Kaufberatung Freiarm-Nähmaschinen
Hosenbeine und schwer zugängliche Stellen nähen
Beim Aufräumen deines Kleiderschranks fällt dir die bunt gemusterte Hose in die Hände, die du vor ein paar Jahren aus dem Urlaub mitgebracht hast. Allerdings ist sie inzwischen ein bisschen zu weit. Kein Problem: Du setzt dich an deine Freiarm-Nähmaschine und machst Bund und Beine enger. Die unhandlichen Stoffröhren lassen sich mit dem freien Näharm aufziehen und ausbessern. Dieser Ratgeber erklärt, was das Besondere an diesen Nähmaschinen ist und worauf du achten solltest.
Inhaltsverzeichnis
> Was ist eine Freiarm-Nähmaschine und was kann sie?
> So unterscheiden sich diese Nähmaschinen
> Worauf du beim Kauf einer Maschine zum Nähen achten solltest
> Die richtige Freiarm-Maschine für deinen Bedarf
> Fazit: Kleider bequem nähen und ausbessern
Was ist eine Freiarm-Nähmaschine und was kann sie?
Eine Freiarm-Nähmaschine ist eine Nähmaschine, bei der du den Näharm freilegen kannst. Dazu kannst du einfach das Nähfach und den Anschiebetisch wegklappen oder entfernen. Das macht Näharbeiten unkomplizierter und verschafft dir mehr Bewegungsfreiheit beim Schneidern oder Ausbessern von schwer zugänglichen Stellen. Es ist nicht nötig, Stoffe umständlich zu falten oder zu drehen. Schlauchförmige Teile wie Hosenbeine oder Ärmel ziehst du einfach über den Arm. Auch Bündchen, Kinderkleidung oder Taschen lassen sich mit einer Freiarm-Nähmaschine leichter bearbeiten. Mittlerweile haben die meisten Maschinen eine solche Funktion, Flachbett-Modelle ohne diese Möglichkeit sind nur noch selten zu finden.
So unterscheiden sich diese Nähmaschinen
Computernähmaschinen
Eine Computernähmaschine nimmt dir viel Arbeit ab: Sie steuert verschiedene Funktionen automatisch. Du wählst über einen Touchscreen oder Tasten ein Programm aus. Das Gerät stellt Fadenspannung, Stichbreite oder die Art des Stichs auf einen passenden Wert ein. Das klappt auch mit komplizierteren Zierstichen.
Mechanische Nähmaschinen
Mechanische Nähmaschinen heißen so, weil du hier Stichbreite oder Spannung manuell einstellst. Sie haben dafür Rädchen, Tasten oder Schieberegler. Angetrieben werden sie, wie alle modernen Nähmaschinen, mit Strom.
Worauf du beim Kauf einer Maschine zum Nähen achten solltest
Stichprogramme
Jede Nähmaschine bietet verschiedene Stichprogramme. Zwischen 5 und 600 sind möglich, wobei mechanische Modelle höchstens 30 haben. Alle Geräte beherrschen Grundfunktionen wie Zickzack-, Gerade-, Stepp- sowie mindestens einen Knopflochstich. Zur weiteren Ausstattung gehören Deko- und Zierstiche. Einige Maschinen können außerdem Stoffe in einem einzigen Arbeitsgang verarbeiten: Solche Overlock-Nähmaschinen nähen den Rand, schneiden den Faden ab und übernehmen die Versäuberung.
Tipp: Bei einigen Freiarm-Nähmaschinen kannst du weitere Programme über eine USB-Verbindung aufspielen. Achte aber darauf, dass diese mit deinem Gerät kompatibel sind.
Abnehmbares Flachbett
Bei Freiarm-Nähmaschinen legst du den Näharm frei, indem du das Flachbett löst, drehst oder ganz abnimmst. Es dient oft zugleich als Aufbewahrung für Schneider-Utensilien, beispielsweise Spulen, Nadelsets, Schere, Garnrollen oder weitere Nähfüße. Das ist praktisch, weil du alles gleich zur Hand hast. Wenn du das Flachbett ganz abnehmen kannst, hast du oft mehr Spielraum beim Nähen.
Oberstofftransport
Mit einem Oberstofftransport als zusätzlicher Funktion der Nähmaschine verrutschen Textilien beim Nähen nicht. Jede Maschine transportiert die untere Lage in die richtige Richtung. Ein gleichzeitiger Stofftransport oben führt zu einer gleichmäßigen Bewegung der Teile. Das hilft dabei, präziser zu nähen.
Einfädelhilfe
Fast alle Nähmaschinen haben eine Einfädelhilfe, damit du das Garn leichter durch das Nadelöhr bekommst. In der einfachsten Variante handelt es sich um einen Haken, über den du den Faden legst. Besser ausgestattete Maschinen bringen eine Einfädelautomatik mit.
Nähtempo
Eine Nähmaschine setzt 700 bis 1.000 Stiche pro Minute. Bei einigen Modellen kannst du die Geschwindigkeit nach deinen Bedürfnissen anpassen – entweder in einzelnen Schritten oder stufenlos. Das ist praktisch, wenn du präzise Arbeiten zu erledigen hast, etwa bei Zierstichen auf einem Hemd. Wenn du langsamer nähst, hast du mehr Kontrolle.
Verstellbarer Nähfuß
Die Beweglichkeit des Nähfußes entscheidet darüber, was für Textilien sich mit deiner Maschine verarbeiten lassen. Lässt er sich beispielsweise auch in der Höhe verstellen, hast du darunter mehr Platz. Dann kannst du auch dicke Stoffe nähen, etwa Jeans.
Größe und Gewicht
Die meisten Modelle sind zwischen 40 und 50 cm breit, 28 bis 31 cm hoch und um die 20 cm tief. Beim Gewicht gibt es größere Unterschiede: Die Geräte können zwischen 5 und 11 kg wiegen. Wenn deine Maschine keinen festen Platz auf einem Tisch hat, sondern du sie zwischendurch immer wieder wegräumst, spielen ein paar Kilogramm mehr oder weniger eine entscheidende Rolle.
Extrafunktionen
Viele Maschinen haben zusätzliche Funktionen, die dir das Nähen erleichtern. Ein automatischer Fadenschneider trennt den Faden sauber ab, du brauchst keine Schere. Hilfreich kann auch eine Rückwärtsfunktion sein, die du für manche Stiche benötigst. Zum Schneidern oder Ausbessern verschiedener Stoffarten brauchst du womöglich jeweils eine andere Fadenspannung – manche Maschinen übernehmen diese Einstellung automatisch. Eine Beleuchtung bringen die meisten Maschinen mit, LED-Lampen sind energiesparend.
Zubehör
Beim Zubehör, das die Hersteller mitliefern, gehören verschiedene Nähfüße, etwa für Knopflöcher oder Reißverschlüsse, zum Standard. Auch mehrere Nadeln, Ersatzspulen oder Garnaufsätze liegen fast immer bei. Dazu können Pinsel und Schraubenzieher für die Reinigung kommen. Praktisch ist darüber hinaus eine Abdeckung oder Tasche, die die Maschine beim Transport oder bei der Aufbewahrung schützt – sowohl vor Stößen als auch vor Staub.
Die richtige Freiarm-Maschine für deinen Bedarf
Bei der Auswahl einer Freiarm-Nähmaschine kommt es vor allem darauf an, wie viel Erfahrung du mit dem Schneidern hast und was du damit machen willst. Abhängig davon kommen folgende Modelle infrage:
Freiarm-Nähmaschine für Anfänger
Du möchtest deine Nähmaschine vor allem für Ausbesserungen verwenden. Schlägt sich dein Kind die Knie auf und reißt dabei die Kinderhose, möchtest du Flicken aufnähen. Viel Erfahrung mit dem Nähen hast du aber noch nicht. Daher eignet sich für dich eine einfache mechanische Freiarm-Nähmaschine. Sie sollte 10 bis 15 Stichprogramme und eine Einfädelhilfe haben. Praktisch ist unterschiedliches Zubehör, damit du gleich loslegen kannst. Für eine solche Maschine zahlst du ab 60 €.
Freiarm-Nähmaschine für erfahrenere Näher
Du willst deine Nähmaschine oft benutzen, etwa um Risse auszubessern und Reißverschlüsse auszutauschen. Zugleich wagst du dich auch an etwas aufwendigere Projekte und schneiderst Hosen, Hemden, Kissenbezüge oder Taschen. Daher holst du dir eine computerbetriebene Freiarm-Nähmaschine mit mindestens 40 Stichprogrammen, Einfädelhilfe und Fadenschneider. Die Preise für diese Modelle starten bei 200 €.
Freiarm-Nähmaschine für Hobby-Schneider
Nähen ist dein Hobby und du willst deine Maschine häufig und kreativ verwenden. Dir ist es wichtig, dass du viele Möglichkeiten hast und neue Stiche ausprobieren kannst, wenn du Kleider, Schals oder Jacken nähst. Deshalb greifst du zu einer computergesteuerten Freiarm-Nähmaschine mit Display und mehr als 80 Stichprogrammen. Zur Ausstattung sollten außerdem Overlock-Funktion, verstellbarer Nähfuß, stufenlose Geschwindigkeitsregelung und Oberstofftransport gehören. Solche Geräte kosten ab 600 €.
Fazit: Kleider bequem nähen und ausbessern
Mit einer Freiarm-Nähmaschine schneiderst du bequem Textilien und erreichst auch schwer zugängliche Stellen ohne Mühe. Die Geräte zeichnen sich dadurch aus, dass du den Näharm freilegen kannst. Welches Modell für dich das richtige ist, hängt davon ab, was du damit machen willst:
- Als Anfänger, der selten näht, holst du dir eine einfache Freiarm-Nähmaschine mit mechanischem Antrieb. Die 10 bis 15 Stichprogramme stellst du selbst ein. Achte auf eine Einfädelhilfe und möglichst viel Zubehör. Preis: ab 60 €.
- Wenn du schon einige Erfahrung beim Nähen hast, greifst du zu einer Freiarm-Nähmaschine mit Computerantrieb. Sie sollte 40 Stichprogramme haben und das Garn automatisch einfädeln. Praktisch ist ein Fadenschneider. Kosten: ab 200 €.
- Als kreativer Hobby-Schneider entscheidest du dich für eine Computer-Freiarm-Nähmaschine mit mehr als 80 Programmen, Display, Overlock-Funktion, verstellbarem Nähfuß und Oberstofftransport. Sie kostet ab 600 €.