Kaufberatung Heizkörper
Für eine Raumtemperatur nach individuellen Vorlieben
Der Wind pfeift durch die Straßen, die Temperaturen sind an den vergangenen Tagen gefallen, draußen ist es ungemütlich geworden – doch sobald du die Wohnungstür aufsperrst, empfängt dich eine behagliche Wärme. Dank der Heizkörper bleibt dein Zuhause ein Platz zum Wohlfühlen, an dem die Temperatur bereits bei deinem Eintreffen deinen Vorstellungen entspricht. Was die einzelnen Geräte auszeichnet und wie du das passende Modell findest, liest du im folgenden Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
> Mehr als nur heiße Luft – was Heizkörper leisten
> Überblick über unterschiedliche Heizungstypen
> Worauf es beim Kauf von Heizungen ankommt
> Tipps für die Wartung und Pflege von Radiatoren
> Der passende Heizkörper-Typ für dein Zuhause
> Fazit: Wohlfühltemperaturen im eigenen Zuhause
Mehr als nur heiße Luft – was Heizkörper leisten
Im Wesentlichen hat eine Heizung die Funktion, Luft in ihrer Umgebung zu erwärmen. Zu diesem Zweck wird in der Heizzentrale Gas oder Wasser erhitzt, das danach durch die einzelnen Heizkörper in deiner Wohnung oder deinem Haus strömt und dazu führt, dass die Heizung Wärme abstrahlt. Je nach Bauart des Geräts hängt die Heizung an der Wand, steht selbstständig im Raum oder liegt unter dem Fußboden.
Dank Reglern, die per Hand bedient werden, oder automatischer Thermostate kannst du die Raumtemperatur individuell steuern und deinen Vorlieben anpassen. Zudem erfüllen etliche Modelle weitere praktische oder dekorative Funktionen. Du hast die Wahl zwischen verschiedenen Formen und Farben, die einen Einbau nach deinen Vorstellungen und den Gegebenheiten in deinem Zuhause ermöglichen.
Tipp: Damit Heizgeräte und Thermostate einwandfrei funktionieren und ihre Wirkung entfalten, ist es ratsam, ihnen genügend Freiraum zu gewähren. Pflanzen und Möbel, die direkt vor einer Heizung stehen, können die Wärmeleistung mindern.
Überblick über unterschiedliche Heizungstypen
Grundsätzlich lassen sich die Varianten nach der Art unterscheiden, wie sie heizen. Modelle mit Konvektionswärme erwärmen kalte Luft, sodass eine Luftzirkulation entsteht, da die warme Luft nach oben steigt. Dagegen nutzen Geräte mit Strahlungswärme Infrarotstrahlen und erwärmen lediglich feste Gegenstände wie Wände oder Möbel. Nicht zuletzt von der Art der Wärmeerzeugung hängt auch die Bauweise des Heizkörpers ab.
Röhren- und Gliederheizkörper
Bei der klassischen Bauweise handelt es sich um Gliederheizkörper, die auch als Rippenheizkörper bezeichnet werden. Dabei handelt es sich, ebenso wie bei ihrer Weiterentwicklung, den sogenannten Röhrenheizkörpern, um Geräte, die 70 % der Wärme durch Konvektion erzeugen. Beide Varianten bestehen aus mehreren Teilen, also Gliedern oder Röhren, die aneinandergereiht werden und auf diese Weise viele Gestaltungsmöglichkeiten in Bezug auf Form sowie Höhe und Breite eröffnen.
Platten- und Flachheizkörper
In der Regel bestehen Platten- oder Flachheizkörper aus meist lackierten oder pulverbeschichteten Stahlblechen, die dank ihrer Rippen oder Lamellen große Oberflächen haben. Aufgrund der besonders flachen Bauweise sind solche Modelle, die auch als Paneelheizkörper bezeichnet werden, platz- und zugleich energiesparend, da sie weniger Wasser benötigen. Sie bestehen in der Regel aus parallel angeordneten Paneelen oder einer durchgängigen Front.
Handtuchheizkörper
Eine Sonderform des Röhrenheizkörpers sind Handtuchheizkörper, die insbesondere im Bad zum Einsatz kommen. Diese Modelle erwärmen einerseits die Luft im Raum, andererseits eignen sie sich dank ihrer speziellen Bauweise zum Trocknen von Hand- und Badetüchern sowie Bademänteln oder anderen Kleidungsstücken. Dafür ist der Abstand der Röhren größer oder es gibt zusätzliche Stangen.
Tipp: Es ist ratsam, Handtücher von der Heizung zu nehmen, sobald sie trocken sind, um die Wärmeabgabe des Radiators nicht zu reduzieren. Das spart Energie und Heizkosten.
Infrarotheizungen
Ein klassisches Beispiel für Heizkörper, die mit Strahlungswärme arbeiten, sind Infrarotheizungen. Diese Geräte sind elektrisch, erwärmen nur feste Gegenstände, von denen die Wärme zurückstrahlt, und erzeugen dank ihrer Funktionsweise keine Luft- oder Staubzirkulation, was insbesondere Allergikern zugutekommt. Ihr Design entspricht meist einem großen Bild, etwa einer Landschaftsaufnahme, zumal Infrarotheizungen dafür konzipiert sind, in vergleichbarer Höhe wie Bilderrahmen an der Wand zu hängen.
Worauf es beim Kauf von Heizungen ankommt
Elektrisch oder wassergeführt, Konvektions- oder Strahlungswärme – neben diesen Fragen sind noch etliche weitere Ausstattungsdetails interessant, unter anderem die Ausrichtung (Quer- oder Hochformat) und vor allem die Leistung des Modells.
Anschlussart und -position
Grundsätzlich lassen sich Heizkörper in zwei Klassen einteilen: Elektrogeräte und Modelle, die wassergeführt sind, also mit heißem Wasser betrieben werden. Bei elektrischen Heizkörpern wird die Energie über einen gewöhnlichen Netzanschluss bereitgestellt, die Kabellänge beträgt zwischen 1,3 und 2,0 m. Wassergeführte Geräte werden in der Regel durch die Zentralheizung gespeist, in der das Wasser zuvor mithilfe von Gas oder Erdöl erhitzt wird. Bei beiden Varianten gibt es Heizkörper, bei denen der entsprechende Anschluss unten in der Mitte ist, und solche, bei den der Anschluss für den Zulauf links beziehungsweise rechts liegt.
Einbauart
In der Regel werden Heizkörper, sofern es sich nicht um eine Fußbodenheizung handelt, an einer Wand montiert. Während die meisten Modelle flach an der Wand hängen, gibt es – insbesondere bei den Handtuchheizkörpern – auch etliche Geräte, die im 90-Grad-Winkel angebracht werden und senkrecht in den Raum stehen. Das erleichtert unter anderem das Aufhängen der Badetücher sowie anderer Wäschestücke.
Leistung
Modelle mit Infrarotstrahlung sind in zwei verschiedenen Ausführungen erhältlich: mit 500 oder mit 800 W Leistung. Bei den anderen Varianten gibt es etliche Abstufungen, die Bandbreite reicht von 300 bis 1.300 W. Wesentlichen Einfluss hat die Leistung auf das Raumheizvermögen, das bei Infrarotmodellen häufig angegeben wird und zwischen 18 und 25 m² liegt.
Einbauhöhe
Der Abstand zum Boden beträgt bei klassischen Röhren- und Gliederheizkörpern rund 15 cm, im Grunde bleibt es aber dir überlassen, an welcher Stelle du sie anbringst. Infrarotheizungen werden aufgrund ihres Designs, das meist einem Bild nachempfunden ist, ohnehin in beliebiger Höhe angebracht – etwa über der Couch oder dem Esstisch.
Tipp: Insbesondere im Bad ist es empfehlenswert, die Montagehöhe von der übrigen Einrichtung abhängig zu machen. Wenn du zum Beispiel die Oberkanten des Heizkörpers und deiner Duschkabine gleichsetzt, entsteht ein harmonisches Gesamtbild.
Material
Aus welchem Material die Geräte hergestellt werden, hängt unter anderem von der Bauart ab. Während Flach- und Röhrenheizkörper meist aus Stahl, manchmal auch aus pulverbeschichtetem Stahl, bestehen, hast du bei Infrarotheizungen die Wahl zwischen Kunststoff, Aluminium und Naturstein. Modelle, die als Handtuchwärmer dienen, gibt es aus Edelstahl, Stahl sowie einer Aluminium-Kunststoff-Kombination.
Maße
Je nach Größe deiner Wohnung beziehungsweise des zu beheizenden Raums sind auch die Maße des Modells bei der Auswahl wichtig. Gerade im Badezimmer ist häufig nur eine bestimmte Positionierung möglich, sodass wenig Spielraum bleibt. In Breite, Höhe und Tiefe variieren die Maße zwischen 35 und 120 cm, 40 und 180 sowie 2 und 12 cm.
Komfortausstattung
Die technischen Details, die einen zusätzlichen Bedienkomfort mit sich bringen, hängen nicht zuletzt von der Energiezufuhr ab. So werden beispielsweise eine Timer-Funktion oder eine Fernbedienung nur in elektrischen Geräten verbaut, ein integriertes Thermostat hingegen ist in Elektro- ebenso wie in wassergeführten Radiatoren möglich. Unter Handtuch- und Infrarotheizungen finden sich zudem manche Modelle mit Beleuchtung – teilweise mit der Möglichkeit, zwischen verschiedenen Farben zu wechseln. Darüber hinaus gehört bei etlichen Geräten ein Spritzwasserschutz zu den Ausstattungsdetails.
Tipp: Mit Thermostaten ist eine besonders effiziente Steuerung deiner Heizung möglich. Damit lässt sich die Temperatur den ganzen Tag über automatisch regeln und zugleich der Verbrauch reduzieren. Wie das geht, erklärt dir der UPDATED-Ratgeber „Heizung smart regeln und Kosten sparen".
Tipps für die Wartung und Pflege von Radiatoren
Heizkörper sind robust gebaut und benötigen daher im Grunde wenig Pflege. Dennoch ist es empfehlenswert, sie regelmäßig zu reinigen und einige weitere Maßnahmen durchzuführen, die insbesondere positiven Einfluss auf die Energieeffizienz haben.
- Bei Modellen ohne automatischen Entlüfter ist es ratsam, Heizkörper im Herbst manuell zu entlüften, bevor die kalte Jahreszeit beginnt. Dazu brauchst du einen Entlüfterschlüssel. Du tust dich dabei leichter, wenn die Ventile des Radiators frei zugänglich sind.
- Mit einem regelmäßigen Check, ob die Heizkörper dicht sind, sorgst du für einen Betrieb ohne Energieverlust.
- Wenn du Thermostate verwendest, lohnt sich ein regelmäßiger Blick auf den Batteriestatus. Eine Überprüfung der Programmierfunktion ist ebenfalls hin und wieder sinnvoll.
- Wartungsarbeiten wie der Wechsel der Ventile, der Austausch von Thermostaten oder ein neuer Anstrich des Radiators sind im Sommer sinnvoll, wenn die Heizung nicht läuft.
- Die Reinigung der Geräte ist ebenfalls empfehlenswert, insbesondere das Entfernen von Staubablagerungen lohnt sich, um die Heizleistung möglichst hoch zu halten.
- Röhrengeräte lassen sich gut mit Wasser und Haushaltsreinigern sauber machen. Flache Modelle, die in der Regel oben ein Lüftungsgitter haben, kannst du mit dem Staubsauger einfach von innen aussaugen, wenn du das Gitter abnimmst.
Der passende Heizkörper-Typ für dein Zuhause
Wenn du bei der Modellwahl deine Anforderungen mit den Merkmalen der Heizgeräte abgleichst, ergeben sich folgende Empfehlungen:
Für die dauerhafte Beheizung von Wohnräumen
Wenn du ein Gerät suchst, um die in der Heizzentrale produzierte Wärme in die eigenen vier Wände zu transportieren, bist du mit einem Röhren- oder Flachheizkörper gut beraten. Insbesondere die flachen Modelle mit Paneelen oder durchgängigen Gehäusen arbeiten energieeffizient und sind dank ihrer Bauweise in verschiedenen Größen und Formen erhältlich. Außerdem nehmen sie wenig Raum ein, sodass du auch bei begrenzten Platzverhältnissen ein passendes Gerät findest. Einsteigergeräte gibt es ab 130 €, das obere Limit liegt bei 1.200 €.
Als Heizkörper und Handtuchtrockner im Bad
Um die Raumtemperatur in Badezimmern auf eine Temperatur zu bringen, bei der du dich auch unbekleidet wohlfühlst, ist ein Handtuchheizkörper besonders praktisch. So ein Modell heizt den Raum und dient dank seiner speziellen Bauweise zugleich dazu, Handtücher vorzuwärmen oder nach dem Gebrauch wieder zu trocknen. Solche Heizungen, bei denen es sich in der Regel um Röhrengeräte handelt, sind von 15 bis 600 € erhältlich.
Als zusätzliche Wärmequelle und Heizungsalternative
Wenn du Räume wie deine Werkstatt oder dein Gartenhaus, die nicht an die zentrale Heizungsanlage angeschlossen sind, auf Wohlfühltemperatur bringen möchtest, empfiehlt sich ein Infrarotgerät. Dank des Netzanschlusses ist ein solcher Heizkörper im Handumdrehen auf Betriebstemperatur und lässt sich in unterschiedlichen Höhen anbringen. Außerdem hast du die Wahl zwischen quer- und hochformatigen Modellen. Da Infrarotheizungen Strahlungswärme nutzen, wirbeln sie keine Luft und keinen Staub auf, was Allergikern entgegenkommt und beispielsweise in Werkstätten mit Sägespänen und ähnlichem Staubaufkommen praktisch ist. Geräte dieser Kategorie findest du zwischen 100 und 350 €.
Fazit: Wohlfühltemperaturen im eigenen Zuhause
Neben ihrer Hauptaufgabe, für eine angenehme Raumtemperatur nach individuellen Vorlieben zu sorgen, können Heizkörper auch andere Funktionen haben – etwa im Badezimmer oder als Designelement. Mit welchem Modell du gut beraten bist, hängt deshalb entscheidend vom Verwendungszweck ab.
- Um deine eigenen vier Wände zu beheizen, empfehlen sich Flachheizkörper, die in vielen verschiedenen Größen und Formen angeboten werden. Preislich liegen diese Geräte mit mehreren Paneelen oder durchgängigen Oberflächen zwischen 130 und 1.200 €.
- Um dein Badezimmer aufzuheizen und Handtücher zu trocknen, eignet sich ein Gerät, das speziell als Handtuchheizkörper konzipiert ist. In der Regel dienen dazu spezielle Halter oder größere Abstände zwischen den Röhren. Die Kosten betragen zwischen 15 und 600 €.
- Als zusätzliche Wärmequelle in Wohnräumen oder unbeheizten Räumen wie Gartenhäusern eignet sich eine Infrarotheizung. So ein Modell läuft mit Strom unabhängig von der Zentralheizung und ist zugleich ein Designelement. Kostenpunkt: 100 bis 350 €.