Kaufberatung Kabel
Gute Verbindung für Audio, Video und Daten
Endlich ist der neue Computer da, nun geht es an den Aufbau. Gut, dass du bei der Bestellung an die passenden Kabel gedacht hast: Mit wenigen Handgriffen verbindest du Monitor, Drucker, Router und Lautsprecher mit dem PC. Sogar den großen Fernseher im Wohnzimmer kannst du zum Spielen und Videostreaming im XXL-Format nutzen – ein extralanges HDMI-Kabel macht dein TV zum zweiten Monitor für den Rechner. Kabel gibt es nicht nur für Computeranwender – auch für die Verkabelung deines Heimkinos und deiner Stereoanlage brauchst du die passenden Leitungen. In diesem Ratgeber lernst du die verschiedenen Kabeltypen kennen und erfährst, worauf es bei der Auswahl ankommt.
Inhaltsverzeichnis
> Kabel für Computer und als nützliches Zubehör
> Leitungen für die Hi-Fi-Anlage
> TV im Heimkino verkabeln
> Spezialkabel und Zubehör
> Darauf kommt es beim Kabelkauf an
> Fazit: Signalübertragung von Gerät zu Gerät
Kabel für Computer und als nützliches Zubehör
Deine Computeranlage braucht jede Menge Kabel – neben Monitor, Tastatur und Maus sollen auch Drucker, Router, Switches, Lautsprecher und weitere Geräte an den Desktop-PC angeschlossen werden. Dabei gehst du Schritt für Schritt vor.
Monitor an PC anschließen
Um deinen Bildschirm per Monitorkabel mit dem Computer zu verbinden, prüfst du zunächst die an beiden Geräten verfügbaren Anschlüsse. Die beste Bildqualität und Auflösung erhältst du über den HDMI- oder DisplayPort-Ausgang. Entsprechende HDMI-Kabel und Displayportkabel mit einer Länge zwischen 1 und 2 m sorgen für ein ruhiges und scharfes Bild mit einer Auflösung von bis zu 4k (3.840 x 2.160 Pixel). Wenn dir Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel) reicht, kannst du auch ein DVI-Kabel verwenden. Ältere Systeme bieten einen VGA-Anschluss für die analoge Bildübertragung mit Auflösungen von bis zu 1.024 x 768 Pixeln, in den ein VGA-Kabel passt.
Netzwerkverbindung einrichten
Gegenüber dem kabellosen WLAN bietet ein kabelgebundenes Ethernet-Netzwerk (Fachjargon „LAN“ für „Local Area Network“) mit bis zu einem Gigabit pro Sekunde (1 Gbit/s) einen höheren Datendurchsatz, eine verbesserte „Abhörsicherheit“ und eine stabilere Verbindung. Die rechteckige, achtpolige RJ45-Buchse ist an der Rückseite von nahezu allen aktuellen PCs zu finden. Für die Verbindung zwischen der Ethernet-Schnittstelle und Netzwerkgeräten wie Routern, Switches oder LAN-Festplatten hast du die Wahl unter Netzwerkkabeln in vielen Längen zwischen 0,5 und 50 m.
Tipp: Die „CAT“-Bezeichnung (Englisch für „Kategorie“) gibt Aufschluss über die Abschirmung von Netzwerkkabeln. CAT5 reicht für nahezu alle Netzwerke aus, während CAT6- und CAT7-Leitungen für lange Kabelwege und sehr hohe Übertragungsraten von weit über 1 Gbit/s optimiert sind.
Drucker und Peripheriegeräte verbinden
Die meisten Zubehörteile für den Computer sind mit einer USB-Schnittstelle („Universal Serial Bus“) ausgestattet. Deshalb bietet jeder PC zwischen vier und acht USB-Ports, um beliebige Peripheriegeräte wie Mäuse, Tastaturen, Soundsysteme, Headsets oder Drucker anzuschließen. Bei der Auswahl des passenden USB-Kabels solltest du auf die Steckerausführung achten. Beim Typ A handelt es sich um die herkömmliche rechteckige Schnittstelle, wie sie als Buchse auch am PC zu finden ist. Typ B ist die kleine Micro-USB-Ausführung, wie du sie vom Handy her kennst. Typ C – rechteckig mit stark abgerundeten Ecken – ist der neueste Standard, den aktuelle Smartphones, Laptops, Tablets und Computer bieten.
Tipp: Achte bei USB-B-Kabeln auf zwei unterschiedliche Ausführungen: Bei „B Micro“ handelt es sich um die beschriebenen Ministecker, während viele Druckerkabel und Leitungen für externe Festplatten mit einem größeren, nahezu quadratischen B-Stecker ausgestattet sind.
Leitungen für die Hi-Fi-Anlage
Wenn du die Geräte rund um deine Stereoanlage korrekt verkabeln möchtest, hast du die Wahl unter verschiedenen Varianten für unterschiedliche Signalarten.
Cinch-Kabel für analoge Signalübertragung
Die im Audiobereich gebräuchlichsten Leitungen sind Cinch-Kabel, die für die Übertragung analoger Signale geschaffen sind und meist als Stereopaar angeboten werden. Damit schließt du beispielsweise CD-Player oder Plattenspieler an einen Verstärker an. Klinkenkabel werden meist bei Musikinstrumenten oder zum Verlängern eines Kopfhörerkabels eingesetzt.
Lautsprecherkabel für verstärkte Signale
Für die Übertragung der Signale vom Verstärker zu den Boxen verwendest du dicke Lautsprecherkabel. Du erhältst sie entweder als Meterware zum Zurechtschneiden und Einklemmen oder als vorkonfektionierte Varianten mit Klemmen oder Bananensteckern.
Tipp: Je größer der Kabelquerschnitt, desto weniger Widerstand setzt das Kabel dem Musiksignal entgegen. Preiswerte Lautsprecherkabel haben einen Querschnitt zwischen 1 und 1,5 mm², während High-End-Kabel bis zu 4 mm² Leitungsfläche bieten.
Optische Kabel für Digitalsignale
Möchtest du das Musiksignal nahezu verlustfrei auf digitalem Weg übertragen, greifst du zu optischen Kabeln (Toslink). Dabei wird das Signal per Lichtimpuls vom Wiedergabegerät an den Verstärker übermittelt. Alternativ bekommst du auch für die Digitalübertragung optimierte Cinch-Kabel. Bei beiden Varianten werden die Übertragungsverluste minimiert, da das Signal vom Wiedergabegerät codiert und erst im Verstärker entschlüsselt und in ein Analogsignal zurückverwandelt wird.
TV im Heimkino verkabeln
Im Wohnzimmer ist die Wiedergabe nicht nur auf den Ton beschränkt – auch Video- und Antennensignale wollen in guter Qualität übertragen werden. Dafür bieten sich verschiedene Möglichkeiten.
Universelle HDMI-Kabel für Bild und Ton
HDMI („High Definition Media Interface“) ist der wichtigste Standard für die simultane Übertragung von Bild und Ton. Nahezu jeder Fernseher und jedes Wiedergabegerät wie Spielkonsolen, Blu-Ray-Player und Sat.-/Kabel-Receiver sind mit einer oder mehreren HDMI-Buchsen ausgestattet, an die du ein HDMI-Kabel anschließen kannst. Während die meisten dieser Kabel an beiden Enden identische Stecker haben, bekommst du für den Anschluss von Mobilgeräten auch Micro-HDMI-Varianten mit einem verkleinerten Stecker an einem Ende.
SCART-Kabel für ältere Geräte
SCART war vor der Einführung von HDMI der am weitesten verbreitete Standard für die Audio- und Videoübertragung. Möchtest du ältere Geräte wie Videorekorder oder Spielkonsolen an die auch bei vielen aktuellen Fernsehgeräten noch vorhandene SCART-Schnittstelle anschließen, gelingt dir das mit SCART-Kabeln.
Tipp: Achte bei der Auswahl deines SCART-Kabels auf eine volle RGB-Beschaltung aller Anschlusspins, um die bestmögliche Bildqualität zu erzielen.
Antennen- und Sat.-Kabel für TV und Receiver
Den Weg von der Antennenbuchse zu deinem Fernseher oder Kabel-Receiver überbrückst du mit einem Antennenkabel in koaxialer (zweipoliger) Ausführung. Dabei bist du mit Kabellängen zwischen 0,5 und 20 m sehr flexibel. Gleiches gilt für Sat.-Kabel, mit denen du eine Verbindung zwischen der Satellitenschüssel beziehungsweise der entsprechenden Anschlussdose und deinem Sat.-Receiver herstellst. Sat.-Kabel sind mit verschraubbaren F-Steckern ausgestattet, die das empfindliche hochfrequente Satellitensignal gegen äußere Einflüsse abschirmen.
Spezialkabel und Zubehör
Neben den vorgestellten Kabeln bieten die Hersteller weitere Varianten für spezielle Anwendungsfälle an – sowie Zubehör für die Installation und Organisation:
- Besitzt du noch Computer oder Tablets mit der älteren FireWire-Technik, legst du mit FireWire-Kabeln die passenden Leitungen.
- Mainboard-Kabel dienen zur internen Verdrahtung von Computerplatinen.
- Mit den flachen SATA-Kabeln verbindest du interne und externe Festplatten mit der Controller-Schnittstelle deines Computers.
- Mit einem Telefonkabel schließt du dein Telefon an die TAE-Buchse an oder verbindest mehrere Kommunikationsgeräte miteinander.
- Per Thunderbolt-Kabel verbindest du Apple-Computer und Tablets mit entsprechenden Peripheriegeräten.
- Für ein aufgeräumtes Erscheinungsbild bei großen Installationen sorgen Schächte, Kabelbinder und spezielle Boxen aus dem Bereich Kabelorganisation.
Darauf kommt es beim Kabelkauf an
Bei der Auswahl deiner Kabel solltest du vor allem auf verschiedene Produktmerkmale achten, damit Bild, Ton oder Daten in bester Qualität beim Empfänger ankommen.
Kabellänge
Bei der Länge der Kabel gilt folgender Grundsatz: so kurz wie möglich und so lang wie nötig. Gerade im Analogbereich – etwa bei Cinch- und Lautsprecherkabeln – wirken sich zu lange Kabel negativ auf den Klang oder die Bildqualität aus. Auf der anderen Seite können zu kurze Kabel zu Problemen bei der Installation führen, sodass du immer einen Puffer von ungefähr 0,5 m einkalkulieren solltest.
Abschirmung
Bei sehr langen Kabelwegen – beispielsweise von der Sat.-Schüssel zum Receiver im Wohnzimmer – solltest du zu gut abgeschirmten Varianten greifen. Diese erkennst du an Bezeichnungen wie „dreifach geschirmt“ oder „vierfach geschirmt“, wobei die signalführenden Adern von mehreren Metallfolien umgeben sind, die für elektrische und magnetische Störsignale undurchlässig sind.
Steckerausführung
Bei allen Kabeltypen solltest du nicht nur auf die Qualität der eigentlichen Leitung achten, sondern auch auf die Steckerausführung. Hochwertige Kabel sind mit soliden und fest einrastenden Steckern ausgestattet, die auch unter Belastung nicht aus der Buchse rutschen. Für einen guten elektrischen Kontakt sorgen vergoldete Pins, die weitgehend unempfindlich gegen Korrosion sind. Flexible Schutztüllen am Übergang zwischen Stecker und Kabel bewirken eine Zugentlastung und verhindern somit Wackelkontakte.
Qualität der sonstigen Komponenten
Besonders im Hi-Fi- und Videobereich werben viele Hersteller mit besonders hochwertigen Kabelausführungen, die oftmals das Mehrfache eines Standardkabels gleicher Länge kosten. Generell gilt: Nahezu jedes angebotene Kabel erfüllt unter normalen Bedingungen seinen Zweck. Nennst du aber besonders hochwertige Hi-Fi- oder Videokomponenten dein Eigen, kann sich der Griff zu überdurchschnittlich gut geschirmten oder aus reinen Metalllegierungen hergestellten Kabeln durchaus lohnen.
Fazit: Signalübertragung von Gerät zu Gerät
Mit Kabeln in der richtigen Länge und Ausführung sorgst du für ein gutes Bild und einen klaren Ton im Wohnzimmer und für eine stabile Datenübertragung am Computer im Arbeitszimmer. Eine Orientierung bieten dir diese Empfehlungen:
- Zur Verkabelung deiner Computeranlage verwendest du hauptsächlich Monitor-, Netzwerk- und USB-Kabel. Computerexperten mit Selbstbauambitionen greifen außerdem zu Mainboard- und SATA-Kabeln für die interne Verdrahtung.
- Wenn du deine Hi-Fi-Anlage nutzen möchtest, sorgen hochwertige Cinch- und Klinkenkabel für die analoge und optische Toslink-Kabel für die digitale Signalübertragung. Lautsprecherkabel sind für die Verbindung der Boxen mit dem Verstärker zuständig.
- Dein Heimkino mit Video- und Audiokomponenten verkabelst du mit verschieden langen HDMI-Kabeln, während ältere Komponenten über die SCART-Schnittstelle Anschluss finden. Antennen- und Sat.-Kabel bringen das Signal von der Antennendose zum Fernseher oder Receiver.