Kaufberatung Insektenhotels
Nist- und Überwinterungshilfe für Insekten
Die Tomaten, Zucchini und Kürbisse in deinem Garten wachsen dieses Jahr besonders üppig. Jeden Tag erntest du etwas und kümmerst dich außerdem um die Rosen und Hortensien, die gerade blühen. Überall summen Bienen und Hummeln, die die Pflanzen bestäuben. Schädlinge hast du keine, die haben die Florfliegen vertilgt. All diese Flugtiere finden in deinem Insektenhotel eine Nisthilfe und einen Unterschlupf. Du schützt mit dem Häuschen nicht nur die nützlichen Insekten, sondern sorgst dafür, dass dein Garten gedeiht. Dieser Ratgeber erklärt, worauf du beim Kauf von Insektenhotels achten und wie du sie aufstellen solltest.
Inhaltsverzeichnis
> Was ist ein Insektenhotel und welche Vorteile bringt es?
> Worauf du beim Kauf des Insekten-Unterschlupfs achten solltest
> Das richtige Insektenhaus für dich
> Wann und wo stelle ich die Nisthilfe auf?
> Fazit: Gutes Gartenklima und Zuhause für die Insekten
Was ist ein Insektenhotel und welche Vorteile bringt es?
Der natürliche Lebensraum von Wildbienen, Hummeln, Schlupf- oder Grabwespen und Florfliegen schrumpft, je mehr Menschen in die Natur eingreifen. Ein Insektenhotel bietet den Tieren einen Ort, an dem sie geschützt sind sowie überwintern und Eier legen können. Die kleinen Häuser mit mehreren Etagen bestehen aus überwiegend Naturmaterialien. Sie sind vorne offen und haben verschiedene Kammern, Röhren und Hohlstellen, in denen sich die Kleintiere wohlfühlen. Eine solche Behausung ist gut für Garten oder Balkon: Die Insekten bekämpfen auf natürliche Weise Schädlinge und du brauchst keine Pestizide einzusetzen. Bienen und Hummeln bestäuben außerdem die Pflanzen in deinen Beten, Blumenkästen und auf der Wiese.
Worauf du beim Kauf des Insekten-Unterschlupfs achten solltest
Insektenhotels unterscheiden sich bei den Maßen, beim Material und danach, welche Tiere sich darin ansiedeln. Folgende Merkmale sind wichtig:
Maße
Die meisten Insektenhotels sind zwischen 20 und 35 cm breit und zwischen 25 und 50 cm hoch. In der Regel haben die Häuschen zwei bis drei Etagen, manche auch vier bis fünf. Entsprechend finden mehr oder weniger Tiere und Arten darin Unterschlupf. Überlege dir vor dem Kauf, wie viel Platz du im Garten oder auf dem Balkon hast. Achte darauf, dass für den Schutz vor Vögeln die Tiefe der Behausung nicht geringer als 10 cm ist, besser sind 12 bis 15 cm. Die Nistlöcher sollten einen Durchmesser von etwa 2 bis 10 mm haben.
Tipp: Insektenhäuser haben immer ein Dach zum Schutz vor Regen. Meist sind sie auch mit einem Schutzgitter auf der offenen Seite ausgestattet, damit Vögel nicht an die Insekten und Nistmaterialien herankommen können.
Material
Insektenhotels bestehen aus einem Holzrahmen und Füllstoffen, die in unterschiedlichen Kammern stecken. Zum Einsatz kommen natürliche Materialien wie Bambusstäbchen, Kiefern-, Buchen- oder Fichtenholz, Tannenzapfen, Stroh, Moos, Torf, Rinde, Schilf oder Halme. Je nach Ausstattung lockt das Haus andere Bewohner an. Bienen beispielsweise mögen weder Stroh noch Zapfen oder Rindenstücke, dafür aber abgelagertes Holz, Bambusstäbe oder Schilfstängel. Bei einigen Modellen besteht das Dach statt aus Holz aus Metall oder aus Bitumen.
Stehend oder hängend
Insektenhotels können auf unterschiedliche Arten angebracht werden. Kleine Häuschen hängst du an einen stabilen Ast oder befestigst sie mit einer Schraube an der Hauswand oder dem Gartenhaus. Alternativ platzierst du sie auf einer erhöhten Fläche, beispielsweise auf einer Kiste. Größere Kästen lehnst du an eine Wand oder stellst sie auf stabilen Trägern auf. Manche Modelle haben angespitzte Beine, damit du sie in die Erde stecken kannst.
Tipp: Du kannst Insektenhotels als fertiges Haus oder als Bausatz erwerben, bei dem du die verschiedenen Teile mithilfe einer Anleitung selbst zusammenfügst.
Art der Bewohner
Manche Insektenhäuser richten sich an spezielle Bewohner. So kannst du zum Beispiel einen Unterschlupf explizit für Bienen, Schmetterlinge oder Hummeln erwerben. In den meisten Insektenhotels sind aber verschiedene Tierarten zu finden, da sie unterschiedlich ausgerüstete Räume haben, die jeweils andere Insektenarten anziehen. So kannst du auch Florfliegen, Ohrwürmern oder Marienkäfern ein Zuhause bieten. Einen größeren, geschützten Hohlraum bevorzugen Zitronenfalter, Tagpfauenaugen und andere Schmetterlinge. Es gibt sogar Häuser mit einer Kammer, in die sich scheue Igel zurückziehen können.
Das richtige Insektenhaus für dich
Bei der Entscheidung für ein konkretes Modell geht es darum, wo du dein Insektenhotel aufstellen oder -hängen willst und wie viel Platz du dafür hast.
Kleines Haus für den Balkon
Auf deinem kleinen Balkon befinden sich nektarreiche Balkonpflanzen in Kästen. Nun sollen Bienen und Hummeln sie bestäuben und Florfliegen die Blattläuse vertilgen. Du entscheidest dich für ein kleines Insektenhotel zum Aufhängen mit Maßen von etwa 15 x 20 cm. Diese Häuschen haben meist vier bis fünf verschiedene Fächer, damit sich unterschiedliche Insekten wohlfühlen. Die Preise für solche Modelle starten bei 10 €.
Bienenhaus für Hauswand oder Baumstamm
Du möchtest vor allem Bienen einen Nistplatz und Ort zum Unterschlüpfen bieten. An einer Hauswand oder einem Baumstamm hast du Platz für diese Flugtiere. Du greifst zu einem mittelgroßen Insektenhotel speziell für Bienen in der Größe von 20 x 30 cm. Diese Varianten sind mit vielen Röhrchen ausgestattet, die die Honigsammler bevorzugen. Achte darauf, dass das Haus einen Aufhänger oder ein Loch in der Rückwand hat, damit du es befestigen kannst. Die Preise starten bei 30 €.
Großes Insektenhotel im Garten
In deinem großen Garten möchtest du möglichst vielen Bienen, Schlupfwespen und Schmetterlingen ein Zuhause bieten. Du greifst zu einem etwa 35 x 55 cm großen Insektenhotel mit angespitzten Beinen, das du in den Erdboden stecken kannst. Alternativ wählst du ein Häuschen mit zwei Aufhängern oder Löchern in der Rückwand, das sich an einem Baumstamm befestigen lässt. Achte darauf, dass die Kammern unterschiedlich ausgestattet sind, damit verschiedene Insekten einziehen. Diese Varianten kosten ab 70 €.
Wann und wo stelle ich die Nisthilfe auf?
Bienen, Hummeln und Wespen fühlen sich in deinem Insektenhotel ganz besonders wohl, wenn du die folgenden Tipps beachtest:
- Platziere das Haus an einem sonnigen, vor Wind und Regen geschützten Platz, am besten mindestens 0,5 m über dem Boden. Der Eingang zeigt idealerweise nach Südosten, die Einflugschneise ist frei.
- In der Nähe sollten möglichst viele heimische Blumen, Stauden und Sträucher wachsen, damit die Tiere Nahrung finden.
- In der Umgebung sollte es Wasser geben, zum Beispiel in einem Teich. Du kannst auch selbst eine Wasserstelle erschaffen und eine flache Schale mit Flüssigkeit füllen. Bienen mögen außerdem feuchte Erde, mit der sie ihre Röhren verschließen.
- Die größte Chance für eine Besiedlung besteht von April bis Mai, in der Hauptflugzeit der roten und gehörnten Mauerbienen. Im Juni und Juli beginnen die Flugzeiten weiterer Arten. Wildbienen und Wespen fliegen etwa von März bis September.
- Lasse die Behausung das ganze Jahr über an der gleichen Stelle. Bis der Insektennachwuchs aus den Kokons schlüpft, verbringt er mehr als ein Jahr im Nest, je nach Art als Larve, Puppe oder ausgewachsenes Insekt.
Fazit: Gutes Gartenklima und Zuhause für die Insekten
Mit einem Insektenhotel gibst du Bienen, Hummeln, Wespen und anderen Insekten einen Ort zum Leben, zur Überwinterung und für die Brutaufzucht. Die Tiere beseitigen Schädlinge in deinem Garten und bestäuben die Pflanzen. Bei der Auswahl kommt es darauf an, wo du das Häuschen anbringen möchtest:
- Auf dem Balkon hängst du ein kleines Insektenhotel von etwa 15 x 20 cm auf. Die je nach Ausführung vier bis fünf Kammern mit unterschiedlicher Ausstattung ziehen verschiedene Insekten an. Die Preise starten ab 10 €.
- An der Hauswand oder einem Baumstamm befestigst du ein mittelgroßes Insektenhaus mit Maßen von etwa 20 x 30 cm. Du hängst es mit einem Aufhänger oder mithilfe von Löchern auf der Rückwand auf. Solche Exemplare kosten ab 30 €.
- In einem größeren Garten stellst du einen geräumigen, etwa 35 x 55 cm großen Insektenkasten auf. Entweder legst du dir eine Variante mit angespitzten Beinen zum Stehen oder eine mit zwei Aufhängern zu. Dafür zahlst du ab 70 €.