Kaufberatung Wander-Regenjacken
Mit diesen Überziehern bist du auch bei Nässe aktiv
Die Sonne lacht und es sind nur noch wenige Höhenmeter bis zum Gipfel. Doch plötzlich ziehen dunkle Wolken auf und es fängt an zu regnen. In den Bergen kann das Wetter schnell wechseln, aber zum Glück hast du deine Wander-Regenjacke dabei. Sobald es vom Himmel tropft, ziehst du die wasserdichte Jacke über. Sie hält dir selbst bei Dauerregen die Nässe vom Leib. In diesem Kaufberater liest du, welche Jacke sich für deinen Einsatz eignet, was die sogenannte Wassersäule genau bedeutet und wie du deine Jacke richtig pflegst.
Inhaltsverzeichnis
> Regenjacken sind leicht, wind- und natürlich wasserdicht
> Lagen, Material und Extras – was Regenjacken auszeichnet
> Flach bis hoch: Wander-Regenjacken für unterschiedliches Gelände
> Regenschutz beim Wandern
> Sechs Pflegetipps für deine Regenjacken
> Fazit: Funktionale Wanderjacken halten dich im Regen trocken
Regenjacken sind leicht, wind- und natürlich wasserdicht
Beim Wandern hast du deine Regenjacke auch bei Sonnenschein mit dabei, das Wetter kann in den Bergen nämlich schnell umschlagen. Um auch mit Gepäck sportlich und unbeschwert zu marschieren, zählt jedes Gramm in deinem Rucksack. Deswegen sind Wander-Regenjacken meistens sehr leicht.
Weil Wind und Regen oft im Doppelpack daherkommen, sind diese Regenjacken zudem auch noch wasser- und winddicht. Wie wasserdicht eine Regenjacke ist, wird mit der sogenannten Wassersäule angegeben: Je höher der Wert ist, desto höher ist der Wasserdruck, bis zu dem die Jacke dicht hält. Weil du beim Wandern auch mal ins Schwitzen kommen kannst, sollte das gute Stück zudem atmungsaktiv sein. Es gibt regendichte Jacken, die aus drei Lagen bestehen. Sie werden auch Hardshelljacken genannt.
Wander-Regenjacken unterscheiden sich in Material, Webart, Membran, Wasserdichte und Extras. Hier liest du, was dahintersteckt.
Zweilagige Regenjacken
Diese leichten Regenjacken benötigen nur wenig Platz in deinem Rucksack und lassen sich schnell überziehen. Sie bestehen aus zwei oder zweieinhalb Lagen. Bei zweilagigen Jacken sind der Oberstoff aus Nylon, Polyamid oder Polyester und die Membran miteinander verbunden. Das Futter ist meistens aus Netzmaterial und hängt lose in der Jacke. Bei der zweieinhalblagigen Variante ist das Futter fest mit der Membran verbunden. Diese Jacken eignen sich für wechselhaftes Wetter und bei warmen Temperaturen.
Dreilagige Regenjacken
Bei dreilagigen Regenjacken werden Obermaterial, Membran und Innenfutter zu einer Schicht laminiert. Diese Jacken sind sehr leicht und stabil. Sie sind deine Begleiter der Wahl für Wanderungen im Mittel- und Hochgebirge und halten auch bei Dauerregen schön dicht. Sie werden auch Hardshelljacken genannt.
Webdichte und Nähte
Regenjacken sind dort anfälliger für Nässe, wo Druck auf dem Material lastet oder wo Nähte sind. Daher sind höherwertige Modelle an den entsprechenden Stellen verstärkt, zum Beispiel an der Schulter. Wie robust das Material ist, hängt von der Webdichte ab: je dicker das Garn, desto robuster der Stoff. Die Stoffdichte wird in der Einheit Denier (den) angegeben. Übrigens gibt es auch Jacken mit verschweißten Nähten. Sie halten die Nässe besser draußen.
Tipp: Für Wanderungen im Mittelgebirge sind 40 Denier ausreichend. Für hochalpine Wanderungen eignen sich 80 Denier.
Wasserdichte
Wie wasserdicht eine Regenjacke ist, ergibt sich aus der Wassersäule. Eine Wassersäule von 1.000 mm bedeutet, dass das Material den Druck von 1 l Wasser pro Quadratmeter aushält. Laut einer EU-Norm gelten Jacken ab einer Wassersäule von 1.300 mm als wasserdicht.
Wander-Regenjacken sollten aber besser eine Wassersäule zwischen 5.000 und 30.000 mm haben. Mit einer Wassersäule von 5.000 mm kannst du gut leichte Touren bewältigen. Bei einer Wassersäule ab 30.000 mm trotzt die Jacke auch stärkerem Regen über einen längeren Zeitraum.
Atmungsaktivität
Je sportlicher du im Regen unterwegs bist, desto wichtiger ist die Atmungsaktivität deiner Jacke. Der entsprechende Wert in Gramm pro Quadratmeter (g/m²) gibt an, wie viel Wasserdampf innerhalb von 24 Stunden durch einen Quadratmeter Membranfläche dringen kann. Je höher der Wert, desto atmungsaktiver ist deine Jacke. Ab einem Wert von 10.000 g/m² gilt eine Jacke als sehr atmungsaktiv. Hochwertige Jacken haben sogar eine Atmungsaktivität von bis zu 40.000 g/m².
Die Membran
Das Herzstück der Regenjacke ist die atmungsaktive Membran. Sie ermöglicht den Transport von Wasserdampf nach außen, während das Innere schön trocken bleibt. Die Membran ist außerdem winddicht.
Taschen, Kordelzüge, Verstellmöglichkeiten: die Extras
Um Wander-Regenjacken abriebfester zu machen, sind sie an Schulter- und Ellenbogenpartien verstärkt. Praktische Reißverschlüsse unter den Armen verbessern die Belüftung. Selbst bei schweißtreibenden Aktivitäten gibt deine Jacke so den Wasserdampf nach außen ab. Taschen sind bei Wander-Regenjacken so aufgesetzt, dass sie trotz Rucksackgurten gut zugänglich sind und nicht stören.
Verstellbare Kordelzüge an Bund, Hals oder Handgelenken sind praktisch, damit du deine Jacke individuell anpassen kannst. Mit einem Zweiwege-Reißverschluss kannst du deine Jacke auch von unten öffnen. Achte auch auf eine verstellbare Kapuze. Einige Modelle haben ein herausnehmbares Innenfutter oder einen Schneefang, falls du gerne in hochalpinen Regionen unterwegs bist.
Flach bis hoch: Wander-Regenjacken für unterschiedliches Gelände
Bist du eher gemütlich im Flachland unterwegs oder planst du extrem sportliche Touren? Hier liest du, welche Jacke sich für deinen Einsatz eignet.
Für gemütliche Wanderungen im Flachland
Du liebst entspannte Wanderungen bei schönem Wetter im Flachland? Dann solltest du dir trotzdem eine leichte Regenjacke mit einer Wassersäule von mindestens 5.000 mm einpacken. Hier leisten die zweilagigen oder zweieinhalblagigen Modelle gute Dienste, die in deinem Rucksack kaum Platz wegnehmen und die du bei Bedarf schnell überziehen kannst.
Für deine Touren im Mittelgebirge
Wenn du größere Touren im Mittelgebirge planst, eignet sich eine dreilagige Wander-Regenjacke gut. Diese Jacken haben eine hohe Wassersäule von rund 10.000 mm und trotzen auch mal stärkerem Wind. Achte auf eine hohe Atmungsaktivität, damit auch bei anstrengenden Touren mit Dauerregen kein Hitzestau unter der Jacke entsteht.
Für alpine Touren
Bei alpinen Touren in den Bergen musst du mit ganz unterschiedlichen Wetterlagen rechnen. Greife auf eine wind- und wasserfeste, dreilagige Wander-Regenjacke zurück. Bei der Wassersäule empfehlen wir hier einen besonders hohen Wert von bis zu 40.000 mm. Wenn du mit einem schweren Rucksack unterwegs bist, achte auf ein robustes Außenmaterial der Jacke. Da du wahrscheinlich ins Schwitzen kommen wirst, sollte sie außerdem eine hohe Atmungsaktivität haben. Zusätzliche Lüftungsschlitze unter den Armen sorgen für zusätzliche Luftzirkulation.
Regenschutz beim Wandern
Wenn du beim Wandern nicht nass werden willst, solltest du neben der Regenjacke auch eine Regenhose oder eine wasserdichte Wanderhose einpacken. Auch ein kleiner Regenschirm ist praktisch. Für deinen Rucksack ist eine wasserdichte Regenhülle empfehlenswert. Wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest, pack deine trockene Kleidung zusätzlich in wasserdichte Zipp-Beutel. Das ist bei mehrtägigen Touren empfehlenswert, damit du immer schön trockene Kleidung hast.
Sechs Pflegetipps für deine Regenjacken
Damit deine Regenjacke lange dicht hält und im Einsatz bleiben kann, solltest du sie regelmäßig waschen und pflegen. Hier sind sechs Tipps dazu:
- Durch Schwitzen setzen sich in Regenjacken Salzkristalle ab, die die Membranen verstopfen und auf Dauer sogar das Material angreifen können. Daher ist es wichtig, dass du deine Regenjacke etwa alle drei Monate wäschst.
- Regenjacken sind in der Regel sehr pflegeleicht und lassen sich bei 30 bis 40 °C im Schonwaschgang in der Waschmaschine waschen. Benutze dazu Flüssigwaschmittel.
- Wähle ein Programm, das wenig schleudert, und verzichte auf Weichspüler, da er die feinen Poren der Membranen verstopft.
- Schließe vor dem Waschen alle Reiß- und Klettverschlüsse.
- Nach jeder dritten Wäsche solltest du deine Regenjacke neu imprägnieren. Das geht zum Beispiel mit einem speziellen Spray, das du im Drogeriemarkt kaufen kannst.
- Trockne deine Regenjacke nach dem Waschen auf der Wäscheleine oder im Schonprogramm des Trockners.
Fazit: Funktionale Wanderjacken halten dich im Regen trocken
Wander-Regenjacken sind angenehm leicht und brauchen nur wenig Platz im Rucksack. Unterschiedliche Modelle begleiten dich bei verschiedenen Gelegenheiten.
- Für gemütliche Touren im Flachland: Hier profitierst du von einer zwei- oder zweieinhalblagigen Regenjacke. Sie nimmt wenig Platz im Rucksack ein und du hast sie bei Bedarf schnell übergezogen. Achte auf eine Wassersäule von rund 5.000 mm.
- Wenn du viel im Mittelgebirge unterwegs bist, eignet sich eine dreilagige Regenjacke. Sie sollte eine Wassersäule von 10.000 mm sowie eine hohe Winddichte und Atmungsaktivität haben.
- Für extreme Touren im Gebirge packst du eine dreilagige Jacke mit robustem Außenmaterial ein. Achte auf eine hohe Wasserdichte von bis zu 40.000 mm und darauf, dass die Jacke auch winddicht und sehr atmungsaktiv ist. Lüftungsschlitze unter den Armen sorgen für noch mehr Belüftung, wenn du ins Schwitzen geraten bist.