Kaufberatung Fittings
Rohre flexibel und auslaufsicher miteinander verbinden
Fittings kommen bei der Sanitärinstallation oder im Heizungsbau immer dann zum Einsatz, wenn du verschieden große Rohre, Abzweigungen oder Endstücke miteinander verbinden möchtest.
Inhaltsverzeichnis
> Was ist ein Fitting und wo setze ich es ein?
> Welche Arten von Rohr-Fittings gibt es?
> Worauf kann ich bei der Auswahl von Rohrverbindern achten?
> Wie stelle ich ein Lötfitting für Kupferrohre her? 7 Schritte
Was ist ein Fitting und wo setze ich es ein?
- Das englische Wort „Fitting" bezeichnet ein Verbindungsstück (von „to fit": passend machen). Du verbindest mit Fittings unterschiedlich dicke oder lange Rohre miteinander.
- Im Bereich der Fittings gibt es neben einfachen Rohrkupplungen auch Verlängerungselemente, Abzweigungen wie beispielsweise T-Stücke, Abschlussstutzen für blinde Rohrenden oder gebogene Varianten („Ellenbogen") zur Änderung des Rohrverlaufs um 45, 90 oder 180°.
- Mit Reduzierstücken schaffst du eine Verbindung zwischen Rohren mit unterschiedlichen Durchmessern.
- Fittings werden hauptsächlich in der Sanitärinstallation wie beispielsweise für den Abfluss eines Waschbeckens oder im Heizungsbau zum Verlegen von wasserführenden Heizungsrohren verwendet.
Welche Arten von Rohr-Fittings gibt es?
Lötfittings
Die klassische Installationsart ist das Lötfitting (Fachjargon: Kapillarlöten) mit Kupferrohren. Dabei werden die glatten Rohrenden durch die Verwendung von sich unter Hitze verflüssigendem Lot fest miteinander verbunden. Zum Erhitzen des Lots wird entweder eine gasbetriebene Lötlampe oder ein Lötgerät mit einer für diesen Einsatzbereich optimierten Spitze in Bleistift- oder Meißel-Form verwendet.
Tipp: Bei anspruchsvollen Installationen, Hochdruckleitungen oder Edelstahlrohren werden Fittings per Schweißgerät besonders fest miteinander verbunden.
Schraub- oder Gewindefittings
Solche Fittings sind mit Innen- und/oder Außengewinden für schnelle und unkomplizierte Rohrverschraubungen versehen. Bei der Auswahl solltest du darauf achten, dass die verschiedenen Gewindegrößen und Gewindesteigungen miteinander harmonieren – sollte dies nicht der Fall sein, greifst du zu einem Reduzierstück.
Tipp: Zur zusätzlichen Abdichtung wird bei Schraubfittings Hanf oder eine Dichtpaste verwendet.
Steckfittings
Sehr unkompliziert ist die Installation von Steckfittings, die einfach nur ineinandergeschoben werden. Wegen der geringen Druckresistenz dieser simplen Verbindungen werden solche Fittings hauptsächlich für unkritische Anwendungen benutzt, zum Beispiel für das Abwasserrohr einer Spüle.
Tipp: Steckfittings aus weichem Kunststoff oder Gummi kannst du zusätzlich mit Schlauchschellen sichern.
Pressfittings
Pressfittings werden mithilfe von Krafteinwirkung durch spezielle Werkzeuge wie Presszangen oder elektrische Pressgeräte fest miteinander verbunden. Da es verschiedene Anbieter solcher Fittings gibt, achte auf die Kompatibilität des Werkzeugs mit dem verwendeten Standard.
Worauf kann ich bei der Auswahl von Rohrverbindern achten?
Material
Je nach Anwendungsbereich bestehen Fittings aus Kupfer, Gusseisen, Rotguss, Edelstahl, Messing, Kunststoff oder Gummi. Die hauptsächlich im Bereich Sanitär eingesetzten Kunststoffleitungen lassen sich besonders leicht installieren, halten aber in der Regel keinem hohen Druck stand. Für den kontinuierlichen Transport von Flüssigkeit unter hohem Druck im Heizungsbau eignen sich Fittings aus Metall.
Rohr- und Gewindegröße
Lötfittings für Kupferrohre sind nach EN 1254 genormt (ehemals DIN 2856) und lassen sich anhand der vierstelligen Typennummer leicht identifizieren und nach Bedarf bestellen. Der Durchmesser von Rohren und die Größe von Gewinden werden in Zoll angegeben (ein Zoll entspricht 2,54 cm). Weit verbreitet sind die Größen (Fachbegriff: Nennweiten) 1/8, 1/4, 1/2, 3/4, 1, 1 1/4, 1 1/2 und 2 Zoll. Bei Reduzierstücken wird sowohl die Ausgangs- als auch die Zielgröße angegeben, beispielsweise 1 auf 1 1/2 Zoll.
Wie stelle ich ein Lötfitting für Kupferrohre her? 7 Schritte
- Zunächst einmal misst du die Rohrleitungen aus und markierst gegebenenfalls die Stellen, an denen die vorhandenen Rohre getrennt werden müssen.
- Mit einem Rohrschneider trennst du die Rohrverbindung und entgratest dann mit einer Feile die Schnittstelle.
- Mit einer Bürste, einem Schleifpapier-Set und einer Reinigungslösung befreist du die Kontaktstellen von Spänen und Verschmutzungen.
- Anschließend versiehst du die Enden von Rohr und Fitting für eine gleichmäßige Verteilung des Lots mit einer dünnen Schicht Flussmittel.
- Nun schiebst du das Fitting – beispielsweise für eine Abzweigung ein T-Stück – auf das Rohr und erhitzt die Kontaktstellen gleichmäßig.
- Trage das Lot unter Hitze auf, bis es schmilzt und in den Spalt zwischen Fitting und Rohr eindringt. Verwende keinesfalls zu viel Lot, damit es nicht ins Innere der Rohrleitung gelangen kann.
- Lass die Verbindung vollständig abkühlen und mach zunächst einen Rütteltest mit der Hand und anschließend einen Drucktest mit Flüssigkeit, um zu prüfen, ob die Verbindung dicht ist.