Kaufberatung Webcams
Kameras für Videogespräche am Computer
Heute steht das wöchentliche Meeting mit den Kollegen aus deiner Unternehmensabteilung an. Da du im Homeoffice arbeitest, wählst du dich per Videokonferenz ein. Die mit deinem Computer verbundene Webcam filmt dich, während du in das integrierte Mikrofon sprichst. Somit können dich die anderen nicht nur hören, sondern dank der Kamera auch sehen. Dieser Ratgeber erklärt, auf welche technischen Details du beim Kauf einer Webcam achten solltest und welches Gerät sich in welchen Fällen eignet.
Inhaltsverzeichnis
> Bild und Ton mit Webcams in hoher Qualität übertragen
> Worauf du beim Kauf einer Webkamera achten solltest
> Die passende PC-Kamera für zu Hause und das Büro
> Fazit: Mit Webcams Livebilder übertragen und Videos aufnehmen
Bild und Ton mit Webcams in hoher Qualität übertragen
Eine Webcam ist eine kleine Kamera ohne internen Speicher, die du mit deinem Computer verbindest und die Livebilder mit Ton übertragen kann. Du kannst mithilfe solcher Kameras berufliche und private Videotelefonate führen – etwa mit Arbeitskollegen oder der Schwester, die im Ausland lebt. Damit kannst du dann nicht nur ihre Stimmen hören, sondern die Menschen auch sehen. Mit der Kamera zeichnest du außerdem Clips für Youtube oder deinen Blog auf und speicherst sie auf der Festplatte. Auch für Livestreams bei Facebook oder Twitch nutzt du die Kamera. Manche externen Webcams sind oft besser ausgestattet als die integrierten Kameras von zum Beispiel Laptops.
Worauf du beim Kauf einer Webkamera achten solltest
Webcams haben unterschiedliche Ausstattungen hinsichtlich der Bildqualität, der Art der Befestigung und der Zusatzfunktionen. Nach folgenden Kriterien kannst du sie unterscheiden:
Auflösung
Je höher die Auflösung der Webcam ist, desto besser wird die Qualität der Videobilder: Es sind mehr Details erkennbar, die Darstellung ist schärfer und flüssiger. Die meisten Geräte liefern eine HD-Auflösung von 1.280 × 720 Pixeln. Für Videotelefonate ist das ausreichend – in deinem Netzwerk sollten dir dafür aber mindestens 1,5 Mbit/s (Megabits pro Sekunde) im Upstream zur Verfügung stehen. Mit einer Full-HD-Auflösung von 1.920 × 1.080 Pixeln erzielst du eine hohe Qualität, wenn du Videos aufzeichnest oder streamst. Wenige Webcams bringen sogar eine 4K-Auflösung mit. Das lohnt sich jedoch nur, wenn die Bilder auf einen Fernseher mit entsprechender Auflösung übertragen werden.
Tipp: Bei Kameras, die die Videodaten mit dem Standard H.264 komprimieren, wird die Datenmenge reduziert und die Videobilder werden schneller ins Internet hochgeladen.
Bilder pro Sekunde
Die Framerate entscheidet darüber, wie flüssig Videobilder wirken, wenn du dich bewegst. Angegeben wird sie in „frames per second“ (fps), also in Einzelbildern pro Sekunde. Ab 24 fps nimmt das menschliche Auge die Darstellung als ruckelfrei wahr. Die Webcam sollte deshalb mindestens 30 fps mitbringen. Es gibt auch Modelle mit 50 oder 60 fps, die aber nur dann sinnvoll sind, wenn du Videos aufzeichnen oder streamen möchtest.
Autofokus
Der Autofokus stellt ein Motiv automatisch scharf, auch wenn es sich bewegt oder näher heranrückt. Bei Webcams, die nur einen manuellen Fokus haben, bist du dagegen gezwungen, das Bild selbst scharf zu stellen – oder möglichst ruhig vor der Kamera sitzen zu bleiben. Viele Webcams beherrschen auch die Facetracking-Funktion und fokussieren automatisch auf Gesichter.
Tipp: Die meisten Webcams können zudem Fotos aufnehmen. Achte dann auf eine Auflösung von mindestens 3 Megapixeln.
Sichtfeld
Der Großteil der Web-Kameras bildet das Sichtfeld mit einem Winkel zwischen 60 und 90 Grad ab. Je höher der Grad ist, desto größer ist der Blickwinkel. Sitzt du während der Aufnahme öfter mit der ganzen Familie um einen Tisch herum, ist ein großes Sichtfeld sinnvoll, damit der Gesprächspartner alle Personen gleichzeitig sehen kann. Konferenzkameras ermöglichen oft sehr große Blickwinkel von 120 oder sogar 180 Grad. Manchmal lässt sich dieser für den jeweiligen Bedarf einstellen.
Tipp: Einige Modelle verwenden künstliche Intelligenz, um die Kamera automatisch auf das Mitglied einer Gruppe zu schwenken, das gerade spricht.
Automatische Belichtung
Je dunkler es im Raum ist, desto schlechter bist du vor der Kamera zu erkennen. Manche Geräte bringen daher eine automatische Belichtungsregelung mit. Die Software passt die Helligkeit selbstständig an die aktuelle Umgebung an. Dabei werden meist auch die Farben korrigiert. Einige Kameras sind mit HDR (High Dynamic Range) ausgerüstet: Das verhindert starke Kontraste, wenn es dunkel ist.
Software-Kompatibilität
Die meisten Webcams kannst du mit Windows und MacOS nutzen, aber nicht immer mit Linux. Achte auf die Hinweise des Herstellers zum Betriebssystem, das auf deinem Computer installiert sein soll. Die Kameras sind mit zahlreichen Videochat-Anbietern kompatibel. Werden bestimmte Anbieter wie Skype in der Produktbeschreibung gesondert erwähnt, arbeiten Webcam und PC-Software umgehend zusammen und werden gegenseitig erkannt.
Mikrofon
In der Regel sind Webcams mit einem Mikrofon ausgerüstet. Viele Modelle nehmen nur in Monoqualität auf, es gibt aber auch Stereovarianten. Hilfreich ist eine Rauschunterdrückung: Deine Stimme ist dann besser zu verstehen, weil Umgebungsgeräusche herausgefiltert werden.
Tipp: Willst du professionelle Videos aufnehmen, legst du dir ein externes Mikrofon zu, das häufig eine bessere Tonqualität liefert.
Maße
Klein und unauffällig oder größer und breiter: Webcams haben verschiedene Maße. Minivarianten messen beispielsweise 6 × 8 × 5 cm, größere Modelle 7 × 10 × 2 cm oder 14 × 14 × 7,5 cm. Die großen Varianten liefern häufig die bessere Auflösung und haben einen größeren Blickwinkel.
Anschluss
Eine Webcam wird über ein USB-Kabel an den Computer angeschlossen und meist auch so mit Strom versorgt. Das Betriebssystem erkennt das Gerät automatisch. Der USB-2.0-Standard ist langsamer, während ein USB-3.0-Anschluss höhere Übertragungsgeschwindigkeiten ermöglicht. Einige Webcams für den Business-Einsatz haben einen integrierten Infrarotsensor, der eine Gesichtserkennung ermöglicht: Du schaust hinein und meldest dich so an deinem Computer an.
Befestigung
Meist befestigst du eine Webcam mit einer Klemmhalterung an der Oberseite des Monitors oder an der Tischplatte, es gibt aber auch Varianten mit Standfuß. Einige Webcams lassen sich auf ein Stativ schrauben – dann kannst du sie frei im Raum aufstellen und auch die Höhe variieren.
Zoom und Bildstabilisator
Viele Webcams haben einige Extrafunktionen: Mit manchen kannst du zum Beispiel zoomen. Geräte aus der Oberklasse haben häufig einen integrierten Bildstabilisator. Einige Varianten drehen das Bild ins Hoch- oder Querformat, je nachdem, wie sie befestigt sind. Praktisch ist auch ein Deckel, um die Kamera zu verschließen, wenn sie nicht gebraucht wird – das schützt deine Privatsphäre.
Die passende PC-Kamera für zu Hause und das Büro
Für welche Webcam du dich entscheidest, hängt davon ab, was du mit dem Gerät machen willst. Abhängig davon kommen andere Varianten für dich infrage.
HD-Webcams für den privaten Gebrauch
Ein paar deiner Freunde und Verwandten wohnen in anderen Städten und du willst dich mit ihnen per Videotelefonat unterhalten. Ab und zu arbeitest du auch im Homeoffice und nimmst dann via Videochat an Konferenzen teil. In diesen Fällen greifst du zu einer einfachen Webcam mit 30 fps und einer HD-Auflösung von 1.280 x 720 Pixeln. Achte darauf, dass sie mit Autofokus ausgerüstet ist. Dafür zahlst du Preise ab 35 €.
Livecams für Gamer und Blogger
Du sitzt oft am Computer und spielst Games. Dabei nimmst du dich selbst auf, während du deine Missionen erledigst, und streamst das bei Plattformen wie Twitch. Manchmal nimmst du mit der Webcam auch Videos für deinen Blog oder deinen Youtube-Kanal auf. Dafür holst du dir eine Webcam mit Full-HD-Auflösung von 1.920 × 1.080 Pixeln. Sie sollte 50 bis 60 fps, Autofokus und eine automatische Belichtungskorrektur mitbringen. Eine solche Kamera kostet ab 70 €.
Webcams mit Autofokus für den Beruf
In deinem kleinen Büro oder in der Firma nimmst du oft an Videokonferenzen teil. Manchmal sitzen mehrere Mitarbeiter in einem Raum und tauschen sich mit Kollegen an anderen Standorten aus. Damit diese Übertragungen eine gute Qualität haben, entscheidest du dich für eine Webcam mit Mikrofon zur Rauschunterdrückung sowie Full-HD-Auflösung von 1.920 × 1.080 Pixeln. Die Kamera sollte ein weites Sichtfeld von 90 oder mehr Grad mitbringen und schwenkbar sein. Dafür zahlst du Preise ab 120 €.
Fazit: Mit Webcams Livebilder übertragen und Videos aufnehmen
Mithilfe einer Webcam führst du am Computer Videotelefonate und nimmst an Videokonferenzen teil. Außerdem kannst du dich selbst filmen, zum Beispiel, wenn du Games spielst und das streamen willst. Je nach Einsatzzweck eignen sich unterschiedliche Modelle für dich:
- Willst du als Privatanwender Videotelefonate führen, holst du dir eine einfache Webcam mit HD-Auflösung und 30 fps ins Haus. Ein Autofokus ist hilfreich. Preis: ab 35 €.
- Wenn du dich beim Gamen filmen oder Videos für Youtube oder deinen Blog aufnehmen möchtest, entscheidest du dich für eine Full-HD-Webcam mit automatischer Belichtung, 50 bis 60 fps sowie Autofokus. Dafür zahlst du Preise ab 70 €.
- Nimmst du häufig beruflich an Videokonferenzen teil, legst du dir eine Webcam mit Full-HD-Auflösung und Mikrofon zur Rauschunterdrückung zu. Achte darauf, dass sie ein weites Sichtfeld von mindestens 90 Grad mitbringt und schwenkbar ist. Ein solches Modell kostet ab 100 €.