Kaufberatung Mini-PCs
Sparsamer, kleiner Computer für Büro und Zuhause
Seitdem du einen Mini-PC an deinen Fernseher im Wohnzimmer angeschlossen hast, genießt du alle Multimedia-Inhalte bequem vom Sofa aus. Ohne dich zum Schreibtisch zu begeben, surfst du im Web, stöberst in den sozialen Netzwerken und beantwortest deine E-Mail-Nachrichten. Zur Entspannung streamst du neue Film- und Serienhits in 4k-Qualität auf deinem großen Flachbild-TV oder wagst eine Partie des neuen Action-Spiels. Was die smarten Kleinstcomputer leisten, worauf du bei der Ausstattung eines Mini-PCs achten solltest und welches Modell das richtige für dich ist, erfährst du in diesem Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
> Multimedia-Maschinen im Kleinformat
> Varianten: vier Formfaktoren zur Auswahl
> Technik-Check für deinen Mini-Computer
> Der passende Mini-PC für deinen Anwendungsbereich
> Fazit: Platzsparende Computer mit großem Anwendungsspektrum
Mini-PCs sind meist gut ausgestattete, schnelle und flexible Computer in kompakten Gehäusen. Sie finden durch ihre Größe fast überall Platz, wo sie gerade gebraucht werden – im Wohnzimmer neben dem Fernseher, im Kinderzimmer auf dem kleinen Schreibtisch oder in der Küche neben der Arbeitsplatte. Darüber hinaus zeichnen sich diese Computer durch einen geringen Energieverbrauch und ein kaum hörbares bis nicht vorhandenes Betriebsgeräusch aus. Dadurch sind Mini-PCs wie gemacht für den Einsatz im Wohn- oder Schlafzimmer. Je nach Ausstattung eignen sie sich zum Steuern von Komponenten im Smarthome, zum Surfen im Web oder in den sozialen Netzwerken, zum Streamen von Musik und Videos, zum Spielen von PC-Games und zum Arbeiten mit Office- oder Kreativ-Software.
Zwar tragen alle Geräte den Namen „Mini-PC", sie unterscheiden sich aber zum Teil stark in Größe und Design – in Fachkreisen wird die Ausführung als „Formfaktor“ bezeichnet. Die Bandbreite reicht von Modellen, die nur wenige Zentimeter breit und hoch sind, bis zu Exemplaren, die fast als Desktop-PC durchgehen könnten.
PC-Sticks: die kleinsten PCs der Welt
Die kleinsten erhältlichen Mini-Computer wirken auf den ersten Blick wie ein gewöhnlicher Speicherstick für die USB-Schnittstelle. Solche ultrakompakten Rechner werden meist als „PC-Sticks“ oder „Stick-Computer“ bezeichnet und lassen sich direkt an den HDMI-Eingang deines Monitors oder Fernsehers anstecken. Damit eignen sie sich für das Video-Streaming und ähnliche Multimedia-Anwendungen.
Raspberry Pi: flexibler Mikro-Computer für Bastler
Der Raspberry Pi hat seine eigene Produktkategorie begründet. Die kompakte Platine passt in eine Handfläche und zeichnet sich durch große Erweiterungsmöglichkeiten aus. Erfahrene Computeranwender steuern mit einem Pi die Hauselektrik, nutzen ihn als Streaming-Station fürs Wohnzimmer oder realisieren damit auch ungewöhnliche Projekte wie Wetterstationen oder Telefonanlagen.
Klassischer Mini-PC: quadratisch und kompakt
Die Urform des Mini-PCs findet sich in einem quadratischen Gehäuse mit einer Kantenlänge von 10 bis 25 cm. In Sachen Anschlussvielfalt können die Mini-PCs mit herkömmlichen PCs mithalten: Neben mehreren USB-Anschlüssen für Peripheriegeräte sind bei den meisten Modellen auch ein HDMI-Grafikausgang, eine Ethernet-Buchse fürs Netzwerk sowie Bluetooth und WLAN vorhanden. Als Betriebssystem kommt auf den meisten Geräten Windows 10 zum Einsatz, was solche Modelle zu nahezu vollwertigen PCs macht.
Slimline-PC: viel Leistung bei geringer Stellfläche
Im Vergleich zu einem herkömmlichen Desktop-PC sind auch die „Größten" unter den Mini-PCs immer noch kompakt: Selten sind Slimline-PCs höher oder breiter als 35 cm. Damit passen sie auch auf kleine Schreibtische, ohne wertvollen Platz zu verschwenden. In Sachen Ausstattung, Anschlussvielfalt und Leistung sind diese Minis vollwertigen Desktop-PCs ebenbürtig.
Technik-Check für deinen Mini-Computer
Beim Kauf eines kompakten PCs solltest du vor allem auf die nachfolgenden Produktmerkmale und technischen Aspekte achten.
Maße und Gewicht
Die Abmessungen und das Gewicht sind naturgemäß die wichtigsten Kaufargumente für Mini-PCs. Die kleinsten Stick-Computer sind maximal 15 cm lang und bringen weniger als 100 g auf die Waage. Der Raspberry Pi kommt als 85 x 65 mm kleine Platine ins Haus und findet damit auch in sehr kompakten Behältnissen Platz. Gehäuse von Drittanbietern sind etwas größer oder kleiner als die Original-Raspberry-Modelle. Klassische Mini-Computer sind maximal 25 cm breit und wiegen rund 500 bis 1.000 g – immer noch kompakt genug für die meisten Stellflächen und auch zum Mitnehmen geeignet. Slimline-PCs erreichen eine Breite oder Tiefe von bis zu 40 cm und bringen mehr als 1 kg auf die Waage.
Prozessor (CPU)
Einfache Prozessoren wie Intel Atom, BayTrail oder der ARM Cortex des Raspberry Pi bieten Leistung auf dem Niveau eines guten Smartphones oder Tablets und sind damit für Musik- und Video-Streaming sowie die meisten Web-Anwendungen geeignet. Die Mittelklasse der Mini-Computer wird von Intel Pentium, Celeron, Core i3 oder AMD A6 repräsentiert und bietet genug Power für die meisten Office-Anwendungen. Im High-End-Bereich der Mini-PCs kommen Intel-Core-i5- und -i7-Prozessoren sowie die Ryzen-CPUs von AMD mit der Leistung eines vollwertigen Desktop-PCs zum Einsatz.
Arbeitsspeicher
Der Arbeitsspeicher (Fachjargon „RAM“) sorgt für eine flüssige Programmwiedergabe und ist maßgeblich dafür, wie viele Anwendungen gleichzeitig ohne Leistungseinbußen geöffnet sein können. 2 GB RAM sind fast ausschließlich bei PC-Sticks anzutreffen, während Mini- und Slimline-PCs mindestens mit 4 und im besseren Fall mit 8 GB Arbeitsspeicher ausgestattet sein sollten.
Datenspeicher
Für Streaming-Lösungen genügen 32 GB große SD-Karten, wie sie bei den meisten PC-Sticks zum Einsatz kommen. Mini-PCs besitzen genug Platz für eine integrierte 2,5-Zoll-Festplatte mit 128 bis 256 GB Speicherplatz, während Slimline-Gehäuse meist mit großen Festplatten zwischen 512 GB und 2 TB ausgestattet sind. Manche Mini- und viele Slimline-PCs haben optische Laufwerke für DVDs und Blu-Rays. So kannst du über deinen Klein-PC problemlos Filme schauen, Spiele spielen und Apps bedienen.
Tipp: Besitzt dein Mini-PC einen standardisierten Slot für SD-Karten, kannst du ihn mit einer geeigneten Speicherkarte um bis zu 128 GB erweitern. Schau in die Bedienungsanleitung, um den richtigen Kartentyp zu finden.
Anschlüsse
Für die Verbindung zum Heimnetzwerk und zum Internet sollte dein Mini-PC mit einem WLAN-Chip ausgestattet sein. Per USB oder Bluetooth schließt du außerdem Tastatur und Maus an. Wenn es die Gehäusegröße erlaubt, finden sich auch weitere Anschlüsse wie Ethernet- oder Mikrofon- und Kopfhörer-Buchse auf dem Anschlussfeld. Nahezu alle Mini-PCs sind mit einer modernen HDMI-Schnittstelle ausgestattet, die sich über ein Adapterkabel auch mit anderen Videoeingängen wie DVI verbinden lässt.
Tipp: Mit einem HDMI-Verlängerungskabel kannst du einen PC-Stick auch in einem gewissen Abstand zum TV-Gerät installieren, wenn der Fernseher direkt an der Wand steht.
Kühlung
Kleine Systeme werden normalerweise passiv gekühlt und arbeiten damit absolut geräuschlos, sodass sie sich auch für den Einsatz im Wohnzimmer eignen. Slimline-PCs mit starken Prozessoren und Grafikkarten sind mit Lüftern ausgestattet, damit die empfindlichen Komponenten nicht überhitzen können. Im Vergleich zu großen Desktop- und Tower-PCs sind die Lüfter von Mini-PCs meist deutlich leiser und drehen nur dann auf, wenn die Hardware beispielsweise mit anspruchsvollen PC-Spielen belastet wird.
Zusatzausstattung
Möchtest du deinen Mini-PC nicht an den großen Fernseher anschließen, solltest du die Anschaffung eines kompakten Monitors mit einer Bildschirmdiagonale von 20 bis 22 Zoll in Betracht ziehen. Für mehr Bedienkomfort vom Wohnzimmersofa aus schaffst du dir eine kabellose Tastatur an. Besonders komfortabel ist ein Multimedia-Modell mit integriertem Sensorfeld zur Maussteuerung mit dem Zeigefinger.
Der passende Mini-PC für deinen Anwendungsbereich
Je nach deinem Anforderungsprofil kannst du aus einer Vielzahl von Modellen für deine Ansprüche wählen.
Streaming-Rechner fürs Wohnzimmer
Für das Audio- und Video-Streaming im Wohnzimmer eignen sich sowohl ultrakompakte PC-Sticks zum Anschluss an die HDMI-Schnittstelle als auch klassische Mini-PCs, die sich platzsparend aufstellen lassen. Damit du Filme und Serien ohne störende Lüftergeräusche genießen kannst, solltest du dich für ein Modell mit passiver Kühlung ohne rotierende Ventilatoren entscheiden. Größere Slimline-PCs mit eingebautem Blu-Ray-Laufwerk eignen sich sehr gut als Ersatz für einen entsprechenden Blu-Ray-Player oder eine Spielkonsole. Preislich beginnen solche für den Wohnzimmer-Einsatz geeigneten Systeme ab rund 210 €.
Platzsparender Standard-Computer fürs Büro
Wenn du mit einem Mini-PC das gesamte Office-Spektrum inklusive Präsentationsgrafik, Tabellenkalkulation und Kreativ-Software abdecken möchtest, solltest du dich für einen Slimeline-PC mit einem Intel-Celeron- oder Core-i3-Prozessor, 4 GB Arbeitsspeicher und mindestens 250 GB Festplattenkapazität entscheiden. Ein solches Modell schafft selbst verschiedene Anwendungen parallel ohne Probleme und unterstützt somit die komfortable Arbeit am Computer. Kostenpunkt: ab rund 350 €.
Multimedia-PCs für Gamer und Einplatinen-Computer für Bastler
Sowohl für kreative Anwender, die auf ihrem PC Digitalfotos bearbeiten oder HD-Videos schneiden möchten, als auch für Gamer, die neue Spiele in hoher Qualität genießen wollen, sind Slimline-PCs mit Intel-Core-i5/i7- oder AMD-Ryzen-3-CPU geeignet. Achte außerdem auf 8 bis 16 GB Arbeitsspeicher, eine 1 bis 2 TB große Festplatte und eine schnelle Grafikkarte wie die AMD Vega 8 bis 11 oder Intel Iris Plus. Solche Modelle sind ab rund 700 € erhältlich. Wenn du technisch versiert bist und gerne an deinem Comuter bastelst, holst du dir einen Raspberry Pi ins Haus. Mit verschiedenen Erweiterungsmodulen und frei beschaltbaren Steckplätzen steuerst du nahezu jedes externe Gerät in deinem Smarthome an. Das aktuelle Modell 3 ist als reine Platine ab rund 40 € erhältlich. Ein Einsteiger-Paket, bei dem Gehäuse, Netzteil und weiteres Zubehör wie Speicherkarten und Kabel inklusive sind, bekommst du für 60 bis 80 €.
Fazit: Platzsparende Computer mit großem Anwendungsspektrum
Vollwertige Computer müssen nicht groß sein: Mini-PCs sind leise bis lautlos, finden fast überall Platz und können in Sachen Hardware-Leistung ähnlich anspruchsvolle Aufgaben bewältigen wie große Desktop-Computer. Bei der Kaufentscheidung helfen dir folgende Hinweise:
- Multimedia-Fans verbinden einen Stick-PC mit der HDMI-Schnittstelle ihres Fernsehers oder stellen sich einen passiv gekühlten Slimline-PC auf den TV-Schrank. Solche Systeme zu Preisen ab 210 € können auch 4k-Videos wiedergeben und eignen sich ebenso für einfache PC-Anwendungen wie Online-Aktivitäten, E-Mails und Browser-Games.
- Für die Arbeit im Büro sind kompakte Mini-PCs geeignet, die auch auf kleine Schreibtische passen. Intel-Prozessoren, 4 GB RAM und eine Festplattenkapazität ab 250 GB reichen für das Erledigen fast aller Office-Jobs mit hoher Geschwindigkeit. Solche Modelle bekommst du ab circa 350 €.
- Gamer greifen zu einem Slimline-PC mit einem schnellen Prozessor wie Intel Core i5/i7 oder AMD Ryzen 3 mit mindestens 8 GB RAM und 1 TB großer Festplatte. Solche Kleinst-PCs gibt es ab rund 700 €. Bastler setzen auf einen Raspberry Pi 3, der sich dank offener Schnittstellen mit vielen technischen Geräten verbinden lässt. Die Preise beginnen bei 40 €.