Kaufberatung Winterreifen
Auf diesen Reifen im Winter sicherer unterwegs
Winterreifen verbessern das Handling deines Fahrzeugs in den Wintermonaten. Bei kalter Fahrbahnoberfläche, Schnee, Matsch und Eis kommst du so mit dem Auto sicherer ans Ziel.
Inhaltsverzeichnis
> Was zeichnet Winterreifen aus und welche Vorteile bieten sie?
> Worauf sollte ich bei der Wahl von Reifen für den Winter achten?
> 7 Tipps: Tricks und Wissenswertes zu Winterreifen
Was zeichnet Winterreifen aus und welche Vorteile bieten sie?
- Das ausgeprägte, tiefe Lamellenprofil von Winterreifen mit mehr Quer- als Längsrillen (im Gegensatz zu Sommerreifen) sorgt bei schneebedeckter Fahrbahn, Schneematsch und Eis für einen guten Kontakt zwischen Pneu und Fahrbahnoberfläche.
- Die weiche Gummimischung von Winterreifen ist für kalte Temperaturen unter 7 °C optimiert, sodass sich der Reifen auch bei Kälte nicht verhärtet oder spröde wird.
- Die Kombination aus Profil und Gummimischung bietet bei winterlichen Straßenverhältnissen eine hervorragende Manövrierfähigkeit und kürzere Bremswege für ein Plus an Sicherheit.
- Winterreifen bekommst du in vielen Größen und Ausführungen für nahezu alle Fahrzeugmodelle – auch in sportlicher Ausführung.
Worauf sollte ich bei der Wahl von Reifen für den Winter achten?
Wie ermittle ich die richtigen Reifendimensionen?
Bevor du einen bestimmten Winterreifen kaufst, solltest du die Eckdaten mit deinem Fahrzeugtyp in Einklang bringen. Dazu hast du drei Möglichkeiten:
- An der Flanke der bereits montierten Reifen befindet sich eine Typbezeichnung, die aus mehreren Zahlen und Buchstaben besteht. Notiere diese und stimme sie mit den Reifendimensionen in den Herstellerangaben ab.
- Im alten Fahrzeugschein findest du unter den Kennziffern 20 bis 23 die für das Fahrzeug erlaubten Reifendimensionen. In neuen Fahrzeugscheinen sind diese Daten in den Abschnitten 15.1 bis 15.3 vermerkt.
- Beim Kauf eines Fahrzeugs bekommst du ein Certificate of Conformity (kurz CoC) ausgehändigt. In diesem Dokument sind alle erlaubten Reifentypen verzeichnet.
Wie lese ich die Informationen in der Typbezeichnung?
Ein typischer Winterreifen für Fahrzeuge der Kompakt- und Mittelklasse trägt die Typbezeichnung „205/55 R16 91V“. Was bedeuten diese Angaben im Einzelnen?
- Die erste Ziffer bezeichnet die Breite des Reifens, in diesem Fall 205 mm oder 20,5 cm. Das Spektrum reicht von schmalen „Trennscheiben“ mit 190 mm bis hin zu stattlichen Breitreifen mit 275 oder gar 305 mm für Sportwagen.
- Die durch einen Schrägstrich von der Reifenbreite getrennte Ziffer nennt sich Querschnittsverhältnis und steht für das Verhältnis von der Flankenhöhe zur -breite. In dem Beispiel oben sind das durchschnittliche 55 %. Je geringer die Proportionen, desto schmaler ist der Reifen von der Seite betrachtet.
- Die Ziffer hinter dem R (die bei Pkw verbreitete Radialbauweise) gibt den Felgendurchmesser an, hier die gängige Größe von 16 Zoll. Felgen für Winterreifen gibt es auch in den Größen 14, 15, 17, 18, 19, 20, 21 und 22 Zoll.
- Die nächste Ziffer kennzeichnet den Traglastindex, der das maximale Gewicht vorgibt, das auf einem Reifen lasten darf. Dazu findest du im Internet entsprechende Listen. Der Wert 91 bedeutet beispielsweise 615 kg pro Reifen.
- Der Buchstabe am Ende der Bezeichnung steht für den Geschwindigkeitsindex. Dieser gibt die erlaubte Höchstgeschwindigkeit an. Gebräuchliche Kennzeichnungen sind T (190 km/h), U (200 km/h), H (210 km/h), V (240 km/h) und W (270 km/h).
Hinweis: Weitere geläufige Typen für Winterreifen sind etwa „185/65 R15“, „195/65 R15“ und „215/65 R16“.
Wie unterscheide ich Winter- von Sommer- und Ganzjahresreifen?
Ganzjahresreifen, die in Sachen Gummimischung und Profilausführung einen Kompromiss zwischen Sommer- und Winterreifen darstellen, sind wie Winterreifen mit der Bezeichnung „M+S“ („Matsch und Schnee“) gekennzeichnet. Allerdings reichen solche Reifen in Sachen Sicherheit, Traktion und Handling unter winterlichen Bedingungen nicht an spezielle Winterreifen heran. Beide Reifentypen tragen zusätzlich meist das Alpinsymbol – eine Schneeflocke innerhalb einer Gebirgssilhouette. Deshalb musst du dich bei der Auswahl auf die klare Herstellerbeschreibung „Winterreifen“ verlassen.
Tipp: Auf einen Blick können Sommer- und Winterreifen unterschieden werden: Letztere haben nur wenige bis keine Längsrillen, während Erstere mehrere breite Längsrillen für eine bessere Wasserverdrängung, aber nur wenige Querrillen aufweisen.
Reifen oder Komplettrad?
Die meisten Winterreifen werden ohne Felge geliefert und müssen im Fachbetrieb auf eine vorhandene oder neu zu erwerbende Felge aufgezogen werden. Dabei solltest du auf eine preiswerte und robuste Stahlfelge mit Radkappe oder auf günstige Alufelgen setzen, da Streusalz und Splitt der Felgenoberfläche im Winter stark zusetzen können. Ein Komplettrad besteht aus Reifen und Felge im vormontierten Zustand, was die Montage und den jährlichen Wechsel deutlich erleichtert.
Tipp: Zur Lagerung der Sommer- und Winterreifen eignet sich als Felgen-Zubehör ein Felgenbaum.
7 Tipps: Tricks und Wissenswertes zu Winterreifen
- In Deutschland besteht zwischen dem 1. November und dem 15. April eine Winterreifenpflicht. Mit der Eselsbrücke „O bis O“ (Oktober bis Ostern) kannst du dir diesen Zeitraum gut merken.
- Bereits auf Felgen aufgezogene Winterreifen kannst du problemlos selbst wechseln – Wagenheber, Kreuzschlüssel und Drehmomentschlüssel genügen. Pneus, die nicht auf einer Felge angebracht sind, sollten in der Werkstatt montiert werden.
- Vergiss nach der Montage nicht, den erforderlichen Reifendruck zu prüfen und die Radmuttern nach rund 50 gefahrenen Kilometern nachzuziehen.
- Die Haltbarkeit von Winterreifen ist von deiner Fahrweise und von der Qualität der Pneus abhängig. Gute Winterreifen können bei zurückhaltender Fahrweise bis zu fünf Winter überstehen, während qualitativ nicht so hochwertige Reifen bei forscher Fahrweise schon nach zwei Jahren abgefahren sein können.
- Für die nötige Fahrsicherheit und die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen sollte die Profiltiefe von Winterreifen mindestens 4 bis 5 mm betragen.
- Auch bei geringer Fahrleistung können Winterreifen nach einigen Jahren spröde werden, da die in der Gummimischung enthaltenen Weichmacher ausdünsten.
- Schmale Winterreifen bis zu einer Größe von 200 mm zeichnen sich durch einen besseren Grip bei nasser Fahrbahn oder Schneematsch aus. Breitreifen mit mehr als 225 mm schwimmen bei Feuchtigkeit schneller auf, bieten aber bei trockener Fahrbahn bessere Fahreigenschaften. Einen guten Kompromiss stellen 205er-Reifen dar.