Kaufberatung Stative
Sicherer Stand für deine Foto- und Videokamera
Die kleine Bucht mit den pittoresken Felsformationen ist ein schönes Fotomotiv. Du packst deine Spiegelreflexkamera aus und machst ein paar Aufnahmen aus der Hand. Ein Blick aufs Display zeigt, dass die Bilder wegen der schwierigen Lichtsituation leider etwas verwackelt sind. Kein Problem, denn du hast dein Stativ dabei. Du montierst die Kamera auf dem Stativkopf, wählst sorgfältig den Bildausschnitt und drückst ab: Das Ergebnis ist gestochen scharf und entspricht genau deinen Vorstellungen. Stative erleichtern dir das Fotografieren und Filmen – in diesem Ratgeber lernst du die verschiedenen Ausführungen kennen und erfährst, welche Modelle sich besonders gut für deine Anforderungen eignen.
Inhaltsverzeichnis
> Fokussiert hochwertige Fotos und Filme machen
> Die Vielfalt der Modelle
> Darauf solltest du bei der Auswahl eines Stativs achten
> Die richtige Stütze für deine Film- und Fotoprojekte
> Fazit: Gestochen scharfe Bilder, ohne zu verwacklen
Fokussiert hochwertige Fotos und Filme machen
Ein Stativ dient in erster Linie dazu, Fotoapparate und Camcorder während der Aufnahme ruhig zu halten, damit es bei längeren Verschlusszeiten nicht zu verwackelten und somit unscharfen Bildern oder Videoclips kommt. Zwar sind moderne Digitalkameras mit elektronischen Bildstabilisatoren ausgestattet, doch auch diese stoßen unter widrigen Bedingungen – beispielsweise bei wenig Licht oder ruckartigen Bewegungen – an ihre Grenzen. Ein Kamerastativ fixiert das Aufnahmegerät stabil an einer Stelle und ermöglicht damit sehr ruhige und wackelfreie Bilder. Mit einem Stativ hast du außerdem vielfältige Möglichkeiten für die Bildkomposition: Du kannst die Kameralinse auf allen Achsen millimetergenau ausrichten und somit in aller Ruhe den richtigen Bildausschnitt festlegen. Außerdem kannst du Selbstaufnahmen außerhalb der üblichen Selfie-Reichweite knipsen.
Die Vielfalt der Modelle
Stative bekommst du in vielen Ausführungen und Bauformen vom kompakten Ministativ für unterwegs bis hin zur soliden Dreibeinvariante für den Studioeinsatz.
Drei- und Einbeinstative
Dreibeinstative sind vor allem bei Fotografen und Videofilmern beliebt, da sie mit ihren drei ausklappbaren Beinen für einen besonders sicheren Stand sorgen. Zur raschen Stabilisierung zwischendurch eignen sich Einbeinstative, die mit nur einem Standfuß schneller einsatzbereit sind.
Mini- und Klemmstative
Ministative kannst du fast überallhin mitnehmen, da sie auch ins kleine Reisegepäck und oft sogar in die Jackentasche passen. So eignen sie sich ideal für Wanderreisen oder als Equipment im Alltag von Fotobegeisterten. Klemmstative sind ebenfalls kompakt und lassen sich dank flexibler Beine beispielsweise an Geländern, Bänken oder Ästen befestigen.
Hand- und Schulterstative
Handstative werden direkt in der Hand gehalten, sie lassen sich meist aber besser und ruhiger greifen als das Gehäuse einer Kamera. Außerdem ermöglichen sie eine höhere Kameraposition. Eher für den professionellen Einsatz gedacht sind Schulterstative, mit denen sich schweres Kamera-Equipment mit einem Gestänge stabil auf der Schulter tragen lässt.
Lampen- und Rollstative
Lampenstative dienen dazu, im Studio Leuchten, Reflektoren und Softboxen in Höhen von bis zu 3 m zu fixieren. Rollstative ermöglichen mit ihren an der Unterseite montierten Rädern horizontale Kamerafahrten wie bei einer professionellen Filmproduktion.
Darauf solltest du bei der Auswahl eines Stativs achten
Bevor du zu einem bestimmten Modell greifst, solltest du folgende Produkteigenschaften mit deinen Anforderungen abstimmen.
Stativkopf
An der Oberseite eines Stativs befindet sich der Stativkopf, auf dem die Kamera fixiert wird. Hier kannst du unter einer Vielzahl von Varianten wählen, die für bestimmte Anforderungen und Aufnahmesituationen konzipiert sind. Gut geeignet für die meisten Fotoprojekte sind Dreiwege-Neiger für die Ausrichtung auf drei Achsen oder Kugelköpfe für die schnelle und freie Ausrichtung. Für Videokameras sind Zweiwege-Neiger geeignet, die sich nur horizontal und vertikal schwenken, aber nicht kippen lassen. Panoramaköpfe rasten für Mehrfachaufnahmen an bestimmten Stellen ein und halten das Objektiv im sogenannten Nodalpunkt, sodass Verzerrungen und Perspektivenfehler minimiert werden.
Tipp: Objektivköpfe mit Schnellwechselplatte ermöglichen den raschen Wechsel des Kameramodells, wobei die jeweilige Bodenplatte mit den Kameras verschraubt bleibt. Dazu brauchst du für jede Kamera eine zusätzliche, optional erhältliche Platte.
Gimbal-Mechanik
Stand- oder Handstative mit Gimbal-Kopf versetzen die Kamera in eine Art schwebende Position. Die kardanische Aufhängung mit zwei Drehlagern hält das Gehäuse in jeder Lage und bei jeder Bewegung ausbalanciert. Das hat auch den Vorteil, dass du schweres Kamera-Equipment – beispielsweise Spiegelreflex-Modelle mit langen Teleobjektiven – mit geringem Kraftaufwand nachjustieren kannst.
Bedienelemente
Damit du deine Kamera immer schnell einsatzbereit hast, sollten alle Bedienelemente wie Rändelräder, Hebel und Verschlüsse ausreichend groß und vor allem leichtgängig sein. Teleskopstangen mit Schnappriegeln aus Metall lassen sich mit wenigen Handgriffen entriegeln und ausziehen. Das ist besonders praktisch, wenn es mal schnell gehen soll. Gummierte Drehverschlüsse benötigen einzeln zwar etwas mehr Zeit zum Entriegeln, können bei vielen Modellen jedoch für alle Beinsegmente mit nur einem Handgriff gelockert werden.
Höhenverstellbarkeit
Die Auszugshöhe wird durch die Länge der Mittelsäule bestimmt und liegt je nach Modell zwischen wenigen Zentimetern bei Tischstativen und mehr als 2 m bei professionellen Dreibeinvarianten. Um mit dem Kamerastativ bequem arbeiten zu können, sollte es sich auf mindestens 1,5 m ausfahren lassen. Einen hohen Bedienkomfort bieten Modelle, deren Stativkopf du mit einer Kurbel auf deine Augenhöhe bringen kannst. Dann kannst du aufrecht stehend durch den Kamerasucher blicken und vermeidest auch bei längeren Fotosessions Verspannungen, weil du dich nicht so häufig bücken musst.
Tipp: Stellst du deine Kamera oft auf dem Tisch oder in Bodennähe auf, ist ein Stativ ohne Mittelsäule die richtige Wahl für dich, dessen Beine sich sehr flach abspreizen lassen.
Abmessungen
Die Dimensionen eines Stativs im Transportzustand werden im Fachjargon als „Packmaß“ bezeichnet. Reisestative lassen sich sehr klein zusammenfalten, sodass du sie mit einer Länge von 30 bis 50 cm leicht in der Fototasche verstauen kannst. Bei großen Studiomodellen, bei denen es mehr auf Stabilität als auf die Transportfähigkeit ankommt, spielt das Packmaß eine untergeordnete Rolle und kann 1 m oder mehr betragen.
Gewicht
Das für die Stativbeine verwendete Material wirkt sich nicht nur auf die Stabilität und die Lebensdauer aus, sondern auch auf das Gewicht. So bringen Dreibeinstative aus Aluminium mit einer Auszugshöhe von über 1,5 m zwischen 1,5 und 2,0 kg auf die Waage, während ähnliche Modelle aus dem besonders leichten Carbon bis zu 50 % weniger wiegen.
Material
Alu-Stative sind sehr robust und verzeihen auch härtere Stöße oder einen Sturz auf den Boden, während du die wesentlich verwindungssteiferen Modelle aus Carbon wegen erhöhter Bruchgefahr vorsichtiger behandeln solltest. Stative aus Holz sind naturgemäß etwas schwerer und unhandlicher als Alu- oder Carbon-Modelle, werden aber von vielen Profi-Fotografen wegen ihrer hohen Stabilität und guten Vibrationsdämpfung bevorzugt. Kunststoff, Edelstahl oder ein Mix aus diesen beiden Materialien kommen nur bei Mini- oder Tischobjektiven zum Einsatz.
Traglast
Die Traglast gibt an, wie schwer das auf dem Stativ montierte Foto- und Video-Equipment sein darf. Dieser Wert liegt zwischen 1 und 13 kg und sollte keinesfalls überschritten werden. Sonst kann es zu Instabilitäten beim Einsatz und zu Schäden an Nahtstellen wie Kopf und Mittelsäule oder zwischen den Teleskopgliedern kommen. Achte bei der Auswahl darauf, dass du nicht nur das reine Kameragewicht, sondern auch Zubehör wie Objektive oder Blitzgeräte in deine Kalkulation mit einbeziehst.
Tipp: Als Richtwert für den reibungslosen Einsatz eines Stativs solltest du die doppelte Traglast heranziehen. Wiegt dein Equipment beispielsweise 1 kg, sollte das Stativ ein Gewicht von 2 kg tragen können.
Die richtige Stütze für deine Film- und Fotoprojekte
Je nach deinem Anspruch, dem Aufnahmeort und Untergrund sowie deinen fotografischen Fertigkeiten kannst du unter verschiedenen Stativen wählen.
Ausrüstung für Urlaubsfotografen
Du fotografierst oder filmst nur gelegentlich – zu Hause eher selten, dafür mehr im Urlaub und auf Reisen. Deshalb greifst du zu einem einfachen, aber universellen Dreibeinstativ aus Aluminium mit einem geringen Packmaß von unter 50 cm. Passende Modelle mit einer Auszugshöhe von 1,2 bis 1,5 m bekommst du ab rund 20 €. Filmst du hauptsächlich vom Tisch aus, empfiehlt sich ein niedriges Ministativ für 10 bis 60 €.
Für Hobby-Fotografen
Du bist schon etwas geübter im Fotografieren und greifst häufig zu Digitalkamera und Camcorder? Für einen sicheren Stand deines Equipments in geschlossenen Räumen und unterwegs wählst du ein Alu-Modell mit 1,5 m Auszugshöhe, stabilem Haltegriff und Kurbel zur präzisen Höheneinstellung. Auf Reisen hast du dein flexibles, kompaktes und leichtes Klemmstativ immer dabei. Kostenpunkt: je nach Ausführung zwischen 50 und 200 €.
Profi-Equipment
Als professioneller und ambitionierter Fotograf hast du drei bis vier Stative zur Auswahl: fürs Studio ein solides Carbon-Stativ mit vielen Einstellungsmöglichkeiten, für unterwegs ein Handstativ mit Gimbal-Kopf sowie ein stabiles Einbeinmodell und als flexible Alternative für alle Fälle ein Reisestativ aus Carbon mit geringem Packmaß. Professionelle Dreibeinstative aus Carbon kosten 150 bis 750 €, Gimbals bekommst du für einen Preis ab 100 € und Einbeinvarianten für 50 bis 240 €.
Fazit: Gestochen scharfe Bilder, ohne zu verwacklen
Mit einem Stativ sorgst du dafür, dass deine Film- oder Fotokamera stets sicher steht, was zu ruhigen, verwacklungsfreien Aufnahmen führt und dir die Komposition des idealen Bildausschnitts erleichtert. Folgende Empfehlungen helfen dir bei deiner Kaufentscheidung:
- Gelegenheitsfotografen kommen mit einem universellen Dreibeinstativ aus Alu oder einem kompakten Ministativ zu Preisen zwischen 10 und 60 € aus.
- Ambitionierte Fotografen und Filmemacher greifen zum robusten und standfesten Alu-Modell mit erweiterten Einstellungsmöglichkeiten und fixieren ihre Kameras unterwegs mit einem Klemmstativ. Geeignete Varianten bekommst du zwischen 50 und 200 €.
- Foto- und Filmexperten brauchen mehrere Stative für unterschiedliche Aufnahmesituationen, vornehmlich aus verwindungssteifem Carbon. Voll ausgestattete und massive Studiostative, Gimbals, Reisestative und Ein- und Dreibeinmodelle bekommst du ab 50 und bis 750 €.