Kaufberatung WLAN-Kamera
Das eigene Zuhause immer im Blick haben
Am Abend eines sonnigen Tages sitzt du mit guten Freunden im Biergarten. Da zieht ein Gewitter auf. Gerne würdest du den Vorschlag annehmen, das gerade so spannende Gespräch bei deinen Freunden fortzusetzen – aber ist bei dir zu Hause die Balkontür zu? Was, wenn nicht, und es regnet in die Wohnung? Ein Blick via Smartphone durch die WLAN-Kamera schafft Klarheit – und du weißt nach wenigen Sekunden, ob du den Abend fortsetzen kannst oder schnellstmöglich nach Hause fahren solltest. Dieser Ratgeber hilft, das geeignete Modell für deine Bedürfnisse auszuwählen.
Inhaltsverzeichnis
> Mehr Sicherheit und Kontrolle
> Das sollte eine WLAN-Kamera können
> Die richtige drahtlose Kamera auswählen
> Fazit: WLAN-Kameras für das ruhige Gewissen
Mehr Sicherheit und Kontrolle
Eine Webcam am Notebook oder die Frontkamera am Smartphone werden heute wie selbstverständlich zur Kommunikation mit Freunden und Familienangehörigen genutzt. Um mit dem eigenen Zuhause in Verbindung zu bleiben und sich zu vergewissern, ob dort alles in Ordnung ist, eignet sich eine WLAN-Kamera. Sie wird mit dem WLAN-Router verbunden und speichert aufgezeichnete Bilder auf eine microSD-Karte, eine über USB angeschlossene externe Festplatte oder bei einem Cloud-Dienst.
Auch der direkte Zugriff auf die Kamerabilder über eine App vom Smartphone ist möglich. Dann kannst du sehen, ob es deinem Haustier gut geht oder mit dem Baby alles in Ordnung ist, wenn du zum Beispiel kurz zu den Nachbarn ein Stockwerk höher gehst. Besonders praktisch ist eine Kamera, die dich automatisch benachrichtigt, wenn sich etwas ändert. Du bekommst dann einen Alarm, wenn das Kind unruhig schläft, der Hund anfängt zu spielen oder sich Unbefugte Zutritt zu deiner Wohnung verschaffen.
Das sollte eine WLAN-Kamera können
Neben dem Videostreaming bieten WLAN-Kameras jede Menge technische Features und interessante Zusatzfunktionen. Auf folgende Angaben in den Datenblättern solltest du besonders achten:
Auflösung
Besonders günstige Kameras arbeiten mit VGA-Auflösung von 640 x 480 Bildpunkten (0,3 Megapixel), die oft auch mit dem Kürzel „480p" angegeben wird. Die meisten Modelle unterstützen die HD-Auflösung 720p mit 1.280 x 720 Pixeln – von Herstellern auch mit „1 Megapixel" angegeben. High-End-Modellen ist es vorbehalten, auch Full-HD-Bilder mit rund 2 Megapixeln über das Netzwerk zu schicken, was aber eine schnelle und stabile WLAN-Verbindung voraussetzt.
Zoom
Aufgrund ihrer Bauart sind WLAN-Kameras für Heimanwender mit digitalem Zoom ausgestattet. Das bedeutet: Ein Teil des bei günstigen Geräten ohnehin schon sehr niedrig aufgelösten Videobilds wird vergrößert dargestellt, was die Qualität reduziert. Beim Aufstellen der Kamera solltest du daher den gewünschtenBereichohne Digitalzoom im Blick haben.
Nachtsicht
Kameras mit Nachtsichtfunktion beleuchten den Bereich vor dem Objektiv mit Infrarot-LEDs, deren Licht für das menschliche Auge unsichtbar ist. Die Kamera gibt ein Schwarz-Weiß-Bild mit leichtem Grünstich an das Netzwerk weiter. Die Reichweite solcher Nachtsichteinrichtungen liegt je nach Bauart zwischen 5 und 20 m.
Fernsteuerung
Modelle mit „Pan-Tilt"-Funktion verfügen über Motoren, mit denen sich die WLAN-Kamera per Mausklick vom angeschlossenen Computer schwenken (englisch „to pan") und neigen (englisch Vto tilt") lässt. Das lohnt sich vor allem, wenn du einen größeren Bereich mit nur einer WLAN-Kamera im Auge behalten möchtest. Manche Modelle ermöglichen es, auch aus der Ferne zu zoomen. Dann sprechen die Hersteller von PTZ-Kameras (Pan-Tilt-Zoom).
Schall- oder Bewegungsaktivierung
Viele WLAN-Kameras schalten sich automatisch ein, wenn sie eine Bewegung oder Schallwellen registrieren. Dann kann eine Warnmeldung an den Computer oder das Smartphone geschickt werden. Praktisch sind Modelle, bei denen sich über die Bediensoftware Teilbereiche ausblenden lassen. Dann löst zum Beispiel der Hamster in seinem Stall durch Bewegungen keinen Alarm aus, das Öffnen der Zimmertür daneben dagegen schon. Höherwertige Kameras bieten einen echten PIR-Sensor (pyroelektrischen Sensor). Dieser erfasst die von Lebewesen ausgehende Wärme. Dadurch gibt es weniger Fehlalarme, zum Beispiel durch Äste, die sich im Wind bewegen.
Aufzeichnung
Da der Speicherplatz auf den Kameras begrenzt ist, zeichnen manche Modelle zwar durchgehend auf, löschen die Aufzeichnung aber nach kurzer Zeit automatisch (Fachbegriff „Pre-Recording"). Lediglich wenn ein Alarm ausgelöst wird, speichert die Kamera einen kurzen Zeitraum dauerhaft.
Sound
Über ein Mikrofon im Kameragehäuse lassen sich neben Bild- auch Tondaten ins Netzwerk speisen. Die Qualität dieser Einbaumikrofone ist allerdings technisch bedingt eingeschränkt. Diese Funktion dient daher in erster Linie zur Kontrolle. Höherwertige Kameras bieten auch die Funktion Zwei-Wege-Audio. Du kannst so mit der Person im überwachten Raum sprechen. Beliebt ist das bei den Modellen, die für die Installation im Kinderzimmer konzipiert sind. Wenn die Kamera an einem Eingang angebracht wird, kann sie auch wie eine Gegensprechanlage genutzt werden.
Fernzugriff
WLAN-Kameras können Aufnahmen an dein Smartphone weiterleiten. Wenn der Hersteller einen Cloud-Service anbietet, läuft die Datenübertragung über seine Server. Dann reicht es oft, einen Link aufzurufen, um das Kamerabild im PC-Browser anzusehen. Dort können Aufzeichnungen auch gespeichert werden. Für diese Dienste ist eine Registrierung erforderlich und möglicherweise eine laufende Nutzungsgebühr zu zahlen. Alternativ greifst du mittels Smartphone-App direkt auf die Kamera zu.
Tipp: Beim Fernzugriff auf die Bilder ist es wichtig, die Verbindung zu verschlüsseln und den Passwortschutz der WLAN-Kamera zu aktivieren. Hinweise dazu geben die Hersteller in der Bedienungsanleitung.
Die richtige drahtlose Kamera auswählen
Welche Produktvariante du wählst, hängt entscheidend vom Einsatzzweck und vom Ort der Aufstellung ab. Folgende Überlegungen im Vorfeld helfen:
Das Haustier oder das Baby im Blick behalten
Wer in seiner Abwesenheit stets wissen will, ob es seinem schlafenden Kind gut geht, kann als Alternative zu einem Babyphone eine WLAN-Kamera nutzen. Auch wenn es darum geht, zu überprüfen, ob der Hund oder die Katze keinen Unsinn treiben, ist ein solches Gerät sinnvoll. Für diese Fälle reichen Modelle mit HD-Auflösung und einem einfachen Mikrofon, die sich mittels App auf dem Smartphone bedienen lassen. Je älter das Kind, desto eher ist eine Zwei-Wege-Audio-Funktion ratsam. Kameras dieser Art gibt es ab 60 €.
Innere Sicherheit – WLAN-Kamera zur Überwachung im Haus
Ein kurzer Blick in die Zweitwohnung, das eigene Ferienhaus oder das Gartenhaus bringt schnell Gewissheit, ob es den Sturm oder das Gewitter gut überstanden hat oder dass keine fremde Person anwesend ist. Wenn du bei einem Einbruch sofort informiert werden willst, solltest du eine WLAN-Kamera installieren, die Bewegungen und Geräusche aufzeichnet und dich alarmiert. Dann kannst du den Stream oder das kurze Video prüfen und die Polizei benachrichtigen. Besonders gut ist es, wenn die Kamera über eine PTZ-Funktion verfügt und die Aufzeichnung nicht nur in der Kamera gespeichert, sondern an einen Dienst in der Cloud übertragen wird. Denn dann hat der Einbrecher keine Möglichkeit, die Aufzeichnungen zu löschen oder zu entwenden, wenn er die Kamera entdeckt. Solche Modelle sind ab 80 € erhältlich.
Das eigene Grundstück stets unter Kontrolle haben
Um den Garten, die Einfahrt oder Außenanlagen auf deinem Grundstück zu überwachen, kannst du eine Innenkamera hinter dem Fenster platzieren. Da aber der Blickwinkel häufig zu stark eingeschränkt ist, empfiehlt sich eine outdoorfähige WLAN-Kamera, die Temperaturen zwischen –20 und +50° C verträgt und nach den Anforderungen der sogenannten Schutzklassen (IP66 oder IP67) starken Regen aushält. Damit die Kamera auch nachts brauchbare Bilder liefert, ist Infrarot-Technologie unverzichtbar. Solche Modelle gibt es mit einem Sichtfeld zwischen 5 und 8 m ab 60 € – für nachttaugliche Kameras mit bis zu 20 m Sichtfeld beginnen die Preise bei 200 €. Funktionen für die Aufzeichnung, die Fernsteuerung und eine Schall- und Bewegungsaktivierung sind hier Standard.
Tipp: Mit einer Außenkamera darfst du nur dein eigenes Grundstück filmen. Werden Menschen außerhalb davon ohne ihr Wissen aufgenommen, verletzt du deren Recht auf informelle Selbstbestimmung. Informiere dich im Zweifelsfall bei einem Anwalt.
Fazit: WLAN-Kameras für das ruhige Gewissen
Kurz einmal prüfen zu können, ob in den eigenen vier Wänden oder auf dem eigenen Grundstück alles mit rechten Dingen zugeht, ist äußerst beruhigend. Wer sich darauf verlassen kann, dass er von seiner WLAN-Kamera benachrichtigt wird, wenn etwas Ungewöhnliches geschieht, ist während seiner Abwesenheit entspannter. Je nach Nutzung empfehlen sich folgende Ausführungen:
- Eltern und Tierbesitzer wählen eine WLAN-Kamera mit HD-Auflösung und Mikrofon. Zwei-Wege-Audio kann bei Kindern nützlich sein, die alt genug sind, um die Funktionsweise zu verstehen. Solche Modelle sind ab 60 € erhältlich.
- Haus- und Wohnungsbesitzer verschaffen sich mit einer WLAN-Kamera während des Urlaubs oder auf Dienstreisen Gewissheit, dass zu Hause alles in Ordnung ist. Modelle mit Fernsteuerung (PTZ-Kamera) und App-Bedienung sowie einer Aufzeichnungsfunktion leisten bei Einbrüchen wertvolle Dienste. Entsprechende Modelle gibt es ab 80 €.
- Grundstücksbesitzer nutzen technisch hochwertige Kameras für die Überwachung des Außenbereichs. Die Geräte sollten starken Regen aushalten können und Infrarot-Technik unterstützen, damit sie auch nachts verwertbare Aufnahmen liefern. Eine Schall- und Bewegungsaktivierung und eine Fernsteuerung sind hier unerlässlich. Modelle mit einem Sichtfeld von bis zu 20 m kosten ab 200 €.