Kaufberatung Farben
Dekorative Schutzschichten für Wände, Fassaden und Holz
Mit Farben bringst du eine persönliche Note in dein Zuhause und erhältst die Bausubstanz. Dabei gibt es vom Dach bis zum Sockel spezielle Anstriche, die auf das Material und seine Belastung abgestimmt sind.
Inhaltsverzeichnis
> Welche Punkte sind bei der Auswahl von Farben wichtig?
> Welche Farbarten gibt es und was zeichnet sie aus?
> 10 Tipps: Was brauche ich zum Streichen und wie gehe ich vor?
Welche Punkte sind bei der Auswahl von Farben wichtig?
Wie viel Farbe benötige ich?
Miss am besten die Fläche aus, die du streichen willst. Diesen Wert gleichst du mit der Ergiebigkeit ab, die die Hersteller bei Farben angeben. Sie kann zum Beispiel bei 200 ml/m² bzw. 5 l/m² liegen. Die Angaben beziehen sich jeweils auf einen Anstrich. Möchtest du zwei Schichten auftragen, nimmst du entsprechend die doppelte Menge. Beachte, dass poröse Untergründe mehr Farbe aufnehmen, sodass auch mehr Farbe erforderlich ist.
Brauche ich eine Grundierung oder eine spezielle Untergrundvorbereitung?
Das kann bei manchen Farben vorteilhaft sein. Die sogenannten Primer dringen tief in das Material ein und können die Haltbarkeit von Farben verbessern. Achte auf die Hinweise des Herstellers, welche Art von Grundierung für die jeweilige Farbe geeignet ist. Vor dem Auftrag solltest du außerdem lose Altfarbreste und Schmutz vom Untergrund entfernen, um die Haftfähigkeit zu gewährleisten.
Wann nehme ich Silikatfarbe und wann Dispersionsfarbe?
Das ist abhängig von der Art des Untergrunds, dem Einsatzort und deinen Vorlieben. Silikatfarbe eignet sich für alle mineralischen Flächen wie Gips, Beton, Zement und Kalk, weshalb sie auch als Mineralfarbe bezeichnet wird. Sie lässt Wasserdampf durch, vermindert Schimmelbildung und ist besonders umweltfreundlich. Dispersionsfarbe haftet auch auf nicht mineralischen Untergründen wie Metall, ist leicht zu verarbeiten, deckkräftig und eingeschränkt diffusionsoffen. Wegen ihrer universellen Eigenschaften gehört sie zur meistverwendeten Farbart beim Bauen und Renovieren.
Welche Deckkraft sollten Farben haben?
Möchtest du nur einen Anstrich auftragen, sollte die Farbe eine hohe Deckkraftklasse haben. Die Skala reicht von 1 bis 4, wobei 1 für eine Deckung von 99,5 % steht. Soll der Untergrund noch leicht durchschimmern, etwa das Muster einer Strukturtapete, ist die Deckkraftklasse 4 die richtige Wahl. Prinzipiell sind niedrigere Deckkraftklassen eher für helle und höhere Klassen für dunkle Farbtöne geeignet.
Was bedeutet Glanzgrad und welchen sollte meine Farbe haben?
Der Glanzgrad steht für die Wahrnehmung der Farbe, beeinflusst aber auch die Widerstandsfähigkeit. So wirken matte Farben sehr satt, kaschieren kleine Unregelmäßigkeiten und haben eine hochwertige Ausstrahlung. Sie kommen gerne in Wohn-, Schlaf- und Esszimmern zum Einsatz. Seidenmatte bzw. halbglänzende Farben sehen mit ihrer leichten Lichtreflexion ansprechend aus und sind pflegeleicht. In Küche, Bad und Flur machen sie sich besonders gut. Glänzende Farben haben eine hohe Strahlkraft, wodurch sie dunkle Zimmer heller wirken lassen. Sie sind sehr widerstandsfähig und ideal für beanspruchte Räume und Oberflächen wie Büros, Kinderzimmer und Türen.
Welche Farbarten gibt es und was zeichnet sie aus?
Wandfarben
Für den Innenbereich gibt es verschiedene Wandfarben, mit denen du die Optik der Zimmer entscheidend gestalten kannst. Die Bandbreite reicht von neutralem Weiß über anregendes Rot bis zu beruhigendem Blau. Für die Wohnräume stehen wasserverdünnbare, auf allen Untergründen gut haftende Dispersionsfarben und Latexfarben zur Auswahl. Letztere sind sehr abriebfest und gut für Flure, Treppenhäuser und ähnlich beanspruchte Bereiche geeignet. Küche, Bad und WC kannst du mit Feuchtraumfarben streichen, die Staunässe und Schimmelbildung verhindern. Nikotinfarben sind ideal für Raucherzimmer: Sie bilden einen Film, der gelbe Ablagerungen überdeckt.
Holzschutzfarben
Das Naturmaterial Holz unterliegt vor allem im Außenbereich einem natürlichen Verschleiß, der sich mit Holzschutzfarben reduzieren lässt. Mit hochelastischen, wasserdampfdurchlässigen und farbbeständigen Wetterschutzfarben kannst du auf Zäunen, Gartenhäuschen, Balkonbrüstungen oder Bodenpaneelen einen beständigen Film auftragen, der nicht abblättert und das Holz lange vor der Witterung schützt. Der Nässeschutz beugt auch Algen-, Moos- und Pilzbefall vor, sodass die ansprechende Optik des Holzes erhalten bleibt. Holzdauerschutzfarben für außen sind in der Regel deckend – soll die Maserung sichtbar bleiben, sind Holzlasuren die richtige Wahl.
Fassadenfarben
Eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber Regen, Sonne und Kälte zeichnet auch Fassadenfarben aus. Lösemittelfreie Silikat-Fassadenfarben halten gut auf Putz, Ziegel- und Natursteinen sowie Zement und sind umweltfreundlich. Dispersions-Fassadenfarben eignen sich für nahezu alle Untergründe und bilden einen abriebfesten, haltbaren Film. Eine Mischung der beiden Farbarten stellen Silikonharz-Fassadenfarben dar – ihre Spezialität ist ein Abperleffekt. Gerade an der Wetterseite wird die Fassade so vor Durchnässung geschützt.
Dachfarben
Ziegel, Dachpfannen oder Metallabdeckungen sind UV-Licht, Regen und Sturm besonders stark ausgesetzt. Dachfarben sind deshalb stark belastungsfähig und wetterbeständig. Neben Farben mit hoher Deckkraft und Haftfähigkeit gibt es abdichtende Varianten auf Bitumenbasis, mit denen du undichte Stellen und verwitterte Oberflächen reparieren kannst. Meist ist hier ein Voranstrich erforderlich: Die Bitumenemulsion bereitet den Untergrund auf die Bitumenbeschichtung vor.
Sockelfarben
Aufgrund ihrer Bodennähe sind Hauswände am Sockel anfällig für Feuchtigkeit, Schmutz und Abnutzung. Sockelfarben sind darauf abgestimmt und extrem witterungsbeständig, hochdeckend und stoßfest. Gleichzeitig sind sie wie Fassadenfarben durchlässig für Wasserdampf, sodass Feuchtigkeit aus dem Gebäudeinneren nach außen diffundieren kann. Dank ihrer hohen Nassabriebfestigkeit kannst du Dreck von Sockelfarben entfernen, ohne die Farbschicht mit abzutragen.
10 Tipps: Was brauche ich zum Streichen und wie gehe ich vor?
- Bereite zunächst den zu streichenden Untergrund sorgfältig vor. Im Außenbereich entfernt ein Hochdruckreiniger mühelos Schmutz und lose Stellen, innen helfen eine Bürste und ein Spachtel.
- Altfarben auf Holz solltest du gegebenenfalls abbeizen. Lass alles gut trocknen, bevor du mit dem Streichen anfängst.
- Schadstellen solltest du ausbessern, etwa mit Reparaturputz oder Dichtmasse.
- Leg das passende Malerwerkzeug bereit: Abdeckvlies, Kreppband, Pinsel, Farbroller oder Sprühsysteme, Verlängerungsgriffe sowie einen Behälter zum Ablegen der farbgetränkten Werkzeuge.
- Denk auch an Lappen und Lösemittel zum Entfernen von Farbklecksen, wenn etwas danebengeht. Ebenfalls wichtig ist Schutzkleidung in Form von Malerkleidung oder einem Arbeitsoverall.
- Bei Wänden beginnst du mit dem Streichen der Ecken und Ränder, dann kommen bahnenweise die Flächen dran.
- Beachte die vom Hersteller angegebenen Trockenzeiten, bevor du weitere Anstriche aufträgst.
- Übrige Farbe kannst du in ein Glas umfüllen, das sich fest verschrauben lässt – Beschriftung nicht vergessen.
- Eingetrocknete Farbe gehört in den Restmüll, flüssige Farbe ist als Sondermüll zu entsorgen.
- Leere Gebinde aus Kunststoff wandern in die Gelbe Tonne bzw. den Gelben Sack, Metall wirfst du in die entsprechenden Container.