Kaufberatung Elektrotherapiegeräte
Elektrische Stimulation für Wohlbefinden und Muskelaufbau
Dein Arbeitstag heute war anstrengend, unter anderem hast du stundenlang konzentriert vor dem Computer gesessen. Jetzt bist du endlich zu Hause, aber du fühlst dich verspannt und Nacken und Rücken tun weh – dabei wolltest du gleich noch einen Freund treffen. Schnell schaltest du dein Elektrotherapiegerät ein und legst die Elektroden auf die schmerzenden Stellen. Der Reizstrom und die Wärme sorgen dafür, dass du dich bald besser fühlst und erholt aus dem Haus gehen kannst. Dieser Ratgeber erklärt, wie sich Elektrotherapiegeräte unterscheiden und worauf du beim Kauf achten solltest.
Inhaltsverzeichnis
> Mit Reizstrom Schmerzen behandeln und effektiv trainieren
> Geräte für Schmerztherapien und elektrische Muskelstimulationen
> Elektrotherapiegeräte kaufen: Darauf solltest du achten
> Fazit: Verschiedene Körperpartien zu Hause mit Strom behandeln
Mit Reizstrom Schmerzen behandeln und effektiv trainieren
Ein Elektrotherapiegerät erzeugt niederfrequente und ungefährliche, schwache Ströme. Mit dieser elektrischen Stimulation behandelst du Nerven und Muskeln. Die meist mit Batterien oder Akkus betriebenen Steuergeräte sind nur so groß wie ein Smartphone. Je nach Variante befestigst du die dazugehörigen Elektroden oder Manschetten an Schultern, Armen, Beinen oder Rücken, wo sie den Reizstrom an den Körper abgeben. So kannst du Verspannungen lockern, die Durchblutung fördern und Schmerzen lindern. Manche Varianten können auch beim Muskelaufbau helfen, sodass du effektiver trainierst. Elektrotherapiegeräte kannst du flexibel daheim benutzen, du kannst sie aber auch ohne Weiteres auf Reisen mitnehmen.
Geräte für Schmerztherapien und elektrische Muskelstimulationen
Die Reizstromgeräte werden danach unterschieden, ob sie Muskeln oder Nerven stimulieren. Folgende Einteilung ist gebräuchlich:
Was ist TENS und wie funktionieren die Geräte?
Bei der transkutanen elektrischen Nervenstimulation (TENS) reizt das Gerät die Nerven direkt an oder in der Nähe der Stelle, an der du Schmerzen hast. Das kann unter anderem Schmerzen bei Zerrungen, Verspannungen, Hexenschuss, im Nacken oder an Gelenken lindern, aber auch bei Menstruationsbeschwerden helfen. Solche Geräte kosten ab 50 €.
Wie funktionieren EMS-Geräte?
Bei der Elektromyostimulation (EMS) reizt das Gerät die Muskeln, und zwar gezielt so, dass sich neue Muskelzellen bilden. Geräte mit EMS helfen, Muskeln aufzubauen, während du trainierst. Du legst die Elektroden oder Gürtel an verschiedenen Körperpartien an, zum Beispiel an Bauch, Oberarmen oder Oberschenkeln. Die elektrischen Impulse werden dann an die Muskeln weitergeleitet, wodurch sich die Muskelpartien zusammenziehen und dadurch trainiert werden – ähnlich wie bei einer richtigen Anstrengung. Es gibt außerdem spezielle Geräte zur Förderung der Durchblutung. Je nach Anwendungsgebiet kosten diese Geräte ab 40 €.
Welche Kombinationsgeräte gibt es?
Viele Therapiegeräte vereinen TENS- und EMS-Funktionen. Du kannst damit sowohl Muskeln als auch Nerven stimulieren. Eine EMS-Maschine zum Muskelaufbau bringt dann beispielsweise gleichzeitig eine Funktion mit, die die Schmerzen eines Muskelkaters lindern kann. Manche Kombigeräte können darüber hinaus Körperstellen massieren. Die Preise beginnen bei 60 €.
Elektrotherapiegeräte kaufen: Darauf solltest du achten
Elektrotherapiegeräte bringen verschiedene Programme und Intensitätsstufen sowie eine unterschiedliche Anzahl an Kanälen und Elektroden mit. Beim Kauf solltest du also ein Auge auf folgende Produktmerkmale werfen:
Elektroden und Kanäle
Die Hersteller liefern die Geräte mit mehreren Elektroden aus. An einer Stelle bringst du jeweils zwei davon an, sie gehören zu einem Kanal. Die Modelle haben demnach immer doppelt so viele Elektroden wie Kanäle. TENS- oder EMS-Geräte für zu Hause gibt es mit zwei, vier oder acht Elektroden bzw. einem, zwei oder vier Kanälen. Mit zwei Elektroden lenkst du den Reizstrom nur auf eine Stelle, etwa ein Knie. Mit vier Elektroden kannst du beide Knie gleichzeitig bearbeiten – oder auch größere Flächen.
Programme und individuelle Einstellung
TENS-, EMS- und Kombigeräte sind auf bestimmte Arten von Schmerzbehandlung oder Körperstellen ausgerichtet. Bei EMS-Modellen gibt es spezielle Muskeltrainings. Dazu kommen mitunter Massage- und Wärmeprogramme. Reine TENS-Geräte haben oft bis zu zehn Modi, bei EMS- und Kombimodellen sind es bis zu 70. Bei einigen Geräten kannst du die Einstellungen an deine Bedürfnisse anpassen und Programmplätze nach freier Wahl belegen.
Intensitätsstufen und Impulsdauer
Die Intensität des Reizstroms bestimmst du selbst, passend zur Anwendung. TENS-Geräte erlauben häufig zwischen 10 und 50 Intensitätsstufen. Bei EMS-Modellen kannst du bis zu 100 Stufen wählen, manchmal sogar bis zu 150. Wichtig ist außerdem die Impulsdauer, die in Mikrosekunden (?s; eine Millionstelsekunde) gemessen wird: Gemeint ist die Dauer eines Impulses. Bei TENS-Behandlungen sind meist zwischen 80 und 200 ?s möglich, bei EMS zwischen 50 und 400 ?s.
Frequenz
Bei der Elektrotherapie sind verschiedene Frequenzen möglich: TENS-Geräte nutzen hohe Frequenzen zwischen 50 und 200 Hertz (Hz), um Schmerzen schnell und für kurze Zeit zu lindern. Denn durch die Stimulation soll die Signalweiterleitung der Nerven in das Gehirn unterbrochen und damit die Schmerzwahrnehmung gelindert werden. Wünschst du dir eine längerfristige Wirkung, wählst du eine niedrige Frequenz, zum Beispiel 5 Hertz. Bei EMS-Modellen eignen sich niedrige Frequenzen bis 15 Hertz für Muskeln, bei denen es auf Ausdauer ankommt, bzw. bis 80 Hertz für ein maximales Krafttraining.
Timer und automatische Abschaltung
Viele Elektrotherapiegeräte lassen sich auf eine bestimmte Zeit programmieren, zum Beispiel auf 20 oder 30 Minuten Anwendungsdauer. So brauchst du nicht auf den Wecker zu schauen, während du trainierst oder schmerzende Stellen behandelst. Praktisch ist auch die automatische Abschaltung nach einer bestimmten Zeit für den Fall, dass du vergisst, das Gerät auszustellen.
Steuerung und Display
Die verschiedenen Programme werden über Tasten auf den Geräten gesteuert. Häufig gibt es ein kleines Display, auf dem Modus, Dauer oder Intensitätsstufe angezeigt werden oder auch Schaubilder, auf denen du siehst, wie du die Elektroden oder Manschetten anlegen sollst. Praktisch ist ein beleuchtetes Display, dann erkennst du auch bei wenig Umgebungslicht etwas darauf. Einige Modelle steuerst du auf Wunsch per App, sie verbinden sich über Bluetooth mit dem Smartphone. Bei EMS-Modellen liefert dir die App passende Work-outs.
Stromversorgung
Elektrotherapiegeräte werden meist über Akkus oder Batterien mit Strom versorgt. Du benötigst dann keine Steckdose in der Nähe. Seltener sind Modelle mit Netzstecker zu finden – und solche, bei denen du die Wahl hast, wie du sie betreiben willst. Der Vorteil des Steckers: Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, ob der Akku oder die Batterie noch ausreicht.
Klebepads und Clips
Die Elektroden befestigst du meist mit Klebepads, die regelmäßig ausgewechselt werden müssen. Manche Hersteller legen den Geräten zusätzliche Klebepads bei, sodass du nicht gleich welche nachzukaufen brauchst, wenn die ersten Pads in ihrer Wirkung nachlassen. Praktisch ist ein Clip, mit dem du die kleine Maschine sicher an einem Gürtel befestigen kannst. Manchmal gehört außerdem eine Tasche für die Aufbewahrung oder den Transport zur Ausstattung.
Fazit: Verschiedene Körperpartien zu Hause mit Strom behandeln
Ein Elektrotherapiegerät setzt schwache Stromstöße ein, um entweder Nerven oder Muskeln zu stimulieren. Dafür legst du Elektroden oder Manschetten auf bestimmte Stellen des Körpers. Je nachdem, was du mit dem Gerät erreichen willst, kommen andere Modelle infrage:
- Willst du Schmerzen lindern, greifst du zu einem TENS-Gerät, das die Nerven stimuliert. Du setzt die transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS) zum Beispiel bei Hexenschuss, Nackenschmerzen, Menstruationsbeschwerden oder Verspannungen ein. Preis: ab 50 €.
- Willst du Muskeln aufbauen, holst du dir ein EMS-Gerät. Du befestigst Elektroden oder Manschetten beispielsweise an Bauch, Oberschenkeln oder Beinen und absolvierst dein Trainingsprogramm. Spezialgeräte fördern die Durchblutung. Für ein solches Gerät zahlst du ab 40 €.
- Möchtest du Muskeln trainieren und Schmerzen behandeln, entscheidest du dich für ein Kombigerät mit TENS- und EMS-Funktionen. Manche Modelle können zusätzlich massieren. Diese Varianten kosten ab 60 €.