zum Beispiel Pfeilgiftfrösche, Taggeckos, Chamäleons oder viele Vogelspinnen. Die meisten Chamäleon-Arten leben beispielsweise gern weit oben und freuen sich somit über unterschiedliche Klettermöglichkeiten. Du benötigst für diese Tiere ein 60 x 120 x 60 cm großes Terrarium, das ab 70 € kostet. Die Echsen brauchen außerdem viele dichte Äste, Pflanzen und einen Untergrund aus Torf, Erde und Sand. Preis: ab 20 €. Außerdem solltest du dir Wärme- und UV-Lampen zulegen, die ab 20 bzw. 30 € zu haben sind. Für einige Arten benötigst du zusätzlich Vernebler und eine Belüftung für jeweils ca. 30 €.
Aquaterrarium
Ein Aquaterrarium oder Paludarium ist eine Mischung aus Terrarium und Aquarium: Es hat eine Land- und eine Wasser- bzw. Sumpffläche. Darin leben Tiere wie Frösche, Salamander oder Axolotl (mexikanische Schwanzlurche). Wie groß und tief der Wasseranteil sein sollte, hängt von der Art ab. Du solltest die Flüssigkeit allerdings regelmäßig austauschen. Auch Wasserschildkröten kannst du gut in einem Aquaterrarium halten. Je nach Größe und Anzahl der Tiere sollte der Wohnbehälter mindestens 50 x 80 x 45 cm groß sein. Diese Terrarien gibt es oft als Komplettsets mit Becken, Filter, Heizung, LED-Beleuchtung und Insel. Dafür zahlst du ab 150 €.
Fazit: Exotische Tiere zu Hause artgemäß halten
Mit Terraristik-Zubehör schaffst du artgerechte Lebensbedingungen für Schlangen, Frösche oder Echsen, die du zu Hause halten willst. Dazu gehört das passende Terrarium mit Belüftung, Wärmelampen und naturnahen Gegenständen. Je nach deinen Interessen sind folgende Terrariumarten und Tiere für dich zu empfehlen:
- In einem wüstenähnlichen Terrarium wohnen Kaiserskorpione, Bartagamen oder Leopardgeckos. Für Letztere brauchst du ein mindestens 40 x 30 x 20 cm großes Terrarium für einen Preis ab 30 €. Untergrundsand kostet ab 20 €, Höhlen und Steine ab 5 €. Lichtquellen sind ab 15 € und zusätzliche UV-Lampen ab 30 € zu haben. Ein Thermometer und ein Hygrometer kostet jeweils ab 25 €.
- In einem tropischen Terrarium leben Taggeckos, Vogelspinnen oder Chamäleons. Für diese Echsen benötigst du ein Terrarium mit Ausmaßen von mindestens 60 x 120 x 60 cm. Preis: ab 70 €. Wichtig sind dichte Äste, Pflanzen und ein Untergrund aus Torf, Erde und Sand ab 20 €. Wärme- und UV-Lampen kosten ab 20 bzw. 30 €.
- Die Mischung aus Terrarium und Aquarium eignet sich für die Haltung von Fröschen oder Wasserschildkröten. Die Wohnbehälter für ein solches Aquaterrarium besitzen eine Land- und eine Wasser- bzw. Sumpffläche. Es gibt sie häufig als Komplettsets mit Becken, Filter, Heizung, LED-Beleuchtung und Insel für Preise ab 150 €. Typische Mindestmaße für diese Behausung sind 50 x 80 x 45 cm.