Kaufberatung Fahrradschlösser
Das Fahrrad vor Diebstahl schützen
Heute fährst du das erste Mal mit deinem neuen Fahrrad in den Biergarten. Du genießt bei sommerlichen Temperaturen den kühlen Fahrtwind und den angenehmen Fahrkomfort. Am Ziel sind die Radständer bereits voll und du suchst dir etwas abseits einen Stellplatz. Dank deiner beiden Fahrradschlösser kannst du das Zweirad mit dem Rahmen an einem Verkehrsschild anschließen und das Vorderrad separat gegen Diebstahl sichern. Im Folgenden erfährst du, welche Arten von Schlössern es gibt und worauf du bei der Auswahl eines geeigneten Modells achten solltest.
Inhaltsverzeichnis
> Fahrräder effektiv absperren
> Zwischen diesen Modellen kannst du wählen
> Wichtige Punkte beim Kauf einer Fahrradsicherung
> So findest du ein passendes Fahrradschloss
> Tipps für das sichere Abschließen
> Fazit: Fahrräder unbesorgt parken
Fahrräder effektiv absperren
Abgestellte Fahrräder sind nicht ausreichend gegen Diebstahl gesichert, selbst wenn sie abgeschlossen sind. Besser ist es, sie an Ort und Stelle fest zu fixieren. Massive Fahrradschlösser schrecken von vornherein ab oder lassen Diebe gänzlich scheitern. Empfohlen wird, hochwertige Fahrräder mit zwei Schlössern einer hohen Sicherheitsstufe an fest verankerten Gegenständen wie Fahrradständern, Geländern oder Pfosten zu fixieren. Die Schlösser sind oft so konstruiert, dass sie komfortabel mitgenommen werden können – manche lassen sich zum Beispiel gut am Rahmen anbringen, andere wiederum um die Sattelstütze legen.
Zwischen diesen Modellen kannst du wählen
Die Schlossarten unterscheiden sich in ihrer Bauart, die maßgeblich für die Sicherheitsstufe ist, und in der Art und Weise, wie du sie am Fahrrad befestigen und transportieren kannst.
Bügelschlösser
Als eine besonders sichere Variante zum Abschließen von Fahrrädern gelten Bügelschlösser. Ein stabiler Metallbügel wird dabei um den Rahmen und zum Beispiel einen Fahrradständer gelegt und mit einem verschließbaren Balken zusammengehalten. Für einen besseren Transport sind diese Schlösser häufig mit einer speziellen Halterung fürs Fahrrad erhältlich.
Kabelschlösser
Aufgrund ihrer biegsamen Konstruktion lassen sich Kabelschlösser meist auch um dicke Gegenstände wie Laternenmasten oder Baumstämme legen. Die Dicke des mit Kunststoff überzogenen Stahlseils entscheidet über die Stärke des Schlosses und damit über die Schwierigkeit, es zu knacken. Kleine und spiralförmige Kabelschlösser werden zum Transport gerne um die Sattelstütze oder den Lenker gelegt. Große Kabelschlösser lassen sich wie eine Schärpe schräg über der Schulter tragen.
Spiralschlösser
Spiralschlösser sind lange, mehrmals gewickelte Kabelschlösser. Daraus ergibt sich eine kompakte Form, die die Befestigung am Rad oder das Mitnehmen in einer Tasche erleichtert. Diese Modelle gibt es wie die Kabelschlösser in verschiedenen Dicken und wahlweise mit einem Zahlen- oder Schlüsselschloss. Sie sind aufgrund ihrer meist geringen Sicherheitsstufe eher als Zweitschloss geeignet.
Kettenschlösser
Kettenschlösser sind aus einzelnen Gliedern zusammengesetzt. Dadurch sind sie vielseitig einsetzbar und flexibel. Die mit Kunststoff verkleideten Stahlketten lassen sich durch eine abnehmbare oder feste Verriegelung mit Schlüssel oder anhand einer Zahlenkombination öffnen und schließen. Für den Transport kannst du das Kettenschloss einfach um die Sattelstütze oder den Gepäckträger wickeln.
Faltschlösser
Faltschlösser stellen einen guten Kompromiss zwischen der Sicherheit einer Bügelversion und der einfachen Handhabung von Ketten- und Kabelmodellen dar. Die stabilen Elemente lassen sich zu unterschiedlichen Packmaßen zusammenfalten. Besonders praktisch: Faltschlösser kaufst du in der Regel zusammen mit einer Halterung für den Fahrradrahmen, mit der sie sich für den Transport bequem am Fahrrad befestigen lassen. Dadurch schonst du den Lack deines Fahrrads und musst das Schloss nicht in deinem Rucksack verstauen.
Rahmenschlösser
Diese Art von Fahrradschlössern wird direkt am Rahmen angebracht. Geschlossen greift ein ringförmiger Bügel um das Vorderrad, sodass es sich nicht mehr drehen kann. Modelle für die Befestigung an der Trägerplatte der Gabel sind zusätzlich mit einem Kettenschloss versehen, das du um einen Gegenstand legen kannst, um das Rad so auch davor zu schützen, dass es sich wegtragen lässt. Schlüssellose Rahmenschlösser werden mit einer Smartphone-App oder einem E-Key per NFC-Funk entsperrt.
Vorhängeschlösser
Die häufiger für Türen verwendeten Vorhängeschlösser lassen sich in Kombination mit einer Stahlkette auch für das Sichern von Fahrrädern benutzen. Allerdings können die nicht ummantelten Glieder den Rahmen beschädigen und lassen sich schwer transportieren. Für das Anschließen des Rades an seinem festen Stellplatz zu Hause kann es jedoch eine gute Lösung sein.
Seilschlösser
Die dünnen Sicherungsseile sind in Kombination mit einem Bügelschloss erhältlich, um Teile wie das Vorderrad oder bewegliches Zubehör wie den Helm zusätzlich zu sichern. Dafür haben sie an den Enden zwei Ösen, durch den du den Bügel fädelst. Seilschlösser sind mit dickerem Durchmesser auch separat erhältlich und ermöglichen dann, das Fahrrad an Bäumen und Ähnlichem zu fixieren. Solche Schlösser kannst du auch für andere Dinge wie Gartenmöbel oder Reisegepäck verwenden.
Wichtige Punkte beim Kauf einer Fahrradsicherung
Material, Länge, Gewicht und Art der Sperre: All das sind Ausstattungsmerkmale, die du bei der Wahl eines Schlosses berücksichtigen solltest.
Material
Damit sie nur möglichst schwer mit einer Kneifzange, einem Bolzenscheider, einem Trennschleifer oder einer Säge zerschnitten werden können, werden Fahrradschlösser aus massivem Stahl gefertigt. Auch erregen lärmende Geräte wie Trennschleifer schnell Aufmerksamkeit. Bügelschlösser bieten durch ihre durchgängige Konstruktion in diesem Punkt eine besonders hohe Sicherheit, gefolgt von Kettenschlössern. Die zugunsten ihrer Flexibilität dünneren Kabel- und Spiralschlösser haben eine geringere Schutzfunktion. Ausnahme: Panzerkabelschlösser, die zusätzlich mit beweglichen Metallhülsen aus gehärtetem Stahl ummantelt sind.
Gewicht
In direktem Zusammenhang mit dem Material und der Dicke steht das Gewicht. Bügel- und Kettenschlösser wiegen bis zu 3 kg, was den Komfort bei Handhabung und Transport einschränkt. Dafür sind diese Schlösser relativ sicher und schützen selbst hochwertige Fahrräder gut. Ausgesprochen leicht sind mit etwa 300 g die dünnen Seilschlösser.
Länge
Welche Länge du wählst, hängt davon ab, wo du dein Rad anschließen möchtest und wie stark der Rahmen ist. Ist der Rahmen deines Fahrrads sehr dick, solltest du nachmessen, ob zum Beispiel ein Bügel- oder Faltschloss auch noch um einen festen Gegenstand passt. Bei Kettenschlössern kann es hier ebenfalls knapp werden, während du mit Kabel- und Seilschlössern viel Flexibilität hast.
Verschluss
Die meisten Schlösser werden mit einem Schlüssel oder per Zahlencode bedient. Schlösser, die den Hinweis „Anti-Picking“ tragen, sind gegen das widerrechtliche Öffnen des Zylinders mit einem speziellen Diebstahlwerkzeug gesichert. Innovative Modelle lassen sich per Handy öffnen, einige ermöglichen eine Ortung des Fahrrads per GPS. In puncto Sicherheitsstufe ist die Verschlussart weniger wichtig als die Materialstärke. Den Komfort erhöhen Schlösser, die bei abgezogenem Schlüssel einrasten, und Schlüssel mit integrierten Lampen.
Ummantelung
Damit die Stahlkabel keine Kratzspuren am Rahmen hinterlassen und vor Witterungseinflüssen geschützt sind, ist eine hochwertige, langlebige Ummantelung wichtig. Bügel- und Kabelschlösser sind mit Kunststoff überzogen, Kettenschlösser haben einen Textilbezug.
Sicherheitsstufe
Jeder Hersteller hat hier eine eigene Skala, etwa 1 bis 15. Das ist wichtig zu wissen, wenn du verschiedene Modelle vergleichen möchtest. Achte auf die Produktbeschreibung, um die jeweilige Stufe richtig einzuordnen.
Schlosshalterung
Je größer und schwerer das Fahrradschloss ist, desto wichtiger wird eine Befestigungsmöglichkeit am Rahmen. Bügelschlösser lassen sich nur schwer in einer Tasche verstauen, weshalb bei diesen Modellen Fahrradschlosshalterungen für die Streben des Gepäckträgers in der Regel zum Lieferumfang gehören. Große Kettenschlösser transportierst du bei Fahrrädern ohne Gepäckträger am besten in einem Rucksack.
So findest du ein passendes Fahrradschloss
Je nach Alter und Wert des Fahrrads sowie deinen Komfortansprüchen kommen verschiedene Schlösser infrage. Faustregel: Bis zu 10 % des Fahrradpreises solltest du in die Sicherung investieren. Die folgenden Empfehlungen bieten dir eine Orientierungshilfe.
Alte Fahrräder
Die vergleichsweise geringen Sicherheitsstufen von Kabel-, Spiral- und Seilschlössern genügen für dein altes Fahrrad, mit dem du beispielsweise zur nächstgelegenen Haltestelle der öffentlichen Verkehrsmittel fährst. Fixiere das Rad damit an einem unverrückbaren Gegenstand. Entsprechende Schlösser bekommst du zu Preisen ab rund 10 €.
Alltagsfahrräder
Fährst du ein Fahrrad aus dem mittleren Preissegment, ist ein Schlossmodell mit mittlerer bis hoher Sicherheitsstufe empfehlenswert. Mit den meisten Ketten- oder Faltschlössern kannst du Rahmen und Vorderrad zusammen anschließen. Das ist sinnvoll, da bei guten Fahrrädern auch gerne nur die leicht abzumontierenden Räder gestohlen werden. Schlösser dieser Kategorie sind ab 30 € erhältlich.
Hochwertige Fahrräder
Ein Zweitschloss einer anderen Bauart kann die Sicherheit erhöhen. Schließe zum Beispiel den Rahmen deines Fahrrads mit einem Bügelschloss an und verbinde Vorderrad sowie Rahmen noch einmal mit einem Faltschloss. Bügel- und Kettenschlösser dieser Art gibt es ab jeweils 20 €, Faltschlösser ab 40 €.
Tipps für das sichere Abschließen
Das beste Schloss nützt nichts, wenn es ungünstig angebracht wird. Beachte folgende Tipps, wenn du dein Rad abstellst:
- Befestige das Schloss immer am Rahmen und fixiere es an einem festen Gegenstand wie einem Fahrradbügel, einer Laterne oder einem stabilen Geländer.
- Schließe auch das Vorder- oder Hinterrad mit dem Rahmen zusammen an einem festen Gegenstand an.
- Um dir den Zahlencode zu merken, hilft eine Eselsbrücke: Ordne den Zahlen Bilder zu oder denke dir eine Geschichte mit den Zahlen aus.
- Alternativ kannst du die Zahlenkombination als fiktive Telefonnummer in deinem Handy speichern.
Fazit: Fahrräder unbesorgt parken
Je wertvoller dein Fahrrad ist, desto massiver sollte das Schloss sein, um es vor Diebstahl zu schützen. Bei der Entscheidung für eine Bauart spielt neben der Sicherheitsstufe der Transportkomfort eine Rolle. Je nach Diebstahlrisiko deines Fahrrads empfehlen sich folgende Sicherungsarten:
- Für ältere Fahrradmodelle reicht in der Regel ein Kabel- oder Spiralschloss aus. Es lässt sich gut dehnen und dadurch auch an dicken Gegenständen wie Baumstämmen anbringen. Transportieren kannst du es einfach und materialschonend, indem du es um die Sattelstütze legst. Kostenpunkt: ab 10 €.
- Normale Fahrräder von mittlerem Wert sind mit Ketten- und Faltschlössern gut gesichert, die bei der Sicherheitsstufe im Mittelfeld liegen. Damit lassen sich meist der Rahmen und ein Laufrad an einem dünnen Pfosten befestigen. Die Preise dafür beginnen bei 30 €.
- Teure Fahrräder sind mit einer Kombination aus einem Bügelschloss mit einer hohen Sicherheitsstufe für den Rahmen und einer anderen Schlossart für das Vorderrad besonders effektiv geschützt. Bügel- und Kettenschlösser erhältst du ab 20 €, Faltschlösser ab 40 €.