Kaufberatung Smart-TVs
Smarte Fernseher als Multimedia-Zentrale
Smart-TVs sind viel mehr als nur Fernseher: Mit ihrer hoch entwickelten Elektronik und smarten Apps kannst du Filme und Musik streamen, im Internet surfen, aufs Heimnetzwerk zugreifen und vieles mehr.
Inhaltsverzeichnis
> Welche Vorteile bringt mir ein smarter Fernseher?
> Welche Bildschirmdiagonale ist die richtige für mich?
> Worauf sollte ich beim Kauf eines intelligenten TVs achten?
> Für welches Smart-TV soll ich mich entscheiden?
Welche Vorteile bringt mir ein smarter Fernseher?
- „Smart“ bedeutet „schlau“ oder „intelligent“. Damit sind smarte Fernseher gut beschrieben, denn sie können weit mehr als nur Fernsehsendungen und Videos darstellen.
- Über den integrierten Tuner oder einen externen Receiver kannst du die gängigen Fernsehsender von öffentlich-rechtlichen oder privaten Anbietern ins Wohnzimmer holen: von ARD und ZDF über die dritten Programme bis hin zu RTL, SAT1 und ProSieben.
- Ein smartes TV kann auch Inhalte jenseits der konventionellen Sender wiedergeben: Über WLAN oder LAN-Kabel kann der Fernseher auch auf Angebote aus dem Internet zugreifen. Dazu gehören etwa YouTube, interaktive Programmzeitschriften, Games, Internetradio oder Websites über den integrierten Browser.
- Aktuelle Smart-TVs sind mit vorinstallierten Apps für die beliebten Video-on-Demand-Portale ausgestattet, darunter Netflix, Prime Video, Disney+, Wow (Sky) und Paramount+.
- Per WLAN oder Bluetooth kannst du Fotos, Videos und Musik von Handy, Tablet und Computer empfangen und abspielen. Das Mobilgerät wird mit einer passenden App zur interaktiven TV-Fernbedienung.
Welche Bildschirmdiagonale ist die richtige für mich?
- Smarte Fernseher gibt es mit unterschiedlichen Bildschirmdiagonalen zwischen 19 und 100 Zoll.
- Die gängigsten Größen für Fernsehgeräte sind 24, 32, 42, 50, 55 und 65 Zoll.
- Modelle bis 32 Zoll (81 cm) sind eher für kleine Räume wie Kinderzimmer, Küche und Gästezimmer oder als Zweitgeräte gedacht.
- Smart-TV-Geräte mit einer Bildschirmdiagonale bis 42 Zoll (circa 1 m) eignen sich für kleine Wohnzimmer, Schlafzimmer und geräumige Arbeitszimmer.
- Fernseher mit einer Diagonale bis 60 Zoll (1,52 m) bieten ein ausgewogenes Verhältnis von Platzbedarf und Fernseherlebnis und passen in normal große Wohnräume.
- Smart-TVs mit Bildschirmdiagonalen ab 65 Zoll (1,65 m) machen aus deinem Zuhause ein Heimkino – ein entsprechend großer Raum ab etwa 30 m² vorausgesetzt.
- Tipp: Für den minimalen Abstand zum Fernseher gilt bei Full-HD-Modellen die Faustregel „Diagonale in Zentimetern x 2“, während 4K-Fernseher einen geringeren Abstand vom etwa 1,5-Fachen der Bilddiagonale ermöglichen.
Worauf sollte ich beim Kauf eines intelligenten TVs achten?
Auflösung
Bei smarten Fernsehern ist die 4K-Auflösung Standard, zumindest bei größeren Geräten. Sie sorgt für scharfe Bilder, intensive Farben und starke Kontraste. 4K-Modelle setzen das Bild aus 3.840 x 2.160 Bildpunkten zusammen – insgesamt sind das fast 8,3 Millionen Pixel. Das ist viermal mehr als bei Full HD mit rund 2 Millionen Bildpunkten (1.920 × 1.080 Pixel). Meist nur bei kleinen Fernsehern bis 32 Zoll findest du noch die HD-ready-Auflösung (1.280 × 720 Pixel), die für solch kleine Bildschirme gerade noch ausreichend ist.
Tipp: Die höchstmögliche Auflösung beträgt 8K (7.680 x 4.320 Pixel), aber diese Varianten sind ebenso selten wie die dazu passenden Programmquellen.
Tuner
Smart-TV-Geräte sind ab Werk mit einem Tuner für den Fernsehempfang ausgestattet. Achte auf einen Triple-Tuner, der die Empfangsarten Kabel (DVB-C/C2), Satellit (DVB-S/S2) sowie terrestrische Antenne (DVB-T2 HD) beherrscht. Du benötigst dann keinen zusätzlichen Kabel- oder Sat.-Receiver mehr. Ein Twin-Triple-Tuner erlaubt den gleichzeitigen Zugriff über zwei Empfangsarten. Du kannst dann etwa einen Film via Kabel schauen und gleichzeitig einen anderen aufnehmen.
Tipp: Der Genuss von Privatsendern in HD-Qualität erfordert ein HD+-Abo mit entsprechender Smartcard oder einen Programmanbieter, der die entsprechenden Programme in der Senderliste freigeschaltet hat.
Bildschirmtyp
- Smart-TVs können mit unterschiedlichen Bildschirmtechnologien ausgerüstet sein. Alle haben andere Stärken.
- In LED-Fernsehern arbeiten flüssige Kristalle, die das Licht der Hintergrundbeleuchtung durchlassen oder abdunkeln. Sie verwenden dafür energieeffiziente Kompaktdioden.
- OLED-Fernseher nutzen organische LEDs, die selbst strahlen und somit ohne Hintergrundbeleuchtung auskommen. Sie liefern höhere Bildkontraste und eine hervorragende Schwarzdarstellung.
- Bei QLED-Fernsehern wird das Display von hinten angestrahlt und gibt das Licht nach vorne wieder ab. Das ermöglicht ähnlich gute Kontrastwerte wie OLED und ist zudem heller.
- Die Nano-Cell-Technologie dimmt dunkle Bereiche sehr stark, um die überschüssige Energie für eine brillantere Farbdarstellung und hohe Kontrastwerte den hellen Bereichen zuzuführen.
- Fernseher mit Mini-LED-Technologie beleuchten jeden einzelnen Pixel mit winzigen LED-Elementen, was zu einem homogeneren Bildeindruck führt.
HDR und Bildwiederholfrequenz
In der Regel sind Smart-TV-Geräte mit HDR (High Dynamic Range) ausgestattet. Diese Modelle bieten stärkere Kontraste, einen erweiterten Farbraum und mehr Helligkeit. Die Hersteller unterscheiden zwischen HDR10 und der aktuelleren Version HDR10+: Sie kann Inhalte dynamisch für jedes einzelne Bild berechnen. Dolby Vision ist eine spezielle, für HDR entwickelte Bildoptimierung. Die Bildwiederholfrequenz gibt an, wie viele Bilder ein Fernseher pro Sekunde darstellen kann, indem er digitale Zwischenbilder errechnet. Je höher die Bildwiederholfrequenz, desto flüssiger und gleichmäßiger wirken schnelle Filmszenen.
Tipp: Besonders bei rasanten Actionfilmen, Sportübertragungen und temporeichen Games lohnt sich eine Bildwiederholfrequenz ab 120 Hz.
Betriebssystem
Smarte Fernseher nutzen Betriebssysteme, die zwischen Hard- und Software vermitteln. Manchmal kommen dabei Programme zum Einsatz, die sich bei Smartphones und Tablets etabliert haben. Android-Fernseher bieten zum Beispiel Zugang zu Tausenden von Apps aus dem Google Play Store und eine Online-Spracherkennung. Andere Geräte sind mit ähnlich komfortablen Betriebssystemen wie Samsung Smart Hub oder WebOS ausgestattet.
Systemleistung
Die Leistung eines Smart-TV-Geräts zeigt sich vor allem in seiner Reaktionsgeschwindigkeit. Aktuelle High-End-Modelle haben Multikern-Prozessoren, genügend Arbeitsspeicher und leistungsstarke Grafik-Chips. Damit laufen animierte Bildschirmmenüs und Apps flüssig ab und komplexe Websites werden schnell aufgebaut. Die Rechenpower reicht sogar für die ruckelfreie Wiedergabe von Online-Videos in 4K-Auflösung. Bei Einsteigergeräten können Senderwechsel, der Start von Apps und der Aufruf von Websites dagegen schon mal etwas länger dauern.
Tipp: Moderne 4K- oder 8K-Geräte lassen KI-gestützte Routinen (künstliche Intelligenz) auf schnellen Mehrkern-CPUs laufen, um vor allem beim Upscaling – dem Hochrechnen niedrig aufgelöster Programmquellen auf die TV-Auflösung – eine bestechende Bildqualität zu erzielen.
Energieverbrauch
Das EU-Energielabel mit den Klassen A bis G gibt Auskunft über die Energieeffizienz des Fernsehgeräts. Allerdings wurden Klassen und Messverfahren 2021 angepasst. Geräte, die vorher in der energieeffizientesten Klasse A zu finden waren, liegen jetzt bei E, F oder G. Der Energiebedarf eines Smart-TVs steigt, je größer der Bildschirm und je höher die Auflösung ist. Den meisten Strom verbrauchen große 8K-Fernseher ab 65 Zoll. OLED-TVs sind energieeffizienter als LCD- oder QLED-Modelle, wenn sie dunkler eingestellt sind. Achte beim Vergleich auf den Energieverbrauch pro 1.000 Stunden Betriebsdauer auf dem Label.
Tipp: Als geringer Verbrauch gelten bei einem 50- bis 55-Zoll-Gerät etwa 60 Kilowattstunden, bei einem 65-Zoll-Fernseher rund 80 Kilowattstunden.
Anschlüsse und Konnektivität
- Smarte Fernseher zeichnen sich neben WLAN oder LAN (Kabel-Netzwerk) durch vielfältige weitere Anschlussmöglichkeiten aus.
- Achte auf mindestens drei HDMI-Buchsen, damit du externe Geräte wie Spielkonsolen oder Blu-Ray-Player anschließen kannst.
- Über USB schließt du externe Festplatten für Videoaufnahmen oder zeitversetztes Fernsehen, USB-Sticks oder Digitalkameras und Tastaturen an.
- Bei manchen Modellen ist ein Steckplatz für SD-Karten integriert.
- Über die Bluetooth-Schnittstelle koppelst du Smartphone oder Tablet drahtlos mit dem Smart-TV. Dann lassen sich Inhalte der Mobilgeräte drahtlos übertragen. Zudem kannst du diese als Fernbedienung benutzen.
- Eine DLNA-Unterstützung ist wichtig, wenn du Filme oder Musik von deinem Computer oder NAS-Festplatten drahtlos zum TV-Gerät streamen willst.
- Einen CI+-Schacht brauchst du für die Smartcards von Pay-TV-Inhalten und verschlüsselten Sendern.
Weitere Extras
Viele Smart-TVs bieten weitere intelligente Extras. So kannst du sie über Sprachassistenten wie Alexa oder Google Assistant steuern oder via USB-Recording Inhalte auf angeschlossene externe Festplatten aufnehmen. Hochwertige Geräte passen Licht und Ton automatisch an die Umgebung an oder bringen eine sanfte Ambiente-Beleuchtung für mehr Atmosphäre beim Fernsehen mit.
Für welches Smart-TV soll ich mich entscheiden?
Kleine TV-Geräte für gelegentliches Fernsehen
Du schaust manchmal Nachrichten oder Dokumentationen im Liveprogramm, willst aber auch gern mal ein YouTube-Video oder eine Serie auf dem großen Bildschirm ansehen. Dann dürfte ein Smart-TV mit 32 bis 42 Zoll und Full-HD-Auflösung deine Ansprüche erfüllen. Mit einem Triple-Tuner bist du gut ausgerüstet. Achte außerdem darauf, dass genug App-Auswahl vorhanden ist.
Smart-TVs für Film- und Serien-Fans
Wenn etwas Spannendes im Fernsehen läuft, schaltest du gern ein, ansonsten verfolgst du deine Lieblingsserien bei Streaming-Diensten, legst eine Blu-Ray-Disc ein oder spielst ein Game auf deiner Spielkonsole. Für größtmögliche Flexibilität holst du dir einen Smart-TV mit 4K-Auflösung und einer Diagonale von 50 bis 55 Zoll. HDR, vielfältige Anschlussmöglichkeiten und unterschiedliche Apps sollten zur Ausstattung gehören. Besonders bequem hast du es, wenn das Modell Sprachsteuerung unterstützt.
Extragroße Fernseher fürs Heimkino
Die volle technische Ausstattung ist gerade gut genug für dein Heimkino. Deshalb entscheidest du dich für ein Hightech-Smart-TV mit 4K-Auflösung, HDR-Unterstützung, einer hohen Bildwiederholfrequenz und einer Bilddiagonale ab 65 Zoll. Wichtig sind mindestens vier HDMI-Anschlüsse, Slots für USB, Bluetooth und DLNA. Obendrein sollte das Modell Extras wie einen Sprachassistenten mitbringen.