Kaufberatung Poliermaschinen
Oberflächen glätten und zu neuem Glanz verhelfen
Bei diesem Anblick blutet dein Heimwerkerherz: Der Lack der alten Truhe ist spröde geworden, an etlichen Stellen zeigt die Oberfläche kleine Risse und die ersten Stückchen blättern bereits ab. Schade um die schöne Oberfläche, die ihren Glanz verloren hat. Du hast dir fest vorgenommen, dass dir so etwas nicht noch einmal passiert. Mit deiner Poliermaschine pflegst du von nun an zahlreiche Möbelstücke, aber auch dein Auto und andere lackierte Gegenstände. Welche Poliermaschinen es gibt und mit welchem Modell du gut beraten bist, erfährst du im folgenden Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
> Wie funktionieren Poliermaschinen?
> Diese Maschinen zum Polieren gibt es
> Auf diese technischen Details kommt es beim Polieren an
> Poliergeräte für Anfänger, Profis und die Autopolitur
> Wie poliere ich mein Auto richtig?
> Fazit: Mit handlichen Geräten effizient polieren und schleifen
Wie funktionieren Poliermaschinen?
Mit Poliermaschinen werden in erster Linie glatte Oberflächen behandelt, um Gebrauchsspuren zu beseitigen und den ursprünglichen Glanz wieder zum Vorschein zu bringen. Die elektrischen Werkzeuge eignen sich allerdings nicht nur, um Lacken oder anderen Werkstoffen zu neuem Glanz zu verhelfen, sie lassen sich auch als Schleifgeräte für verschiedene Materialien einsetzen. So kannst du damit beispielsweise die Oberflächen von Werkstücken aus Holz, Metall oder Kunststoff behandeln und effektiv von kleinen Unebenheiten befreien.
Diese Maschinen zum Polieren gibt es
Im Wesentlichen lassen sich Poliermaschinen in drei Kategorien unterteilen, wobei die Unterscheidung in erster Linie auf dem Bewegungsmuster der Geräte beruht.
Rotationspoliermaschine
Bei diesen klassischen Poliermaschinen dreht sich der Polierteller mit gleichmäßiger Geschwindigkeit um die eigene Achse. Solche Geräte sind in der Regel besonders effizient, da die Rotationsgeschwindigkeit meist sehr hoch ist, sodass sie sich auch für großflächige Arbeiten eignen. Deshalb kommen Modelle dieser Kategorie häufig im professionellen Bereich, unter anderem auf Baustellen und als Parkett-Poliermaschinen, zum Einsatz. Rotationsgeräte eignen sich außerdem gut für enge Stellen, die nur schwer zugänglich sind.
Exzenterpoliermaschinen
Solche Varianten, die auch als Exzenterschleifer bezeichnet werden, schwingen zusätzlich zur Rotation um die eigene Achse auch noch in kreisförmigen Bewegungen hin und her. Mit dieser charakteristischen Schwingung ahmen sie die Polierbewegung der Hand nach. In der Regel arbeiten diese Geräte mit einer vergleichsweise geringen Drehzahl, sind dadurch aber auch eine relativ leise. Da Exzenterpoliermaschinen recht einfach zu handhaben sind und dank der Schwingung das Risiko für Hologrammbildungen reduziert ist, eignen sich solche Varianten gut für Einsteiger. Es gibt aber auch spezielle Profi-Exzenterschleifer.
Standgeräte zum Polieren
Neben Handgeräten gibt es auch Modelle, die auf einer Werkbank oder einem Tisch aufgestellt werden und mit einem Schleif- bzw. Polierband ausgestattet sind. Diese Varianten arbeiten nicht mit Scheiben, sondern mit Polier- oder Schleifband, das im Kreis über senkrecht befestigte Rollen transportiert wird. So bewegt es sich sehr schnell und und läuft an deinem Werkstück entlang, das du dagegenhältst. Aufgrund ihrer Bauweise sind Standgeräte vor allem für kompakte Werkstücke geeignet, die du zum Schleifer tragen und dort bearbeiten kannst.
Auf diese technischen Details kommt es beim Polieren an
Die verschiedenen Modelle ähneln sich in ihrem grundsätzlichen Aufbau meist, eine Unterscheidung lässt sich deshalb vor allem aufgrund von Leistung und Drehzahl vornehmen. Aber auch Maße und Gewicht sowie die Art der Stromversorgung spielen eine Rolle.
Leistung
Das Wichtigste bei der Beurteilung einer Poliermaschine ist die Leistung, die in Watt (W) angegeben wird. Von der Leistung hängt wesentlich ab, wie effizient und präzise das Gerät arbeitet, weil sie sich unter anderem auf die Drehzahl auswirkt. Die Bandbreite liegt zwischen 81 und 1.200 W.
Drehzahl
Die Drehzahl gibt die Anzahl der Umdrehungen pro Minute (U/min) an. Als Faustregel gilt: Je höher die Drehzahl, desto schneller arbeitet das Gerät. Gerade für Einsteiger empfiehlt es sich, zunächst mit einer geringen Drehzahl zu starten und sie bei Bedarf zu erhöhen. Die maximale Drehzahl liegt je nach Modell zwischen 780 und 9.000 U/min. Bei den meisten Poliermaschinen kannst du die Drehzahl in verschiedenen Leistungsstufen regulieren. Das obere Limit liegt hier bei sechs Stufen. Besonders komfortabel sind Maschinen, bei denen du die Drehzahl stufenlos einstellen und deiner Tätigkeit bzw. dem Material anpassen kannst.
Polierteller
Auch die Größe des Poliertellers bzw. des Polierschwamms, den du auf das Gerät montierst, hat Auswirkungen auf die Effizienz deines Werkzeugs. Denn je größer der Teller ist, desto schneller bist du mit der Arbeit fertig. Mit einem kleinen Teller kommst du dagegen besonders gut an enge und schwer zugängliche Stellen. Die Durchmesser liegen zwischen 55 und 254 mm.
Hub
Bei Exzenterpoliermaschinen spielt auch der sogenannte Hub eine wichtige Rolle. Dieser Schwingkreis gibt den Radius an, den der Polierteller bei seinen kreisförmigen Bewegungen erzielt. Je größer der Hub ist, desto höher ist die schleifende und dadurch glättende Wirkung des Geräts. Die Hub-Größe kann zwischen 5 und 21 mm betragen.
Stromversorgung
In der Regel handelt es sich bei Poliermaschinen um Elektrogeräte, die sich allerdings bei der Art der Stromversorgung unterscheiden: Neben kabelgebundenen Modellen, die du an eine 230-V-Steckdose anschließt und ohne Unterbrechung nutzen kannst, gibt es auch akkubetriebene Varianten. Solche kabellosen Maschinen punkten mit besonders großer Flexibilität, da sie sich unabhängig vom Stromnetz nutzen lassen.
Maße und Gewicht
Da Poliermaschinen meist frei bewegt werden, oft mit nur einer Hand, sind auch die Größe und das Gewicht von Bedeutung. Schließlich ist es gerade bei längeren Arbeiten ein Unterschied, wie viele Kilogramm präzise über eine Oberfläche zu bewegen sind. Die Maße in Länge, Breite und Höhe liegen zwischen 22 und 45 cm, 12 und 27 cm sowie 12 und 34 cm, das Gewicht beträgt 0,7 bis 3,6 kg.
Materialeignung und Aufsätze
Poliermaschinen eignen sich nicht nur für Lacke, sie lassen sich auch für viele andere Materialien verwenden. Während manche Modelle Spezialisten sind, um zum Beispiel Autos zum Glänzen zu bringen, eignen sich andere Varianten ebenso für Holz, Metall und Naturstein. Etliche Hersteller bieten Maschinen an, bei denen diverse Aufsätze bereits zum Lieferumfang gehören, zum Beispiel Kohlebürsten, Kunstfell- und Lammfell-Polierhauben, Schwämme, Filze und Pads.
Ergonomie und Sanftanlauf
Zu den häufig vorkommenden Funktionen, die den Komfort bei der Nutzung erhöhen, zählen ein weicher und ergonomisch geformter Griff für einen sicheren und bequemen Halt. Meist verfügen die Maschinen auch über einen sogenannten Sanftanlauf, bei dem sie beim Einschalten zunächst mit geringerer Leistung starten. Darüber hinaus werden manche Modelle mit umfangreichem Zubehör geliefert, etwa Sechskant- und Maulschlüssel für einen einfachen Wechsel der Aufsätze sowie einem Koffer, in dem sich das Gerät verstauen und bequem transportieren lässt.
Poliergeräte für Anfänger, Profis und die Autopolitur
Bei der Wahl einer geeigneten Poliermaschine kommt es zunächst darauf an, welche Arbeiten du damit überwiegend erledigen möchtest. Außerdem spielt eine Rolle, wie geübt du im Umgang mit Polierwerkzeugen bist.
Exzenterschleifer für Gelegenheitsheimwerker
Wenn du nur hin und wieder zu deinem Poliergerät greifst und noch nicht über allzu viel Erfahrung verfügst, bist du mit einem Exzenterpolierer gut beraten. Solche Modelle sind in ihrer Arbeitsweise der Bewegung einer Hand ähnlich und daher leicht zu bedienen. Das Risiko, den Lack zu beschädigen, ist sehr gering, weil du dank der Schwingbewegung nicht zu lange an einer Stelle polierst. Exzenterpoliermaschinen mit Stromkabel oder Akku werden ab 300 € angeboten, das obere Limit liegt bei 650 €.
Rotationsmaschinen für professionelle Handwerker
Wenn du deine Poliermaschine als Profi-Werkzeug nutzen möchtest, empfiehlt sich ein leistungsstarkes Rotationsmodell ab 800 W und mit einer Drehzahl ab 5.000 U/min. Mit solchen Geräten erreichst du nicht nur gut enge Stellen, sondern kommst auch schnell voran, weil sie dank der hohen Rotationsgeschwindigkeit auch großflächige Arbeiten effizient erledigen. Außerdem beseitigen Rotationsgeräte selbst tiefe Kratzer effektiv. Wenn du Wert auf Flexibilität legst, weil du zum Beispiel häufig auf Baustellen unterwegs bist, lohnt sich ein Gerät mit Akkubetrieb. Maschinen dieser Kategorie liegen preislich zwischen 50 und 120 €.
Auto-Poliermaschinen für Fahrzeuge
Für den Fall, dass du dein Gerät nahezu ausschließlich für die Autopflege benutzen möchtest, bieten manche Hersteller spezielle Auto-Poliermaschinen für die Karosserie an. Diese Varianten sind eigens dafür konzipiert, Lacke von Fahrzeugen schonend zu behandeln und auf Hochglanz zu bringen. Zum Lieferumfang gehören daher in der Regel auch Aufsätze wie Synthetik-, Textil- oder Lammfell-Polierhauben, die den Ansprüchen solcher Lacke gerecht werden. Kostenpunkt für diese Spezialisten: rund 50 €.
Wie poliere ich mein Auto richtig?
Die eigentliche Arbeit übernimmt in der Regel die Poliermaschine. Es empfiehlt sich allerdings, beim Polieren der Autokarosserie einige Punkte zu beachten, damit das Ergebnis deinen Ansprüchen genügt:
- Reinige die Oberfläche zunächst, bevor du mit dem Polieren anfängst. Nicht nur bei Autolacken können Kratzer entstehen, wenn sich beim Polieren noch Schmutzpartikel auf der Oberfläche befinden.
- Wichtig ist auch die Wahl der Politur. Faustregel: Bei beschädigten oder matten Lacken ist eine Politur mit hohem Schleifmittelanteil ratsam, bei gut erhaltenen Lacken genügt eine Politur mit geringerem Schleifmittelanteil.
- Arbeite an einem geeigneten Ort im Schatten, an dem die Temperatur nicht über 20 °C liegt. Bei zu großer Hitze zieht die Politur sehr schnell ein, sodass unter Umständen eine uneinheitliche Oberfläche entsteht.
- Befeuchte die Polierhaube mit etwas Wasser, damit sich die Politur gleichmäßig verteilen lässt. Starte mit dem Polieren auf dem Dach und arbeite dich nach unten vor.
- Anschließend steht das Nachpolieren an, bei dem du mit einer frischen Polierhaube – zum Beispiel aus Lammfell – sanft über den Lack gleitest. Zum Schluss kannst du das Fahrzeug noch wachsen.
Fazit: Mit handlichen Geräten effizient polieren und schleifen
Um Oberflächen von Unebenheiten zu befreien und lackierte Oberflächen zum Glänzen zu bringen, sind Poliermaschinen das richtige Werkzeug. Neben Standmodellen gibt es Geräte, die du mit der Hand führst. Welches Modell für dich geeignet ist, hängt vor allem von der Art der geplanten Arbeiten ab und davon, wie häufig du deine Poliermaschine nutzen möchtest:
- Für Heimwerker, die gelegentlich Polierarbeiten verrichten, sind Exzenterschleifer eine gute Wahl. Solche Modelle, die ab 300 € erhältlich sind, lassen sich leicht bedienen und behandeln die Oberflächen besonders schonend.
- Profi-Handwerker, die häufig mit verschiedenen Materialien arbeiten, greifen zu einer Rotationspoliermaschine. Leistungsstarke Geräte mit hoher Drehzahl eignen sich auch für großflächige Arbeiten und sind ebenso bei etwas tieferen Unebenheiten effektiv. Solche Maschinen findest du zwischen 50 und 120 €.
- Als Spezialwerkzeug zum Polieren von Autos empfehlen sich Kfz-Poliermaschinen, die von den Herstellern eigens für diese Tätigkeit konzipiert werden. Meist gehören bei solchen Varianten für rund 50 € auch unterschiedliche Aufsätze aus Textil, Synthetik oder Lammfell zum Lieferumfang, mit denen du Autolack schonend polierten kannst.