Kaufberatung LAN-Kabel
Stabile Netzwerkverbindungen im ganzen Haus
Der Ausbau des Dachbodens ist vollendet – nun möchtest du dir dort eine Computer-Ecke einrichten. Allerdings steht dein WLAN-Router weit entfernt im Erdgeschoss. Um deinen neuen Arbeitsplatz mit dem Heimnetzwerk und dem Internet zu verbinden, greifst du zu einem 25 m langen LAN-Kabel und führst es über einen Kabelschacht vom Erd- ins Dachgeschoss. In welchen Ausführungen du Netzwerkkabel bekommst und worauf du bei der Auswahl achten solltest, erfährst du in diesem Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
> Warum sind Netzwerkkabel besser als eine WLAN-Verbindung?
> Welche LAN-Kabel gibt es? Die unterschiedlichen Kategorien
> Was ist bei der Auswahl eines Netzwerkkabels zu beachten?
> Welches LAN-Kabel brauche ich?
> Fazit: Sichere Datenübertragung und schnelle Verbindungen
Warum sind Netzwerkkabel besser als eine WLAN-Verbindung?
Die kabelgebundene Datenkommunikation über ein „Local Area Network“ (LAN) ist das Mittel der Wahl, wenn es um den Anschluss von Computern, Multimedia-Geräten und Spielkonsolen an deinen Router geht. Gegenüber einer WLAN-Anbindung, die in der Reichweite begrenzt, oft deutlich langsamer und störanfällig ist, ermöglichen Ethernet-Netzwerke mit LAN-Kabeln eine konstant hohe Übertragungsgeschwindigkeit bei gleichbleibender Signalqualität und weitgehender Unempfindlichkeit gegenüber Störungen. Je nach verwendeter Technologie sind zwischen 1 und 10 Gigabit pro Sekunde (Gbit/s) und Kabellängen bis zu 100 m möglich.
Welche LAN-Kabel gibt es? Die unterschiedlichen Kategorien
Die Einteilung von LAN-Kabeln erfolgt in Kategorien, die als „CAT“ (Englisch für „Category“) bezeichnet werden. Aktuell sind folgende CAT-Typen erhältlich:
CAT-5-Kabel: Einstieg in die LAN-Verkabelung
Mit den Kabeln der Kategorie 5 beginnt der Einstieg in die Gigabit-Ethernet-Vernetzung. Sie unterstützen die Datenübertragung bis zu einer Signalrate von 100 MHz. Das ist ausreichend, um Geschwindigkeiten bis zu 1 Gbit/s zu erzielen. CAT-5-Kabel sind bei der Vernetzung in Büro- oder Privatgebäuden weit verbreitet, da Daten auch über längere Strecken ohne Geschwindigkeitsverluste übertragen werden.
CAT-6-Kabel: Potenzial für mehr Geschwindigkeit
CAT-6-Kabel sind für Betriebsfrequenzen bis zu 250 MHz spezifiziert. Das ermöglicht theoretisch eine Datenübertragungsrate von bis zu 10 Gbit/s, allerdings nur über kürzere Strecken. Dabei ist es wichtig, dass das Kabel für den störungsfreien Datentransfer ausreichend isoliert ist.
CAT-7-Kabel: für die professionelle Netzwerkverkabelung
Dieser Kabeltyp ist für Betriebsfrequenzen bis zu 600 MHz, in der Variante CAT 7a sogar bis zu 1.000 MHz ausgelegt. Er erfüllt bereits alle Anforderungen, die an die Verkabelung im 10-Gigabit-Ethernet-Netzwerk gestellt werden. CAT-7-Kabel sind außerdem unempfindlicher gegenüber Störungen und biegsamer als Kabel niedrigerer Kategorien.
CAT-8-Kabel: für die Zukunft gerüstet
Die jüngste technologische Entwicklung sind LAN-Kabel der Kategorie 8, die es hauptsächlich in Form hochwertiger Patchkabel gibt. Sie sind für Frequenzen von bis zu 2.000 MHz ausgelegt und damit für die Netzwerktechnologie der Zukunft mit Geschwindigkeiten zwischen 25 und 100 Gbit/s gerüstet. Aktuell spielen solche Kabel noch eine untergeordnete Rolle, da selbst in professionellen Netzwerkumgebungen bisher maximal die 10-Gigabit-Technologie zum Einsatz kommt.
Was ist bei der Auswahl eines Netzwerkkabels zu beachten?
Neben der Kategorie spielen folgende Kriterien bei der Auswahl eines LAN-Kabels eine Rolle:
Standard und Kompatibilität
LAN-Kabel sind mit einem genormten achtpoligen Stecker im RJ45-Standard ausgestattet. RJ steht für „Registered Jack“, zu Deutsch: genormte Buchse. Die passenden rechteckigen Buchsen finden sich an Endgeräten wie Computern, Receivern, Spielkonsolen oder Smart-TVs und tragen Bezeichnungen wie „LAN“, „Ethernet“ oder „Network“. Die Verbindung ins Internet erfolgt meist über die rückwärtigen Netzwerkbuchsen an deinem Router.
Tipp: Nach dem Einstecken des LAN-Kabels an Router und Endgerät ist die Netzwerkverbindung in den meisten Fällen ohne weitere Einrichtungsschritte hergestellt – die Angabe eines Netzwerknamens oder Passworts ist nicht erforderlich.
Kabellänge
Die Ethernet-Spezifikation sieht eine maximale Kabellänge von 100 m vor, was selbst für die Verkabelung großer Einfamilienhäuser ausreicht. Da mit der Kabellänge jedoch auch die Störungsanfälligkeit durch elektromagnetische Einstrahlungen wie Funkwellen oder große Elektrogeräte und -motoren zunimmt, solltest du für deine Hausverkabelung stets zum kürzestmöglichen Kabel greifen. Dabei solltest du einen Puffer von etwa 10 bis 15 % hinzurechnen, damit es beim Verlegen um Ecken herum oder bei späteren Umbauten nicht zu Problemen mit der Kabellänge kommt.
Geschwindigkeit
Alle LAN-Kabel mit CAT 5 sind für Gigabit-Netzwerke geeignet, was eine maximale Übertragungsrate von 1 Gbit/s sicherstellt. Da die meisten derzeit erhältlichen Router und die in Computer und Endgeräte eingebauten Netzwerkkarten für den Gigabit-Standard ausgelegt sind, reicht CAT 5 vollkommen aus. Beherrscht dein Router oder dein Computer einen schnelleren Netzwerkstandard, beispielsweise 2,5-, 5- oder 10-Gigabit-Ethernet, solltest du zu einem CAT-6- oder CAT-7-Kabel greifen, um einen störungsfreien Datenaustausch zu gewährleisten.
Tipp: Die Geschwindigkeit orientiert sich am schwächsten Glied. Verbindest du einen 2,5-Gigabit-Router über einen 1-Gigabit-Switch mit einem Computer mit 2,5-Gigabit-Anschluss, wird die Datenrate vom Switch auf 1 Gbit/s gedrosselt.
Steckerausführung
Die Stecker von Netzwerkkabeln haben eine kleine Kunststofflasche, sodass sie mit einem deutlich hörbaren Klick einrasten und eine stabile mechanische Verbindung gewährleisten. Steckst du LAN-Kabel oft ein und aus, sollte diese Lasche von einer stabilen Gummi- oder Plastiksicherung geschützt sein, damit sie nicht abbricht. Ein Knickschutz am Übergang zwischen Stecker und Kabel sorgt dafür, dass die Litzen beim Abknicken – beispielsweise bei der wandseitigen Verkabelung oder hinter einem nah an der Wand befestigten Smart-TV – nicht beschädigt werden.
Aufbau und Abschirmung
Ein LAN-Kabel besteht in der Regel aus acht Leitungen, sogenannten Adern. Verschiedene Maßnahmen schützen diese Adern zum einen vor dem Einfluss äußerer elektrischer und magnetischer Felder und zum anderen vor dem sogenannten Übersprechen, also der ungewollten Ladungsübertragung von einer Ader zur anderen. Dabei gibt es folgende Varianten:
- Durch das Verdrillen zweier Adern werden Störeinflüsse von außen minimiert. Ein solches Kabel wird als „Twisted Pair“ (TP) bezeichnet.
- Trägt dieses Adernpaar noch eine Isolation aus Alufolie, wird es als „Foiled Twisted Pair“ (FTP) bezeichnet.
- Sind die einzelnen Adern noch einmal mit einem Drahtgeflecht gegeneinander abgeschirmt, heißt das Kabel „S/FTP“ (S = „Shielded“). U/FTP-Kabel haben diese Abschirmung dagegen nicht (U = „Unshielded“).
- Die Abschirmung kann darüber hinaus zwei oder vier Adern einfassen. Dann ist von „PiMF“ (Paar in Metallfolie) bzw. „ViMF“ (vier Litzen in Metallfolie) die Rede.
Kabelform
Neben der klassischen Kabelform mit rundem Querschnitt gibt es auch LAN-Kabel in Flachband-Ausführung. Diese sind nur wenige Millimeter hoch, sodass sie sich besonders für die platzsparende Vernetzung von Geräten eignen. Entlang von Fußbodenleisten, unter Teppichen oder an Türrahmen lassen sie sich viel leichter installieren und fallen darüber hinaus weniger auf als die dickeren Netzwerkkabel mit rundem Querschnitt. Allerdings sind sehr flache Kabel oft weniger gut abgeschirmt als Standardkabel, sodass sie eher für kürzere Distanzen bis zu 25 m verwendet werden sollten.
Welches LAN-Kabel brauche ich?
Wenn du deinen Router mit der DSL-Dose verbinden, Geräte über wenige Meter vernetzen oder ein ganzes Haus verkabeln möchtest, solltest du zu verschiedenen LAN-Kabeln mit jeweils folgenden Merkmalen greifen:
Patchkabel für kurze Distanzen
Router stehen meist in der Nähe des Hausanschlusses. Daher genügt für die Verbindung mit dem Internet in der Regel ein kurzes LAN-Kabel von 0,5 bis 2 m Länge, das häufig auch als „Patchkabel“ bezeichnet wird. Bei VDSL-Anschlüssen mit 50 bis 250 Mbit/s solltest du dabei zu einem mehrfach abgeschirmten CAT-7-Kabel (S/FTP) greifen. Kurze Patchkabel eignen sich auch gut zur Verkabelung von Geräten, die in unmittelbarer Nähe des Routers stehen – etwa Netzwerkfestplatten, Switches oder Hubs für deine Smart-Home-Geräte. Solche Kabel kosten zum Teil weniger als 5 €.
LAN-Kabel für PC-, TV- und Multimedia-Installationen
Im Büro oder im Wohnzimmer geht es häufig darum, wenige Meter vom Schreibtisch oder vom Fernsehmöbel zum LAN-Router bzw. zur nächstgelegenen Datendose zu überbrücken, um den Arbeitsplatz-PC oder den Smart-TV/Receiver mit dem Netzwerk und dem Internet zu verbinden. Empfehlenswert für diesen Zweck sind Flachbandkabel der CAT-6- oder CAT-7-Kategorie mit 5 bis 30 m Länge, da sie unauffällig und platzsparend zu verlegen sind. Solche Leitungen sind für 10 bis 25 € erhältlich.
Lange Netzwerkkabel für Häuser oder Bürogebäude
Falls du ein komplettes Einfamilienhaus oder mehrere Büros vernetzen möchtest, greifst du zu langen Netzwerkkabeln im zukunftssicheren CAT-7- oder CAT-8-Standard. Solche Kabel bekommst du in Längen zwischen 20 und 100 m für 30 bis 100 €. Eine Alternative für handwerklich geschickte Netzwerktechniker sind Verlegesets, die aus gut geschirmten, 25 bis 100 m langen Installationskabeln und separaten Steckern in Metallausführung bestehen. Kostenpunkt: zwischen 30 und 80 €.
Fazit: Sichere Datenübertragung und schnelle Verbindungen
Eine Netzverbindung per LAN-Kabel ist gegenüber Störungen unempfindlich und ermöglicht eine schnelle Datenübertragung. Bei der Wahl des richtigen LAN-Kabels für deinen Anwendungsbereich helfen dir folgende Überlegungen:
- Zum Anschluss von Routern an die DSL-Dose oder zur Verbindung von Netzwerkzubehör wie Festplatten und Hubs reichen 0,25 bis 2 m lange Patchkabel für knapp 5 € aus.
- Computer, Fernseher und Multimedia-Geräte im Wohnraum verbindest du mit 5 bis 30 m langen CAT-6- oder CAT-7-Kabeln in Flachband-Ausführung für 10 bis 25 €.
- Zur weitreichenden Netzwerkverkabelung in Häusern und Büroräumen eignen sich 20 bis 100 m lange CAT-7- oder CAT-8-Kabel oder Verlegesets aus Kabeln und separaten Steckern für rund 30 bis 100 €.