Kaufberatung Kappsägen
Präzise Werkzeuge für ambitionierte Handwerker
Die Renovierungsarbeiten in deinem Haus kommen gut voran – nun steht das Verlegen des Parketts an. Mehrere Dutzend schmale Holzleisten wollen auf die richtige Länge gebracht werden. Du baust deine Kappsäge auf, stellst das gewünschte Schnittmaß an der Skala exakt ein, klemmst die Leisten in den Arbeitstisch und führst durch Absenken des Werkzeugarms mit dem rotierenden Sägeblatt saubere Schnitte durch. In weniger als einer Stunde und ohne große Kraftanstrengung ist die Arbeit erledigt. Worauf du bei der Auswahl einer Kappsäge achten solltest und welche Modelle sich besonders gut für deine Werkstatt eignen, erfährst du in diesem Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
> Werkstücke schnell und exakt auf Maß bringen
> Darauf kommt es bei der Auswahl von Kappsägen an
> Die richtige Säge für deine Projekte
> Fazit: Mit Kappsägen exakt arbeiten und Kraft sparen
Werkstücke schnell und exakt auf Maß bringen
Kappsägen dienen dem schnellen Zuschneiden („Kappen“) von Holzleisten und -brettern sowie Bauteilen aus Kunststoff oder weichen Metallen wie Aluminium oder Blech. Sie ähneln vom Grundaufbau her einer Kreissäge – mit dem Unterschied, dass das Sägeblatt und der Antriebsmotor an einem schwenkbaren Arm angebracht sind. Dieser Arm ist mit einer soliden Bodenplatte verbunden, auf der das Werkstück eingespannt wird. Indem du den Arm nach unten drückst, dringt das Sägeblatt im 90-Grad-Winkel in das Werkstück ein und führt einen raschen, sauberen Schnitt aus. Dank der Hebelwirkung treibst du das Sägeblatt ohne große Kraftanstrengung auch durch dicke oder harte Werkstücke.
Darauf kommt es bei der Auswahl von Kappsägen an
Bei der Auswahl deiner neuen Kappsäge solltest du dein Augenmerk auf verschiedene Produktmerkmale und technische Daten legen.
Größe, Gewicht und Einsatzort
Unterschiedliche Modelle sind 30 bis 120 cm hoch und 20 bis 70 cm breit. Bei entsprechenden Maßen bringen sie es auf ein Gewicht von bis zu 30 kg. Aufgrund dieser Eigenschaften ist eine Kappsäge für den stationären Betrieb ausgelegt. Entweder betreibst du das Gerät direkt auf der Werkbank oder du montierst es auf ein separat erhältliches oder integriertes Untergestell.
Kapp-, Zug- und Gehrungsfunktion
In der Basisausführung erlauben Kappsägen das vertikale Teilen von Werkstücken im rechten Winkel zum Sägeblatt. Kappsägen mit Gehrungsfunktion verfügen darüber hinaus über eine drehbare Halterung in der Bodenplatte und/oder einen im gewünschten Winkel neigbaren Arm. Mithilfe einer Skala stellst du den passenden Winkel ein und führst schräge Schnitte (Fachjargon: Gehrungen) zwischen –45 und +45 Grad durch. Damit schrägst du beispielsweise die Enden von Bodenprofilen oder Leisten für Bilderrahmen oder Möbelstücke an. Bei Kappsägen mit Zugfunktion ist der Sägekopf an beweglichen Schienen befestigt, die ein Vor- und Zurückschieben des Sägeblatts um bis zu 20 cm erlauben und damit das Kappen wesentlich breiterer Werkstücke ermöglichen.
Tipp: Einige Modelle lassen sich durch Kippen des Gehäuses und Anbringung der Arbeitsplatte an der Oberseite in kleine Tischkreissägen verwandeln.
Motorleistung
Die Motorleistung kompakter Kappsägen für den Hobbybereich liegt bei 1.000 bis 1.200 W, während Profimodelle über starke Motoren mit 1.500 bis über 2.000 W verfügen. Mehr Leistung führt zu einem höheren Drehmoment und damit zu einer besseren Schnittleistung. Zum Bearbeiten von weichen Materialien wie Holz oder Kunststoff reicht eine Kappsäge mit 1.000 W aus. Um auch härteres Holz oder Metall zu kappen, solltest du dich für ein Modell mit 1.500 bis 2.000 W entscheiden.
Drehzahl
Die Drehzahl des Sägeblatts wird in Umdrehungen pro Minute (U/min) angegeben. Die Sägeblätter von Kappsägen rotieren zwischen 1.000- und 5.000-mal pro Minute, wobei du die Drehzahl mit einem Regler frei anpassen kannst. Mit niedrigen Drehzahlen schneidest du härtere Werkstoffe wie Metall oder Hartholz, während du mit hoher Drehzahl wesentlich schneller und mit gleichmäßigeren Schnittkanten weiche Holzleisten und -platten trennen kannst.
Schnitteigenschaften
Die Schnitttiefe bestimmt, wie stark das zu sägende Werkstück sein darf. Dabei wird ein vertikaler Schnitt im rechten Winkel von 90 Grad zugrunde gelegt. Einsteigermodelle bringen es auf eine Schnitttiefe von 4 bis 5 cm, Mittelklassesägen auf rund 8 cm und professionelle Kappsägen auf bis zu 12 cm. Bei Modellen mit Gehrungsfunktion ist auch noch die Gehrungstiefe und -breite für schräge Schnitte angegeben, die zwischen 45 und 90 Grad bis zu 30 cm betragen kann.
Tipp: Wie groß ein Werkstück sein darf, bestimmt die Länge und Breite der Bodenplatte. Diese Angabe steht in der Produktbeschreibung unter „Abmessungen“. Du solltest einen Puffer von rund 10 % abziehen, damit Werkstücke bei der Bearbeitung nicht überstehen.
Sägeblatt
Die Sägeblätter von Kappsägen haben einen Durchmesser zwischen 20 und 31,5 cm. Je größer das Sägeblatt, desto breitere Werkstücke kannst du in einem Rutsch durchtrennen. Im Lieferumfang einer Kappsäge ist meist ein Universalsägeblatt aus Hartmetall zum Trennen von Holz, Kunststoff, Aluminium und Blech oder ein spezielles Holzsägeblatt enthalten.
Tipp: Möchtest du nicht nur Holz mit deiner Kappsäge verarbeiten, solltest du das Angebot an Werkzeugzubehör des jeweiligen Herstellers nach passenden Austauschsägeblättern für bestimmte Materialien durchsuchen.
Auffangvorrichtung für Späne
Ein abnehmbarer Sack für Späne am hinteren Ende des Sägekopfs hält deinen Arbeitsplatz sauber. Alternativ haben viele Modelle einen Standardanschluss für Staubsaugerrohre mit einem Durchmesser von 34 mm. Fortschrittliche Kappsägen nehmen via Bluetooth Kontakt zu smarten Staubsaugern auf und starten das Gebläse automatisch, sobald das Sägeblatt zu rotieren beginnt.
Beleuchtung, Markierungshilfe und Skalen
Manche Kappsägen bieten eine integrierte LED-Beleuchtung, sodass du stets einen guten Blick auf das Werkstück und die Anrisslinie hast. Ein Markierungslaser sorgt für hohe Präzision beim Sägen, indem er eine rote Linie auf die gewünschte Schnittposition projiziert. Achte bei der Auswahl auch auf gut lesbare Winkelskalen und Führungsanschläge mit deutlich sichtbaren Einteilungen sowie eine griffige Schraubhalterung, mit der sich der drehbare Teil der Arbeitsplatte fixieren lässt.
Die richtige Säge für deine Projekte
Kappsägen bekommst du in vielen Ausführungen für unterschiedliche Einsatzbereiche, die du mit deinen Anforderungen in Einklang bringen solltest.
Einsteiger und gelegentliche Heimwerker
Wenn du als Einsteiger oder Gelegenheitsheimwerker nur selten zur Säge greifst, um etwa einen Bilderrahmen zu fertigen oder neue Bodenprofile zurechtzuschneiden, reicht ein kompaktes Modell mit Basisausstattung. Solche Kappsägen weisen Motorleistungen von etwa 1.000 W auf und sind mit Sägeblättern von rund 20 cm Durchmesser ausgestattet. Ihre kompakte Bauweise erlaubt den Einsatz auch auf kleinen Werkbänken sowie das platzsparende Verstauen im Werkstattschrank. Kostenpunkt: zwischen rund 80 und 150 €.
Ambitionierte Bastler
Als ambitionierter Hobby-Heimwerker führst du oft und gerne Renovierungsarbeiten durch, betreibst intensiven Modellbau oder verkleidest Böden und Wände mit Holzleisten. In diesem Fall entscheidest du dich für eine Kappsäge der Mittelklasse mit Gehrungs- und Zugfunktion für schräge Schnitte und zur Verarbeitung größerer Werkstücke. Solche Modelle sind meist mit einem 25-cm-Sägeblatt ausgestattet, verfügen über einen kräftigen Motor mit rund 1.500 W Leistung und kosten zwischen 170 und 400 €.
Professionelle Handwerker
Du bist ein Profi-Handwerker, der umfassende Renovierungs- oder Konstruktionsarbeiten ausführt und entsprechend viel Zeit in der Werkstatt verbringt. Dann greifst du zu einer leistungsstarken Kappsäge mit 2.000-W-Motor. Solche Modelle bieten präzise einstellbare Zug- und Gehrungsfunktionen und sind meist mit einem 30-cm-Sägeblatt zur Bearbeitung größerer Werkstücke ausgestattet. Professionelle Kappsägen mit technischer Vollausstattung, großer Arbeitsplatte oder integrierter Werkbank zum Ausklappen bekommst du für 500 bis 1.000 €.
Fazit: Mit Kappsägen exakt arbeiten und Kraft sparen
Eine Kappsäge macht das rechtwinklige oder schräge Zurechtschneiden vieler Werkstücke zu einer nahezu mühelosen Angelegenheit. Mit nur einer Handbewegung setzt du in wenigen Sekunden präzise Schnitte. Bei der Kaufentscheidung helfen dir folgende Hinweise:
- Für gelegentliche Reparatur- und Renovierungsarbeiten kommst du mit einer kompakten Kappsäge mit 1.000-W-Motor, 20-cm-Sägeblatt und Basisfunktionalität für 80 bis 150 € aus.
- Realisierst du regelmäßig größere Do-it-yourself-Ideen und führst oft Renovierungsarbeiten durch, ist eine Kappsäge mit Zug- und Gehrungsfunktion, 25-cm-Sägeblatt und circa 1.500 W starkem Motor die richtige Wahl für dich. Kostenpunkt: zwischen 170 und 400 €.
- Wenn du umfassende Bauprojekte durchführst und anspruchsvolle Konstruktionen umsetzt, brauchst du eine professionelle Kappsäge mit 2.000-W-Motor, großer Auflagefläche, 30 cm durchmessendem Sägeblatt und präzise einstellbarer Zug- und Gehrungsfunktion. Solche Geräte sind für 500 bis 1.000 € zu haben.