Kaufberatung Tischgrills
Grillvergnügen auf dem Esszimmertisch
Für heute Abend hast du deine Freunde zum Grillen eingeladen – doch am späten Nachmittag ziehen dunkle Wolken auf und es beginnt zu regnen. Der Grillabend fällt dennoch nicht ins Wasser: Du holst deinen Tischgrill aus dem Küchenschrank und verlegst die Party ins Wohnzimmer. Während ihr gemütlich am Tisch sitzt und plaudert, brutzeln Fleisch und Würste auf dem Elektrogrill vor euch auf dem Tisch. Dieser Ratgeber gibt dir einen Überblick über die verschiedenen Varianten von Tischgrills und verrät dir, welches Modell das richtige für dich ist.
Inhaltsverzeichnis
> Indoor und ohne Rauch Fleisch, Fisch und Gemüse grillen
> Die unterschiedlichen Grillvarianten im Überblick
> Darauf solltest du bei der Auswahl deines Tischgrills achten
> Der richtige Grill für deine Bedürfnisse
> Fazit: Flexibles Grillerlebnis im Wohnzimmer
Indoor und ohne Rauch Fleisch, Fisch und Gemüse grillen
Für ein geselliges Beisammensein bei Würstchen, Steaks oder veganem Grillgut muss es weder Hochsommer sein, noch brauchst du viel Platz im Garten oder schönes Wetter. Mit einem Tischgrill veranstaltest du auch in deiner Wohnung kulinarische Grillabende – unabhängig von der Jahreszeit und der Außentemperatur. Die kompakten Elektrogrills lassen sich bequem im Küchenschrank oder in der Abstellkammer verstauen und stehen in wenigen Minuten betriebsbereit auf dem Küchen-, Wohnzimmer- oder Esstisch. Dank der elektrischen Heizelemente bringst du die Zutaten besonders schnell, ohne störende Rauchentwicklung und vor allem ohne mühsames Anheizen auf die richtige Temperatur. Nach dem Genuss der Leckereien reinigst du den Grill mit wenigen Handgriffen und verstaust ihn, bis du ihn das nächste Mal brauchst.
Die unterschiedlichen Grillvarianten im Überblick
Die Hersteller bieten Tischgrills in drei Varianten an, wobei die Unterschiede vor allem in der Ausführung der Grillfläche liegen.
Modelle mit Grillplatte
Bei Tischgrills mit einer ebenen Grillplatte ohne Gitter oder Fugen werden die Zutaten direkt auf die zuvor erhitzte, plane Oberfläche aus Stahl, Aluminium oder Glas gelegt. Diese Art der Zubereitung wird im asiatischen Raum als „Teppanyaki“ („Teppan“ ist das japanische Wort für „Stahlplatte“, „yaki“ bedeutet „braten“) und in Spanien als „Plancha“ („heißes Eisen“) bezeichnet. Solche Grills lassen sich leicht reinigen, da Saft und Fett über eine Rinne in einen Auffangbehälter unter der Platte geleitet wird.
Modelle mit Grillrost
Tischgrills mit Rost erinnern an die üblichen Gas- oder Holzkohlegrills für draußen. Ein feinmaschiger Rost aus Metall wird von direkt darunterliegenden Heizelementen erwärmt. Tischgrills mit Grillrost sind etwas aufwendiger zu reinigen als Plattengrills mit planen Oberflächen – dafür entsteht durch den Kontakt des Grillguts mit den heißen Metallstreben des Rosts das charakteristische Streifenmuster auf Fleisch, Fisch, Gemüse oder Brot.
Kontaktgrills
Für eine besonders schonende, energiesparende und schnelle Zubereitung sorgen Kontaktgrills mit Ober- und Unterhitze. Zur Bodenplatte kommt bei diesen Geräten eine weitere Grillplatte im klappbaren Deckel hinzu. Meist ist die untere Platte wie beim Teppanyaki oder Plancha glatt und eben, während die obere Grillplatte geriffelt ist, um die Zutaten mit dem typischen Grillmuster zu versehen. Praktisch: Bei hochgeklappter und ausgeschalteter Oberplatte kann der Kontaktgrill wie ein herkömmlicher Tischgrill verwendet werden.
Darauf solltest du bei der Auswahl deines Tischgrills achten
Bevor du dich für ein bestimmtes Modell entscheidest, solltest du die folgenden Produktmerkmale und technischen Daten unter die Lupe nehmen.
Leistung
Die Heizleistung eines Tischgrills wird in Watt (W) gemessen und liegt zwischen 750 und 2.400 W. Als Faustregel gilt: je höher die Leistung, desto schneller wird das Grillgut gar. Modelle mit Heizleistung zwischen 750 und 1.000 W eignen sich eher für dünne Fleischstücke oder fein geschnittenes Gemüse, während mit 1.000 bis 2.000 W auch dicke Steaks und Grillwürste schnell durch sind. Auch die Menge an Grillgut auf dem Rost oder auf der Platte wird von der Watt-Zahl beeinflusst: Ist häufig die gesamte Grillfläche eng mit Grillgut belegt, solltest du dich für ein Modell mit hoher Leistung entscheiden.
Tipp: Um Steaks scharf anzubraten, sollte die Grilltemperatur bei mindestens 300 °C liegen. Bei speziellen, für das Anbraten von Fleisch konzipierten Grills finden sich Temperaturangaben in der Produktbeschreibung. Ist lediglich die Leistung in Watt angegeben, solltest du für genauere Informationen den Hersteller kontaktieren.
Grillfläche
Da Tischgrills über vergleichsweise kompakte Gehäuse verfügen, ist die verfügbare Grillfläche mit durchschnittlich 35 x 25 cm (875 cm²) deutlich kleiner als bei großen Grills für den Außenbetrieb, die es auf bis zu 150 x 50 cm (7.500 cm²) bringen. Je nach Ausführung reicht die Fläche jedoch für zwei bis vier Personen, wenn diese ihre Speisen teilweise nacheinander zubereiten. Die kleinsten Tischgrills bieten eine nutzbare Fläche von rund 20 x 15 cm (300 cm²), was für zwei Schaschlikspieße oder zwei Paar Bratwürste reicht. Große Tischgrills mit einer Breite von 65 bis 100 cm und einer Tiefe von 25 cm bieten auf einer Fläche von 1.600 bis 2.500 cm² genug Platz für zwei bis vier Steaks inklusive aller Beilagen wie Baked Potatoes und Knoblauchbaguettes.
Kombi-Platten
Wenn du dich nicht auf eine bestimmte Grillfeld-Variante festlegen möchtest, solltest du die Anschaffung eines Tischgrills mit Kombi-Platten in Betracht ziehen. Solche Modelle haben zwei separate Grillplatten, beispielsweise eine plane und eine geriffelte Platte oder eine Teppanyaki-Platte und einen Grillrost. Auf diese Weise kannst du nicht nur auf unterschiedliche Art und Weise verschiedene Speisen gleichzeitig zubereiten, sondern auch auf einem Feld weitergrillen, während du von dem anderen die Rückstände des vorherigen Grillgangs entfernst.
Tipp: Mit Kombi-Platten kannst du auch Energie sparen – bei den meisten Tischgrills lassen sich beide Platten getrennt einschalten und regeln. Somit kannst du bei beispielsweise bei einem Essen für zwei nur eine Platte anstellen.
Material
Während das Außengehäuse in den meisten Fällen aus pflegeleichtem und solidem Metall hergestellt wird, kann die Grillfläche aus unterschiedlichen Materialien bestehen. Edelstahl ist bei Teppanyaki-Varianten das am häufigsten verwendete Material. Es ist sehr hitzebeständig und leicht zu reinigen. Bei Modellen mit Grillrost gibt es unterhalb der Heizelemente oft eine Aluminiumschale, die die Hitze vom Rest des Gehäuses fernhält. Einige Tischgrills sind mit Glasplatten ausgestattet, die den Glaskeramik-Kochfeldern von Kochherden ähneln. Glasfelder lassen sich leichter reinigen als Edelstahlplatten.
Tipp: Achte bei der Auswahl auf eine Antihaftbeschichtung aus Keramik oder ähnlichem Material, sodass sich das heiße Grillgut leicht von der Platte lösen lässt.
Temperaturregelung und Programme
Während sich einfache Tischgrills lediglich ein- und ausschalten lassen, sind Modelle aus dem mittleren und oberen Segment mit einem Temperaturregler ausgestattet. Auf diese Weise kannst du asiatisches Gemüse bei niedrigen Temperaturen langsam erhitzen, während du für große Fleischstücke die höchste Temperaturstufe wählst. Einige Modelle erleichtern dir das Grillen mit einer Programmvorwahl – dabei genügt ein Tastendruck, um automatisch die richtige Temperatur für verschiedene Speisen wie Rind, Lamm, Geflügel oder Fisch einzustellen. High-End-Grills informieren dich darüber hinaus per Display über die Voreinstellung und die aktuelle Grillplatten-Temperatur und sind mit einem Bratensensor zum Messen der Kerntemperatur ausgestattet.
Handhabung und Reinigung
Besonders wichtig für eine freie Aufstellung am gewünschten Ort ist ein langes Stromkabel von mindestens 2 m. Bei flachen Teppanyaki-Grills sollte eine ausreichend breite und tiefe Rinne um das Grillfeld herum verlaufen, damit Bratensaft und Fett problemlos ablaufen können. Die Platte und der darunterliegende Auffangbehälter sollten sich zur Reinigung leicht entnehmen lassen. Möchtest du die Bestandteile deines Grills im Geschirrspüler sauber machen, solltest du auf entsprechende Angaben in der Herstellerbeschreibung achten.
Der richtige Grill für deine Bedürfnisse
Je nach Anzahl der zu bewirtenden Personen sowie nach Art und Konsistenz der zu erhitzenden Speisen eignen sich bestimmte Modelle für das Indoor-Grillen.
Gelegenheitsgriller
Du packst den Tischgrill nur zu besonderen Anlässen aus und bereitest selten Speisen für mehr als zwei Personen zu. Dann bist du mit einem kompakten Modell mit einer Grillfläche von maximal 30 x 25 cm und einer Heizleistung zwischen 750 und 1.000 W gut beraten. Damit grillst du Gemüse, Brot, Fisch und dünne Fleischscheiben für ein Essen für zwei bis vier Personen. Solche Einsteigermodelle bekommst du ab rund 20 €.
Gesellige Grillfreunde
Du grillst oft und gerne zu jeder Jahreszeit – im Hochsommer am liebsten draußen im Garten und an kälteren Tagen mit deinem Tischgrill. Weil du dazu häufig Freunde und Bekannte einlädst, sollte dein neuer Tischgrill eine ausreichend große und zweigeteilte Grillfläche mit einer Gesamtbreite von 50 bis 70 cm haben. Das Heizelement sollte zwischen 1.500 und 2.000 W leisten, damit du viele Zutaten gleichzeitig auf Temperatur bringen kannst. Solche Tischgrills gehören der mittleren Preisklasse an und sind zwischen 30 und 100 € erhältlich.
Grillprofis
Wenn dein Gasgrill außerhalb der Saison in der Garage steht, möchtest du auch drinnen nicht auf höchstmöglichen Grillkomfort verzichten. Deshalb stattest du deine Küche mit einem Kontaktgrill aus, der sich aufgeklappt auch als klassischer Tischgrill nutzen lässt. Mit exakter Temperaturregelung, Programmvorwahl und einer Heizleistung von mindestens 2.400 W bringst du auch stattliche Steaks auf den gewünschten Garpunkt. Voll ausgestattete Kontakt- und Teppanyaki-Grills mit hoher Leistung bekommst du für rund 150 bis 400 €.
Fazit: Flexibles Grillerlebnis im Wohnzimmer
Mit einem Tischgrill kannst du leckere, aromatische Speisen unabhängig von den Wetterverhältnissen und der Jahreszeit in der warmen, trockenen Wohnung zubereiten. Besonders bei Abendessen mit Freunden oder zu besonderen Anlässen wie Feiertagen oder Partys sorgt ein Tischgrill für einen gemeinsamen kulinarischen Genuss. Deine Kaufentscheidung solltest du von folgenden Überlegungen abhängig machen:
- Wer nur hin und wieder grillt und in einem Zweipersonenhaushalt lebt, stellt sich einen Grill von 30 x 25 Fläche mit einer Leistung zwischen 750 bis 1.000 W auf den Ess- oder Wohnzimmertisch. Solche einfachen Modelle gibt es ab rund 20 €.
- Wenn du regelmäßig Gäste bewirtest und ein großes Spektrum an Speisen zubereiten willst, bist du mit einem Mittelklasse-Tischgrill mit 1.500 bis 2.000 W und bis zu 65 cm breiter, aus zwei getrennten Platten bestehender Grillfläche gut bedient. Kostenpunkt: zwischen 30 und 100 €.
- Als Grillexperte möchtest du deine Gäste auch drinnen mit Grillspezialitäten verwöhnen. Dann nutzt du einen großen und leistungsstarken Teppanyaki- oder Kontaktgrill mit mindestens 2.400 W, Temperaturregelung und Programmvorwahl zu Preisen zwischen 150 und 400 €.