Kaufberatung Fitnessbikes
Sportlich und bequem Fahrrad fahren
Es ist Sonntag. Die Sonne lacht vom Himmel und es ist fast windstill. Da gibt es für dich kein Halten mehr und du möchtest die guten Bedingungen für eine Trainingsrunde auf dem Fahrrad nutzen. Du schaust auf die Straßenkarte deiner Gegend, holst dein Fitnessbike aus dem Keller, setzt den Helm auf und fährst los. Du sitzt komfortabel auf deinem Rad und nimmst Fahrt auf. In diesem Ratgeber erfährst du, was diese sportlichen Räder auszeichnet, wie du ein passendes Modell für deine Ambitionen findest und auf welche Merkmale du beim Kauf besonders achten solltest.
Inhaltsverzeichnis
> Mit leichter Ausstattung schnell unterwegs
> Modelle für verschiedene Straßenbeläge
> Auf diese Ausstattung solltest du bei Fitnessbikes achten
> Dieses Fitnessrad passt zu dir
> Praktisches Zubehör für dein Fitnessrad
> Fazit: Ein Fahrrad mit breitem Einsatzspektrum
Mit leichter Ausstattung schnell unterwegs
Ein Fitnessbike vereint die Vorteile eines leichten Rennrads mit der entspannten Sitzposition von Trekkingrädern. Schmale 28-Zoll-Räder sorgen für einen geringen Rollwiderstand, der Verzicht auf Schutzbleche, Gepäckträger, Fahrradständer und Beleuchtung spart Gewicht. Dadurch lassen sich Fitnessbikes fast so schnell fahren wie Rennräder, aber dank des geraden Lenkers und einer anderen Rahmengeometrie radelst du in einer aufrechteren Körperhaltung. Das kommt dir entgegen, wenn du deine Nacken- und Rückenmuskulatur schonen möchtest. Die Bedienung der Gangschaltung entspricht der von Trekking- oder Mountainbikes und erfordert keine Umstellung auf das Brems-Schalthebel-System.
Modelle für verschiedene Straßenbeläge
Fitnessbikes lassen sich je nach verbauten Komponenten in verschiedene Typen unterteilen. Dabei spielt die Beschaffenheit der befahrenen Wege die zentrale Rolle. Welche Modelle zur Auswahl stehen, erfährst du im Folgenden.
Fitnessbikes für die Straße
Fitnessräder, die hauptsächlich für asphaltierte Straßen ausgelegt sind, lassen sich auf den ersten Blick nur an der geraden Lenkerform von Rennrädern unterscheiden. Die Reifen entsprechen mit einer Breite von 23 oder 25 mm und wenig profilierten Laufflächen denen von Sporträdern. Varianten mit 28 mm sind ein guter Kompromiss zwischen Schnelligkeit und Komfort. Auch die Schaltung ist mit 24 bis 27 Gängen für schnelle Trainingsfahrten ausgelegt.
Räder für leichtes Gelände
Fitnessbikes dieser Kategorie sind mit bis zu 37 mm breiten, leicht profilierten Reifen ausgestattet. Dadurch kannst du mit ihnen nicht nur auf Asphalt, sondern auch gut auf Wald- und Kieswegen fahren. Je nachdem, wie sportlich du unterwegs sein möchtest, sind Fitnessbikes mit 7 bis 21 Gängen eine gute Wahl.
Tipp: Noch geländetauglicher sind Crossräder, die eine Mischung aus Mountainbike und Straßenrad darstellen.
Schnell unterwegs in der Stadt
Als Alternative zu Citybikes bieten sich Modelle mit Flip-Flop-Nabe an. Bei diesen Fitnessbikes kannst du das Hinterrad umdrehen und wahlweise mit einem Ritzel im Freilauf fahren oder ohne. Das Fahrrad ist dann ein Fixie ohne Gangschaltung. Oft haben diese Räder eine bestimmte Dekorfarbe, zum Beispiel für Fahrradkette und Sattel.
Auf diese Ausstattung solltest du bei Fitnessbikes achten
Schaltung, Bremsen, Rahmengröße: Diese und weitere Bauteile sind für deine Kaufentscheidung wichtig. Hier erfährst du, worauf es im Detail ankommt.
Rahmenhöhe
Der Rahmen sollte in seinen Abmessungen zu deiner Körpergröße passen. Maßgeblich ist dabei deine Schrittlänge, die du folgendermaßen ermittelst: Stelle dich barfuß an eine Wand und klemme dir ein Buch senkrecht zwischen die Beine. Nun misst du mit einem Zollstock den Abstand vom Boden bis zur Oberkante des Buches. Die gemessene Schrittlänge multiplizierst du mit dem Faktor 0,665 und hast so die Rahmenhöhe, die zwischen 38 und 60 cm liegt. Ob du dich bei der Rahmenform für die klassische Herrenrad-Geometrie mit waagerechtem Oberrohr (Diamantform) entscheidest oder für einen tieferen Einstieg in der damenradspezifischen Trapezform, ist reine Geschmackssache.
Gewicht
Je nach Ausstattung und Rahmenhöhe bringen Fitnessbikes zwischen 11 und 15 kg auf die Waage. In aller Regel sind sie deshalb nicht von der Installation einer festen Beleuchtung befreit, was laut Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) auf Rennräder bis 11 kg zutrifft. Weil die Beleuchtung fehlt, wird in der Produktbeschreibung als Nutzungsbereich „außerhalb der StVZO“ angegeben. Möchtest du mit deinem Fitnessbike auf öffentlichen Straßen fahren, solltest du eine Fahrradbeleuchtung nachrüsten. Achte beim Kauf auch darauf, dass dein Körpergewicht und eventuelles Gepäck plus Fitnessbike das vom Hersteller genannte zulässige Gesamtgewicht nicht überschreiten.
Bremsen
Bei den Bremsen kommen V-Brakes oder mechanische beziehungsweise hydraulische Scheibenbremsen zum Einsatz. Letztere sind in der Bremskraft besser dosierbar als Felgenbremsen und arbeiten bei Nässe sowie Verschmutzung effektiver. Bei Mountainbikes sind sie deshalb Standard. Fährst du hauptsächlich auf der Straße und bei schönem Wetter, reichen dir Modelle mit V-Brakes.
Schaltwerk
Die Schaltwerke von Fitnessbikes unterscheiden sich je nach Einsatzbereich: Fährst du vorwiegend auf Straßen oder eher im Gelände? Bei der Anzahl der Gänge gilt: Je mehr du in hügeligem Gelände unterwegs bist und je sportlicher du fahren möchtest, desto mehr Gänge sollte dein Fitnessfahrrad haben. Die Bandbreite reicht dabei von 7 bis 27 Gängen.
Gabel
Die Gabel verbindet bei einem Fahrrad das Vorderrad und den Rahmen. Fitnessbikes besitzen meist eine Starrgabel, es gibt aber auch gefederte Modelle. Fährst du häufig auf unbefestigten Wegen, lohnt sich eine Federgabel. Reine Straßenfahrer können darauf verzichten.
Sattel
Ist die Ausstattung des Fitnessrads eher an ein Rennrad angelehnt, wirst du einen schmalen Sattel vorfinden. Gelände- und alltagstauglichere Modelle haben breitere Sättel. Ein Schnellspanner an der Sattelstütze ist praktisch, wenn du das Fahrrad öfter im Auto transportierst und den Sattel abnehmen möchtest.
Beleuchtung, Gepäckträger und Ständer
Einige Modelle sind mit einer festen Dynamobeleuchtung versehen, die durch ihr geringes Gewicht und die kompakte Bauweise zu den Sporträdern passt. Auch der Gepäckträger in Lowrider-Ausführung, also für die seitliche Befestigung von Fahrradtaschen, ist leicht und unauffällig. Ein Hinterradständer in Zwei-Streben-Leichtbauweise vervollständigt die alltagstaugliche Ausstattung, die der StVZO entspricht.
Dieses Fitnessrad passt zu dir
Um herauszufinden, welches Modell das richtige für dich ist, solltest du dir überlegen, wie oft und wo du dein Fitnessbike fahren möchtest. Die Antworten auf diese Fragen helfen dir bei deiner Kaufentscheidung.
Einsteiger
Holst du dein Fitnessbike nur hin und wieder aus der Garage, um eine kurze Runde zu drehen, empfiehlt sich ein Modell mit Felgenbremse, Starrgabel und Schaltwerk mit wenigen Gängen. Für vorwiegend flaches Gelände reichen dir 7 bis 10 Gänge, in hügeligen Gegenden profitierst du von 21 Gängen und mehr. Die Preise für Fitnessbikes mit dieser Ausstattung beginnen bei rund 300 €.
Fortgeschrittene
Bist du häufiger mit dem Sportrad unterwegs und legst Wert auf Flexibilität bezüglich des Untergrunds, bieten dir Modelle mit Federgabel auch auf unebenen Waldwegen Komfort. Mit 21 bis 24 Gängen schaltest du fein abgestuft in der Ebene sowie auf profilierten Strecken und findest dein Tempo. Nässeunempfindliche Scheibenbremsen sorgen bei Regen für eine gute Bremsleistung. Solche Fitnessbikes bekommst du ab 500 €.
Profis
Fährst du Fahrrad auf Rennradniveau, willst aber bequemer sitzen, sind Fitnessbikes mit 27-Gänge-Schaltwerk und Scheibenbremsen eine gute Wahl. Leichte Gabeln aus Carbon und Komponenten aus Aluminium sparen Gewicht und lassen so höhere Geschwindigkeiten bei geringerem Kraftaufwand zu. Der Preisrahmen liegt bei 600 bis 800 €. Für Radreisen in schnellem Tempo bieten sich StVZO-taugliche Modelle für rund 1.000 € an.
Praktisches Zubehör für dein Fitnessrad
Mit diesen Produkten kannst du dein Fahrrad sinnvoll ergänzen:
- Für die eigene Sicherheit sind Fahrradhelme unabdingbar, auch wenn sie laut StVZO nicht vorgeschrieben sind.
- Anders sieht es mit Fahrradklingeln aus, die neben der Beleuchtung zur Pflichtausstattung gehören.
- Stellst du dein Fitnessbike häufig ab, schützen Fahrradschlösser es vor Diebstahl.
- Für die professionelle Trainingsgestaltung und lange Touren lohnt sich die Investition in Fahrradcomputer mit Pulsmessung und gegebenenfalls GPS.
- Als weiteres Fahrradzubehör sind Flaschenhalter nebst Trinkflaschen, eine Luftpumpe, Werkzeug und Taschen je nach deinem Bedarf eine Anschaffung wert.
Fazit: Ein Fahrrad mit breitem Einsatzspektrum
Fitnessbikes vereinen die Vorteile von schnellen Rennrädern und bequemen Trekkingbikes. Mit aufrechtem Oberkörper und gewohntem Schaltsystem bist du schnell unterwegs und kannst je nach Reifenausstattung auch abseits von asphaltierten Straßen fahren. Das flexible Sportgerät gibt es als Fixie-Fahrrad, mit 27 Gängen für Touren in profiliertem Gelände oder in vielen Ausführungen dazwischen. Folgende Empfehlungen erleichtern dir die Wahl:
- Gelegenheitsfahrern genügen mit V-Brakes ausgestattete Modelle ohne Federung. Eine Schaltung mit bis zu 10 Gängen reicht im Flachland, ansonsten sind bis zu 21 Gänge eine gute Wahl. Entsprechende Bikes gibt es ab 300 €.
- Hobbyfahrer erhalten mit Federgabeln, bis zu 24 Gängen und Scheibenbremsen eine Fitnessbike-Ausstattung, die sportliches Fahren mit Komfort kombiniert. Auf Asphalt und in leichtem Gelände bist du damit zu Preisen ab 500 € unterwegs.
- Für ambitionierte Radler, die das Fahrrad für intensive Trainingseinheiten nutzen möchten, empfehlen sich Modelle mit 27 Gängen, Scheibenbremsen und leichten Aluminium- und Carbon-Bauteilen. Du erhältst sie ab 600 €. Tourenfahrer greifen zu Modellen mit Beleuchtung, Gepäckträger und Ständer für rund 1.000 €.