Kaufberatung Schlagzeuge
Drumsets für zu Hause oder für Auftritte mit der Band
Gesang und Gitarren bilden eine melodische Einheit, den Rhythmus jedoch bestimmen du und der Bass. Während die Geschwindigkeit des Songs anzieht, tippst du parallel Bassdrum und Hi-Hat an und jagst die Drumsticks über die Oberflächen deiner Drums, um kurz darauf per Solo zum finalen Part überzuleiten. Am Schlagzeug sitzt du zwar im Hintergrund, aber du bist dennoch essenziell wichtig für das gesamte Musikstück. Dieser Kaufberater erklärt dir, welche Eigenschaften bei einem Schlagzeug wichtig sind und wie du das für dich passende Instrument findest.
Inhaltsverzeichnis
> Was gehört zu einem Schlagzeug?
> Akustisch oder elektronisch – verschiedene Schlagzeug-Arten
> Material, Becken, Platzbedarf– wichtige Kaufkriterien
> Welches Schlagzeug ist für dich geeignet?
> Wichtiges Zubehör für dein Schlaginstrument
> Fazit: Tonangebendes Musikinstrument im Hintergrund
Was gehört zu einem Schlagzeug?
Während Gitarre und Piano den melodischen Part übernehmen, gibt das Schlagzeug den Rhythmus vor oder setzt zum lauten Solo an. Basis ist der Aufbau des Drumsets, wie das Instrument auch heißt: Auf der einen Seite stehen die Trommeln, der sogenannte Kesselsatz, der sich aus Bassdrum, Snaredrum und Tomtoms zusammensetzt. Erstere steuerst du mittels eines Fußpedals rhythmisch an. Die Snaredrum ist deutlich kleiner und hat direkt unter der Oberfläche Drähte oder Schnüre, die ihr einen knackigen Klang geben. Den ebenfalls zylinderförmigen Tomtoms – auch Toms genannt – fehlen diese Drähte, daher klingen sie weniger rau und kommen für Zwischensequenzen zum Einsatz. Dazu besitzt ein Schlagzeug einen aus mehreren Becken und Hi-Hat bestehenden Beckensatz sowie die Hardware: seine Befestigungen und Ständer.
Akustisch oder elektronisch – verschiedene Schlagzeug-Arten
Satte Beats oder entspanntes Spiel, das auch die Ohren der Nachbarn schont: Schlagzeuge gibt es sowohl in akustischer als auch in elektronischer Ausführung. Folgende Unterschiede prägen die beiden Varianten:
Akustisches Schlagzeug
Bei einem Drumset, wie du es bei nahezu jeder Band siehst, dienen Trommeln und Becken als Klangkörper und geben den Sound des Musikinstruments unmittelbar weiter. Solche akustischen Schlagzeuge erlauben ein dynamisches Spiel zwischen laut und leise und durch unterschiedliche Anschläge zudem viele feine Klangnuancen. So kannst du dein Schlagzeugspiel immer weiterentwickeln. Gleichzeitig gibt es allerdings kaum Möglichkeiten, die Lautstärke zu dämpfen, was dazu führt, dass das Instrument durch das ganze Haus zu hören ist.
Elektronisches Schlagzeug
Nicht Fell und Trommel, Anschlag und Modul oder Lautsprecher sorgen hier für den Klang. Elektronische Modelle haben Gummischlagflächen und sind wesentlich leiser zu spielen als akustische Drums. Ihre Lautstärke ist mit Fingerklopfen auf dem Tisch zu vergleichen. Spezielle Gewebefelle können die Geräuschkulisse von E-Schlagzeugen weiter dämpfen. Solche Drumsets sind ans Stromnetz angeschlossen und bieten unterschiedliche Sounds, dazu Trainingsfunktionen zu Tempo und Genauigkeit sowie programmierte Übungssongs. Eine Spezialform bilden digitale Drumsets: Sie ähneln Trommelkissen, auf denen die einzelnen Klänge einprogrammiert sind, und lassen sich auf einem Tisch ausbreiten.
Material, Becken, Platzbedarf– wichtige Kaufkriterien
Ist dein Keller oder Probenraum für deine Band nicht sehr groß, sollte das Schlagzeug kompakter ausfallen. Zudem haben Durchmesser und auch Material der Trommeln unmittelbaren Einfluss auf den Klang. Hier erfährst du, welche Kriterien du beim Schlagzeugkauf beachten solltest:
Platzbedarf
Als größtes Element wirkt sich die Bassdrum entscheidend auf die Gesamtgröße des Schlagzeugs aus. Für Kinder solltest du das ganze Instrument eher klein halten, damit sie alle Elemente gut erreichen. Grundsätzlich beansprucht ein akustisches Schlagzeug rund 4 m² Stellfläche, ein elektronisches etwa 3 m².
Trommelkörper
Der „Kessel“ steht beim Schlagzeug für den Körper der Trommeln, und dessen Durchmesser beeinflusst wiederum unmittelbar den Klang und seine Fülle. Kleine Trommeln (ab 10 Zoll/30 cm) kannst du höher stimmen, während größere Trommeln ab 20 Zoll/50 cm tiefe, volle Klänge ermöglichen. Eher flache Kessel haben weniger Fülle, ermöglichen jedoch länger anhaltende Klänge. Tiefe Trommeln sind dagegen etwas träger, klingen dafür aber voller.
Trommeln
Ein Großteil der Trommeln eines Schlagzeugs besteht aus Holz. Pappel als Holzart kommt vor allem bei Einsteiger-Drumsets zum Einsatz. Mahagoni-Trommeln betonen dagegen die tieferen Töne intensiver, während Ahorn Klänge im oberen Bereich deutlicher erzeugt. Snaredrums können außerdem aus Stahl bestehen, was einen durchdringenderen, krachenderen Sound ermöglicht und vor allem für Metal gern genommen wird.
Felle
Die Schlagfläche einer Schlagzeugdrum bilden die sogenannten Felle. Sie bestehen im Normalfall aus Kunststoff und sind in Schlag- sowie Resonanzfelle unterteilt. Erstere bilden die obere Schicht, die mit dem Stick in Kontakt kommt, und können sowohl ein- als auch zweilagig sein. Resonanzfelle sitzen unter dem Schlagfell und haben nur eine Lage. Zudem können Felle sowohl beschichtet (coated) als auch durchsichtig (clear) sein. Die leicht aufgeraute beschichtete Version erzeugt einen warmen, relativ hellen Klang für bestimmte Arten von Musik und begünstigt das Drummen mit Besen (einer speziellen Art von Trommelstöcken).
Becken
Während Ridebecken und Hi-Hat den Gesamtrhythmus mitbestimmen, setzt das Crashbecken einzelne Akzente. Wie die drei Varianten klingen, entscheidet auch das Material. Messing gilt als Einstiegsvariante, ermöglicht jedoch nicht dieselbe Klangfülle wie Bronze oder Kupfer, die High-End-Variante. Bronzebecken aus B8- oder B20-Bronze sind besonders hochwertig.
Hardware
Unter der Hardware eines Schlagzeugs werden die Fußmaschinen mit Anschlagpedal für Hi-Hat und Bassdrum, der Ständer für Snare und Becken und die Befestigungen für die Tomtoms zusammengefasst. Entsprechend essenziell ist sie. Eine doppelstrebige Konstruktion schenkt dem gesamten Drumset zusätzliche Stabilität.
Sounds beim E-Schlagzeug
Ein Alleinstellungsmerkmal von elektrischen Schlagzeugen ist die Möglichkeit, verschiedene vorab programmierte Töne anzuspielen. Beispielsweise kannst du Klangfarbe und Tonhöhe verändern oder Hall hinzufügen. Es gibt Modelle mit 100, aber auch mit 400 unterschiedlichen Tönen – wobei die Qualität des Klangs entscheidender ist als die Menge an unterschiedlichen Sounds. Die Sounds sollten möglichst realistisch klingen. Einige E-Drumsets erlauben dir via USB-Anschluss außerdem den Import externer Sounds von einem Stick oder einer externen Festplatte.
Latenz beim E-Schlagzeug
Bei akustischen Drumsets hörst du deinen Anschlag auf dem Trommelfell unmittelbar, und ein E-Schlagzeug sollte diesem Höreindruck für ein möglichst natürliches Spielgefühl so nah wie möglich kommen. Daher sollte die Zeit zwischen dem Kontakt des Sticks mit der Schlagfläche und dem Klang, die Latenz, möglichst kurz ausfallen. Klingt der Sound eher nach einem Echo des Anschlags, ist die Latenz zu groß.
Welches Schlagzeug ist für dich geeignet?
Beginnst du gerade erst mit dem Spielen, sollte dein Schlagzeug alle nötigen Trommeln und Becken besitzen. Für Kinder gibt es speziell aufgebaute Instrumente, und auch für kleine Wohnungen gibt es passende Modelle.
Schlagzeug für Kinder
Wenn dein Kind seine ersten Versuche auf einem Schlagzeug machen will, sind dafür spezielle Kinderschlagzeuge geeignet, die ab einem Alter von sechs Jahren gespielt werden können. Bei diesen Modellen sind die Elemente so klein gehalten, dass die Kinder sie beim Drummen auch erreichen. Die Ausstattung beschränkt sich auf Trommel, Snare, Bassdrum, Becken und Fußpedal aus Metall. Die Preise fangen bei 90 € an. Darüber hinaus bieten die Hersteller auch Varianten an, die eher in die Kategorie „Spielzeug-Musikinstrument" gehören und sich an Kinder ab drei Jahren richten. Solche Drumsets bestehen komplett aus Kunststoff und sind mit bunten, kindgerechten Motiven überzogen. Sie kosten ab 50 €.
Schlagzeug für Anfänger
Als Jugendlicher und Erwachsener, der mit dem Schlagzeugspielen anfangen will, benötigst du ein Schlagzeugkomplettset in Standardausstattung. Dazu gehören Bass- und Snaredrum, drei Toms, eine Hi-Hat sowie Crash- und Ridebecken. Die Tomtoms sollten 10, 12 und 14 Zoll, die Bassdrum 20 Zoll messen. In Sachen Kesselmaterial setzt du auf Pappel, für die Becken auf Messing. Die Preise beginnen bei 390 €.
Schlagzeug für kleine Wohnungen
Dass der Platz bei dir im Wohnzimmer zwischen Sofa und Esstisch begrenzt ist, ist das eine, die Ruhe der Nachbarn das andere. Also sollte dein Drumset weder zu viel Raum beanspruchen, noch einen Lärm wie im Konzertsaal machen, weshalb du zu einem E-Schlagzeug greifst. Das ist kleiner als die Akustikvariante und vor allem leiser. 100 unterschiedliche Töne sollte es draufhaben und dich mit speziellen Übungssongs und Trainingsfunktionen beim Vorankommen unterstützen. Elektronische Schlagzeuge gibt es ab 350 €. Besonders kompakt sind digitale Drumsets, auf denen die einzelnen Drums, Trommeln und Becken nur angedeutet sind. Preis: ab 50 €.
Wichtiges Zubehör für dein Schlaginstrument
Trommeln und Becken allein bringen noch keinen Sound. Entsprechend solltest du dir für dein Drumset folgendes Zubehör besorgen:
- Drumsticks benötigst du zum Spielen genauso wie Bassdrum oder Hi-Hat. Mit den kleinen Stöcken bearbeitest du die Felle deiner Drums, um sie zum Klingen zu bringen.
- Um spezielle Tonvarianten und Effekte zu erzeugen, empfehlen sich auch Schlagzeugbesen, die du über die Felle ziehen kannst.
- Schlagzeug spielst du im Sitzen, herkömmliche Haushaltsstühle sind allerdings zu hoch. Um jederzeit bequem zu sitzen und alle Becken und Trommeln zu erreichen, setzt du dich auf einen speziellen höhenverstellbaren Schlagzeughocker.
Fazit: Tonangebendes Musikinstrument im Hintergrund
Ein Schlagzeug ist ein wichtiges Instrument in Musikstücken, weil es den Takt vorgibt und oft für die lauten Töne sorgt. Bei der Entscheidung für die geeignete Ausstattung kommt es auf dein Alter, dein Können und jeweiligen Platzverhältnisse an:
- Der Nachwuchs ab einem Alter von sechs Jahren spielt auf speziellen Kinderschlagzeugen, die in Größe und Höhe auf die Reichweite von Kindern abgestimmt sind. Die Preise starten bei 90 €. Für Kleinkinder gibt es Spielzeug-Varianten.
- Erste Drum-Versuche unternimmst du auf einem Schlagzeugset mit Grundausstattung. Eine Bassdrum, drei Toms plus Snare, zwei Becken und Hi-Hat sollten es sein. Dafür zahlst du ab 390 €.
- Bei Platzmangel setzt du auf ein E-Schlagzeug. Das ist kleiner und deutlich leiser als akustische Modelle und eignet sich daher auch für die Stadtwohnung. Die Preise beginnen bei 350 €.