Kaufberatung Teppichboden
Weicher Bodenbelag für leise Schritte
Erschöpft von einem langen Tag ziehst du Schuhe und Socken aus. Deine Füße brennen vom vielen Herumlaufen und so ist der erste Schritt auf deinem weichen Teppichboden gleich eine Wohltat. Mit leisen Schritten kommst du so zu deinem Sofa, auf das du dich erschöpft fallen lässt. Obwohl das Fenster geschlossen war, während du weg gewesen bist, ist das Raumklima dank deines Teppichbodens angenehm. In diesem Ratgeber liest du, wo du Teppichboden einsetzen kannst und wie du den Teppich auswählst, der zu dir passt.
Inhaltsverzeichnis
> Teppichboden macht Räume wohnlicher
> Von extraweich bis pflegeleicht: die Teppichvarianten
> Nutzungsklassen: Das hält dein Teppich aus
> Der passende Teppichboden für deinen Wohnstil
> Mit diesen Tipps verlegst du deinen Teppich selbst
> Fazit: Teppichböden machen Räume gemütlich
Teppichboden macht Räume wohnlicher
Klick, klick, klick, klick. Auf vielen Bodenbelägen wie Laminat und PVC gibt es bei jedem Schritt ein Geräusch. Ein Teppichboden schluckt diese Geräusche und reduziert damit die Geräuschbelastung – in Büros ebenso wie in Wohnräumen.
Hast du kleine Kinder zu Hause, macht ein Teppichboden es ihnen angenehmer, darauf zu krabbeln und zu spielen: Denn unter den empfindlichen Knien fühlt sich ein weicher Bodenbelag einfach besser an. Auch beim Laufenlernen und dem damit verbundenen Hinfallen ist ein Teppich eine gute Polsterung.
Außerdem kann mit Teppichboden die Unfallgefahr im Haushalt sinken: Der Bodenbelag gibt dir Halt beim Gehen und macht es unwahrscheinlich, dass du ausrutschst. Nicht zuletzt kann Teppichboden das Raumklima verbessern, weil er Wärme und Staub speichert, sodass dieser weniger aufgewirbelt wird.
Teppichboden ist übrigens etwas anderes als Teppichfliesen. Während bei Teppichfliesen viele Einzelstücke den ganzen Teppich bilden, wird Teppichboden in langen Stücken von der Rolle verlegt. Vor allem bei gemusterten Teppichen sorgt das für eine schöne, gleichmäßige Optik. Außerdem gibt es bei Teppichböden auch die Hochflorvariante, was bei Teppichfliesen noch recht selten ist.
Teppiche gibt es in verschiedenen Florhöhen und auch mit anderen Besonderheiten. Welcher Teppich in dein Zuhause passt, erfährst du in der folgenden Übersicht.
Hochflorteppiche: besonders flauschig
Ab einer Florhöhe von 13 mm gilt ein Teppich als Hochflor. Das bedeutet, dass seine Teppichfasern recht lang sind und der Boden so sehr weich und flauschig ist. Der große Vorteil von Hochflorteppichen ist ihr Komfort: Es ist besonders angenehm, barfuß über einen Hochflorteppich zu gehen. Außerdem hält er Bodenkälte gut ab, weswegen du ihn vor allem im Wohnzimmer gut auslegen kannst.
Tipp: Mit einer flachen Teppichdüse an deinem Staubsauger kannst du Hochflorteppiche besonders leicht reinigen.
Kurzflorteppiche: pflegeleicht und allergenarm
Teppiche mit kurzem Flur eignen sich mitunter auch für dich, wenn du mit Allergien zu tun hast. Hausstaubmilben, die oft Schuld an der sogenannten Hausstauballergie sind, können sich in Kurzflorteppichen schlecht halten und meiden diese. Außerdem bleibt der eigentliche Staub eher im Teppich haften und fliegt nicht unkontrolliert herum – ebenfalls ein Vorteil für Allergiker.
Teppiche für Fußbodenheizungen: gemütliche Energiesparer
Hast du eine Fußbodenheizung, solltest du einen Bodenbelag wählen, der dafür ausgelegt ist. Inzwischen gibt es auch Teppichböden, die gut mit Fußbodenheizungen harmonieren. Diese Böden haben einen entscheidenden Vorteil: Die Wärme gelangt vom Boden schnell in den Raum, weil bei Teppich kein hartes und kühles Material aufgeheizt werden muss – anders als etwa bei Holz oder Keramikfliesen. Das bedeutet für dich, dass du weniger zu heizen brauchst und es trotzdem schön warm in deinem Zimmer hast. Der Teppich hilft dir also, Energie zu sparen.
Teppiche mit Trittschalldämmung: leise Schritte
Wohnst du in einer sehr hellhörigen Wohnung, ist es manchmal nicht so einfach, Rücksicht auf die Nachbarn zu nehmen. Jeder Schritt hallt wider – so kannst du dich auch auf Zehenspitzen bewegen und doch stört sich einer an den Geräuschen. Mit einem Teppich mit integrierter Trittschalldämmung schaffst du hier Abhilfe. Diese Teppiche schlucken zum Beispiel durch einen Vliesrücken auf der Rückseite den Schall sogar noch stärker als herkömmliche Teppiche.
Tipp: Natürlich kannst du auch in einem Einfamilienhaus Teppich mit Trittschalldämmung verlegen. Gerade wenn Kinder im Haus leben, reduzierst du so den Geräuschpegel.
Nutzungsklassen: Das hält dein Teppich aus
Teppiche werden in Nutzungsklassen unterteilt. Diese Einteilung sagt dir, wie belastbar dein Teppich ist. Wir haben hier in einer Übersicht die Nutzungsklassen zusammengefasst:
NK 21: für geringe Beanspruchung
Mit der Nutzungsklasse 21, kurz NK 21, werden Teppiche ausgezeichnet, die wenig beansprucht werden. Diese verlegst du beispielsweise im Schlafzimmer oder im Gästezimmer. Teppiche der NK 21 sind häufig vergleichsweise preiswert und daher auch eine gute Wahl, wenn du planst, bald wieder umzuziehen – beispielsweise, wenn du Teppichboden in dein Studenten-WG-Zimmer verlegen möchtest.
NK 22: für durchschnittliche Beanspruchung
Im Wohnzimmer hältst du dich wahrscheinlich viel auf. Hier findet der DVD-Abend mit Freunden statt, die Brettspielrunden mit deiner Familie und die Geburtstagsfeier deiner Kinder. Da brauchst du eine Nutzungsklasse, die den Trubel mitmacht und einiges aushält. Teppiche mit der NK 22 sind für die durchschnittliche Belastung in Wohnräumen geeignet und werden daher oft in Wohnzimmern, Kinderzimmern oder dem Hobbyraum verlegt.
Tipp: Fürs Kinderzimmer kannst du gut einen kurzflorigen Teppich dieser Nutzungsklasse auswählen. Diese Teppiche sind leichter zu reinigen, wenn doch einmal ein Glas Saft umfällt.
NK 23: für hohe Beanspruchung im Wohnbereich
Gummistiefel mit harten Riffelsohlen, High Heels mit Pfennigabsätzen, Matsch, Staub, Blütenpollen – ein Teppich im Eingangsbereich wird oft stark belastet. Für diese gehobene Beanspruchung ist die NK 23 ausgelegt, die sich zum Beispiel gut für Flure eignet.
Tipp: Hast du sehr viel Besuch, kannst du auch überlegen, einen solch robusten Teppich im Wohnzimmer zu verlegen.
NK 31: geringe Beanspruchung im gewerblichen Bereich
An der 30 erkennst du Nutzungsklassen für den gewerblichen Bereich. Hier ist die Beanspruchung meist deutlich höher als im Wohnbereich, jedoch unterscheidet sich auch im gewerblichen Bereich die Nutzungsintensität stark. Die NK 31 ist für eine geringe Beanspruchung im gewerblichen Bereich gedacht. Hierzu zählen beispielsweise Kanzleien, Hotelzimmer oder Konferenzräume.
Tipp: Im gewerblichen Bereich solltest du – dem Gesetz entsprechend – außerdem darauf achten, dass der Teppichboden feuerfest ist.
NK 32: durchschnittliche Beanspruchung im Gewerbe
Hast du ein kleines Restaurant, das du mit Teppichboden auslegen willst, oder ein kleines Hotel, dann ist ein Teppichboden der NK 32 vermutlich das Richtige für dich. Gleiches gilt für mittelgroße Büros oder die Verkaufsräume von eher kleinen Läden.
NK 33: hohe Beanspruchung im gewerblichen Bereich
In großen Hotels, Geschäften, Schulen oder viel besuchten Restaurants ist ein Teppichboden sehr hoher Beanspruchung ausgesetzt. Damit du auch hier länger Freude an deinem Teppich hast, greife zu NK 33. Diese Teppiche sind sehr robust und nutzen sich nicht so schnell ab.
Der passende Teppichboden für deinen Wohnstil
Teppichboden passt zu vielen Wohnstilen – vorausgesetzt, du wählst geeignete Muster und Varianten aus. Damit dir das leichter fällt, hier ein paar Tipps für drei beliebte Wohnstile.
Moderner Wohnstil: schlicht und kurzflorig
Im modernen Wohnstil herrschen klare Linien und eine eher reduzierte Optik mit Hochglanz und viel Glas vor. Um von dieser Linie nicht abzulenken, sollte auch der Teppichboden eher schlicht gehalten sein. Ein kurzfloriger, unifarbener Teppich passt hier zum Beispiel. Hell ist eine gute Wahl, wenn du aber farbenfrohe Möbel in eher knalligen Farben hast, bildet ein schwarzer Teppich einen schönen Kontrast.
Scandi-Wohnstil: gemütlich in Pastelltönen
Wenn du mit skandinavischen Möbeln eingerichtet bist, sind diese wahrscheinlich aus hellem Holz, zum Beispiel Birke. Außerdem gehören viel Weiß und Pastellfarben zum Scandi-Wohnstil. Dazu passt ein gemütlicher Hochflorteppich, der diese Farben aufgreift. Ein heller Blauton kann außerdem beruhigend wirken und dich in deinem Zuhause noch leichter entspannen lassen.
Landhaus-Stil: natürliches Material
Die Verbundenheit mit der Natur wird im Landhaus-Wohnstil großgeschrieben. Hier greifst du also zu Teppichen aus natürlichem Material wie etwa Wolle oder Sisal. Beigetöne passen gut und harmonieren mit Möbeln in warmen Holztönen. Im Wohnzimmer kann ein Hochflorteppich die wohnliche Atmosphäre unterstreichen, in den anderen Zimmern passt auch ein pflegeleichter Kurzflorteppich.
Mit diesen Tipps verlegst du deinen Teppich selbst
Teppich verlegen ist einfach und auch ohne große Vorerfahrung machbar. Möchtest du dich selbst an der Renovierung versuchen, hier ein paar Tipps:
- Vor dem Verlegen: Bereite den Boden vor, indem du alten Teppichboden entfernst. Laminat oder Fliesen können liegen bleiben. Säubere diese nur gründlich und verspachtele bei Bedarf starke Unebenheiten wie große Fugen.
- Roll den Teppich aus und schneide ihn zu. An den Seiten solltest du zunächst einige Zentimeter mehr stehen lassen. Diese entfernst du erst, wenn die Leisten verlegt sind.
- Achte darauf, dass der Teppichboden gut liegt und sich keine Falten oder Wellen gebildet haben. Warte dazu einfach ein paar Minuten.
- Anschließend kannst du die Stöße zuschneiden. Benutze hierzu ein scharfes Teppichmesser. Im Zweifel schneide zunächst lieber etwas zu wenig ab. Nachschneiden kannst du später noch.
- Bevor du den Teppich fixierst, streiche ihn noch einmal von der Mitte nach außen hin glatt.
- Fixiermethode für Mietwohnungen: Nutze ein Vliesklettband oder ein Verlegklebeband, das du am Boden an den Türschwellen und an den Stößen fixierst. Der Teppich kann so haften, bei deinem Auszug aber auch einfach wieder entfernt werden.
- Die Methode für Eigentum: Gehört das Haus oder die Wohnung dir, wähle die klassische Verklebemethode. Hierzu klappst du die Hälfte des Teppichbodens um und bestreichst den Boden mit Kleber. Ist dieser etwas ausgelüftet, legst du den Teppich wieder hin und streichst ihn zu den Seiten glatt. Zum Thema Auslüften werfe einen Blick in die Anleitung deines Klebeherstellers. Anschließend wiederholst du den Vorgang für die andere Hälfte des Teppichs.
- Jetzt schneidest du die überstehenden Ränder an den Wänden ab.
- Anschließend bringst du noch die Sockelleisten an – und schon bist du fertig!
Fazit: Teppichböden machen Räume gemütlich
Teppichböden verdanken ihre Beliebtheit ihren positiven Eigenschaften, zum Beispiel der hohen Trittschalldämmung und ihrem guten Beitrag zu einem angenehmen Raumklima. So findest du den passenden Teppichboden für dich:
- Für den Wohnbereich in deinem gemütlichen Zuhause sind die Teppich-Nutzungsklassen 21, 22 und 23 gut geeignet.
- Für die gewerbliche Nutzung achte auf eine Nutzungsklasse mit einer 3 vorne: also 31, 32 und 33.
- In Mietwohnungen sind Teppiche mit Trittschalldämmung praktisch. Wenn du den Teppichboden mit Vliesklettband verlegst, kannst du ihn beim Umzug besonders leicht wieder entfernen und sogar mitnehmen.
- In den modernen Wohnstil passen schlichte Kurzflorteppiche in Schwarz oder Weiß.
- Für den Scandi-Stil wählst du pastellfarbene Hochflorteppiche, zum Beispiel in einem hellen Blauton.
- Im rustikalen Landhausstil sind Teppiche aus natürlicher Wolle oder Sisal gut aufgehoben.