Kaufberatung Computernähmaschinen
Mit elektronischer Unterstützung komfortabel nähen
Als du ins Wohnzimmer gehst, bekommst du gleich gute Laune: Die neuen Vorhänge machen den Raum heller und freundlicher. Die neuen Gardinen hast du nicht nur selbst entworfen, sondern mit deiner Computernähmaschine auch selbst geschneidert. Dieser Ratgeber erklärt, worauf es beim Kauf einer elektronischen Nähmaschine ankommt.
Inhaltsverzeichnis
> Was ist eine Computernähmaschine und welche Vorteile hat sie?
> Darauf solltest du beim Kauf einer Nähmaschine achten
> Welche computergestützte Nähmaschine passt zu dir?
> Fazit: Schneidern mit automatischen Funktionen
Was ist eine Computernähmaschine?
Eine Computernähmaschine verwendest du für Handarbeiten und schneiderst damit auf Knopfdruck Textilien und Accessoires. Sie nimmt dir Arbeit ab und ist schneller und präziser, als wenn du mit der Hand nähst. Im Unterschied zu einem mechanischen Modell steuert sie viele Funktionen automatisch und bringt mehr Stichprogramme mit – es können Hunderte sein. Du brauchst dich auch nicht um Fadenspannung, Stichbreite und Stichlänge zu kümmern, die Maschine wählt je nach Stoffart einen passenden Wert aus. Die gewählten Programme und eingestellten Werte werden auf einem Display angezeigt.
Darauf solltest du beim Kauf einer Nähmaschine achten
Computernähmaschinen unterschieden sich unter anderem bei der Zahl und Art der Stichprogramme, beim Nähtempo und bei den Zusatzfunktionen. Diese Merkmal sind wichtig für die Kaufentscheidung:
Stichprogramme
Jede Nähmaschine kann klassische Zickzack-, Stepp-, Knopfloch- und Geradstiche nähen. Mit Computernähmaschinen hast du weitaus mehr Möglichkeiten: Sie beherrschen zusätzlich Deko- und Zierstiche, manche auch Quiltstiche. Sie bringen in der Regel zwischen 40 und 400 Stichprogramme mit, einige bis 600 Varianten. Für gängige Arbeiten genügt eine kleinere Auswahl. Willst du kreativ sein und neue Textilien schneidern, bist du mit mehr Programmen flexibler.
Tipp: Computernähmaschinen nähen Knopflöcher meist in einem Schritt. Je nach Modell stehen dir drei bis 13 Programme für verschiedene Löcher zur Verfügung.
Overlock- und Stickfunktion
Einige elektronische Nähmaschinen haben eine Overlock-Funktion: Mit diesem Spezialstich versäuberst und versäumst du Näharbeiten. Anders als reine Overlock-Nähmaschinen verwenden sie dafür zwei statt drei oder vier Fäden. Einige Modelle können außerdem Muster oder Buchstaben sticken – manche sogar in verschiedenen Schriftarten.
Nadeleinfädler
Was beim Nähen mit der Hand nervig ist, ist bei elektronischen Nähmaschinen meist kein Problem: Du brauchst dank eines automatischen Nadeleinfädlers das Garn nicht selbst durch das Nadelöhr zu schieben. Es reicht, es um einen Haken zu legen und einen Schieber zu bewegen.
Stichbreite und -länge
Bei computergestützten Nähmaschinen kannst du die Stichlänge und -breite einstellen. Für die meisten Nähprojekte brauchst du eine Stichlänge von 2 bis 3 mm, der maximal einstellbare Wert liegt meist bei 4,5 bis 5 mm, bei einigen Maschinen bei 7 mm. Die Stichbreite sagt dagegen aus, wie weit sich die Nadel zur Seite bewegen kann, und spielt beispielsweise bei Zickzack-Stichen eine Rolle. Gängig sind maximal 7 mm, seltener 5 oder 6 mm.
Tipp: Je kürzer die Stichlänge ist, desto dichter wird die Naht. Es kommt dabei auf den Stoff an: Leichte, dünne Materialien halten mit engeren Stichen besser zusammen, bei festeren Stoffen wie Jeans können sie länger sein.
Nähgeschwindigkeit
Nähmaschinen arbeiten in der Regel mit 700 bis 1.000 Stichen pro Minute. Leistungsstarke Varianten schaffen sogar bis 1.500 Stiche. Je höher das Tempo, desto schneller bist du fertig – vorausgesetzt, du hast genug Erfahrung mit dem Nähen. Hilfreich ist, wenn du das Tempo anpassen kannst. Du kannst dann langsamer nähen und hast mehr Kontrolle, beispielsweise bei Zierstichen. Das kannst du entweder in mehreren Schritten einstellen oder stufenlos, was dir mehr Flexibilität ermöglicht.
Freiarm und Anschiebetisch
Die meisten neu auf den Markt kommenden Nähmaschinen sind Freiarm-Nähmaschinen: Du kannst dann den Näharm freilegen, indem du Nähfach und Anschiebetisch entfernst. Ärmel oder Hosenbeine lassen sich dann einfacher nähen. Mit einem Anschiebetisch vergrößerst du die Fläche zum Nähen. Das ist hilfreich, wenn du größere Stoffmengen verarbeiten willst, die du dann leichter führen kannst. Der Tisch gehört in der Regel zum Lieferumfang. Manchmal ist er besonders breit und ragt seitlich über die Maschine hinaus.
Tipp: Im abnehmbaren Nähfach bewahrst du Kleinteile auf, die du zum Nähen brauchst, beispielsweise Nähgarne, Spulen, Schere oder Nähfüße.
Versenkbarer Transporteur
Der Transporteur zieht den Stoff durch die Maschine. Das ist in den meisten Fällen praktisch, kann aber auch stören – zum Beispiel, wenn du empfindliche Stoffe bearbeiten willst. Die Haken können die Textilien beschädigen. Bei einigen Maschinen kannst du den Transporteur bei Bedarf versenken und den Stoff per Hand befördern.
Display und Beleuchtung
Computernähmaschinen steuerst du komfortabel über einen Touchscreen oder über Tasten. Ein LCD-Bildschirm zeigt das ausgewählte Programm an. Manchmal kannst du darauf auch Anleitungen oder Tipps ablesen. Kleine Displays messen 2,7 Zoll (7 cm) in der Diagonalen, große 4,3 Zoll (11 cm). Ist der Bildschirm farbig und hat eine Hintergrundbeleuchtung, kannst du die Informationen besser ablesen. Licht zum Nähen bringen die meisten Maschinen mit, sodass du auch in der Dämmerung arbeiten kannst. Einige Varianten haben zwei Lampen, um die Arbeitsfläche besser auszuleuchten. LED-Lampen sind energiesparend.
USB-Anschluss
Manche computergesteuerten Nähmaschinen mit integrierter Stickmaschine haben einen USB-Anschluss. Du kannst darüber zusätzliche Stickmuster aufspielen, die du im Internet findest, oder eigene entwerfen und ergänzen.
Größe und Gewicht
Eine Nähmaschine braucht ausreichend Platz auf der Arbeitsfläche. Es gibt schmalere Modelle von 25 cm Breite, die meisten Geräte sind jedoch zwischen 40 und 50 cm breit und in der Regel zwischen 27 und 30 cm hoch und zwischen 17 und 21 cm tief. Beim Gewicht unterscheiden sie sich deutlich: Sie bringen häufig zwischen 5 und 10 kg auf die Waage. Wenn die Maschine einen festen Platz hat, sind ein paar Kilo mehr nicht so wichtig. Räumst du sie zwischendurch immer wieder ins Regal, macht sich das dagegen schon bemerkbar.
Nähfüße
Die Hersteller legen ihren Computernähmaschinen verschiedene Nähfüße für unterschiedliche Arbeiten bei. Zur Grundausrüstung gehören Knopfloch-, Reißverschluss- und Blindstichfuß. Oft gehören weitere zum Lieferumfang. Vier bis fünf Nähfüße sind meist inklusive, manchmal bekommst du auch acht bis zwölf Nähfüße. Der Vorteil: Du bist flexibel und brauchst sie nicht extra zu kaufen.
Tipp: Manche Nähmaschinen sind mit einem Kniehebel ausgerüstet. Dann brauchst du nicht die Hände vom Stoff zu nehmen, um den Nähfuß zu heben oder zu senken.
Komfortfunktionen
Viele Computermaschinen haben eine Start- und Stopp-Taste: Du schaltest diese Modelle bequemer ein als solche mit einem Fußanlasser. Zur Ausrüstung gehört oft auch ein automatischer Fadenspanner. Solche Maschinen übernehmen das abhängig vom ausgewählten Programm selbstständig. Hilfreich ist auch der automatische Fadenschneider, der Garn präzise abtrennt – so sparst du die Schere. Viele Maschinen können auf Knopfdruck rückwärts nähen, was du für manche Stiche benötigst.
Zubehör
Neben Nähfüßen liegen den elektronischen Nähmaschinen im Einzelfall Nadeln, Ersatzspulen, eine Schere, Reinigungspinsel, Garnrollenhalter und Schraubendreher bei. Achte in jedem Fall auf eine Abdeckung: Sie verhindert, dass sich Staub auf und in der Maschine festsetzt. Es gibt Stoffhüllen oder feste Kofferhauben, die robuster sind und mehr Schutz bieten – zum Beispiel, wenn du das Gerät transportierst.
Welche computergestützte Nähmaschine passt zu dir?
Bei der Auswahl einer Computernähmaschine kommt es darauf an, was du damit schneidern willst und wie viel Erfahrung du hast. Berücksichtige daher folgende Empfehlungen:
Computernähmaschine für Anfänger
Wenn dein Kind ein Loch in der Hose hat, willst du es ausbessern. Außerdem möchtest du kleinere Näharbeiten erledigen, zum Beispiel ein Halstuch oder ein Tischset. Dafür holst du dir eine Computernähmaschine mit 40 bis 50 Stichprogrammen, Freiarm und automatischer Einfädelhilfe. Achte darauf, dass vier bis fünf Nähfüße beiliegen. Für eine solche Maschine zahlst du ab 250 €.
Computernähmaschine für Hobby-Näher
Nähen ist eins deiner Hobbys. Du sitzt häufig an der Maschine und schneiderst Hosen, Gardinen oder Taschen. Für dich eignet sich eine Computernähmaschine mit 80 bis 100 Stichprogrammen, Automatik-Komfortfunktionen und einem Tempo von etwa 850 Stichen pro Minute. Die Preise für diese Varianten beginnen bei 450 €.
Computernähmaschine für Fortgeschrittene
Du schneiderst nicht nur für dich selbst, sondern für die ganze Familie und Freunde. Dabei willst du dich kreativ austoben und viel Neues ausprobieren. Du entscheidest dich für eine Computernähmaschine mit mindestens 200 Stichprogrammen sowie Stick- und Overlock-Funktion. Achte auf eine stufenlose Geschwindigkeitsregelung und USB-Anschluss. Solche Geräte kosten ab 700 €.
Fazit: Schneidern mit automatischen Funktionen
Mit einer Computernähmaschine nähst du Textilien fast auf Knopfdruck. Die Geräte mit Display und Tasten bringen Stichprogramme und andere Komfortfunktionen mit, die dir die Arbeit erleichtern. Welches Modell für dich infrage kommt, hängt vor allem von deiner Erfahrung ab:
- Als Anfänger greifst du zu einer Computernähmaschine mit bis zu 50 Stichprogrammen und einem Freiarm. Dafür zahlst du ab 250 €.
- Wer eine gewisse Erfahrung mitbringt und Nähen zu seinen Hobbys zählt, holt sich eine Computernähmaschine mit mindestens 80 Stichprogrammen und 850 Stichen pro Minute. Preis: ab 450 €.
- Als Profi an der Nähmaschine entscheidest du dich für eine Maschine mit 200 Stichprogrammen sowie Stick- und Overlock-Funktion. Diese Modelle kosten ab 700 €.