Kaufberatung Wagenheber
Auto aufbocken für den Reifenwechsel
Es ist mal wieder so weit: Der halbjährliche Reifenwechsel steht an. Du fährst also dein Auto auf die Einfahrt, damit du mehr Bewegungsfreiheit hast. Anschließend holst du die Reifen aus der Garage. Nachdem du sie um das Fahrzeug herum verteilt hast, greifst du zum Wagenheber und schiebst ihn unter die Vorderachse. Du betätigst einige Male den Hebelarm und schon drückt das Werkzeug die Karosse nach oben. Nach ein paar Sekunden kannst du den Schraubenschlüssel ansetzen und die Radmuttern lockern. Danach tauschst du die Räder aus. Was Wagenheber leisten, welche Varianten es gibt und wie du das passende Modell findest, erfährst du im folgenden Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
> Was ist ein Wagenheber und wie funktioniert er?
> Unterschiedliche Modelle im Überblick
> Mit diesen technischen Details punkten die Werkzeuge
> Welche Wagenheber-Variante ist für mich geeignet?
> Fazit: Effektive Helfer zum Aufbocken von Autos
Was ist ein Wagenheber und wie funktioniert er?
Um einen Reifenwechsel in Eigenregie durchführen zu können, ist es erforderlich, das jeweilige Rad vom Boden abzuheben. Professionelle Werkstätten nutzen dafür oft eine Hebebühne. Im privaten Umfeld kommt dagegen in der Regel ein Wagenheber zum Einsatz. Mit einem solchen Werkzeug wird dein Auto ohne große Kraftanstrengung in die Höhe gehievt. Dank ausgeklügelter Technik kannst du damit das Fahrzeug meist mit wenigen Handgriffen hochstemmen, sodass die Arbeit im Handumdrehen erledigt ist. Ein Wagenheber dient außerdem als effizienter Pannenhelfer, zum Beispiel, wenn du unterwegs einen Platten hast.
Unterschiedliche Modelle im Überblick
Wagenheber gibt es in mehreren Ausführungen, wobei vor allem drei besonders häufig genutzt werden. Sie unterscheiden sich in der Bauart und dem Prinzip, mit dem die Hebelkraft entwickelt wird.
Varianten mit Scheren
Zur serienmäßigen Ausstattung vieler Autos gehören Scherenwagenheber, die nach dem Kniehebelprinzip arbeiten. Solche Varianten sind meist in Form einer Raute konstruiert. Sie zeichnen sich durch eine einfache und platzsparende Bauweise aus. Um das Fahrzeug hochzuwuchten, betätigst du mithilfe einer Kurbel eine Gewindestange. Sie führt durch die beiden längeren Achsen und treibt diese auseinander. Scherenwagenheber werden lediglich durch Muskelkraft in Bewegung gesetzt. Sie eignen sich dank ihrer Form gut als Pannenhelfer.
Hydraulische Stockheber
Hydraulische Stockheber oder Stempelwagenheber sind leistungsstark und bieten zum Teil eine Tragkraft von über 20 Tonnen (t). Deshalb kommen sie insbesondere bei Transportern, SUVs und Wohnmobilen zum Einsatz. Sie eignen sich aber ebenso für kleinere Pkw. Stockheber haben einen demontierbaren Hebelarm, der eine Hydraulikpumpe betätigt, die wiederum die Auflage senkrecht nach oben drückt. Das Absenken erfolgt mit einem Ventil, das den Hebelarm nach unten bewegt. Ein hydraulischer Stockheber hat oft ein zusätzliches Spindelgewinde, mit dem sich die Hubhöhe vergrößern lässt.
Tipp: Es ist ratsam, für hydraulische Wagenheber ein spezielles Hydrauliköl zu verwenden. Welche Variante sich empfiehlt, hängt vom Modell ab. Nähere Infos dazu findest du meist in der Bedienungsanleitung.
Rangiergeräte
Rangierwagenheber sind komfortabel zu handhaben. Wie die hydraulischen Varianten arbeiten sie oft mit Öldruck. Solche Geräte lassen sich dank ihrer meist jeweils zwei Lenk- und Laufrollen gut bewegen. Deshalb kannst du sie bequem in Position bringen. Mithilfe des rollenden Untersatzes ermöglichen sie ein Manövrieren des Fahrzeugs, wenn du zwei Wagenheber mittig unter dem Auto ansetzt. Rangierwagenheber eignen sich vor allem für den stationären Einsatz und brauchen eine ebene Fläche.
Unterstellböcke
Eine Erweiterung der klassischen Wagenheber sind Auto-Unterstellböcke. Sie sind dafür konzipiert, das Fahrzeug in der Höhe zu halten. Du kannst damit bei Bedarf das gesamte Fahrzeug aufbocken. Oft werden die Böcke paarweise geliefert. Sie punkten mit einer hohen Traglast und einer großen Hubhöhe. Meistens finden sie im professionellen Bereich Verwendung.
Mit diesen technischen Details punkten die Werkzeuge
Die wesentlichen Kriterien bei einem Wagenheber sind Tragkraft und Hubhöhe. Sie entscheiden, welche Fahrzeuge sich damit aufbocken lassen. Außerdem sind verschiedene Komfortfunktionen und die Maße wichtig.
Maximale Tragkraft
Die Tragkraft gibt an, wie schwer die Last sein darf, die das Gerät nach oben stemmt. Übersteigt sie das Gewicht des Fahrzeugs, bist du auf der sicheren Seite. Auf einem Wagenheber lastet meistens nur ein Viertel des Kfz-Gewichts. Du kannst deshalb ein Modell mit höchstens 1 t Tragkraft in der Regel auch für eine Limousine nutzen, die einiges mehr wiegt. Die Bandbreite liegt zwischen 1 und rund 20 t. Als Richtwerte für das durchschnittliche Gewicht unterschiedlicher Fahrzeugtypen gelten: Kleinwagen wiegen 1 bis 1,2 t, Limousinen 1,5 bis 2 t und SUVs rund 3 t. Wohnmobile bringen es auf etwa 3,5 t.
Maximale Hubhöhe
Diese Größe gibt an, wie hoch der Wagenheber ausgefahren werden kann. Während bei einem Kleinwagen häufig 30 cm genügen, erfordert ein SUV oder Van meist einen deutlich höheren Hub, damit der Reifen tatsächlich vom Boden abhebt. Als Maßstab empfehlen sich Winterreifen, die wegen ihres Profils in der Regel einen größeren Durchmesser haben. Je nach Modell beträgt die maximale Hubhöhe zwischen 30 und 85 cm.
Unterfahrhöhe
In umgekehrter Richtung der Hubhöhe ist die Unterfahrhöhe wichtig. Sie gibt an, wie kompakt der Wagenheber im zusammengeklappten Zustand ist. Bei tiefergelegten Autos gibt sie den Ausschlag bei der Frage, ob das Werkzeug überhaupt für das Modell geeignet ist. Abgesehen davon lässt sich ein kleines Gerät leichter im Kofferraum verstauen. Kompakt sind Scheren- und Rangierwagenheber, die sich auf bis zu 7 cm zusammenfalten lassen.
Größe und Gewicht
Auf den ersten Blick mögen die Maße des Modells zweitrangig sein. Doch gerade bei beengten Platzverhältnissen in der Garage oder beim Transport im Kofferraum ist die Größe wichtig. Außerdem erleichtert ein geringes Gewicht die Handhabung, wenn es sich um einen Heber ohne Rollen handelt. Die Bandbreite reicht von 2 bis 95 kg, die Maße für Länge und Breite variieren zwischen 10 und 150 cm sowie 10 und 66 cm.
Gummiauflage
Eine Gummiauflage erhöht den Komfort bei der Nutzung. Das weiche Material sorgt dafür, dass die Karosserie beim Anheben gepolstert ist. Weil der Lack nicht mit Metall in Berührung kommt, lassen sich Kratzer vermeiden.
Prüfsiegel
Wie viele andere technische Geräte werden auch Wagenheber mit unterschiedlichen Prüfsiegeln ausgezeichnet. Deshalb lohnt sich die Wahl eines Modells, das entweder ein TÜV-Siegel, eine CE-Kennzeichnung oder ein GS-Zeichen für „Geprüfte Sicherheit“ aufweist.
Welche Wagenheber-Variante ist für mich geeignet?
Bei der Wahl des passenden Modells spielt zunächst der Fahrzeug-Typ eine Rolle. Davon hängt ab, welche maximale Tragkraft und Hubhöhe erforderlich ist. Außerdem ist wichtig, wie häufig du den Wagenheber brauchst und wie viel Wert du auf Komfort legst.
Mobile Pannenhelfer für den Kofferraum
Als Helfer in der Not oder für kurzfristige Reifenwechsel zu Hause empfiehlt sich ein einfacher Scherenwagenheber mit Gewindestange. Er lässt sich aufgrund seines geringen Gewichts und seiner kompakten Form gut im Kofferraum verstauen. Solche Modelle reichen für Kleinwagen und Limousinen aus. Sie bieten flexible Einsatzmöglichkeiten und eine niedrige Unterfahrhöhe, sodass sie sich auch für tiefergelegte Wagen eignen. Preis: ab 20 €.
Geräte für gelegentliche Einsätze in der Garage
Um den Wechsel von Sommer- auf Winterreifen und umgekehrt selbst durchzuführen, wählst du einen hydraulischen Stockheber ab 2 t Tragkraft. Solche Varianten sind mit ihrem Hebelarm leicht zu bedienen, sodass du dank ihrer Leistungsfähigkeit dein Fahrzeug ohne große Kraftanstrengung in die Höhe stemmen kannst. Insbesondere auf der ebenen Fläche einer Garage sorgen sie für einen sicheren Stand. Kostenpunkt: 20 bis 70 €.
Stationäre Werkzeuge für die Werkstatt
Wenn du ein Werkzeug für Wartung und Werkstatt suchst, weil du regelmäßig Reifen wechselst und an Autos schraubst, lohnt sich ein hydraulischer Rangierwagenheber in Verbindung mit Auto-Unterstellböcken. Damit du schwere Fahrzeuge wie Vans, SUVs oder Kleintransporter anheben kannst, sollte der Wagenheber eine Tragkraft von mindestens 2 bis 3 t sowie eine Hubhöhe ab 40 cm mitbringen. Rangierwagenheber dieser Kategorie gibt es ab knapp 90 €, Unterstellböcke sind zwischen 20 € für Einzelstücke und paarweise für bis zu 50 € erhältlich.
Fazit: Effektive Helfer zum Aufbocken von Autos
Ein Wagenheber hilft bei einer Reifenpanne und dient als Werkzeug beim regelmäßigen Reifenwechsel. Dank mechanischer oder hydraulischer Kraft erleichtert er es dir, das Auto am jeweiligen Reifen hochzuhieven. Welches Modell für dich infrage kommt, hängt davon ab, wie oft du es benutzt und für welche Fahrzeuge.
- Wenn du ein Gerät zum Mitnehmen suchst, das du bei Bedarf schnell zur Hand hast, bist du mit einem einfachen Scherenwagenheber gut beraten. Solche Varianten, die mit einer Gewindestange und mechanischer Kraft arbeiten, sind kompakt und für rund 20 € erhältlich.
- Für den halbjährlichen Reifenwechsel oder gelegentliche Einsätze sind Stockheber mit Hydraulikhebel eine gute Wahl. Preislich liegen solche Geräte mit 2 t Tragkraft zwischen 20 und 70 €.
- Als Ausstattung für deine Werkstatt empfiehlt sich eine Kombination aus hydraulischem Rangierwagenheber und Auto-Unterstellböcken, die das Fahrzeug auch bei längeren Arbeiten stabil in der Luft halten. Modelle mit mindestens 2 t Tragkraft und einer Hubhöhe ab mindestens 40 cm eignen sich auch für größere Wagen wie SUVs. Preis: ab 90 €.