Kaufberatung Räucheröfen
Fleisch, Fisch und Gemüse selbst räuchern
Diese Kaufberatung erklärt, welche Varianten von Räucheröfen es gibt, welche Kriterien neben der Heizart wichtig sind und wie du zwischen Tonne, Barrel-Smoker und Schrank das für dich passende Modell auswählst.
Inhaltsverzeichnis
> Was ist ein Räucherofen und warum lohnt er sich?
> Schrank, Tonne, Smoker – diese Öfen zum Räuchern gibt es
> Was ist bei einem Ofen zum Räuchern wichtig?
> Welcher Räucherofen ist für deinen Bedarf geeignet?
Was ist ein Räucherofen und warum lohnt er sich?
Früher diente das Räuchern dazu, Lebensmittel wie Fleisch und Fisch länger haltbar zu machen. Heute geht es eher um den Geschmack. Denn mithilfe eines Räucherofens kannst du dem Fleisch das charakteristische Raucharoma geben. Möglich wird dies durch die Aufteilung des Ofens: Im Brennraum entfachst du – je nach Bauart mit Holzkohle, Briketts oder einer Elektroheizung – ein Feuer. Von dort zieht der Rauch in den Garraum, in dem das Räuchergut hängt oder liegt. Dabei nutzt du einen Rost, Grillschalen, Garboxen oder Räucherhaken. Je nach Räuchermethode ist das Gut für den direkten Verzehr gedacht oder zur Lagerung geeignet.
Schrank, Tonne, Smoker – diese Öfen zum Räuchern gibt es
Ein Modell erinnert an Kühlschränke, andere an Tonnen oder Fässer. Hier erfährst du vieles über die unterschiedlichen Formen von Räucheröfen.
Räucherschrank
Räucherschränke sind die größte Variante von Räucheröfen und erinnern optisch an einen Kühlschrank. Sie bieten bis zu 40 Stücke Räuchergut Platz. Oft eröffnen sie dir die Möglichkeit, das Gut an Haken aufzuhängen und auch auf Roste zu legen. Zudem funktionieren sie besonders gut, wenn du kalt räuchern möchtest.
Räuchertonne
Räuchertonnen sind deutlich kompakter als Schränke und erleichtern dir mittels diverser Türen und Klappen das Regulieren der Wärme. Dazu kommt ein verhältnismäßig geringes Gewicht, weshalb du für diese Art des Räucherofens anders als beim Schrank keinen festen Ort benötigst. Entsprechend ist der Garraum kleiner. Räuchertonnen beheizt du im Normalfall mit Holz oder Pellets, außerdem bieten sie dir häufig die Möglichkeit, auch normal zu grillen.
Barrel-Smoker
Anders als bei Tonne und Schrank liegt die Räucherkammer beim Barrel-Smoker horizontal und die Feuerkammer etwas tiefer. Von dort strömt der Rauch von unten einmal quer durch die Kammer nach oben zum Auslass. Aufgrund der Bauweise, die an ein liegendes Fass (Englisch: „barrel“) erinnert, kannst du das Räuchergut in diesen Öfen im Normalfall nur auf den Rost legen. Betrieben werden sie größtenteils mit Holz oder Pellets.
Was ist bei einem Ofen zum Räuchern wichtig?
Im richtigen Räucherofen kannst du das Gut auf vielfältige Arten garen und unterschiedlich viel räuchern – und das mithilfe verschiedener Heizmethoden. Daher richtest du deinen Kauf an den folgenden Kriterien aus.
Räucherart
Grundsätzlich gibt es drei Räucherarten, die jeder Räucherofen beherrschen sollte.
- Beim Kalträuchern gibst du das Räuchergut für einen längeren Zeitraum, mitunter mehrere Wochen, in den Ofen. So machst du es haltbar, weshalb sich dieses Verfahren beispielsweise für Salami eignet.
- Um warm zu räuchern, setzt du auf Temperaturen zwischen 30 und 50 °C. Unter diesen Bedingungen bleibt das Gut rund zwei Stunden im Räucherofen und gart dank der niedrigen Temperaturen sanft durch.
- Das Heißräuchern, für das du im Inneren des Ofens Temperaturen zwischen 60 und 120 °C erzeugst, eignet sich, wenn du schnell räuchern und das Geräucherte gleich essen möchtest. So kannst du neben Forellen beispielsweise auch Gemüse räuchern.
Heizart
Holz bzw. Pellets als Brennstoff sind die häufigste Variante bei Räucheröfen. Sie sorgen am ehesten für den charakteristischen rauchigen Duft. Daneben gibt es Elektroräucheröfen, bei denen die Raucharomen in Aromaschalen erzeugt und die an die Steckdose angeschlossen werden. Für diese Modelle gilt das Gleiche wie für Räucheröfen mit Gasheizung: Sie erleichtern die unmittelbare Temperaturregelung und lassen sich einfach bedienen.
Material
Wichtig ist, dass der Räuchergrill robust ist, hohe Temperaturen aushält und sich nicht verformt. Daher kommt im Normalfall mindestens dickes Stahlblech zum Einsatz. Modelle aus der Spitzenklasse sind aus Edelstahl. Dann besteht auch keine Gefahr, dass der Räucherofen zu rosten beginnt. Außerdem gibt es Räucheröfen aus Aluminium, verchromtem Metall sowie aluminiertem Feinblech. Um die Temperatur im Inneren konstant halten zu können, sollten die Wände mindestens 1,5 mm dick sein.
Größe und Maße
Möchtest du kalt räuchern, ist die Höhe – und damit die Größe – des Ofens entscheidend. Nur so sammelt sich oben genügend Rauch, während die Hitzequelle weit genug vom Räuchergut entfernt ist. Entsprechende Modelle können bis zu 140 cm hoch sein. Im anderen extremen Fall bringen es einige Smoker-Öfen auf eine Breite von mehr als 170 cm. Für den Balkon gibt es dagegen Räucheröfen für den Tisch, die etwa 60 x 50 x 30 cm (B x H x T) groß sind.
Tipp: Mit einem Modell in Standardgröße kannst du für bis zu zehn Personen räuchern.
Zusätzliche Ausstattung
Mobile Modelle gibt es mit Griffen oder Rädern zum einfachen Transport, während bei manchen Öfen eine Sichtscheibe den Blick ins Innere freigibt, ohne dass du die Tür zu öffnen brauchst. So kannst du das Räuchergut immer wieder prüfen. Außerdem gibt es Modelle mit mehreren Etagen, auf denen du verschiedenes Räuchergut unterschiedlich intensiv garen kannst. Praktisch ist auch ein Lüftungsschieber, mit dem du die Luftzufuhr und damit die Temperatur regulierst. Mehr Schutz verschafft dir eine Kindersicherung.
Zubehör
Nur mit dem Räucherofen ist es natürlich nicht getan. Du möchtest auch deine Räucherware entsprechend platzieren und Fett auffangen können. Wenn etwa ein Auffangblech für Fett oder Räucherhaken, Räucherstangen und der Grillrost nicht im Lieferumfang enthalten sind, kannst du all das nachträglich erwerben. Auch ein Thermometer sollte unbedingt dabei sein. Ein Plus sind Räuchermehl und Kochbücher, die dir erste Ideen liefern.
Welcher Räucherofen ist für deinen Bedarf geeignet?
Räucherofen für Anfänger
Du beginnst mit einer Räuchertonne, die du jederzeit auch als Grill nutzen kannst. Aus dickem Stahlblech sollte dein neuer Räucherofen unbedingt bestehen und außerdem einen Rost, ein Thermometer sowie eine Auffangschale mitbringen. Beginne ruhig mit einem Gas- oder Elektroofen in Form einer Tonne. So hast du die Temperatur jederzeit im Griff und kannst dich damit exakter an das jeweilige Räucherrezept halten. Dafür zahlst du ab circa 150 €. Alternativ bietet sich ein kompakter Elektroräucherofen für den Tisch zum Preis von knapp 100 € an.
Heißräuchern für Fortgeschrittene
Zeit und Technik hast du längst im Griff. Nun möchtest du mit unterschiedlichen Aromen experimentieren und die Rauchintensität aktiv und naturgetreu steuern. Daher entscheidest du dich für einen Räucherofen, den du mit Holz oder Pellets heizt, wobei auch die Elektrovariante eine Option darstellt. Im großen Garten setzt du auf einen Barrel-Smoker. Steht dir etwas weniger Platz zur Verfügung, empfiehlt sich eine Räuchertonne. Beide Modelle sind ab 100 € erhältlich. In Sachen Material setzt du auf Edelstahl und stellst zudem sicher, dass von der Tropfschale über den Rost bis zum Thermometer alles vorhanden ist. Auch verschiedene Öffnungen, mit denen du die Rauchintensität und Temperatur im Inneren steuern kannst, lohnen sich.
Räucherofen für Profis
Du räucherst nicht nur für den unmittelbaren Genuss. Du möchtest die gesamte Bandbreite nutzen und auch einmal Salami über mehrere Wochen mit einem ganz speziellen Aroma verfeinern. Entsprechend sollte dein Ofen warm, heiß und auch kalt räuchern können. Ein großer Räucherschrank bietet dir die passenden Voraussetzungen für alle Räuchervarianten und dank seines großen Innenraums außerdem die Option, verschiedenes Gargut auf unterschiedliche Art zu räuchern. Eine Scheibe zur permanenten Kontrolle, ohne den Schrank öffnen zu müssen, ist ebenso wie das Grillthermometer und die Grundausstattung Pflicht. Als Material bietet sich Edelstahl an. Die Preise für Räucherschränke beginnen bei knapp 250 €.