Kaufberatung Erste-Hilfe-Sets
Notfalltaschen zur Versorgung von Verletzungen
Endlich hast du es auf den Gipfel geschafft, der Ausblick in die Ferne entschädigt dich für die anstrengende Wanderung. Jetzt ruhst du dich erst mal aus. Beim Aufstieg hast du dir, ohne es zu merken, die Handfläche an einem spitzen Stein verletzt und es blutet ein bisschen. Das ist aber nicht so schlimm: Du holst ein Alkoholpad aus deinem Erste-Hilfe-Set, desinfizierst die Stelle und klebst anschließend ein Pflaster darauf. Gut, dass du diese Notfalltasche auf deinen Touren immer dabeihast. Dieser Ratgeber erklärt, welche Varianten von Erste-Hilfe-Sets es gibt, was hineingehört und worauf du beim Kauf achten solltest.
Inhaltsverzeichnis
> Mit kompakter Ausrüstung Wunden unterwegs schnell behandeln
> Worauf du beim Kauf einer Notfallausrüstung achten solltest
> Welches Erste-Hilfe-Set brauche ich?
> Fazit: Verletzungen zu Hause und unterwegs sofort behandeln
Mit kompakter Ausrüstung Wunden unterwegs schnell behandeln
Eine Blase am Fuß, ein Schnitt in den Finger, ein verstauchter Knöchel: Ein Erste-Hilfe-Set enthält verschiedene Utensilien, die du bei kleinen Verletzungen brauchst – zum Beispiel Pflaster in verschiedenen Größen, Verbände, Kompressen und Einweghandschuhe. Du kannst damit kleinere Wunden selbst verarzten und bist auf Notfälle vorbereitet, weil du wichtige Dinge für die Erstversorgung sofort griffbereit hast. Ein solches Set ist fertig gepackt und du brauchst die Teile der Ausrüstung nicht einzeln zu kaufen. Du nimmst die kompakte Tasche mit in den Urlaub, packst sie beim Ausflug in den Wanderrucksack oder verwendest sie zu Hause bei Blessuren, die bei der Haus- oder Gartenarbeit passieren können.
Worauf du beim Kauf einer Notfallausrüstung achten solltest
Erste-Hilfe-Sets unterscheiden sich unter anderem beim Inhalt, bei der Größe und bei den Tragemöglichkeiten. Folgende Kriterien spielen bei der Kaufentscheidung eine Rolle:
Ausstattung
Was in Notfallsets stecken muss, ist außer bei Sets für Firmen und für Autos nicht gesetzlich vorgeschrieben. Meist enthalten sie zwischen 30 und 130 Teile. In der Regel gehören dazu Wund- und Rollenpflaster in diversen Größen, Verbandspäckchen, eine Schere, Einweghandschuhe, Wundkompressen sowie eine Erste-Hilfe-Anleitung. Hilfreich sind zudem Fixierbinden, Alkoholpads zum Desinfizieren, Pinzetten sowie eine Rettungsdecke, die vor dem Auskühlen schützt. Mit einem Dreiecktuch kannst du einen verletzten Arm ruhigstellen. Auch Brandgel, Trillerpfeife, Zeckenzange und Karabiner kannst du unterwegs gebrauchen. Manche Hersteller legen zusätzlich Regenponcho, Lupe, Kältepacks, Kompass oder Klebeband bei.
Tipp: Du kannst auch leere Erste-Hilfe-Taschen kaufen, die du dann nach deinem Bedarf selbst füllst.
DIN-Normen
Wenn du im Auto einen Unfall hast, ist es notwendig, Wunden und Verletzungen schnell zu versorgen. Das gilt auch bei Arbeitsunfällen in Firmen. Deshalb ist gesetzlich vorgeschrieben, dass sowohl in Fahrzeugen als auch in Betrieben Erste-Hilfe-Verbandskästen vorhanden sind – mit bestimmten Utensilien. Mit welchen genau, ist in verschiedenen DIN-Normen festgelegt. Im Auto darfst du nur Verbandskästen mit der DIN 13164 verwenden. DIN-Normen für Unternehmen unterscheiden sich danach, wie viele Mitarbeiter dort beschäftigt sind, und nach Art der Firma, also etwa Baubetriebe oder Herstellungsbetriebe.
Tipp: Achte auch darauf, ob einzelne Bestandteile abgelaufen sind. Das kann zum Beispiel bei Pflastern oder Verbandspäckchen der Fall sein. Du bist dann verpflichtet, sie jeweils zu ersetzen.
Material
Die Taschen sind in der Regel strapazierfähig und wasserabweisend, damit der Inhalt gut geschützt ist. Sie bestehen meist aus robustem Nylon oder Teflon mit integrierter Hartschale. Daneben gibt es gummierte Taschen, die ebenfalls Stöße aushalten und Feuchtigkeit abhalten sollen. Willst du die Tasche auf einen Segeltörn oder einen anderen Ausflug mit dem Boot mitnehmen, achte darauf, dass sie wasserfest und nicht nur wasserabweisend ist. Größere Koffer in Betrieben bestehen oft aus Stahlblech mit einer Gummidichtung.
Tipp: Die meisten Sets sind rot oder orange. Dank dieser Signalfarbe findest du die Tasche schnell, auch wenn sie zum Beispiel im Koffer unter Kleidung versteckt ist.
Gewicht
Das Gewicht einer Notfalltasche hängt von der Größe und der Ausstattung ab. Die fertig gepackten Sets für unterwegs wiegen zwischen 100 und 800 g. Große Koffer fürs Auto oder Schränke für Unternehmen sind schwerer, aber sie sind auch nicht dafür gedacht, sie mit sich herumzutragen.
Größe
Du hast die Wahl zwischen kleinen Erste-Hilfe-Sets mit weniger Inhalt und großen mit viel Ausstattung. Wichtig sind die Maße vor allem, wenn du das Set in einen Koffer oder einen Rucksack packen willst und nicht viel Platz hast. Gängige Maße sind zum Beispiel 33 × 11 × 15 cm, 17,5 × 12,5 × 6,5 cm oder 11 × 7 × 5 cm.
Aufbau
Viele Notfallsets haben einen Rundum-Reißverschluss und ausklappbare, durchsichtige Fächer. So kannst du sie im Notfall schnell öffnen und siehst auf einen Blick, was drin ist. Praktisch ist, wenn der Inhalt thematisch sortiert ist. Kleine Sets haben manchmal nur ein großes Fach und der Inhalt steckt in verschiedenen Plastikbeuteln. Manche Taschen haben eine zusätzliche Außentasche, bei anderen kannst du die Größe der Fächer variabel einstellen. All das ist hilfreich, wenn du das Set mit Zusatzausrüstung ergänzen möchtest, beispielsweise mit Medikamenten.
Tipp: Größere Koffer oder Schränke sind manchmal abschließbar. So ist der Inhalt vor Kindern oder unbefugtem Zugriff in der Firma geschützt.
Tragemöglichkeiten
Viele Taschen haben einen kleinen Tragegriff, damit du sie gut transportieren kannst. Praktisch ist eine Schlaufe oder ein Tragegurt, dann kannst du das Set am Gürtel oder am Rucksack befestigen oder es umhängen. Es gibt auch Varianten in Form von Bauchtaschen zum Umschnallen.
Welches Erste-Hilfe-Set brauche ich?
Bei der Auswahl einer Notfalltasche kommt es vor allem darauf an, wo du sie benutzen willst. Entsprechend sind andere Varianten gefragt.
Verbandtaschen für unterwegs
Am Wochenende bist du oft wandern und gehst außerdem regelmäßig mit deinem Partner auf Reisen. In jedem Fall willst du für kleinere Unfälle und Verletzungen gewappnet sein. Du greifst zu einem Erste-Hilfe-Set mit 40 bis 80 Teilen. Zum Wandern steckst du ein kompaktes Modell ein, das mindestens Pflaster, Verbandspäckchen mit Kompresse, Alkoholtupfer, Handschuhe und Verbandsschere enthält. Preis: ab 5 €. Speziellen Wandersets liegt manchmal eine Trillerpfeife oder eine Zeckenzange bei. Für längere Ausflüge und den Urlaub sind zusätzlich Blasenpflaster, Pinzette, Brandgel oder Kühlpads sinnvoll. Für diese Sets zahlst du ab 15 €.
Erste-Hilfe-Sets für Kletter- oder Kanutouren
Wenn die Sonne scheint, schnappst du dir dein Kanu und erkundest die Seen in der Umgebung. Vielleicht bist du auch in den Bergen unterwegs und gehst klettern. Für den Fall, dass du dir im Boot das Bein anstößt oder dir an scharfen Felsen die Finger aufschürfst, nimmst du ein Erste-Hilfe-Set für spezielle Aktivitäten mit. Taschen für Kletterer sind oft besonders leicht und enthalten zusätzlich Utensilien wie eine Signalpfeife, falls du in einer abgelegenen Gegend unterwegs bist, sowie Fingertape und Splitterpinzette. Preis: ab 20 €. Sets fürs Kanu, zum Segeln oder Raften sind dagegen wasserfest. Sie kosten ab 15 €.
Füllsortimente für zu Hause und fürs Büro
Wenn sich alle wichtigen Utensilien zur Versorgung von Wunden und Verletzungen an einem Platz und in einem Set oder Koffer befinden, hast du sie schnell zur Hand. In Unternehmen ist eine Notfallausrüstung vorgeschrieben. Für die Firma legst du dir ein größeres Erste-Hilfe-Set nach der entsprechenden DIN-Norm zu. Dafür zahlst du je nach vorgeschriebener Ausstattung ab 15 €. Du kannst einen vorhandenen Verbandskasten auch mit einem Füllsortiment nach der jeweiligen DIN-Norm aufstocken. Zu Hause kannst du jedes Erste-Hilfe-Set nutzen. Achte darauf, dass je nach Größe deiner Familie alle Utensilien in ausreichender Menge enthalten sind.
Erste-Hilfe-Taschen für Kinder
Beim Spielen, egal ob im Kinderzimmer, im Garten oder auf dem Spielplatz, kann schnell mal etwas passieren. Das kann weh tun und zusätzlich können sich die Kinder dabei auch noch ziemlich erschrecken. Da hilft es schon ein bisschen, wenn das Verbandsmaterial bunt ist und lustig aussieht, dann sind die Schmerzen schneller vergessen. Für deine Tochter oder deinen Sohn besorgst du deshalb ein Erste-Hilfe-Set speziell für Kinder. Diese Varianten enthalten Pflaster und Verbandszeug in Grün, Rot oder Gelb, manchmal auch mit Comic-Aufdrucken. Einige Hersteller legen den Sets auch ein Spielzeug bei. Dafür zahlst du ab 15 €.
Verbandskästen fürs Auto
Mit deinem Auto fährst du zur Arbeit, zum Einkaufen oder in den Urlaub. Egal ob bei kurzen oder längeren Fahrten: Du kannst immer einen Unfall haben. Deshalb ist eine Notfallausrüstung in Fahrzeugen gesetzlich vorgeschrieben. Du greifst zu einem Erste-Hilfe-Set speziell fürs Auto nach DIN 13164. Diese Varianten enthalten alle Gegenstände, die du im Unglücksfall brauchst. Neben Pflastern, Verbandspäckchen und Schere gehören auch Fixierbinden, Dreiecktücher und Rettungsdecke dazu. Für ein solches Set zahlst du ab 10 €. Es gibt auch Sets, denen ein Warndreieck beiliegt. Außerdem kannst du einen vorhandenen Kasten mit einem passenden Füllset erweitern.
Fazit: Verletzungen zu Hause und unterwegs sofort behandeln
Ein Erste-Hilfe-Set enthält wichtige Utensilien, mit denen du Wunden und kleinere Verletzungen selbst verarzten kannst. Du hast sie so im Notfall immer parat. Bei der Entscheidung kommt es darauf an, wo du die Tasche verwenden willst:
- Auf eine Wanderung oder in den Urlaub nimmst du ein Erste-Hilfe-Set mit 40 bis 80 Teilen mit. Für kleine, kompakte Varianten zahlst du ab 5 €, für größere Sets ab 15 €.
- Bei sportlichen Aktivitäten wie Klettern oder Wassersport entscheidest du dich für Varianten für Kletterer, die oft leicht sind und Signalpfeife, Fingertape und Splitterpinzette enthalten. Dafür zahlst du ab 20 €. Taschen zum Kanufahren oder Segeln sind wasserdicht. Preis: ab 15 €.
- Für die Firma und zu Hause holst du dir einen größeren Erste-Hilfe-Kasten. Im Betrieb achtest du dabei auf die entsprechende DIN-Norm. Preis: ab 15 €. Für daheim solltest du darauf achten, genug Teile zu haben, um auch mehrere Mitglieder der Familie versorgen zu können.
- Für kleinere Wunden bei deinem Nachwuchs greifst du zu einem speziellen Erste-Hilfe-Set für Kinder. Solche kinderfreundlichen Modelle enthalten buntes Verbandsmaterial, oft mit Comic-Aufdrucken, und kosten ab 15 €.
- Im PKW ist ein Verbandskasten gesetzlich vorgeschrieben. Spezielle Sets mit DIN-Norm 13164 enthalten vieles, was dir bei einem Unfall hilft. Diese Sets kosten ab 10 €.