Kaufberatung Plattenspieler
Schallplattenspieler für Musik mit Retro-Feeling
Als echter Hi-Fi-Fan pflegst du ein besonderes Ritual: Du stöberst in deiner Plattensammlung, erfreust dich an der Gestaltung der großen Cover, nimmst eine schwarz glänzende Vinylscheibe heraus und legst sie vorsichtig auf den Teller deines Plattenspielers. Langsam lässt du die Nadel des Tonabnehmers auf die rotierende Scheibe sinken, woraufhin dein Wohnzimmer vom angenehm satten Klang der analogen Aufnahme erfüllt wird. In diesem Ratgeber erfährst du, worauf es bei der Auswahl deines neuen Plattenspielers ankommt, welcher Scheibendreher zu dir passt und wie du deine Plattenschätze ins digitale Zeitalter hinüberrettest.
Inhaltsverzeichnis
> Vinylplatten mit besonderem Klang genießen
> Drei Varianten für Freunde des Plattenspielers
> Darauf kommt es bei Schallplattengeräten an
> So findest du den richtigen Plattenspieler für deine Hi-Fi-Anlage
> Fazit: Scheibendreher für den charakteristischen Retro-Klang
Vinylplatten mit besonderem Klang genießen
Auch wenn du deine Musik von digitalen Quellen wie Deezer oder Spotify streamst und eine stattliche Sammlung mit mehreren Tausend Titeln auf der Speicherkarte deines Smartphones schlummert: Ein Plattenspieler ist eine lohnende Ergänzung für deine Stereoanlage. Damit erweckst du nicht nur deine alte Plattensammlung zu neuem Leben, sondern kommst auch in den Genuss des unverwechselbaren Analogklangs. Eine Plattennadel tastet die Rille der Platte ab und setzt die Schwingungen in elektrische Ströme um. Der daraus resultierende Frequenzgang entspricht zwar dem der digitalen Formate Bässe und Mitten werden stark betont, die Kanaltrennung ist nicht messerscharf –, doch gerade diese Eigenschaften sorgen für ein warmes, sattes und authentisch wirkendes Klangbild.
Drei Varianten für Freunde des Plattenspielers
Plattenspieler bekommst du in drei Bauarten für verschiedene Einsatzbereiche und unterschiedliche Anforderungen.
Analoge Geräte
Analoge Stand-alone-Plattenspieler haben keinen eigenen Verstärker und sind für den Anschluss an eine Stereoanlage konzipiert. Diese Schallplattenspieler beschränken sich in der Funktionalität auf die reine Musikwiedergabe in möglichst guter Tonqualität.
Digitale Plattenspieler
Viele moderne Plattenspieler bieten die Möglichkeit zum Digitalisieren der schwarzen Platten – die Musik wird während der Wiedergabe digitalisiert und landet per USB-Kabel auf der Festplatte deines Computers oder direkt auf einer Speicherkarte.
Kombianlagen
Integrierte Komplettanlagen kombinieren Plattenspieler, Radio, Verstärker und CD-Player in einem Gehäuse. Viele Produkttypen haben eingebaute Lautsprecher oder mitgelieferte Regalboxen und manche bieten mit einem integrierten Kassettenlaufwerk eine weitere Erinnerung an die Hi-Fi-Vergangenheit.
Darauf kommt es bei Schallplattengeräten an
Bei der Auswahl deines neuen Scheibendrehers solltest du vor allem auf folgende technische Eigenschaften achten und diese Auswahlmöglichkeiten mit deinen Ansprüchen abstimmen.
Riemenantrieb
Plattenspieler mit Riemenantrieb übertragen das Drehmoment des Antriebsmotors über ein Gummiband an den Plattenteller. Diese klassische Betriebsart findet sich sowohl in einfachen Modellen als auch in High-End-Plattenspielern. Aufwendige Systeme mit zwei Riemen für die Geschwindigkeiten 33 oder 45 U/min (Umdrehungen pro Minute) sind bei audiophilen Hi-Fi-Fans beliebt, da hierbei der Plattenteller vom Motor entkoppelt wird. Das sorgt für weniger Vibrationen und eine hohe Laufruhe.
Direktantrieb
Bei Plattenspielern mit Direktantrieb wird der Plattenteller direkt von der Motorachse in Rotation versetzt. Diese Geräte zeichnen sich durch eine hohe Geschwindigkeitsstabilität und eine weitgehende Unempfindlichkeit gegen manuelle Eingriffe wie Stoppen oder Zurückdrehen des Plattentellers aus – das macht diese Betriebsart für Discjockeys interessant. Da mit dem Riemen ein typisches Verschleißteil wegfällt, haben Plattenspieler mit Direktantrieb in der Regel außerdem eine längere Lebensdauer.
Plattenteller
Der Plattenteller sollte aus stabilem Druckguss oder Aluminium bestehen und etwa so groß sein wie eine Langspielplatte (LP) mit einem Durchmesser von rund 30 cm. LPs lassen sich zwar auch auf kleineren Tellern abspielen, doch dann steht der Rand der Platte über, was zu klanglichen Unregelmäßigkeiten bei der Wiedergabe führen kann. Aus diesem Grund sind Plattenteller mit einem Durchmesser von unter 30 cm nur bei Plattenspielern aus der Einstiegsklasse verbaut. Modelle aus der Oberklasse haben Teller mit einer dicken Gummiauflage, die Vibrationen dämpft und damit Störgeräusche minimiert.
Tonarm
In der Regel sind Tonarme halbautomatisch: Der Arm wird manuell zur gewünschten Stelle über der Platte bewegt und mit einem Hebelmechanismus sanft abgesenkt. Vollautomatische Systeme bewegen den Tonarm per Knopfdruck automatisch an den Beginn der Platte. Der Tonarm sollte sich in der Auflagekraft regulieren lassen, damit die Nadel mit dem dafür konzipierten Gewicht in der Rille der Platte liegen kann. Dadurch erhöht sich die Lebensdauer der Plattennadel und die Schallplatten werden weniger stark abgenutzt.
Tonabnehmer und Nadel
Der Tonabnehmer am Ende des Tonarms besteht aus der Plattennadel sowie der Elektronik zum Abtasten und Umwandeln der Schwingungen in elektrische Signale. Deshalb spielt die Güte des Tonabnehmers und der Nadel eine große Rolle für die Klangqualität des gesamten Systems. Achte bei einem DJ-System darauf, dass die Nadel beidseitig geschliffen und damit für Scratching geeignet ist. Beim Material der Nadel hast du die Wahl zwischen Saphir- und Diamantsplittern. Saphirnadeln sind günstiger, nutzen sich aber schneller ab – nach etwa 100 Stunden werden klangliche Einbußen hörbar. Diamantnadeln haben eine deutlich längere Lebensdauer von rund 1.000 Stunden.
Gehäuse
Das Gehäuse deines neuen Plattenspielers sollte möglichst schwer und mit vibrationsabsorbierenden Gummifüßen versehen sein. Dadurch wird gewährleistet, dass sich Vibrationen wie Trittschall nicht auf das empfindliche Tonabnehmersystem übertragen und Rückkopplungseffekte bei hohen Lautstärkepegeln ausgeschlossen werden. Natürlich spielt auch das Gehäusedesign eine große Rolle: Je nach Geschmack entscheidest du dich für ein schlichtes, schwarzes Gehäuse im Stil deiner restlichen Hi-Fi-Komponenten oder für ein Modell im Retro-Look der 1950er- oder 1960er-Jahre mit Holzoberflächen und typischen Designelementen von damals.
Anschlüsse und Bluetooth-Funktion
Die meisten Plattenspieler haben einen integrierten Entzerrer/Vorverstärker, der das vom Tonabnehmer bereitgestellte sehr schwache Signal aufbereitet und den Anschluss an einen Verstärker oder AV-Receiver per Cinch-Kabel an den herkömmlichen AUX-Eingang ermöglicht. Geräte mit Phono-Ausgang sind selten und erfordern einen Verstärker mit entsprechendem Phono-Eingang sowie eingebautem Entzerrer/Vorverstärker. Außerdem ist bei dieser Variante ein Erdungsanschluss am Verstärker erforderlich, um Brummgeräusche zu verhindern. Viele Plattenspieler besitzen außerdem eine Bluetooth-Schnittstelle für die Musikwiedergabe.
Digitalisierungsfunktion
Viele Plattenspieler erlauben dir das Umwandeln der Schallplattensignale ins Digitalformat. Entweder wird das Signal über ein USB-Kabel zu einem Computer oder Laptop übertragen und dort mit spezieller Software aufgezeichnet oder die Digitalisierung erfolgt ohne externen Computer direkt im Plattenspieler, wobei die Dateien auf einem USB-Stick abgelegt werden. Die letztere Option ist zwar komfortabler, bietet dir jedoch weniger Einstellungsmöglichkeiten bei der Digitalisierung und beim Archivieren der Songs.
So findest du den richtigen Plattenspieler für deine Hi-Fi-Anlage
Möchtest du einfach nur mal wieder in deine Plattensammlung reinhören, erwartest du einen möglichst natürlichen Hi-Fi-Klang oder möchtest du als DJ die Vinylscheiben auf der nächsten House-Party wirbeln lassen? Je nach Einsatzbereich kommen verschiedene Auswahlmöglichkeiten für dich infrage, die du auf deine persönliche Wunschliste setzen kannst.
Für Schallplatten-Einsteiger
In deinem Keller schlummert eine große Sammlung an historischen Plattenschätzen, die du gerne wieder ans Tageslicht befördern möchtest. Dabei kommt es dir weniger auf guten Klang an, sondern eher auf eine einfach zu bedienende Lösung. Ab rund 40 € bekommst du integrierte Anlagen mit eingebauten Lautsprechern, sodass du für den nostalgischen Musikgenuss keine weiteren Zusatzgeräte mehr brauchst. Möchtest du deine Platten in digitale Musikdateien verwandeln, greifst du zu digitalen Plattenspielern mit USB-Anschluss, die es ab 50 € gibt.
Für Plattensammler mit Stereoanlage
Du schätzt eine gute Tonqualität und nennst deshalb bereits eine hochwertige Hi-Fi-Anlage dein Eigen. Dann sollte deine Wahl auf einen analogen Stand-alone-Plattenspieler mit stabilem Gehäuse, präzisem Antriebsmechanismus und aufwendig konstruiertem Tonabnehmer fallen. Solche Scheibendreher bekommst du für 100 bis 200 €. Bist du ein High-End-Genießer und möchtest analogen Spitzenklang in dein Wohnzimmer holen, entscheidest du dich für einen Produkttypen mit laufruhigem Riemenantrieb, vollautomatischem Tonarm, präzisem Tonabnehmer und schwerem Plattenteller zu Preisen zwischen 200 und 600 €.
Für gelungene Partys
Wenn du als DJ selbst auflegen möchtest, brauchst du ein robustes Gerät mit großen Bedienelementen, Pitch-Regler für die Geschwindigkeits- und Tonhöhenverstellung sowie zuverlässigem Direktantrieb, der dem häufigen Stoppen und Zurückdrehen des Plattentellers standhält. Das Gehäuse sollte durch massive Dämpfungselemente vollkommen vom Untergrund entkoppelt sein und der leichtgängige Tonarm eine beidseitig geschliffene Diamantnadel haben. Spezielle DJ-Plattenspieler für rund 300 bis 600 € erfüllen diese Kriterien.
Fazit: Scheibendreher für den charakteristischen Retro-Klang
Mit einem Plattenspieler erweckst du deine Plattensammlung zu neuem Leben und erlebst dank der analogen Wiedergabe ein einzigartiges Klangbild, das sich im Gegensatz zu Digitalformaten durch hohe Authentizität, angenehme Bässe und weniger schrille Höhen auszeichnet. Je nach Vorlieben empfehlen sich verschiedene Ausführungen.
- Gelegenheitshörer und Einsteiger in die Vinyl-Materie: Du kommst mit einfachen Modellen mit integrierten Lautsprechern zu Preisen ab 40 € in den Genuss des charakteristischen Analogklangs. Modelle zum Konvertieren von Schallplatten in Digitalformate über eine USB-Schnittstelle bekommst du ab 50 €.
- Hi-Fi-Fans mit hochwertiger Stereoanlage: Du ergänzt deine Ausstattung um einen Plattenspieler in einem robusten Stand-alone-Gehäuse mit sorgfältig ausgewählten Komponenten wie laufruhigem Antriebsmechanismus, schwerem Plattenteller und aufwendig konstruiertem Tonarm. Preislich beginnen solche Modelle bei 100 €, während High-End-Spieler bis zu 600 € kosten können.
- Hobby-DJs: Du stattest dich mit einem speziell für Discjockeys konzipierten Plattenspieler aus. Solche Modelle bieten ebenso große wie leichtgängige Bedienelemente, Regler zur Anpassung von Wiedergabegeschwindigkeit und Tonhöhe, einen robusten Direktantrieb sowie aufwendig entkoppelte Gehäuse. Kostenpunkt: zwischen 300 und 600 €.