Kaufberatung Autoreifen
Ganzjährig sicher unterwegs auf der Straße
Dein Auto ist ständig im Einsatz, denn du benutzt es das ganze Jahr – ob für längere Strecken, etwa in den Urlaub oder zu Verwandten, oder für die tägliche Fahrt zur Arbeit. Dabei hinterlassen die vielen Fahrkilometer durch Fahrbahnbeschaffenheit, häufiges Bremsen und Kurvenfahren deutliche Spuren. Das Profil ist zwar noch zu erkennen, könnte aber um einige Millimeter tiefer sein. Zeit für neue Autoreifen. Worin sich die Modelle unterscheiden und mit welchem Reifensatz du gut beraten bist, liest du im folgenden Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
> Bei vielen Wetterlagen abgesichert Auto fahren
> Reifen für Pkw: Diese Varianten gibt es
> Worauf es bei Autoreifen ankommt: Kaufkriterien im Überblick
> Tipps zu Reifenpflege und -wechsel
> Fazit: Autoreifen beeinflussen das Fahrverhalten
Bei vielen Wetterlagen abgesichert Auto fahren
Gemeinsam mit der Felge bildet der Reifen das Rad eines Autos, das entscheidende Bindeglied zwischen Fahrzeug und Fahrbahn. Die Eigenschaften der Reifen haben unmittelbaren Einfluss auf das Beschleunigungs- und Bremsverhalten sowie die Kurvenlage deines Pkws. Aus diesem Grund sind die unterschiedlichen Modelle auf die Bauweise des Autos abgestimmt, um ein sicheres und kraftstoffsparendes Fortkommen sicherzustellen. Verschiedene Reifenarten sind in ihren Eigenschaften für bestimmte Straßenverhältnisse gedacht, was für zusätzliche Sicherheit sorgt und Effekte wie Aquaplaning reduzieren kann.
Reifen für Pkw: Diese Varianten gibt es
Wesentliches Unterscheidungsmerkmal bei der Einteilung von Autoreifen, die auch als Pneus bezeichnet werden, ist die Jahreszeit, für die sie konzipiert sind. Für welches Halbjahr sich die einzelnen Modelle eignen, hängt vor allem von der Materialmischung ab.
Sommerreifen
Dank ihrer speziellen Gummimischung bleiben Sommerreifen auchbei hohen Temperaturen stabil in der Form und werden nicht zu weich. Dadurch eignen sie sich auch für höhere Geschwindigkeiten in der Regel problemlos, Materialabrieb und Kraftstoffverbrauch bleiben relativ gering. Als Profiltiefe sind in Deutschland gesetzlich mindestens 1,6 mm vorgeschrieben. Als Faustregel gilt: Sommerreifen sind bei Temperaturen ab 7° C empfehlenswert. Bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt sind ihre Bremseigenschaften lediglich bei trockener Fahrbahn mit Winterreifen vergleichbar. Reifen für den Sommer findest du ab 40 € pro Stück.
Winterreifen
Das Profil von Winterreifen weist zusätzliche Lamellen für eine besonders gute Verzahnung mit lockerem Untergrund wie Schnee auf. Außerdem haben sie eine Gummimischung, die auch bei niedrigen Temperaturen unter 0° C elastisch bleibt und für eine gute Kraftübertragung sorgt. Für winterliche Straßenverhältnisse konzipierte Rillen verdrängen Wasser, das sich auf der Straße befindet, besonders gut, sodass Aquaplaning-Effekte verringert werden können. Häufig sind Winterreifen mit dem Kürzel „M+S“ – für Matsch und Schnee – gekennzeichnet. Die Bezeichnung ist nicht ausschließlich für Winterreifen vorgesehen und wird seit 2018 durch ein sogenanntes Alpine-Symbol auf der Seite ergänzt: Ein Piktogramm in Form eines Berges, auf dessen Oberfläche eine Schneeflocke zu sehen ist. Winterreifen sind ab 40 € erhältlich.
Tipp: In Deutschland besteht seit 2010 eine Winterreifenpflicht bei winterlichen Straßenverhältnissen, zu denen insbesondere Eis, Glätte und Schneematsch gehören. Wie bei Sommerreifen ist dabei eine Profiltiefe von 1,6 mm gesetzlich vorgeschrieben.
Ganzjahresreifen
Ein guter Kompromiss, gerade in Regionen mit geringen Temperaturschwankungen im Jahresverlauf, sind Ganzjahresreifen. Sie werden auch Allwetterreifen genannt und sind auf Straßenverhältnisse zwischen Kälte und Wärme ausgerichtet. Dank ihrer Materialmischung werden sie im Sommer nicht zu weich und sind im Winter nicht zu starr. Zur guten Ganzjahresfähigkeit tragen zudem Rillen bei, die die klassischen Rillenanordnungen von Winter- und Sommerreifen kombinieren. Mit solchen Modellen ist ein Reifenwechsel, der üblicherweise im Frühjahr und im Herbst erfolgt, unnötig. Bei extremen Bedingungen kommen diese Reifen in ihren Fahreigenschaften allerdings nicht ganz an die Spezialisten heran. Die Preise für einen einzelnen Ganzjahresreifen betragen zwischen 35 und 330 €.
Worauf es bei Autoreifen ankommt: Kaufkriterien im Überblick
Unabhängig davon, ob es sich um Sommer- oder Winterreifen handelt, ist eine Reihe von Eigenschaften bei der Wahl des passenden Modells von Bedeutung. Insbesondere die Breite sowie die Felgengröße, mit der die Reifen kompatibel sind, spielen hier eine wesentliche Rolle:
Felgengröße
Reifen werden auf eine Felge aufgezogen, deshalb ist deren Durchmesser auch entscheidend für die Größe der Reifen. Wenn du größere Reifen möchtest, etwa für sportlicheres Fahren oder eine größere Direktheit beim Lenken, benötigst du zunächst größere Felgen. In der Regel erfolgt die Angabe der Felgengröße in Zoll, die Bandbreite reicht von 15 bis 21 Zoll.
Reifenbreite
Als Maßstab für die Reifenbreite gilt die breiteste Stelle des Reifens und nicht etwa die Lauffläche, mit der das Rad auf dem Boden aufsetzt. Das Maß reicht von 145 bis 305 mm. Die Faustregel lautet: je schmaler der Reifen, desto geringer der Spritverbrauch und desto höher der Schutz vor Aquaplaning. Die Breite ist ebenfalls von der Felge abhängig.
Querschnittsverhältnis
Diese Zahl gibt das Verhältnis zwischen der Flanke (sprich: Seite) des Reifens, also dem Abstand zwischen Felge und Lauffläche, sowie der Breite der Lauffläche an. Misst die Flanke zum Beispiel 120 mm und die Lauffläche 185 mm, so beträgt das Querschnittsverhältnis 65 %. Die Bandbreite liegt zwischen 40 und 80 %. Während Reifen mit einem hohen Querschnittsverhältnis zumeist einen geringeren Abrieb haben, punkten Reifen mit einem niedrigen Wert mit einer besonders direkten Steuerung.
Geschwindigkeitsindex
Dieser Wert nennt die maximale Geschwindigkeit, die mit diesem Modell erlaubt ist. In der Regel wird der Geschwindigkeitsindex mit einem Buchstaben angegeben. So steht zum Beispiel T für 190, H für 210, V für 240 und Y für 300 km/h.
Tragfähigkeitsindex
Wie der Geschwindigkeitsindex wird auch der Tragfähigkeitsindex nicht mit dem tatsächlichen Wert angegeben. Stattdessen steht die genannte Zahl stellvertretend für die maximale Traglast eines einzelnen Reifens. Ein Indexwert von 75 steht beispielsweise für eine Traglast von 387 kg, ein Wert von 95 definiert die Traglast auf 690 kg pro Reifen.
Tipp: In der Regel benennt eine Aufschrift wichtige Eigenschaften des Reifens. So bedeutet zum Beispiel 185/65 R 15 85 H: Breite = 185, Verhältnis Flankenhöhe zu Reifenbreite = 65 %, Bauweise = radial (R), Felgendurchmesser = 15 Zoll, Tragfähigkeit = 85 (515 kg), Geschwindigkeit = H (210 km/h).
Energieeffizienz
Seit 1. November 2012 regelt eine EU-Verordnung die Angabe der Energieeffizienzklasse von Pkw-Reifen. Entscheidendes Kriterium ist der Rollwiderstand, der wiederum direkten Einfluss auf den Kraftstoffverbrauch hat. Ein Reifen der Effizienzklasse A benötigt auf 100 km 0,1 l weniger Kraftstoff als ein Modell der Kategorie B. Die Klassifizierung reicht von A bis G, wobei D nicht vergeben wird.
Tipp: Es gibt spezielle Energiesparreifen, die den Kraftstoffverbrauch um bis zu 3 % reduzieren. Aber auch ohne solche Modelle mit besonders geringem Rollwiderstand lässt sich Sprit sparen: mit dem richtigen Reifendruck und einer gemäßigten Fahrweise.
Tipps zu Reifenpflege und -wechsel
Es lässt sich nicht verhindern, dass das Profil von Reifen mit der Zeit abgefahren wird, das ist der natürliche Abrieb. Davon abgesehen gibt es allerdings Maßnahmen, die deine Reifen schonen und den Verschleiß reduzieren:
- Es ist ratsam, einen kompletten Reifensatz des gleichen Typs zu verwenden. Wenn du nur zwei Reifen austauschen möchtest, empfiehlt es sich, Vorder- und Hinterachse jeweils mit einem gleichen Paar zu bestücken.
- Überprüfe regelmäßig die Profiltiefe, gesetzlich vorgeschrieben sind 1,6 mm. Als Maßstab kann eine 1-€-Münze dienen: Verschwindet der goldene Rand im Profil, reicht die Tiefe noch aus.
- Insbesondere vor langen Fahrten lohnt sich eine Überprüfung des Reifendrucks bei kalten Reifen. Bist du bereits mehr als 3 km gefahren, rechne 0,3 bar zum empfohlenen Druck hinzu. So sorgst du dafür, dass die Lauffläche gleichmäßig abgefahren wird.
- Den vom Hersteller empfohlenen Reifendruck findest du im Tankdeckel, an der Innenseite der Fahrertür oder in der Bedienungsanleitung des Fahrzeugs. Auf dem Reifen selbst steht lediglich der maximale Fülldruck, für den er ausgelegt ist.
- Der ADAC empfiehlt, die Reifen alle sechs Jahre zu wechseln, selbst wenn das Profil noch ausreicht. Dadurch sorgst du dafür, dass die Gummimischung geschmeidig bleibt und keine witterungsbedingten Risse im Material entstehen.
- Ein konkretes Datum, zu dem ein Wechsel von Sommer- zu Winterreifen und umgekehrt sinnvoll ist, gibt es nicht. Eine Faustregel ist jedoch der Merksatz „Von O zu O“: Von Oktober bis Ostern ziehst du Winterreifen auf, in der anderen Zeit Sommerreifen.
- Die Reifen regelmäßig auszuwuchten, was du zum Beispiel beim Radwechsel im Frühjahr oder Herbst tun kannst, schont die Reifen – und zudem die Radaufhängung und das Lenksystem.
- Ein regelmäßiges Überprüfen der Ventile lohnt sich ebenfalls. Wenn du sie beim Kauf neuer Reifen austauschst, bleiben die Teile aus Gummi geschmeidig und funktionstüchtig.
- Darüber hinaus kann dein Fahrstil dazu beitragen, den Verschleiß gering zu halten. Wenn du Schnellstarts und allzu abruptes Bremsen vermeidest, schont das Pneus und Profil.
- Wechselst du deine Reifen selbstständig und pflegst sie regelmäßig, unterstützt dich Autozubehör wie Pflegesets und Werkzeugtaschen sowie die passende Arbeitshose, die dich vor Schmutz schützt.
Fazit: Mit Autoreifen das Fahrverhalten positiv beeinflussen
Funktionstüchtige Reifen mit einem Profil, das bei unterschiedlichen Straßenverhältnissen für eine sichere Fahrt sorgt, sind ein wesentlicher Bestandteil deines Fahrzeugs. Welche Pneus für dein Auto geeignet sind, hängt insbesondere vom Fahrzeugtyp und von den Felgen ab – und davon, in welcher Region du vorwiegend mit deinem Pkw unterwegs bist:
- Bei Plusgraden undStraßenverhältnissen ohne Eis und Glätte sind Sommerreifen die richtige Wahl. Sie bleiben selbst bei hohen Temperaturen formstabil, außerdem fährst du damit kraftstoffsparend. Einsteigermodelle werden als Einzelstücke ab 40 € angeboten.
- Wenn du voraussichtlich bei Minusgraden, Schnee und Glätte unterwegs bist, ziehst du Winterreifen auf, die auch bei Frost ihre Elastizität behalten. Ihr Profil sorgt für eine besonders gute Kraftübertragung auch auf lockeren Untergründen wie Schnee und Matsch. Winterreifen gibt es ebenfalls ab 40 €.
- In Regionen mit geringen jährlichen Temperaturschwankungen, in denen Minusgrade und Schnee die Ausnahme sind, bist du mit Ganzjahresreifen gut beraten. Diese sind ein guter Kompromiss zischen Sommer- und Winterreifen und bei Schnee auch für winterliche Straßenverhältnisse geeignet. Die Kosten beginnen ab 35 €.