Kaufberatung Infrarotheizungen
So heizt du unauffällig und energiesparend
Draußen rauschen die Blätter im Wind. Das Thermometer verrät, dass die Temperaturen sinken, und auch in deinem Wohnzimmer wird es langsam kühl. Du greifst zur Fernbedienung und richtest sie auf das schicke Wandbild hinter deinem Sofa. Wohl niemand hätte hinter dem ansprechenden Deko-Objekt eine Infrarotheizung vermutet. Nach etwa einer Viertelstunde wird es angenehm warm im Raum. Wie das funktioniert und welche anderen Vorteile eine Infrarotheizung bietet, erfährst du in diesem Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
> Gut getarnt: Das sind Infrarotheizungen
> Das macht Infrarotheizungen besonders
> Einsatz und Montage einer Infrarotheizung
> Fazit: Angenehm trockene Wärme mit Infrarotstrahlung
Gut getarnt: Das sind Infrarotheizungen
Auf den ersten Blick wirkt es, als gäbe es gar keine Heizung im Raum – denn Infrarotheizungen sind so gestaltet, dass sie aussehen wie Bilder oder sich manchmal auch hinter einem Spiegel verstecken. Störende und oft wenig ansehnliche Heizkörper fallen bei einer solchen Heizung also weg. Auch die Inbetriebnahme einer Infrarotheizung ist denkbar einfach: Du brauchst nur eine Steckdose.
Nicht nur die Optik unterscheidet die Infrarotheizung von anderen Heizungsarten. Während viele Heizungen die Luft aufheizen, erwärmt eine Infrarotheizung Gegenstände. Hierzu wandelt sie elektrische Energie in Infrarot-Strahlungswärme um. Diese wird dann von Sofa, Tisch und Stühlen aufgenommen und nach und nach wieder abgegeben. Weil die Wärme so länger erhalten bleibt, ist eine Infrarotheizung trotz des Stromverbrauchs effizient und nachhaltig.
Im Inneren der Infrarotheizung befindet sich ein Heizpanel aus Stahl. Dieses kommt völlig ohne Wasser aus, sodass die Wärme einer Infrarotheizung trocken ist und die meisten Menschen sie als angenehm empfinden. Sie ist vergleichbar mit der natürlichen Wärme eines Kaminfeuers oder dem Sonnenlicht. Außerdem wirbelt die Infrarotheizung keinen Staub auf und ist somit auch für Hausstauballergiker geeignet.
Das macht Infrarotheizungen besonders
Infrarotheizungen unterscheiden sich in vielen Punkten von herkömmlichen Heizungen wie beispielsweise einer Zentral- oder Gasheizung. Wir haben dir hier eine kleine Übersicht der Besonderheiten von Infrarotheizungen zusammengestellt.
Infrarotheizungen erwärmen Mauern und Inneneinrichtung
Aus den warmen Sommermonaten kennst du dieses Phänomen: Dein Bett, dein Sofa, die Hauswand – alles nimmt die natürliche Wärme der Sonne auf und gibt sie langsam wieder an den Raum ab. Das alles geschieht ohne Luftzirkulation– wie bei der Infrarotheizung. Die Wärmewirkung ist umso besser, je mehr Möbel die Wärme aufnehmen können, sodass du eine Infrarotheizung sehr gut in gemütlich eingerichteten Wohnräumen einsetzen kannst.
Eine durchschnittliche Infrarotheizung kann einen Raum mit etwa 60 bis 100 W (Watt) pro Quadratmeter aufheizen. Ein Beispiel: Für große Räume über 20 qm bieten sich Heizungen mit 800 W an. Mittelgroße Zimmer mit 18 qm Raumfläche werden durch eine 600-W-Heizung gut gewärmt, bei weniger Platz reicht auch eine preisgünstige 500-W-Heizung.
Neben der Größe kannst du natürlich auch das Aussehen deiner Infrarotheizung auswählen. In ein Zimmer, das in eher kühlen Farben gestaltet ist, passt beispielsweise eine Nachtaufnahme der Brooklyn Bridge, für Wohnzimmer mit warmen Farben vielleicht ein Wüstenbild. In der Küche kannst du eine Infrarotheizung einsetzen, die eine Kaffeetasse mit frischen Kaffeebohnen abbildet, passend zum gemütlichen Morgenkaffee.
Genaue Temperaturanpassung
Infrarotheizungen haben häufig einen Thermostat, mit dem du ganz einfach deine Wohlfühltemperatur einstellst. Weil die Wärme von Gegenständen gleichmäßig und nach und nach abgegeben wird, ist diese Heizart energiesparend und effektiv und kann vor allem in feuchten Räumen, wie etwa einem Partykeller, Schimmel vorbeugen. Eine Infrarotheizung eignet sich generell gut für gelegentliches Heizen von wenig genutzten Räumen.
So sparst du die Kosten für eine teure Heizungsanlage und hast es dennoch schön warm und trocken im Raum. Der Thermostat in einer Infrarotheizung sorgt bei vielen Modellen dafür, dass sich die Heizung selbstständig ausschaltet, sobald die gewünschte Raumtemperatur erreicht ist. Das verhindert, dass deine Wohnung überhitzt.
Sicher heizen ohne Feuer und Rohstoffe
Infrarotheizungen arbeiten mit Infrarot-C-Strahlung und benötigen dazu Strom. Im Vergleich zu einer Ölheizung oder einer Heizanlage, die mit Holz betrieben wird, sparst du mit einer Infrarotheizung also Rohstoffe. Ob du günstig heizen kannst, hängt unter anderem davon ab, wie deine Räume beschaffen sind und ob deine Wohnung oder dein Haus gut gedämmt ist.
Übrigens: Weil Infrarotheizungen ohne offenes Feuer auskommen, sinkt mit ihnen die Brandgefahr. Infrarotheizungen gelten daher als besonders sicher. Deine Infrarotheizung benötigt zum Heizen Strom, dafür hält sich die Wärme aber besonders lang. Um Zahlen zu nennen: Wenn du circa 864 kWh pro Jahr verheizt, dann liegen deine jährlichen Heizgebühren mit einer Infrarotheizung wahrscheinlich bei etwa 256 € pro Jahr.
Tipp: Mit einer Solarstromanlage kannst du den benötigten Strom für deine Infrarotheizung sogar selbst produzieren, so die Umwelt schonen und langfristig gesehen Kosten sparen.
Langsame, nachhaltige Wärme
Bei guter Dämmung bleibt dir die Wärme einer Infrarotheizung lange erhalten, da sie durch die erwärmten Gegenstände langsamer abgegeben wird. Bis der Raum warm ist, kann es etwas länger dauern als bei einer Zentralheizung oder einer ähnlichen Heizmethode. Am ehesten lässt sich die Wärmerzeugung einer Infrarotheizung mit der eines Pelletofens vergleichen. Je nach Raum und den darin befindlichen Einrichtungsgegenständen kannst du mit durchschnittlich 8 bis 15 Minuten rechnen.
Einsatz und Montage einer Infrarotheizung
Wenn du dich für eine Infrarotheizung interessierst, solltest du zunächst überprüfen, ob dein Haus oder deine Wohnung gut gedämmt ist. Für Passivhäuser und die meisten Neubauten sind Infrarotheizungen sehr gut geeignet.
- Weil Infrarotheizungen häufig wie Wandbilder aussehen, bietet es sich an, sie gut sichtbar aufzuhängen. Achte dabei auf den Sicherheitsabstand von etwa 1 m nach vorne und 40 cm an den Seiten zu Gegenständen hin. Außerdem ist es natürlich wichtig, dass es in der Nähe der Infrarotheizung eine Steckdose gibt.
- Das Kabel kannst du gut in einem Kabelkanal verstecken und diesen in der Farbe deiner Wand streichen.
- Weil Infrarotheizungen schwerer sind als ein herkömmliches Wandbild, brauchst du zur Montage natürlich eine Bohrmaschine und passende Dübel. Achte darauf, dass die Dübel zur Beschaffenheit deiner Wände passen.
- Welche Wand du wählst, um deine Heizung aufzuhängen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Eine tragende Wand ist beispielsweise stabiler als eine Gipswand.
Tipp: Wenn die Dämmung deiner Räume nicht so gut ist, kannst du deine Infrarotheizung auch an einer Innenwand anbringen. Damit hältst du den Wärmeverlust gering.
Fazit: Angenehm trockene Wärme mit Infrarotstrahlung
Infrarotheizungen sehen oft dekorativ aus und tarnen sich beispielsweise als schönes Wandbild oder als Spiegel. Ähnlich wie Sonnenstrahlen erwärmen Infrarotstrahlen Gegenstände in ihrer Umgebung. Diese geben die Wärme dann nach und nach an den Raum ab. Die Heizung eignet sich in einem gut gedämmten Gebäude als Hauptheizung oder du nutzt sie, um nur gelegentlich genutzte Räume wie den Partykeller aufzuwärmen. Für die Auswahl deiner Infrarotheizung berücksichtige die Heizleistung und Größe deiner Räume.
- Für Räume bis 18 qm brauchst du eine Heizung, die mindestens 500 W stark ist.
- Für Räume bis 20 qm sind Heizungen mit mindestens 600 W Leistung gedacht.
- Für Räume bis 25 qm werden etwa 800 W benötigt.
- Je leistungsstärker die Heizung ist, desto schneller wird ein Raum erwärmt. Durchschnittlich kannst du mit 8 bis 15 Minuten rechnen.